[Pirateninfo] ots: Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke!

Martin Sundermann Martin.Sundermann at ruhr-uni-bochum.de
Mon Apr 19 16:13:25 CEST 2004


Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke! / Landwirte und Imker,
Verarbeiter und Verbraucher demonstrieren gemeinsam gegen Gentechnik
in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln

   Stuttgart (ots) - 

   - Querverweis: Bilder werden über obs versendet und sind unter
     http://www.presseportal.de/story.htx?nr=547832&action=preview
     abrufbar -

   Über 10 000 Menschen haben am heutigen Sonntag in der Stuttgarter
Innenstadt demonstriert. Ein Schlepper-Corso mit mehr als 300
Traktoren legte den City-Ring der Landeshauptstadt lahm. Tausende
gelber Luftballons stiegen symbolisch als unlenkbare
Gentechnik-Pollen in die laue Frühlingsluft. Landwirte und
Verbraucher setzten ein eindrucksvolles Zeichen für eine
Landwirtschaft ohne Gentechnik. Unter dem Motto "Wir bleiben sauber -
keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln" waren
sie dem Aufruf des Aktionsbündnisses "Gentechnikfreie Landwirtschaft"
gefolgt. Hinter dem Bündnis stehen 50 Verbände und Organisationen aus
 der Landwirtschaft, dem Umwelt- und Verbraucherschutz.  Auf der
anschließenden Kundgebung auf dem Schlossplatz forderte Professor
Ernst Ulrich von Weizsäcker (MdB), Gründer des Wuppertal Instituts
für Klima, Umwelt und Energie, die Politik auf zu verhindern, dass
Pflanzen durch eine Handvoll weltweit agierender Großkonzerne
patentiert werden. "Wer die Macht über Saatgut in die Hände weniger
gibt, kann die Ernährung der Bevölkerung später nicht mehr
gewährleisten." 
   
   Mehrfach kritisierten die elf Redner die CDU-dominierten
Landesregierungen, die im Bundesrat bzw. im Vermittlungsausschuss
eine Verwässerung des Gentechnikgesetzes betreiben und das
Haftungsrisiko der Allgemeinheit aufhalsen wollen. "Akzeptieren Sie
diesen breiten Protest endlich als unmissverständlichen Wählerauftrag
und sorgen Sie in den anstehenden Gesetzgebungsverfahren für einen   
effektiven Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft und
gentechnisch unveränderter Lebensmittel", appellierte Thomas Dosch,
Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), an die Politik.
         
   Dosch verwies auf eklatante Regelungslücken bei Milch, Eiern und
Fleisch in der neuen Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch
veränderte Lebensmittel, die am 18. April 2004 in Kraft tritt. Sie
biete dem Verbraucher keine ausreichende Sicherheit beim Einkauf und
müsse deshalb dringend nachgebessert werden. Christian Reuter,
Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Tübingen, berichtete von einer
stark zunehmenden Bereitschaft unter den Landwirten, sich freiwillig
in gentechnikfreien Regionen zusammenzuschließen. Die Politik müsse
hierzu die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Er forderte aber
auch die Verbraucher  auf, ihrer in zahlreichen Umfragen geäußerten
Ablehnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln Taten folgen zu 
lassen: "Nur durch den Einkauf gentechnisch unveränderter
Lebensmittel können wir verhindern, dass die Gentechnik bei uns 
Einzug hält."
   
   Die Vertreter vom Aktionsbündnis "Gentechnikfreie Landwirtschaft"
freuten sich über die großartige Resonanz. Der Funke sei
übergesprungen und der Widerstand werde in den nächsten Wochen auf
vielfältige Weise weitergehen. "Die Gentechnik ist eine
Risikotechnologie, die - einmal auf unseren Äckern ausgesät - nicht
mehr kontrollierbar ist. Wird Gentechnik auf den Feldern angebaut,
kann eine Auskreuzung auf natürlich gewachsene Pflanzen nicht mehr
verhindert werden. Ein Nebeneinander in Koexistenz ist nicht möglich.
Dies belegen die Erfahrungen der Landwirte in Kanada und
Argentinien", fasste Jürgen Binder vom Aktionsbündnis zusammen.  Wenn
die Gentechnik erst einmal großflächig zum Einsatz kommt, gibt es
bald keine Lebensmittel mehr, für die Gentechnik-Freiheit garantiert
werden kann. Genmanipuliertes Saatgut gefährdet die Existenz von
allen Imkern, Bauern und Gärtnern, die ohne Gentechnik arbeiten.
Diese Technologie birgt ungeklärte Risiken für Natur und menschliche
Gesundheit und eignet sich schon gar nicht zur Lösung der Probleme in
der Dritten Welt. Deshalb sollte das Motto auch weiterhin  lauten: 
   
   Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke!
   
   Weitere Informationen: www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de
   
   Das Aktionsbündnis "Gentechnik-freie Landwirtschaft in
Baden-Württemberg" besteht aus folgenden Organisationen und
Initiativen:  
   
   Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Baden-Württemberg
   Aktionsbündnis Gentechnik-freie Region Oberrhein
   Attac Stuttgart/Tübingen/Freiburg (AG Landwirtschaft)
   Bioland Baden-Württemberg
   BUND Baden-Württemberg
   Dachverband Entwicklungspolitik Baden Württemberg
   Demeter Baden-Württemberg
   Deutscher Erwerbs- und Berufsimkerbund
   Eurotoques
   Evangelisches Bauernwerk in Württemberg
   Forum Pro Schwarzwaldbauern
   Greenpeace Gruppe Stuttgart/Esslingen
   gepa Fair Handelshaus
   Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV)
   LandFrauenverband Südbaden
   LandFrauenverband Württemberg-Baden
   NABU Baden-Württemberg
   Nürtinger Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und
   Lebensmittel
   Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.
   Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
   Sie werden unterstützt von: 
   Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Bundesverband
   Ärzte-Initiative Bodensee 
   Attac Regionalgruppe Böblingen/Sindelfingen 
   Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall
   Bioland Bundesverband
   BNN Einzelhandel
   BNN Herstellung und Handel
   BÖLW
   Brot für die Welt
   BUKO Agrar Koordination
   Bund Deutscher PfadfinderInnen Ba-Wü
   Coordination gegen BAYER-Gefahren 
   Demeter Bundesverband
   Deutsche Naturschutzring (DNR)
   Ecovin Baden und Württemberg
   Euronatur
   Eve - Das moderne Naturkostmagazin  
   Fachgruppe württembergischer Gemüseanbaubetriebe
   Gäa Bundesverband
   Gen-ethisches Netzwerk
   Gesellschaft für Boden, Technik und Qualität
   GLS Gemeinschaftsbank
   Handelskontor Willmann
   IG Bauen-Agrar-Umwelt - Regionalbüro Baden-Württemberg
   Katholische Landjugendbewegung in der Erzdiözese Freiburg
   Kreisbauernverbände Reutlingen und Tübingen
   Naturland 
   NEULAND - Fleisch aus artgerechter Tierhaltung
   Ökologischer Ärztebund 
   Schrot & Korn
   Solid
   Slow Food Deutschland
   Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)
   Unterschriften-Aktion Pro Gen-Moratorium
   Zukunftsstiftung Landwirtschaft
   ver.di Bezirk Stuttgart
   
   
ots Originaltext:     Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirt

Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53983



Baden-Württemberg
Pressekontakt Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in 
Baden-Württemberg:
Andreas Greiner: 07 11-67 44 74-67
Jochen Fritz: 01 71-8 22 97 19

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"Wir brauchen keine Bio-Terroristen, wenn wir Gentechniker haben."
Independent Science Panel (www.indsp.org; dt.Ü. www.indsp.org/ISPgerman.pdf)
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