[IMI-List] [0411] AUSDRUCK / Neue Texte / Spendenaufruf / Artikel Heldenkult

IMI imi at imi-online.de
Mo Dez 16 15:47:47 CET 2013



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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0411 .......... 16. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Thomas Mickan/ Jürgen Wagner
Abo (kostenlos).. https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste.php3
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Liebe Freundinnen und Freunde,

in dieser IMI-List findet sich:

1.) Der Hinweis auf neu erschienene Artikel;

2.) Die aktuelle Ausgabe des IMI-Magazins AUSDRUCK (Dezember 2013);

3.) Ein Artikel über Ehrenmäler und Heldenkult bei der Bundeswehr.

Zuvor aber noch ein Hinweis in eigener Sache:

Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz des 
Drohnenforschungsatlasses!! Er kann natürlich weiter hier 
heruntergeladen werden: 
http://www.imi-online.de/2013/12/06/drohnenforschungsatlas/

Wer noch ein Exemplar (3.50 ab 9 Stück 3.- zzgl. Porto) in diesem Jahr 
bestellen will, das Büro ist diese Woche noch besetzt: imi at imi-online.de

Wie alle anderen Publikationen auch, stellen wir den Atlas nicht nur 
gratis im Internet zur Verfügung, sondern geben ihn auch in Print zum 
Druckkostenpreis ab.

Damit wir hierzu auch künftig in der Lage sind und da sich die IMI fast 
ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert, freuen wir 
uns über jede Form der Unterstützung!!

Spenden und Mitgliedsbeiträge an die IMI sind weiterhin steuerlich 
absetzbar!

IMI-Förderverein Analyse und Frieden e.V.
Konto-Nummer: 1766996
Kreissparkasse Tübingen (BLZ 641 500 20)

Ein Formular für einen Beitritt im IMI-Förderverein findet sich hier: 
http://www.imi-online.de/download/foerderk.pdf


1.) Neue Artikel auf der IMI-Homepage

Neben dem Schwung an neuen Artikel im neuen AUSDRUCK (s.u.) sind auch 
noch folgende Texte kürzlich veröffentlicht worden:


IMI-Standpunkt 2013/070 - in: Neues Deutschland 12.12.2013
Für Stabilität im Sinne der EU
http://www.imi-online.de/2013/12/13/fuer-stabilitaet-im-sinne-der-eu/
Tobias Pflüger (13. Dezember 2013)

IMI-Analyse 2013/034 - in: AUSDRUCK (Dezember 2013)
Vorauseilender Gehorsam
Keine Strafverfolgung von Drohnenangriff durch Bundesanwaltschaft
http://www.imi-online.de/2013/12/12/vorauseilender-gehorsam/
Andreas Schüller, ECCHR (12. Dezember 2013)

IMI-Analyse 2013/033
Was passiert mit der verlassenen NATO-Militärbase in Neapel?
Zur anstehenden Konversion eines Ortes der Kriegskoordination
http://www.imi-online.de/2013/12/10/was-passiert-mit-der-verlassenen-nato-militaerbase-in-neapel/ 

Jacqueline Andres (10. Dezember 2013)

IMI-Standpunkt 2013/069 - in: Rote Fahne 50/2013
„Der Koalitionsvertrag bedeutet eine neue Stufe der Militarisierung 
bundesdeutscher Außenpolitik“
http://www.imi-online.de/2013/12/13/der-koalitionsvertrag-bedeutet-eine-neue-stufe-der-militarisierung-bundesdeutscher-aussenpolitik/ 

Tobias Pflüger / Rote Fahne (13. Dezember 2013)

IMI-Studie 2013/12
Global Power Europe
The hidden imperial Agenda behind the European Council, 19./20. December 
2013
http://www.imi-online.de/2013/12/10/global-power-europe/
Sabine Lösing / Jürgen Wagner (10. Dezember 2013)


2) AUSDRUCK (Dezember 2013)

Komplette Ausgabe: http://www.imi-online.de/download/dezember2013klein.pdf

SCHULTERSCHLUSS DGB UND BUNDESWEHR
-- Sicherheitspolitischer Workshop des DGB: Ein Schlag ins Gesicht der 
Friedens- und Antikriegsbewegung (Christoph Marischka / Jürgen Wagner)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013Wagner_Marischka.pdf
-- … die Diskussion so führen, dass sie zielführend ist (Bernhard Klaus)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013klaus.pdf

DEUTSCHLAND UND DIE BUNDESWEHR
-- Verantwortung zum Krieg: Schwarz-Rote Weltmachtambitionen (Jürgen Wagner)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013wagner.pdf
-- Die Bevölkerung auf Kriegskurs bringen (Michael Schulze von Glaßer)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013glasser.pdf
-- Schuleinsatz der Bundeswehr: Ideologiekritische Lektionen (Christian 
Stache)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013stache.pdf
-- Krieg um die Köpfe: Das Feld der Ehre (Frank Brendle)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013brendle.pdf
-- Die SWP im Krieg: Die „Stiftung Wissenschaft und Politik“ und der 
Syrien-Konflikt (Michael Schulze von Gasser)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013Glasser2.pdf

ZIVILKLAUSEL
-- Forschung in „überwiegend militärischem Interesse“ trotz 
Zivilklausel? (Christoph Marischka)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013marischka.pdf

DROHNEN
-- Der US-Drohnenkrieg und die Rolle Deutschlands (Thomas Mickan)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013mickan.pdf
-- Vorauseilender Gehorsam. Keine Strafverfolgung von Drohnenangriff 
durch Bundesanwaltschaft (Andreas Schüller)
http://www.imi-online.de/download/dezember2013schueller.pdf

IMI-KONGRESSBERICHT 2013
Krieg um die Köpfe – Über die Mobilisierung von Zustimmung und die 
Demobilisierung von Protest
http://www.imi-online.de/download/dezember2013Kongressbericht.pdf


3) Artikel: Ehrenmäler und Heldenkult bei der Bundeswehr

IMI-Analyse 2013/034 - in: AUSDRUCK (Dezember 2013)
Krieg um die Köpfe: Das Feld der Ehre
http://www.imi-online.de/2013/12/13/krieg-um-die-koepfe-das-feld-der-ehre/
Frank Brendle (13. Dezember 2013)

Besonders „anfällig“ ist Kriegspolitik dort, wo sie sich ihrem Kern 
nähert: Wo sie Tote und Verletzte produziert. Hier muss sie begründen, 
warum der Krieg „trotzdem“ oder „erst recht“ sinnvoll sei. Dies 
geschieht in beträchtlichem Ausmaß mit symbolischen Mitteln: 
Bundesregierung und Militärs suchen nach geeigneten Zeichen, die dem 
Töten und Sterben einen (scheinbaren) Sinn verleihen sollen. Prozesse 
einer solchen Remilitarisierung von Militär und Gesellschaft lassen sich 
dementsprechend bei Ordensverleihungen, Ehrenmälern und Totenritualen 
feststellen.

Dabei handelt es sich (in der heute vorherrschenden Praxis) kaum um 
Phänomene, die mit dem Begriff des „banalen Militarismus“ zu fassen 
sind. Anders als im Kaiserreich sind Orden und Ehrenmäler heute fast 
ausschließlich „von oben“ angestiftete Symbole, die „von unten“ kaum 
rezipiert werden. Es fehlt ihnen die für den „banalen Militarismus“ 
wichtige Veralltäglichung.[1] Es handelt sich daher in erster Linie um 
eine durchaus klassische – damit nicht weniger harmlose – Form des 
Militarismus.


Postheroisch

Drei Aspekte sind für die Bundeswehr bei der Schlacht auf dem Feld der 
Ehre von Bedeutung:

1. SoldatInnen haben das Gefühl – Umfragen hin oder her – nicht genügend 
anerkannt zu werden. Soldatenzeitschriften sind voller Klagen, als 
Soldat werde man überall „diffamiert und ausgegrenzt“; in den letzten 
Monaten wird z.B. immer wieder der Aachener Friedenspreis angeführt, der 
den Soldaten ein echter Schlag in die Magengrube, wenn nicht ein 
Dolchstoß war.

2. Niemand, weder Zivilbevölkerung noch die eigenen SoldatInnen, haben 
eine Antwort auf die Frage, wofür Soldaten töten oder getötet werden 
sollen. Auch das steht offen in Soldatenzeitschriften: „Die Bundeswehr“ 
(10/2013) befragte den Bruder eines „Gefallenen“: „Würden Sie, als 
Soldat, sagen: Ich weiß, wofür mein Bruder gestorben ist?“ Antwort: 
„…ich finde keine Antwort … er kannte die Risiken, … aber wofür setzte 
er sein Leben ein?“

3. Es mangelt an Opferbereitschaft: Die Bereitschaft, den Tod von 
SoldatInnen als begrüßenswertes Opfer für andere zu begreifen, ist 
heutzutage nur gering ausgeprägt.

Das ist Ausdruck dessen, was nach Herfried Münkler[2] eine 
„postheroische Gesellschaft“ ausmacht. Das Konzept kann hier nicht 
umfassend vorgestellt werden. Was Postheroismus in unserem Zusammenhang 
bedeutet, kann aber nachfolgendes Zitat illustrieren:

Der Bruder eines Gefallenen schreibt an seine Mutter:

„Ist unser geliebter Walter nicht den schönsten, herrlichsten Tod 
gestorben, den man sich denken kann? Herrgott, wie ich ihn beneide … wie 
ich mich danach sehne … auch fürs heißgeliebte Vaterland … bluten zu 
dürfen.“

Das ist natürlich kein aktuelles Zitat. Es stammt aus einer Sammlung von 
Feldpostbriefen aus dem Ersten Weltkrieg, die vom Generalstab vertrieben 
worden war. Damals konnte man solche – heroischen – Sprüche noch als 
Propagandamaterial einsetzen.

Ähnliches galt auch für die Befreiungskriege 1813/1814, als Theodor 
Körner dichten konnte: „Drauf, wackres Volk! Was kümmern dich die Hügel 
deiner Leichen?“[3]

Heute könnte eine solche Propaganda nicht funktionieren, derartige 
Sprüche würden als menschenverachtend abgelehnt. Fürs Vaterland/für 
Freiheit/für Menschenrechte mag niemand sein Leben geben, und nur die 
wenigsten wollen, dass für diese Werte Menschen sterben. Das 
Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr hat diese mangelnde 
Opferbereitschaft schon vor Jahren als „casualty shyness“ bezeichnet, 
als zu niedrige „Toleranzschwelle für die Opfer von militärischen 
Einsätzen“.

An diesen Problemen laboriert die Bundeswehr seit Beginn ihrer 
Auslandseinsätze herum.


Je blutiger die Kriege, desto bunter die Orden

Das Bedürfnis bzw. die politische Notwendigkeit, allen „tapferen 
Helden“, die in einem Krieg zu Tode kommen, Anerkennung zu zollen, 
entstand zu Beginn des „heroischen“ Zeitalters, in Deutschland also mit 
den Befreiungskriegen und dem Entstehen erster Formen der Wehrpflicht. 
1813 wurde mit dem Eisernen Kreuz der erste Orden gestiftet, der nicht 
nur an Generale, sondern auch an einfache Soldaten verliehen werden 
konnte. In abgewandelter Form ist dieses Zeichen heute noch in Gebrauch.

In der Weimarer Republik war die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen 
ausdrücklich verboten (Artikel 109,4 der Reichsverfassung). Mit dieser 
republikanischen Neuerung haben die Nazis gebrochen, und die BRD hat 
sich an letzteren orientiert.

Bis 1996 gab es in der Bundeswehr als zentralen Orden nur das 
Ehrenzeichen (in der Form des Eisernen Kreuzes) in Bronze, Silber, Gold, 
je nach Dienstzeit, es genügte die bloße Zugehörigkeit zur Truppe.

Veränderte militärische Lagen erfordern veränderte Symbole:

Nachdem die Bundeswehr mit den Auslandseinsätzen begann, wurde 1996 
zunächst die Einsatzmedaille gestiftet. Die wurde wiederum je nach 
Einsatzdauer in Gold, Silber oder Bronze verliehen, wobei die konkrete 
Verwendung im Einsatz keine Rolle spielte. In den letzten 12 Jahren sind 
rund 200.000 dieser Medaillen verliehen worden, was ihren Wert natürlich 
schmälert.

Als sich die Einsätze, insbesondere in Afghanistan, zunehmend als 
gefährlich erwiesen, wurde diese Einheitsmedaille als nicht mehr adäquat 
angesehen. Es wurde mit zwei Orden nachgerüstet:

Zum einen mit dem „Ehrenkreuz für Tapferkeit“, das im Juli 2009 erstmals 
von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt mit 
Presseanwesenheit verliehen wurde. „Helden geehrt“, hieß es damals auf 
3sat. Kriterium für die Verleihung ist „ein moralisch gutes, 
außergewöhnlich tapferes oder besonders engagiertes Verhalten“.

2010 wurde erstmals die ebenfalls neue „Einsatzmedaille Gefecht“ für die 
„aktive Teilnahme an Gefechtshandlungen oder Erleiden von 
terroristischer oder militärischer Gewalt unter hoher persönlicher 
Gefährdung“ verliehen.

Mit diesen beiden Medaillen hatten also Soldaten, die ihren 
Auslandseinsatz nicht nur innerhalb geschützter Feldlager verbrachten, 
ihre eigenen Zeichen („Drinnies“ vs. „Draußies“). Dabei zeigt sich 
allerdings ein eklatantes Missverhältnis: Die Gefechtsmedaille wurde 
schon im ersten Jahr über 4.000 Mal verliehen – da reicht bereits ein 
„bewährtes“ Verhalten bei gewalttätigen Demos im Kosovo. Das 
Tapferkeitskreuz gab es hingegen im gesamten Zeitraum seit 2009 bis 
Oktober 2013 nur ganze 26 Mal, es ist also relativ exklusiv. Man könnte, 
legte man auf solche soldatischen „Tugenden“ überhaupt Wert, 
feststellen, dass offenbar sehr viele Bundeswehrsoldaten in Gefechte 
verwickelt werden, sich dabei aber fast keiner „tapfer“ schlägt.

Detlev Bald hat zur Einführung des Tapferkeitskreuzes ausgeführt, es 
werde mit ihm „das kriegerische Element und der alte Kriegerkult im 
Militär hofiert“. Relativ gering ist allerdings ihr Beitrag zur 
Militarisierung der Gesellschaft. Abgesehen von der erstmaligen 
Verleihung des Tapferkeitskreuzes nimmt von den Ordensverleihungen fast 
niemand Notiz, sie vollziehen sich unbeachtet in einer Kantine des 
Bundesverteidigungsministeriums.


Soldaten als Opfer – wovon oder wofür?

Anders sieht es mit der Ritualisierung des „Gefallenentodes“ aus.

An dieser Stelle sei ein kurzer Exkurs zum Opferbegriff erlaubt. Dieser 
ist in der deutschen Sprache bekanntlich doppelt besetzt: Opfer meint 
zum einen das victima, also das Zum-Opfer-Fallen, das Erleiden von 
Gewalt, zum anderen das sacrificium im Sinne des aktiven 
(Selbst-)Aufopferns für Andere bzw. für bestimmte Werte.

In Bezug auf den Soldatentod war in Deutschland (Stichwort: heroische 
Gesellschaft) bis zum Zweiten Weltkrieg das Opfer eindeutig als 
sacrificium besetzt. Deutsche Soldaten haben sich für das Vaterland usw. 
aufgeopfert.

Der heroische Extremismus der Nazis hat allerdings für einen Bruch 
gesorgt. Das zeigt sich in der offiziösen Gedenkformel der BRD „Für die 
Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ ebenso wie in jener der DDR für 
„Opfer von Faschismus und Militarismus“. Beide Formeln wurden auf ganz 
unterschiedliche Weise ideologisch aufgeladen, aber beide waren sich 
darin gleich: Deutsche Soldaten haben keine Opfer für irgendetwas 
Positives gebracht, sondern sie wurden, sofern sie nicht gar Täter 
waren, Opfer von Gewalt.[4] Das ist kein Ansporn, es ihnen nachzutun und 
in neue Kriege zu ziehen.

Entsprechend sensibel reagiert die deutsche Öffentlichkeit noch heute 
auf das Sterben von Soldaten. Über Jahre hinweg waren die 
unterschiedlichen Bundesregierungen sehr daran interessiert, die 
Auslandseinsätze als im Wesentlichen ungefährliche Humanitätsmissionen 
zu beschreiben, bei denen das größte Risiko darin bestand, dass ein 
Soldat in einen selbstgebohrten Brunnen fallen könnte. Seitdem das durch 
die Eskalation im Afghanistan-Krieg nicht mehr möglich ist, wurden die 
Überführungen der toten Soldaten vom Hindukusch Schritt für Schritt 
politisch aufgeladen, so dass sie heute gleichsam Manifestationen der 
Kriegsbefürwortung sind.

Bis 2008 fanden die Trauerfeiern für jene Soldaten noch eher 
improvisiert in Flugzeughangars statt, seither werden Kirchen bevorzugt, 
also Orte, die prinzipiell öffentlich zugänglich sind. Stets werden 
Reden von hochrangigen PolitikerInnen gehalten (meist Bundeskanzlerin 
oder Verteidigungsminister), die – ebenfalls seit 2008 – die Soldaten 
nicht mehr als „aus dem Leben gerissen“ bezeichnen, sondern als 
„Gefallene“. Dieser Euphemismus aus heroischen Zeiten, der für den 
Opfer/sacrificium-Begriff steht, feiert seither auch in den Medien ein 
Wiederauferstehen.

Was die Instrumentalisierung des Soldatentodes für eine 
kriegsbefürwortende Politik angeht, hat der damalige 
Verteidigungsminister zu Guttenberg im April 2010 den Vogel 
abgeschossen, als er kurz hintereinander gleich zwei Trauerfeiern 
abzuhalten hatte: „Sie sind für unser Land gefallen“, behauptete er, und 
weiter: Die Toten „starben nicht allein für eine zerstörte Hoffnung, 
sondern für die Gewissheit, ihre und unsere Freiheit, das Leben unserer 
geborenen wie ungeborenen Kinder, unserer Familien zu schützen..“

„Es mögen im 21. Jahrhundert immer noch Viele nicht hören, aber es 
stimmt: Dass in Afghanistan für unser Land, für dessen Menschen, also 
für jeden von uns, gekämpft und gestorben wird.“[5]

Auf diese Art und Weise werden Soldaten in die Nähe von Märtyrern 
gerückt. Mit dem Anspruch der Angehörigen auf Trauer um ihren 
Bruder/Vater/Sohn hat das nichts zu tun. Der Tod des Soldaten wird von 
der Politik als Bestätigung des Krieges, ja als Aufruf zu dessen 
Fortsetzung instrumentalisiert.[6]


Ehrenmäler: Stein gewordene Kriegspropaganda

Zeitgleich mit dem Eisernen Kreuz 1813 entstanden auf königliches Geheiß 
in den Kirchengemeinden Tafeln mit den Namen aller Gefallenen und dem 
Zusatz, sie „starben für König und Vaterland“. Diese zwei Funktionen, 
individuelle Namensnennung und Sinngebung bzw. Legitimation für den 
Soldatentod, haben Kriegerdenkmäler seither beibehalten.

Ihre Gestaltung ist dabei unterschiedlich, im Kaiserreich dominierten 
Siegesdenkmäler, nach dem Ersten Weltkrieg wurde mangels Siegen eher 
„stolze Trauer“ ausgedrückt, der Heldenmut der Toten gepriesen und offen 
zu Rache und Revanche aufgerufen. Besonders deutlich bringt dies das 
Denkmal für die „Gefallenen“ des Königin Augusta 
Garde-Grenadier-Regiments von 1926 auf dem Berliner Garnisonsfriedhof 
zum Ausdruck: Die Gestalt des toten Soldaten reckt unter dem Leichentuch 
hervor die geballte Faust nach oben, auf dem Grabstein wird beschworen: 
„Ein Rächer mag erstehen einst aus meinen Gebeinen“.[7]

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bedingungen für solche „heroischen“ 
Denkmale denkbar ungeeignet. Die Bundeswehr sucht seit nunmehr zehn 
Jahren nach Symbolisierungen, die einen „opferreichen“ Krieg wie in 
Afghanistan als „sinnvoll“ legitimieren könnten.


Ehrenmal der Bundeswehr

Das Ehrenmal der Bundeswehr wurde im September 2009 auf dem Gelände des 
Berliner Bendlerblocks eingeweiht, also im gleichen zeitlichen wie 
politischen Kontext wie das öffentliche Zelebrieren des 
„Gefallenentodes“ und der neuen Orden.

Das Ehrenmal soll, so hat es der damalige Verteidigungsminister 
Franz-Josef Jung erläutert, die Anerkennung des soldatischen Opfers 
durch die Gesellschaft ausdrücken. Es ist der erste bauliche Versuch 
seit 1945, das Sterben deutscher Soldaten als sinnvolles 
Opfer/sacrificium darzustellen.

Auf eine Darstellung der Entstehungsgeschichte und der verwendeten 
Symbolik wird hier verzichtet.[8] Es sei nur kurz ausgeführt, dass sich 
die Gestaltung weitgehend an traditionellen Formen anlehnt, insbesondere 
an der Neuen Wache, wie sie 1931 beschaffen war (Oberlicht, abgedunkelte 
„cella“, Opferstein bzw. -platte).

Das Ehrenmal soll, wie jedes Kriegerdenkmal, die Frage beantworten, 
wofür Soldaten sterben und wofür sie töten sollen. Diese Frage muss 
beantwortet werden können, weil aus ihr sonst möglicherweise eine 
Anklage wird. Damit wird auch im Ehrenmal der Soldatentod 
instrumentalisiert – hier wird ihm als höherer Sinn „Frieden, Recht und 
Freiheit“ zugeschrieben. Auch das Ehrenmal ist damit – entgegen der 
offiziellen Behauptung – kein Ort für private Trauer, sondern ein vom 
Staat gesetztes Zeichen, das die Kriegspolitik des Staates begründen soll.

Festzustellen ist: Das Ehrenmal wird kaum angenommen. Es kommen fast nur 
Delegationen etwa des Deutschen Bundeswehrverbandes oder Staatsgäste mit 
Protokollterminen. Für Angehörige ist es nicht nur wegen seiner 
offenkundigen politischen Instrumentalisierung unattraktiv: Es wurde 
zwar, nach einigen Diskussionen, beschlossen, die Namen aller im Dienst 
ums Leben gekommenen Bundeswehrangehörigen sichtbar zu machen, sie 
werden jeweils einzeln mittels LED-Technik durch lichtdurchlässigen 
Beton gleichsam an die Wand „projiziert“. Aber: Die Namen erscheinen 
einzeln, nacheinander, jeweils für nur acht Sekunden, ehe der Name 
ausgedimmt wird und der nächste erscheint. Bei derzeit über 3.200 Namen 
dauert ein Durchlauf gegenwärtig fast neun Stunden, so dass Angehörige 
keine Chance haben, den Namen „ihres“ betrauerten Menschen zu sehen zu 
kriegen – und selbst wenn, würde er sich als so offenkundig flüchtig 
erweisen, dass die mit seiner Nennung ja eigentlich suggerierte 
Unsterblichkeit ad absurdum geführt wird.

Soldatenverbände kritisierten zudem von Anfang an, der Standort sei zu 
abgelegen. Sie fordern ein Denkmal möglichst im Stadtzentrum, bevorzugt 
am Reichstagsgebäude.


Neues Ehrenmal am Reichstagsgebäude?

Das Ehrenmal ist das erste seiner Art, das speziell den Tod von 
Bundeswehrsoldaten glorifizieren soll, aber es wird mit Sicherheit nicht 
das letzte sein.

Aktuell entsteht auf dem Areal des Einsatzführungskommandos bei Potsdam 
ein sogenannter „Wald der Erinnerung“. Dort werden die Ehrenhaine, 
Ehrenmale, Gedenktafeln usw., die in den letzten Jahren in den 
Feldlagern in Afghanistan entstanden sind und die Stein für Stein 
abgebaut wurden bzw. noch werden, wieder aufgestellt. Schon diese 
Überführung der Erinnerungsorte an sich symbolisiert das Scheitern des 
Kriegseinsatzes: Die Bundeswehr traut dem von ihr angeblich am 
Hindukusch stabilisierten Frieden nicht und fürchtet, die Gedenkorte 
würden nach ihrem Abzug sofort „geschändet“.

Diese Orte scheinen in Afghanistan selbst von den Soldaten – im 
Unterschied zum Berliner Ehrenmal – einigermaßen angenommen worden zu 
sein. Überhaupt deutet einiges darauf hin, dass SoldatInnen, wenn sie um 
ihresgleichen trauern, dies weit weniger politisch aufladen als 
PolitikerInnen: Die Mahnmale in Afghanistan appellieren eher an 
sogenannte soldatische „Werte“, also: Tapferkeit, Disziplin, 
Kameradschaft, wohingegen die Berufung auf „Frieden, Recht und Freiheit“ 
eine weit geringere Rolle spielt.

Der „Wald der Erinnerung“ soll zum Volkstrauertag 2014 eingeweiht 
werden. Angehörige sollen dort die Möglichkeit haben, persönliche 
Erinnerungsstücke an die Bäume zu nageln, und auch sonstigen 
ZivilistInnen soll ein kontrollierter Zutritt gestattet werden. Dennoch 
ist klar, dass dieser Erinnerungsort ein militärisches Binnen-Denkmal 
sein wird, das wenig Rückwirkung auf die zivile Gesellschaft entfalten kann.


Standort Reichstag?

Anders dagegen wäre es mit einem neuen „Gefallenen-Denkmal“ vor dem 
Reichstag, über das seit Jahren, allerdings nur auf Sparflamme, 
diskutiert wird.

Das bisherige Ehrenmal ist ja allen Bundeswehrangehörigen inklusive 
Zivilbeschäftigten gewidmet, die „in Ausübung ihres Dienstes“ zu Tode 
kamen. Wie bereits erwähnt, stößt dies bis heute auf Kritik von 
Soldatenverbänden, die einen Standort nahe am Reichstagsgebäude fordern, 
der auch von zivilem Publikum häufig frequentiert wird und nicht, wie 
das jetzige Ehrenmal, unbeachtet in einer stillen Nebenstraße liegt.

Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat im März 2013 
vorgeschlagen, neben einer Gedenkminute im Bundestagsplenum eine 
Erinnerungsstätte in der Nähe des Sitzungssaals einzurichten. „Weiterhin 
soll ein Ideenwettbewerb für eine öffentliche Erinnerungsstätte im 
Außenbereich des Deutschen Bundestages ins Leben gerufen werden.“ Der 
Charakter einer solchen Stätte, heißt es in einem von Vertretern aller 
Fraktionen unterschriebenen Brief vom 14. März 2013 an 
Bundestagspräsident Norbert Lammert, sei allerdings noch „zu 
diskutieren“. Dieser Vorbehalt geht auf die Linksfraktion zurück. Deren 
Arbeitsgruppe Sicherheitspolitik hat angekündigt, „sich weiterhin an der 
Diskussion über eine Gedenkstätte für die bei den Auslandseinsätzen 
Umgekommenen im Rahmen des Bundestages zu beteiligen.“ Dabei solle neben 
den Soldaten auch der „Opfer des Krieges in den Einsatzländern“ gedacht 
werden. Andere Abgeordnete der Linksfraktion wiesen dagegen diese 
Haltung zurück: Die „Institutionalisierung des herausgehobenen Gedenkens 
an gefallene deutsche Soldaten“ sei „ein weiterer Schritt zur 
Normalisierung von Auslandseinsätzen“, erklärten sie ein einer 
Stellungnahme.[9]

In gewisser Weise lässt sich ein gemeinsames Ehrenmal für SoldatInnen 
und ZivilistInnen als durchaus passender Ausdruck für eine Gesellschaft 
interpretieren, in der zivil-militärische Zusammenarbeit immer wichtiger 
wird. Die Frage für AntimilitaristInnen ist nur: Wollen wir das?

Egal wie die Antwort ausfällt: Besondere Eile legen die PolitikerInnen 
nicht an den Tag. Die damalige Ausschussvorsitzende Susanne Kastner 
(SPD) betonte im März 2013 selbst, dass die Umsetzung ihrer Pläne, 
zumindest einer Gedenkstätte außerhalb des Parlaments, eine ganze Weile 
dauern werde. Der Haken daran ist ja auch: Man will eben nicht gern in 
aller Öffentlichkeit ausposaunen, dass schon Dutzende von SoldatInnen im 
Ausland „gefallen“ sind, weil man ja noch nicht einmal weiß, wie man 
diese Tode eigentlich legitimieren soll.


Militarisierung von unten? Die Gelbe Schleife

Soviel erst einmal zu Orden, Ehrenmälern und Totenritualen. Das sind 
Militarisierungsformen, die derzeit nicht nur vom Staat gesetzt, sondern 
mehr oder weniger ausschließlich von ihm rezipiert werden. Wie schon 
eingangs erwähnt, spielen diese Dinge im Alltag der BürgerInnen, im 
Sinne des „banalen Militarismus“, kaum eine Rolle. Was das angeht, wäre 
die spannendere Frage, inwiefern es solche Militarisierungsinitiativen 
auf dem Feld der Ehre „von unten“ gibt.

Es gibt da zunächst gescheiterte Versuche, durch Appelle die Gesellschaf 
auf Trab zu bringen. Dafür steht etwa der „Runde Tisch Solidarität mit 
Soldaten“, den der frühere Wehrbeauftragte Reinhold Robbe 2010 gegründet 
hat; von dort kamen Ansinnen wie jenes, der DGB möge am 1. Mai und der 
DFB bei jedem Fußballspiel Gedenkminuten für die Gefallenen abhalten; 
ein Vorschlag, der natürlich völlig verpuffte. Dem „Runden Tisch“ 
gehören eine Menge Initiativen an, aber sie sind nahezu allesamt 
Initiativen aus dem engeren militärischen Kreis, angefangen vom 
Bundeswehrverband bis zum Verband Deutscher Veteranen usw., aber keine 
Vertreter ziviler Organisationen. Die letzte größere Aktion des Runden 
Tisches war ein Aufruf an die Bundestagsabgeordneten, den SoldatInnen in 
den Einsatzgebieten Weihnachtsgrüße zukommen zu lassen – es ist wohl 
fraglich, ob die gerade darauf tatsächlich scharf sind.

Dagegen ist die Gelbe Schleife eines der bekannteren Symbole, mit denen 
die Verbundenheit der Gesellschaft mit SoldatInnen zum Ausdruck gebracht 
werden soll. Sie wird von mehreren Verbänden und NGOs vertrieben.

Grundidee dieses Symbols ist es, „die Solidarität der Gesellschaft für 
unsere Soldatinnen, Soldaten und Reservisten“ zu stärken. Das Besondere 
daran ist, dass mit diesem Solidaritätsbekenntnis in der Regel keine 
Forderung danach verbunden ist, auch dem jeweiligen konkreten 
Bundeswehreinsatz zuzustimmen. Unter dem Logo der Gelben Schleife solle 
„sich jede Bürgerin und jeder Bürger unabhängig von politischen, 
religiösen und anderen Strömungen“ einbringen können.[10]

Die Gelbe Schleife ist derzeit weit davon entfernt, eine Ikone zu werden 
wie etwa die Rote Schleife. Sie ist noch sehr auf den eher engen Kreis 
der direkt Betroffenen (SoldatInnen und ihre Angehörigen) begrenzt. 
Mitunter findet sie sich auf der Homepage von Gemeindeverwaltungen 
(bevorzugt von Garnisonsstädten).

Das liegt zum Teil daran, dass die Schleife eben nicht „für sich“ 
spricht, sondern in Teilen bedeutungsoffen ist. Einige Initiativen, die 
sie vertreiben, verbinden dies mit ausdrücklich politischen 
Bekenntnissen zum jeweiligen Auftrag der Bundeswehr. Die Initiatoren von 
Gelbe-Schleife.de beklagen sich darüber, dass ihr „Original“ durch 
„einzelne Gruppierungen verändert und umgedeutet“ werde. Weil viele 
Organisationen die Schleife durch eigene Sinnsprüche ergänzt haben, habe 
dies zu einem „ungewollten Außenseitertum dieser Gruppen und zu einer 
Erosion der grundsätzlichen Idee geführt.“

Aus antimilitaristischer Sicht ist das natürlich hoch erfreulich – denn 
an sich hätte die Gelbe Schleife womöglich einiges Potential.

Zwar wird sie kaum eine Revision der postheroischen Gesellschaft hin zu 
einer Gesellschaft bewirken, die den Tod für Vaterland/Recht und 
Freiheit wieder freudig als sacrificium deutet. Aber das ist ja nur ein 
(aus heutiger Sicht) Extrem. Postheroisch bedeutet schließlich nicht 
antimilitaristisch. Gerade weil die Gelbe Schleife nicht martialisch 
oder in Olivgrün daherkommt, gerade weil sie sich scheinbar unpolitisch 
gibt und nur „das Menschliche“ betont, macht sie es auch KritikerInnen 
der Bundeswehreinsätze potentiell möglich, sich „solidarisch“ mit Dienst 
tuenden SoldatInnen zu zeigen. Damit wären wir dann wieder beim Thema 
des banalen Militarismus.


Schlussfolgerung

Die Bundesregierung sucht nach überzeugenden Antworten auf die Frage, 
warum deutsche SoldatInnen töten und getötet werden sollen. Sie hat 
bislang keine solche Antwort gefunden. Nach Lage der Dinge wird ihr dies 
auch in Zukunft sehr schwer fallen: Kein Mensch glaubt daran, dass in 
den Kriegen der Gegenwart tatsächlich ureigene Interessen der hier 
lebenden Bevölkerung verteidigt würden.

Dennoch treibt die Bundesregierung einen, wenn auch langsamen, Prozess 
voran, der auf eine Remilitarisierung von Armee und Gesellschaft 
hinarbeitet. Wenn schon nicht auf begeisterte Zustimmung, so sollen die 
Kriegseinsätze doch zumindest auf ein hohes Maß an Verständnis und 
Duldung stoßen. Das Zelebrieren des Heroischen bei Totenritualen und in 
Ehrenmälern hat, wie immer beim Militär, auch die Funktion, kritische 
Fragen nach dem „Warum“ zu verhindern: In Tempeln diskutiert man nicht. 
Münkler nennt diese Funktion des Gedenkens, der Regierung einen 
politischen „Dispens“ zu verleihen.

Aus antimilitaristischer Sicht sei deswegen zum einen eine Strategie der 
De-Heroisierung geraten. Die kann zum Beispiel darin bestehen, die 
Symbole des neu-alten Heroismus aufzugreifen und sie in satirischer 
Weise umzudrehen. Uniformen, Ehrenmäler, Orden – all das ist Symbolik, 
die auch anders, und zwar kritisch, aufgeladen werden kann. Die 
Schändung der heiligen Stätten des Gegners war schon immer ein 
bevorzugtes Mittel im Kampf der Kulturen. Als Beispiel sei das „Blutbad“ 
genannt, das die Berliner DFG-VK anlässlich des Rekrutengelöbnisses am 
20. Juli 2013 inszeniert hat.[11]

Nicht zuletzt gilt es, die Bundeswehr an ihrer Schwachstelle zu packen: 
Bei der Sinnfrage. Beim Tod. Den Tod provozieren sie, aber sie können 
nicht plausibel darlegen, warum und für was. Sie flüchten sich in 
Floskeln und Rituale, und genau an dem Punkt müssen wir nachhaken, immer 
wieder.

Der Autor ist Landesgeschäftsführer der Deutschen 
Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) 
Berlin-Brandenburg.

Anmerkungen

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[1] Vgl. hierzu Tanja Thomas/Fabian Virchow: Banal Militarism. Zur 
Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen. Bielefeld 2006.
[2] Herfried Münkler ist Politikwissenschaftler an der 
Humboldt-Universität Berlin und einer der Apologeten des „asymmetrischen 
Krieges“. Er ist Mitglied im Beirat der Bundesakademie für 
Sicherheitspolitik und fungiert gewissermaßen als Berater der Bundeswehr 
in Angelegenheiten von Ehrenmalen.
[3] Diese und weitere Zitate aus: Klaus Latzel, Vom Sterben im Krieg. 
Wandlungen in der Einstellung zum Soldatentod vom Siebenjährigen Krieg 
zum II. Weltkrieg, Warendorf 1988.
[4] Ausnahmen bestätigen diese Regel: In der BRD das Opfer/sacrificium 
der „Männer des 20. Juli“, in der DDR jenes der Angehörigen des 
Nationalkomitees Freies Deutschland.
[5] Vgl. hierzu: Stefanie Hammer/Maik Herold: Zivilreligion in 
Deutschland? Transzendenz und Gemeinsinnsstiftung in den Trauerritualen 
der Bundeswehr, in: G. Pickel, O. Hidalgo (Hg.): Religion und Politik im 
vereinigten Deutschland, Politik und Religion, Wiesbaden 2013, S. 103-136.
[6] Dies setzt freilich die Zustimmung der Angehörigen voraus, die seit 
2008 offenbar nur einmal, bei der Trauerfeier für einen im Frühjahr 2013 
zu Tode gekommenen KSK-Soldaten, explizit auf einer nicht-öffentlichen 
Feier bestanden.
[7] Zu diesem sehenswerten Friedhof seien die Darlegungen und Fotos von 
Arndt Beck in dem von ihm und Markus Euskirchen herausgegebenen Buch 
empfohlen: Die beerdigte Nation. „Gefallenen“-Gedenken seit 1813, Berlin 
2009.
[8] Vgl. hierzu Frank Brendle: „süß ist´s und ehrenvoll…“, in: junge 
Welt, 14. 11. 2007; Eugen Januschke: Symbolisches Desaster – das 
Ehrenmal der Bundeswehr soll dem Soldatentod mehr Achtung verleihen, in: 
junge Welt, 28. 12. 2009; Manfred Hettling, Jörg Echternkamp (Hg.): 
Bedingt erinnerungsbereit. Soldatengedenken in der Bundesrepublik, 
Göttingen 2008.
[9] Junge Welt vom 15. 5. 2013.
[10] gelbe-schleife.de
[11] Einige Beispiele auf www.bamm.de

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