[Pirateninfo] Biopiraterie Newsletter Nr. 1
Steffen Joerg
steffen.joerg at web.de
Fre Nov 28 02:40:03 CET 2003
Liebe Leute,
nun ist es soweit ... schon lange war es geplant ... jetzt haben wir es geschafft.
Unser erster e-mail newsletter, der jetzt alle 6-8 Wochen erscheinen
soll. Über ein feedback unter info at biopiraterie.de freuen wir uns
natürlich.
Und jetzt viel spass beim lesen.
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BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
Newsletter Nr. 1, November 2003
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Inhalt:
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1. Kaperbrief Nr. 3 erscheint am 28.11. als Beilage zur taz
2. Kampagnenseminar 19.-21.12 in Essen
3. Biowatch-AG gegründet
4. 5000 Unterschriften gegen Cupuacu-Patentierung am EPA übergeben
5. 10 (An)Gebote zum Erntedank
6. Brief an Frau Künast
7. Seminar für WeltladenmitarbeiterInnen Ende März
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1. Kaperbrief Nr. 3 erscheint am 28.11. als Beilage zur taz
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Am heutigen Freitag erscheint die dritte Ausgabe der
Kampagnenzeitung Kaperbrief als Beilage zur taz. Schwerpunkte sind
die Berichterstattung zu den Kampagnenschwerpunkten Cupuacu und
Nachbau sowie der Umgang mit Biopiraterie durch soziale Bewegungen
im globalen Süden (Beispiele aus Mexico, Brasilien, Indien., Sri Lanka,
El Salvador). Das Inhaltsverzeichnis findet ihr unter
http://www.biopiraterie.de/orgalinks/Kaperbriefeditorial_nr3.php
Der Kaperbrief kann auch in größerer Stückzahl bestellt werden unter
info at biopiraterie.de , per fax 040/399 006 29 oder per Post BUKO
Kampagne gegen Biopiraterie, c/o BUKO Agrar Koordination,
Nernstweg 32-34, 22765 HH.
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2. Kampagnenseminar 19. - 21.12 in Essen
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Am Wochenende vor Weihnachten findet das nächste
Kampagnenseminar in Essen statt - wir würden uns über viele neue
Leute freuen.
Themenschwerpunkte sind:
..a.. Die unterschiedliche Auslegung der Biodiversitätskonvention
(CBD) und die Position der Kampagne
..b.. Schutzsysteme indigenen Wissens
..c.. Kapitalismus und Biopiraterie
..d.. AG-Arbeitsphasen
Das vollständige Programm findet ihr unter
http://www.biopiraterie.de/orgalinks/veranstaltungen/kampsemwinter03.php
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3. Biowatch-AG gegründet
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Auf dem letzten Kampagnenseminar hat sich innerhalb der Kampagne
eine AG Biowatch gegründet. Ihre Aufgabe beschreibt sie so:
"Zu bekannten Biopiraterie-Fällen sollen detaillierte Datenblätter erstellt
werden. Da die meisten bekannt gewordenen Fälle im Zusammenhang
mit US- Forschungsaktivitäten stehen, soll ergänzend und v.a. durch
Recherchen ein Überblick über die Situation in Deutschland gewonnen
werden. Der Schwerpunkt wird auf traditionelle Heilpflanzen liegen.
Dabei sollen die forschungspolitischen Zusammenhänge beleuchtet
werden: Finanzierung, internationale Vernetzung, Wechselwirkung von
Universitäten und Industrie. Sondiert werden soll, in wieweit die
Problematik von Biopiraterie in deutschen Forschungskreisen bekannt
ist und in wieweit rechtliche Standards (PIC, ABS) berücksichtigt
werden. Anhand der gewonnen Erkenntnisse werden weitere Aktivitäten
geplant."
Interessierte sind willkommen und wenden sich an: info at biopiraterie.de
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4. 5000 Unterschriften gegen Cupuacu-Patentierung am EPA übergeben
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5.000 Unterschriften auf Postkarten und Listen mit der Einwendung
gegen eine Patenterteilung auf Teile der Cupuacufrucht konnten wir am
27.10. in München dem Pressesprecher des Europäischen Patentamtes
überreichen. Vorher hatten wir die Karten auf langen Girlanden
aufgezogen und damit vor dem Gebäude gegen die Erteilung des
Patentes auf Cupuaçuverarbeitung protestiert.
Wir werden weiterhin am Cupuaçu-Fall dranbleiben. Gemeinsam mit
unseren KooperationspartnerInnen, dem Regenwaldinstitut in Freiburg
und Amazonlink in Brasilien, verfolgen wir das Verfahren beim
Patentamt. Außerdem wollen wir im kommenden Jahr die Streichung
des Markennamens "Cupuaçu" beim Europäischen Markenamt
beantragen. Das Markenrecht erlaubt eine solche Eintragung eigentlich
nicht, aber wie so oft gilt auch hier: wo kein Kläger, da kein Richter.
Also wird ein "Kläger" auftreten müssen.
(Ein längerer Bericht findet sich im Kaperbrief Nr. 3 und online unter
http://www.biopiraterie.de/orgalinks/veranstaltungen/epa_aktion.php).
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5. 10 (An)Gebote zum Erntedank
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Zum Erntedankfest am 5. Oktober veröffentlichte die Kampagne
zusammen mit der Interessengemeinschaft gegen die
Nachbaugebühren und Nachbaugesetze (IGN) der Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (ABL), der Aktion 3. Welt Saar, Bioland,
Neuland sowie dem BUND Niedersachsen ein Thesenpapier zur Rolle
der Landwirtschaft sowie im speziellen zu der Problematik der
Nachbaugesetze. Diese Thesen wurden v.a. in kirchlichen Kreisen
verbreitet und stießen auf eine große Resonanz. Sehr schell waren die
1000 Plakate vergriffen.
(siehe auch
http://www.biopiraterie.de/orgalinks/veranstaltungen/erntedank.php)
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6. Brief an Frau Künast
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Parallel zu der obigen Plakataktion schickten wir
Bundesverbraucherministerin Künast unsere gesammelten E-Protest-
Cards gegen die Nachbaugebühren und Nachbaugesetze. In dem Brief
forderten wir sie auf, auf europäischer Ebene eine Neuverhandlung der
Saatgutrichtlinie zu initiieren und auch in Deutschland dafür zu sorgen,
dass BäuerInnen nicht weiter ausgeforscht werden und dass
traditionelle Bauernrechte weiterhin gültig bleiben. Eine Antwort von
Frau Künast steht noch aus.
Der Brief ist auf der homepage dokumentiert.
(http://www.biopiraterie.de/orgalinks/veranstaltungen/brief_kuenast.php)
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7. Seminar für WeltladenmitarbeiterInnen Ende März
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Am letzten Märzwochenende wollen wir speziell für Weltladen-
MitarbeiterInnen ein Seminar zu Biopiraterie und Fairem Handel
anbieten. Durch die Aktionen rund um Cupuacu sind erste Kontakte
geknüpft und einige Läden zu Cupuacu-Verkäufern geworden. Wir
wollen durch die Diskussion an konkreten Beispielen des Fairen
Handels (Basmati-, Jasminreis, Neembaum u.a.) die Problematik der
Biopiraterie diskutieren sowie konkrete Aktionsmöglichkeiten vor Ort
erarbeiten. Ein von uns entwickeltes Plan- bzw. Rollenspiel, welches in
der Bildunsgarbeit vor Ort eingesetzt werden kann, wird ausprobiert
werden. Termin schon mal vormerken!
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Dieser Newsletter der BUKO Kampagne gegen Biopiraterie erscheint
nach Möglichkeit alle 6-8 Wochen, das nächste Mal im Janur 2004. Bei
weiteren Fragen wendet euch bitte an: BUKO Kampagne gegen
Biopiraterie, c/o BUKO Agrar Koordination, Nernstweg 32-34, 22765
Hamburg, www.biopiraterie.de, Tel.: 040/39 25 26, info at biopiraterie.de
Spendenkonto:
BUKO VzF e.V., Evangel. Darlehnsg. Kiel,
Kontonr. 234389, BLZ 210 602 37, Stichwort Biopiraterie
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Steffen Jörg
Leverkusenstr. 24 ............ 22761 Hamburg
Tel.: 040 85373475 ... Mob: 0177 3005711
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"Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter,
als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
und laut zu sagen: NEIN!"
(Kurt Tucholsky)