[Grundeinkommen-Info] Weiterleitung einer Einladung von Attac AG genug für alle

Mo Mär 23 20:04:59 CET 2009

Einladung zum Arbeitstreffen der attac-AG genug für alle
am 19.April in Frankfurt (voraussichtlich attac-Büro, Münchener Str.
48) 10.30 – 17.30

Liebe GfA-Interessierte,

Zwar sind die Folgen der Krise noch lange nicht abzusehen, aber es ist
klar, dass sie das Fundament der Erwerbsarbeitsgesellschaft
beschädigen wird. Arbeitsplätze sind massenweise unsicher und viele
werden verschwinden. Das mag aus ökologischen Gründen etwa in der
Autoproduktion oder der Chemieindustrie keineswegs bedauerlich sein,
aber solange es keine verlässliche Existenzsicherung für jedes
Individuum gibt, können wir das nicht einfach begrüßen.

Dabei wäre nicht nur aus ökologischer Sicht dem Wachstumszwang
entgegenzutreten, der dem kapitalistischen Produktionsprozess
innewohnt. Schrumpfender Energieverbrauch und Ressourcendurchsatz aber
reduzieren das herkömmliche Arbeitsplatzangebot. Wie könnten wir das
fordern, wenn es gleichzeitig für Millionen jetziger Beschäftigter
Abhängigkeit von miserablen und entwürdigenden Sozialtransfers, Armut
und sozialen Ausschluss bedeutet?

Ein bedingungsloses Grundeinkommens (bGE)wäre gerade in den Zeiten
einer schweren Weltwirtschaftskrise ein Ausweg. So entstände die
Freiheit, sich ohne Angst vor finanzieller Verarmung über andere
Formen der Gestaltung von Gesellschaft und Arbeitsprozessen
nachzudenken. Eine solidarische Gesellschaft ohne Zwang zum Verkauf
der Arbeitskraft und ohne Profitlogik könnte vorstellbar werden.

Leid
er mischt sich die Grundeinkommensbewegung als Ganze nicht
intensiv in die Auseinandersetzung um die Krise und ihre Folgen ein.
Sie verhält sie sich ruhig und überlässt es Einzelnen, diese Forderung
ins Parlament zu tragen, wo ihr für lange Zeit der Garaus gemacht
werden wird. Im Bundestag gibt es heute kein Interesse an einem
wirklich armutsfesten, also existenzsichernden Einkommen für wirklich
jedeN. Dafür müsste mobilisiert, darum müsste gekämpft werden.

Die Krise bietet die Chance und stellt uns vor die die Notwendigkeit,
in diese Richtung einen Schritt weiterzukommen. Wir haben in der AG
genug für alle vieles erarbeitet, das uns jetzt nutzen kann. Aber es
stellen sich auch neue Fragen:
- (Wie sehr) muss sich die bge-Bewegung in tagespolitische Debatten
einmischen?
- (Wie weit) muss eine bge-Forderung heute antikapitalistische
Perspektiven aufzeigen?
- Stimmen die alten Brüche und Widersprüche noch? Wer ist
Bündnispartner, wer nicht?
- Wie konkret müssen bge-Modelle sein um Interventionsfähigkeit zu
haben?
Schließlich wird darüber zu sprechen sein, welche konkreten Schritte
wir als nächstes anpacken können. Das hängt nicht zuletzt davon ab,
wer alles mittut.

Tagesordnungsvorschlag:
10.30 Begrüßung, Festlegung der TO
10.45 Input von Dagmar Paternoga: Das bge als Krisenantwort. Die
Vorstellungen der AG genug für alle sind genau auf die aktuelle
Situation zugeschnitten.
Anschließend Diskussion
1
3.00 Mittagspause
14.00 Input von Hinrich Garms:  Krise, Autoproduktion und
Bedingungsloses Grundeinkommen.
Die Debatte um den notwendigen Umbau von Gesellschaft und Ökonomie in
der Krise ist ohne soziale Sicherheit für alle nicht organisierbar.
Anschließend Diskussion
15.45 Pause
16.00 Ergebnisse, Beschlüsse: Was macht die AG konkret.

Viele Grüße, die Koordinierungsgruppe der AG genug für alle

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