[Pirateninfo] "Atlas zur Globalisierung" - Kompendi um für das 21. Jahrhundert erscheint

Matthias Bauer matthias.bauer@dnr.de
Mon Nov 4 14:20:36 2002


Atlas zur Globalisierung
"Le Monde diplomatique" gibt ein großes Kompendium für das 21. Jahrhundert
heraus. Erscheinungstag: 20. Februar 2003

Die Globalisierung macht sich die Welt untertan. Immense Waren-, Kapital-
und Datenmengen bewegen sich von Kontinent zu Kontinent. Doch hat sich die
Vorstellung, mit dem Zusammenwachsen zum "globalen Dorf" sei auch ein
weltweiter Zusammenhalt verbunden, als Illusion erwiesen. Die
gesellschaftlichen Ungleichheiten haben sich verstärkt - sowohl zwischen
reichen und armen Regionen als auch in den ärmsten Staaten. Eine "gerechtere
Weltordnung" ist nicht in Sicht. Die Folgen: neue Konflikte, klimatische und
demografische Umwälzungen, unkontrollierbare Migrationsströme.

Dabei treffen die Folgen der Marktkonzentration immer schmerzlicher auch in
westlichen Gesellschaften die Angehörigen der Mittelschicht. Viele Menschen
fürchten den sozialen Absturz, ihre Altersvorsorge schmilzt mit dem freien
Fall der Aktien weg, in puncto Gesundheitsversorgung bekommen auch
vergleichsweise gut abgesicherte Bürger zu spüren, wie demütigend und
unzureichend die "Mindestversorgung" ist.

Eine Bestandsaufnahme des Globalisierungsprozesses ist nötig. Selbst ein
Profiteur wie George Soros oder der ehemalige Weltbank-Chefökonom Joseph
Stiglitz fordern eine Revision. Für eine internationale politische
Willensbildung brauchen die Menschen zunächst Wissen über den Stand der
Globalisierung.

Der Atlas: Alle reden von Globalisierung. Im Sozialkundeunterricht lernen
Schüler, was die vielen Selbstmorde unter lateinamerikanischen Kaffeebauern
mit dem internationalen Preisdruck auf das Allerweltsgetränk zu tun haben.
Es gibt zahllose Stellungnahmen, Analysen, Konferenzen und Bücher zum
Thema - einen "Atlas der Globalisierung" aber gibt es nicht. Der Atlas von
Le Monde diplomatique, der monatlichen Beilage der taz, betritt somit
Neuland. Er wirft einen kritischen Blick auf Schauplätze und Akteure und
analysiert das gesamte Spektrum sowie die ökonomischen, sozialen,
ökologischen, medialen und rechtlichen Folgen der Globalisierung.

Der Atlas hat zwei Hauptteile: Der erste lenkt den Blick auf die
allgemeineren Aspekte der Entwicklung. Hier gibt es beispielsweise unter der
Rubrik "Technischer Fortschritt" eine Karte, die die Dichte von Telefonen
und Computern in den Ländern zeigt. Unter der Rubrik "Demokratie und
gesellschaftlicher Fortschritt" wird auf einer Doppelseite das Verhältnis
von Alphabetisierung und Kindersterblichkeit im Laufe der vergangenen 30
Jahre dargestellt.

Teil II nimmt Schauplätze und Akteure unter die Lupe, etwa die USA und deren
System politischer, militärischer und ökonomischer Kooperationen. Den
Gebieten "Naher Osten und Nordafrika" oder dem asiatischen Raum sind Kapitel
gewidmet, ebenso übergeordneten Fragestellungen wie "Ethnien, Sprachräume
und Religionsgemeinschaften".

Der Kartenmacher: Philippe Rekacevicz, seit vielen Jahren für die Karten von
Le Monde diplomatique zuständig, war lange Chefkartograf der Vereinten
Nationen. Mit Experten aus Wissenschaft und Medien hat er das statistische
Material zu den regionalen und globalen Entwicklungen zusammengetragen und
systematisch aufgearbeitet. Entstanden ist ein Handbuch von 92 Doppelseiten
zu 92 Themen, das mit über 100 Karten und ebenso vielen Grafiken sowie mit
informativen und leicht zugänglichen Texten zu jeder Doppelseite das
Geschehen anschaulich macht: ein unverzichtbares Standardwerk für alle, die
sich ein Urteil bilden wollen, ein Begleiter in die Welt des 21.
Jahrhunderts.

Das Kompetenzteam: Le Monde diplomatique hat die Kritik an der
Globalisierung durch Hintergrundberichte, Recherchen und Analysen in den
vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Seit Ignacio Ramonet Anfang 1998
unter dem Titel "Entwaffnet die Märkte" zum Protest aufrief, hat die Zeitung
ihren journalistischen Schwerpunkt darauf konzentriert, durch
Wirtschaftsanalysen, Sozialreportagen und kartografisches Material die
Globalisierung als eine politische Richtungsentscheidung darzustellen, die
revidiert werden muss. Redakteure von Le Monde diplomatique waren
Mitbegründer von Attac in Frankreich. Wer, wenn nicht Le Monde diplomatique,
sollte also ein so ehrgeiziges Projekt wie den "Atlas der Globalisierung" in
Angriff nehmen?

Die Verschiebung: Ursprünglich sollte der "Atlas der Globalisierung" am 15.
November 2002 erscheinen. Der Termin musste aber auf den 20. Februar 2003
verschoben werden. Warum? Was für eine Mammutleistung es ist, die aktuellen
und verlässlichen Daten über den Status quo der Welt zu sammeln, zu bündeln
und anschaulich zu präsentieren - vom Zugang zu Wasser und Nahrung über die
Rechte von Schwulen und Lesben bis hin zu den Netzen der internationalen
NGOs und den Konsequenzen des WTO-Beitritts für China -, das wurde erst nach
und nach in vollem Umfang deutlich. Die zu bewältigende Masse an Daten wurde
dabei nicht weniger, sondern immer mehr. Deshalb erscheint die französische
Originalausgabe des Atlasses erst Anfang Januar. Somit kann der Atlas erst
später als geplant ins Deutsche übersetzt werden. Das tut uns Leid, vor
allem, weil wir an den eingehenden Bestellungen merken, wie notwendig ein
solches Kompendium gegenwärtig ist. Gut Ding will eben manchmal mehr Weile
haben.

Barbara Bauer und Marie Luise Knott
Redaktion "Le Monde diplomatique"

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Jeder, der bis zum Jahresende zum Subskriptionspreis von 8 Euro bestellt,
erhält den Atlas pünktlich bei Erscheinen im Februar portofrei zugestellt.
Für Gruppenbestellungen gibt es Mengenrabatt.
Es lohnt sich also, noch in diesem Jahr zu bestellen, im nächsten wird es
teurer. Den Atlas gibt es auch dann nur direkt bei Le monde diplomatique und
der taz. Durch den Verzicht auf Remissionen und Handelsspannen können wir
die Auflage genau planen und den Atlas zu einem niedrigen Preis verkaufen.
Unter allen Bestellungen, die bis zum 31. Dezember 2002 bei uns eingehen,
verlosen wir 10 Leuchtgloben und 10 exklusive ledergebundene Jahreskalender
aus der französischen Le Monde diplomatique in Paris.

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Internet: www.monde-diplomatique.de/atlas
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Quelle: http://www.taz.de/pt/2002/10/26/a0163.nf/text.name,askAORPAG.n,0 taz
26.10.2002