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<DIV>
<P><FONT color=#000099>Hartz IV sei ein bedingungsloses 
Grundeinkommen, so der Wirtschaftsminister.</FONT></P>
<P><FONT color=#000099>Bürgerarbeit, Armuts- und Kombilohn und Arbeitszwang 
- so möchte es Glos! </FONT></P>
<P><U><FONT color=#000099><A 
title=http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland/_pv/_p/200050/_t/ft/_b/1233153/default.aspx/glos-erwaegt-untergrenzen-fuer-loehne.html 
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<BR></P>
<P>HANDELSBLATT, Freitag, 2. März 2007, 18:00 Uhr <BR>Umbau von Hartz IV 
<P>Glos erwägt Untergrenzen für Löhne <BR>Von Dietrich Creutzberg 
<P>Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) will bei einer Neuordnung des 
Hartz-IV-Systems auch über staatlich definierte Lohnuntergrenzen reden. 
Mindestlöhne, wie sie die SPD fordert, lehnt er jedoch weiterhin strikt ab. 
<P>Wie wird man der Langzeitarbeitslosigkeit Herr? Darüber denkt auch 
Wirtschaftsminister Michael Glos nach. Foto: dpa <BR></P>
<P>BERLIN. Würde Hartz IV zu einer wirksamen Grundsicherung im Niedriglohnsektor 
umgebaut, sieht auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) Anlass, ein 
Mindestniveau für Löhne vorzugeben. „Um Mitnahmeeffekte zu minimieren, muss über 
Lohnuntergrenzen nachgedacht werden“, heißt es in einem Papier des Ministeriums 
für die zuständige Koalitionsarbeitsgruppe, das dem Handelsblatt vorliegt. </P>
<P>Damit will Glos verhindern, dass Unternehmen ohnehin niedrige Löhne nur 
deshalb weiter absenken, weil der Staat den betroffenen Beschäftigten mittels 
öffentlicher Zuschüsse ein vorgegebenes Gesamteinkommen garantiert. <STRONG>Im 
Zentrum des Konzepts unter dem Begriff „Bürgerarbeit“ steht allerdings das Ziel, 
erwerbsfähige Bezieher von Arbeitslosengeld II konsequent zu einer 
Arbeitsleistung anzuhalten – vorrangig im ersten Arbeitsmarkt, notfalls auch 
durch staatlich organisierte Beschäftigung. Hartz IV soll dadurch nicht mehr als 
bedingungsloses Grundeinkommen wahrgenommen werden, sondern als ergänzende Hilfe 
zur Selbsthilfe. Für Arbeitnehmer mit niedrigem Arbeitslohn würde der Staat das 
Einkommen dann zwar noch bis auf Arbeitslosengeld-II-Niveau aufstocken. Anders 
als bisher wäre die Summe aus Lohn und Transfer aber nicht mehr automatisch 
höher als das bloße Arbeitslosengeld II.</STRONG> 
<P>Der Vorschlag zielt auf die Beratungen der Arbeitsgruppe unter Leitung von 
Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD), die am Donnerstag erneut über einen 
grundlegenden Umbau des Niedriglohnsektors beriet. Müntefering wollte gestern 
Abend nähere Bewertungen eines von ihm präferierten Alternativmodells vorlegen, 
wonach Geringverdiener entlastet würden, indem der Staat die Sozialbeiträge aus 
Steuermitteln bezahlt. 
<P>Beide Ansätze zielen darauf, die noch immer hohe Langzeitarbeitslosigkeit 
besser zu bekämpfen. Daneben spielt für Müntefering und die SPD auch der Ausbau 
von Mindestlöhnen eine wichtige Rolle. Über das weitere Vorgehen bei diesem 
Streitthema berät am Montag der Koalitionsausschuss von Union und SPD. 
<P>Zum Glos-Konzept für den Niedriglohnsektor gehört, technisch gesehen, eine 
massive Einschränkung der so genannten Hinzuverdienstregeln im derzeitigen 
System. Danach werden Hartz-IV-Beziehern bisher stets nur bestimmte Prozentsätze 
eines selbst erzielten Arbeitslohns auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. 
Dieses beträgt im Regelfall monatlich 345 Euro plus Wohnkosten, kann aber je 
nach Familienstand auch weit höhere Beträge erreichen. Künftig würde 
Arbeitsleistung als selbstverständlich vorausgesetzt und nicht mehr über 
zusätzliche finanzielle Anreize honoriert. 
<P>Die Idee der Lohnuntergrenze soll verhindern, dass das System zum 
unkalkulierbaren Sprengsatz für die öffentlichen Kassen wird, weil der Staat 
ansonsten selbst niedrigste Löhne auf Hartz-IV-Niveau aufstocken müsste. Gedacht 
ist laut Ministerium aber nicht an einen einheitlichen Mindestlohn, sondern an 
„ortsübliche“ Referenzwerte, die wie in einem Mietspiegel erfasst würden. Wer 
einen Job zu Löhnen unterhalb des Referenzniveaus ablehnt, bliebe dann von den 
sonst drohenen Sanktionen verschont. 
<P>Das Glos-Konzept greift vor allem Vorschläge des Bonner Instituts zur Zukunft 
der Arbeit (IZA) auf. Dieses hat die Beschäftigungseffekte eines ähnlichen 
Modells mit bis zu 1,1 Millionen Arbeitsplätzen beziffert. Eine wichtige Rolle 
spielt dabei der ergänzende Aufbau gemeinnütziger Arbeitsgelegenheiten als 
Alternativangebot für Arbeitslose, die keine reguläre Stelle finden. Das 
Ministerium empfiehlt dazu, kommunale Beschäftigungsgesellschaften einzurichten, 
die solche Jobangebote bereitstellen. Es geht davon aus, dass etwa 300 000 
solcher Jobs ausreichen, um das Prinzip der „Arbeitspflicht“ durchzusetzen. 
<P>Dieser Vorschlag bietet zugleich einen Anknüpfungspunkt für die bisher 
separat geführte Debatte über einen „Dritten Arbeitsmarkt“ für Arbeitslose, die 
wegen vielfältiger Vermittlungshemmnisse kaum noch Chancen auf eine reguläre 
Stelle haben. Die Koalition hatte sich bereits im Grundsatz geeinigt, für 100 
000 solche schwer Vermittelbaren staatliche Beschäftigung zu organisieren. 
Dieser Ansatz könnte womöglich in das Glos-Konzept integriert werden. <BR>  
</P></DIV></FONT>   </BODY></HTML>