[havenglueck] Wahl-Info Bremerhaven 6.

Johannes Jasca Johannes.Jasca at gmx.de
Mi Mai 3 09:23:41 CEST 2023


Unsere Stadt ist stolz auf das AWI und Bundespräsident Steinmeier bittet jetzt die Direktorin des Bremerhavener AWI, ihn vier Tage auf einer Kanada Reise zu begleiten. Das tut er wegen der wissenschaftlichen Expertise, gerade hinsichtlich der weltweiten Klimaprobleme. Gleichzeitig behauptet die Sprecherin der BIW, Frau Tiedemann wie auch deren Vorsitzender Timke, dass wir uns hier in Bremerhaven gar nicht um diese Thematik bemühen müssen, weil das ohnehin keine Auswirkung habe.

CDU und FDP drängen darauf, weiter schnell fahren zu können, das sei wichtiger als Umweltbelastungen für die Bürger. Das müssen wir ihn Kauf nehmen, weil Bremerhaven ein Logistik-Standort sei. Was haben die Straßen An der Mühle, Rheinstraße, Georg-Seebeck-Str. oder Deichstraße mit Logistik zu tun, hier gibt es noch nicht einmal ÖPNV, und trotzdem weigert sich die Politik etwas für die Anwohner zu tun. Genau aus diesem Grund weigern sich diese Parteien auch, der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“, der schon 684 Gemeinden, u.a. Aachen, Bielefeld, Bonn, Bremen, Dortmund, Duisburg, Hannover, Heidelberg, Mannheim, Saarbrücken, Potsdam, Leipzig angehören, beizutreten. Die CDU bestreitet sogar für Bremerhaven, dass es eine Verkehrswende geben muss. Bundesweit liegt Bremerhaven in fast allen Belangen stets auf den letzten Plätzen, was nicht gerade davon zeugt, dass hier alles richtig gemacht wird.

Dabei sehen wir, dass die Politik der letzten Jahrzehnte unter der Prämisse „immer mehr“ und der damit verbundenen ansteigenden Rücksichtlosigkeit der Menschen untereinander, uns nicht wirklich weitergebracht haben. Das führte dazu, dass das Gesundheitssystem nicht mehr richtig funktionierte oder die Bundeswehr nicht mehr in der Lage war, ihren Auftrag zu erfüllen. Energie stand nicht mehr in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Die Betroffenen erkennen immer mehr, was hier grundsätzlich schief läuft und stimmen auch mit den Füßen ab, sie verlassen einfach die Orte oder Arbeitsplätze an denen es ihnen unerträglich ist. Es ist bekannt, dass von den in Bremerhaven wissenschaftlich tätigen Menschen, und das sind sehr viele, etwa zwei Drittel einen Wohnort außerhalb der Stadtgrenzen haben.

Die Proteste der jungen Menschen finden vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen statt. Wie will man im Rahmen einer repräsentativen Demokratie mit Klimafragen umgehen? Die Wähler werden immer älter und die jungen Menschen, die noch die meiste Lebenszeit vor sich haben, finden sich bei den wichtigen politischen Entscheidungen immer weniger wieder. Die Demokratie im Westen altert, und die junge Bevölkerung gerät immer mehr in die Minderheit. Da stellt sich zunehmend die Frage wie man sich arrangieren will. Das BVG hat dazu entschieden, dass die Politik verpflichtet ist sicherzustellen, dass die Lebensmöglichkeiten dieser künftigen Generationen nicht unnötig eingeschränkt werden.

Es melden sich heute gerade die Menschen mit Bedenken gegen eine zu weitgehende Beschränkung, die bisher für den Klimaschutz selbst zu wenig getan haben und auch jetzt nicht bereit sind, ihr eigenes Handeln zu überdenken und möglicherweise Einschränkungen hinzunehmen. Die Gesellschaft wartet ja nicht auf einen kommenden Klimawandel, sondern wir befinden uns mitten im Klimawandel mit allen seinen fürchterlichen Auswirkungen. Deswegen kann man nicht sagen, dass wir unseren bisherigen Lebensstil so weiterführen können wie bisher. Man darf sich einfach nicht weigern, selbst kleinste Maßnahmen wie ein Tempolimit oder ein verändertes Reise- oder Konsumverhalten abzulehnen, wenn man nicht offenen Auges in die Katastrophe laufen will. Das stellt sich dar wie eine schnelle Autofahrt in Richtung einer Wand, bei der man weiß, dass man gleich nicht mehr bremsen kann, aber weiter beschleunigt.

Wir haben einfach Jahrzehnte über unsere Verhältnisse gelebt, und tun uns wider besseres Wissen schwer, zu verzichten. Das wird aber nicht anders gehen. Oder, wie wollen Sie Ihren Kindern erklären, das wir sehendes Auges in den Abgrund gerast sind, nur weil wir nicht einmal zu kleinstem Verzicht bereit sind. Was die Beseitigung der angerichteten Klimaschäden schließlich kosten wird, werden wir erst in Jahrzehnten wissen.


Anbei noch eine Zusammenfassung der Geschehnisse der letzten Tage.

Heute, 3.5.23 um 19 Uhr in der Aula der VHS – Diskussion mit OB Grantz und Dezernenten.

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