[Grundeinkommen-Info] 3_februar onlineseminar bge in d er EU - undenkbar?
Info-Liste des Netzwerks Grundeinkommen für aktuelle Informationen
grundeinkommen-info at listen.grundeinkommen.de
Do Jan 28 15:23:27 CET 2021
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Verlosung Grundeinkommen https://ubi4all.eu/de/ im Zusammenhang der
EBI BGE https://www.ebi-grundeinkommen.de/
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Mittwoch 3. Januar, 18.00-19.00 Uhr
Grundeinkommen überall in der EU - undenkbar?
Referent: Werner Rätz
Die Europäische Union hat einen schlechten Ruf, und das in vielerlei
Hinsicht zu recht. Und doch behaupten wir, dass bedingungslose
Grundeinkommen nur auf EU-Ebene durchsetzbar sein werden, jedenfalls
leichter als im nationalen Rahmen.
Immer schon war "Brüssel" weit weg und galt als bürokratisch. In den
EU-Verträgen wurde dann der Neoliberalismus in vielfältiger Weise
festgeschrieben, nicht zuletzt mit dem Prinzip des "immer perfekteren
Wettbewerbs". Und das Krisenmanagement nach der Finanz- und
Wirtschaftkrise 2008 sowie das brutale Niederbügeln der griechischen
Emanzipationsversuche 2015 kosteten die EU so gut wie das letzte
Vertrauen.
Da die EU-Institutionen keine Kompetenzen in sozialpolitischen Fragen
haben, gibt es folgerichtig auch keine EU-weiten Sozialsysteme. Somit
verfügen Kommission, Rat und Parlament heute unmittelbar über keine
Instrumente, um mithilfe sozialer Verbesserungen neue Bindungen der
Bürger*innen an die Europäische Union herzustellen. Angesichts der
massiven inneren Krisenerscheinungen wird das Überleben der EU aber
mittelfristig davon abhängig sein, ob sie es schafft, Elemente solcher
sozialen Bindung zu entwickeln.
Europäische Tarifverträge, europäischer Mindestlohn, Ausbau von
EU-Ausgleichzahlungen zu Instrumenten europäischer Armutsbekämpfung
sind schon in der Diskussion. Europäische Grundeinkommen könnten der
Königsweg sein. Es müsste dafür kein bestehendes Sozialsystem
gründlich umgebaut oder gar aufgegeben werden, wie es in fast jedem
Mitgliedsstaat der Fall wäre. Schon kleine Beträge würden in den armen
Ländern die soziale Lage der meisten Menschen erheblich verbessern.
Zudem gibt es schon verschiedene Zahlungen an EU-Staaten, um
unterschiedliche Belastungen auszugleichen, und in der Landwirtschaft
wird viel Geld bisher ausschließlich nach Flächengröße verteilt. Eine
Umstellung auf betroffene Personen wäre ohne finanziellen Mehraufwand
machbar.
All das muss nicht so kommen. Die Widersprüche und Widerstände sind
groß. Aber die Forderung nach "bedingungslosen Grundeinkommen überall
in der EU" ist politischn höchst brisant und es lohnt sich, sich damit
genauer zu beschäftigen.
Einwahllink https://vk.attac.de/b/har-nxj-nvz
Gebt diese Einladung gerne weiter.
Am Mittwoch, den 10. Februar, hoffen wir, Simone Lange zu Gast zu
haben. Die Sozialdemokratin ist Oberbürgermeisterin von Flensburg und
eine engagierte Befürworterin des BGE. Wir haben ihre prinzipielle
Zusage, wissen also, dass der Termin bei ihr bisher nicht belegt ist,
und hoffen, dass sich das bis dahin nicht durch Unvorhergesehenes
plötzlich ändert.
-----
www.werner-raetz.de
--
Werner Rätz
mailto:werner.raetz at t-online.de
Jagdweg 49 53115 Bonn
0228/212222 0170/5217261
Mehr Informationen über die Mailingliste Grundeinkommen-Info