<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//DE"><HTML><HEAD><META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=us-ascii"><TITLE>Message</TITLE></HEAD><BODY>Liebe Mitstreiterinnen,<br><br>ich muss, glaube ich, etwas richtig stellen : Das Versenden des Artikels aus der Allgemeinen Zeitung / Windhuk war von mir keineswegs als Plädoyer für eine gewaltsame Lösung zweifellos vorhandener sozialer Konflikte intendiert. Im 19. Jh. gab es Kriege, die Ergebnisse müssen uns nicht gefallen. Aber icherlaube mir die Auffassung, dass eine entschiedene Transformation allen Beteiligten mehr nützt als blutige Revolution (letztere im wahrsten Sinn des Wortes eben mit dem Ziel der Wiederherstellung der Macht- und Eigentumsverhältnisse der präkolonialen Zeit). Wahrscheinlich halten mich jetzt viele für einen kolonialistischen Revisionisten. Damit werde ich leben müssen, zum Ausgleich dafür hat mich seinerzeit Pretorias Apartheidsregime als (Links-)Terroristen eingesperrt und des Landes verwiesen. Allerdings galten meine Sympathien eben doch mehr dem (zugegebenermaßen heute nicht mehr besonders linken) ANC als dem rassistischen (und damals völlig überschätzten, heute bedeutungslosen) PAC, der "die Weißen ins Meer treiben" wollte. <br>Anbei noch ein Leserbrief aus der AZ zu möglichen Folgen von terre-Blanches Ermordung und<br>beste Grüße<br><br>Jens-Eberhard Jahn <br><br><h1>Den Anfängen wehren </h1><h2>Betr.: Der neue Märtyrer Südafrikas</h2>
Am 4. 4. 2010 hörten wir die Radionachricht,
dass Herr Eugené Terre‘Blanche (69) auf seiner Farm erschlagen wurde.
Zu Tode „gehackt“, hieß es. Ein weiterer Farmermord in Südafrika, nur
ein weiterer brutal ermordeter Farmer oder war dies das Zeichen, dass
die „Buren“ endgültig zum jagdbaren Wild, gar zu „Vermin“ erklärt
wurden in stiller Übereinkunft mit der Regierung dort? <br>
Oder entsteht gar eine Achse des Bösen, eine Achse
Harare-Pretoria/Kapstadt? Die Reaktion der dortigen Regierung wird das
sehr schnell deutlich machen. Wenn den Rassisten und
Rassenhasspredigern, wie Julius Malema einer ist und E. Terre‘Blanche
einer war, nicht sofort und endgültig das Handwerk gelegt wird, war
dies weit mehr als „nur“ noch ein neuer toter Farmer, von denen es
inzwischen schon hunderte und aberhunderte gibt. <br>
Nein, abgesehen davon, dass nun ein neuer Märtyrer entstand, der seine
Verehrer nicht mehr zu suchen braucht, war dies möglicherweise die
„Kristallnacht“ Südafrikas.<br>
Die Anfänge der umgekehrten Rassenhetze wurden vom ANC toleriert, die
von den vielen „Malemas“ geblasenen Fanfaren bewusst überhört;
wahrscheinlich versprach man sich „Gutes“ davon. Welch ein Wahn! Ein
unverständlicher Wahnsinn, da gleiches schon früher und nicht nur dort
stattfand, aus dem jeder hätte lernen können. Ja, aber mit dem Lernen
hapert es überall dort, wo man glaubt zu wissen – auch hier in Namibia.
<br>
Der Märtyrer Terre‘Blanche sollte uns Namibier, alle Namibier,
aufwachen lassen. Wie Südafrika keine Rassenhetzer braucht, wie es
keine vernagelten Köpfe in höchsten Positionen braucht, so braucht auch
Namibia diese Leute nicht; hier können wir durchaus noch den Anfängen
wehren. Und diese Anfänge sind leider auch bei uns schon Realität
geworden. Von der Regierung, der Opposition, den Kirchen, Schulleitern,
unseren Zeitungen und allen Führern von Menschen muss hier erwartet
werden, dass in dieser Frage deutlich und schnell Stellung bezogen
wird! Das Böse darf nicht auf Namibia überschwappen, nicht heute
niemals!<br>
<br>
Peter Hager, Henties Bay<br></BODY></HTML>