[Pirateninfo] Monsanto hat's auch nicht leicht

Silke Pohl sipohl at yahoo.com
Don Dez 26 01:16:05 CET 2002


Schlechte Zeiten für Monsanto 



Die Zeiten werden härter für Monsanto – und dies ist nicht zuletzt ein Erfolg von sozialen Bewegungen und Konsumentengruppen! Wurde erst kürzlich in Japan das gemeinsame Forschungsprojekt zu herbizidtolerantem Rundup-Ready-Reis vom Landwirtschafts-ministerium der Provinz Aichi nach massiven Protesten der Zivilgesellschaft aufgekündigt, so muss nun der Präsident von Monsanto wegen mangelndem Geschäftserfolg zurücktreten. 



Am 5. Dezember 2002 verkündete der Chef des Landwirtschaftsministeriums der japanischen Provinz Aichi, dass das seit 1996 bestehende gemeinsame Forschungsprojekt mit Monsanto zur Entwicklung der herbizidtolerantem Reissorte „Matsuribare“ zum März 2003 beendet wird. Der Grund sei der massive Widerstand der japanischen Verbraucher gegen gentechnisch veränderten Reis. Die „NO GMO“-Kampagne, der 148 Organisationen und Gruppen von Konsumenten und organisch wirtschaftenden Bauern angehören, hatte in den zurückliegenden zehn Monaten über 580.000 Unterschriften gegen die Entwicklung und Kommerzialisierung von Gentech-Reis in der Aichi-Provinz gesammelt. Monsanto Japan äußerte in einer ersten Stellungnahme, man nehme zur Kenntnis, dass viele Japaner Unbehagen und Unsicherheit bei Gentech-Reis empfinden und diesen ablehnen. „Warum die Japaner sich vor Gentech-Reis ekeln, hat Monsanto noch nicht herausgefunden.“ Sie werden er vermutlich auch nie verstehen...

Und die guten Nachrichten gehen weiter: Am 18. Dezember 2002 trat der Präsident von Monsanto, Hendrik A. Verfaillie, auf Grund des unbefriedigenden Geschäftsergebnisses der vergangenen zwei Jahre zurück. Der Aktienwert des Unternehmens fiel daraufhin um 5,9 % auf $ 19,-, dies entspricht nur noch gut dem halben Unternehmenswert von Anfang 2002. In den ersten neun Monaten des Jahres 2002 hat Monsanto $ 1,75 Mrd. Verlust eingefahren, während das Jahr 2001 noch einen Geschäftsgewinn von knapp $ 400 Mio. auswies. Gründe hierfür sind der einbrechende Absatzmarkt in Argentinien und die Dürre im amerikanischen Mittleren Westen, aber auch der wachsende Widerstand der Zivilgesellschaft gegen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Der amerikanische Börsenexperte Dan Quinn führt als Grund für das schlechte Geschäftsergebnis an, dass Monsanto nicht in der Lage gewesen sei, die Potentiale seiner Saatgut-Technologie zu realisieren, obwohl es auf der Welt Millionen von Hungernden gebe. Dies
  sei z.T. auf den Widerstand gegen gentechnisch veränderte Pflanzen zurückzuführen, und die daraus resultierende Zurückhaltung von nationalen Regierungen bei der Zulassung von Gentech-Produkten.

Da sage noch jemand, dass sich Widerstand nicht lohnt! 



Karsten Wolff

Pesticide Action Network Asia and the Pacific



---------------------------------
Do you Yahoo!?
Yahoo! Mail Plus - Powerful. Affordable. Sign up now-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde geschreddert...
URL: http://ilpostino.jpberlin.de/pipermail/info-mail/attachments/20021226/c21b08bd/attachment.htm