[Pirateninfo] Fw: Naturschutz - (Aus-)Löser von Konflikten? Internationale Tagung

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Tue Nov 26 16:41:25 2002


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Franz August Emde <pbox-presse@bfn.de>


Pressemitteilung
Bundesamt für Naturschutz, 25.11.2002

Internationale Tagung von BfN und Heinrich-Böll-Stiftung


Naturschutz - (Aus-) Löser von Konflikten?
Leistet morderner Naturschutz einen Beitrag zur Konfliktprävention ?


Berlin/Bonn, 25.11.2002: "Frieden und Entwicklung sind dauerhaft nur auf
der Grundlage gesicherter natürlicher Ressourcen und deren gerechter
Verteilung möglich", sagte Prof. Hartmut Vogtmann, Präsident des
Bundesamtes für Naturschutz (BfN), heute in Berlin. Die Verknappung
natürlicher Ressourcen sei heute schon vielerorts Auslöser von
Konflikten. Die dreitägige Veranstaltung wurde von der parlamentarischen
Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, eröffnet.

Die nachhaltige Sicherung natürlicher Ressourcen und der gerechte
Vorteilsausgleich aus deren Nutzung sind zentrale Anliegen deutscher und
internationaler Umweltpolitik. Gleichzeitig ist eine internationale
Sicherheitspolitik ohne die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen
schwer vorstellbar. "Moderner Naturschutz hat die Aufgabe, die
Naturschätze zu sichern und zu einer sozial und wirtschaftlich
nachhaltigen regionalen Entwicklung beizutragen und leistet damit einen
wesentlichen Beitrag zur Konfliktprävention", erläuterte der
BfN-Präsident.

Als ein Beispiel dafür nannte Vogtmann das Konzept der
Biosphärenreservate der UNESCO. Sie vereinen auf gleicher Fläche den
Schutz der natürlichen Ressourcen und eine nachhaltige
Regionalentwicklung. Außerdem wirken sie als Kommunikationsplattform,
die Vertrauen für gemeinsame Problemlösungen schafft. In diesem
Zusammenhang unterstützt das Bundesamt für Naturschutz gegenwärtig das
Ansinnen Chinas, Kasachstans, der Mongolei und Russlands, ein
grenzüberschreitendes Biosphärenreservat im Altai-Gebirge einzurichten.
Zu dem von der Bundesregierung geplanten ressortübergreifenden
Aktionsplan zur zivilen Krisenprävention sollte der Naturschutz einen
festen Beitrag liefern.

Zum Auftakt der Konferenz von BfN und Heinrich-Böll-Stiftung
diskutierten namhafte Gäste aus unterschiedlichen Institutionen über das
Thema "Naturschutz und Krisenprävention": Dr. Uschi Eid, MdB; Julius
Luy, Auswärtiges Amt; Tschingis Aitmatov, Botschafter der Republik
Kirgistan bei der EU; Prof. Dr. Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für
Naturschutz; Dr. Edda Müller, Deutscher Rat für nachhaltige Entwicklung,
Berlin; Pekka Haavisto, United Nations Environment Program - Post
Disaster and Post Conflict Assessment Unit, Genf.

In einem fachlichen Teil werden internationale Experten aus Naturschutz,
Entwicklungspolitik und der Konfliktforschung die Thematik vertiefen, um
zu konkreten Schritten zu gelangen. Die Fachkonferenz wird am 26. und
27. November in der Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung fortgesetzt.