[Grundeinkommen-Info] Bundespolitische Aufklärungsarbeit zum BGE
Joerg Drescher
iovialis at gmx.de
Mo Jan 21 16:06:47 CET 2008
Hallo zusammen,
die Bundeszentrale für politische Bildung brachte am 17.12.2007 ein
40-seitiges Heft zum BGE heraus, das man sich hier herunterladen kann:
http://www.bpb.de/publikationen/SGLGW2,,0,Grundeinkommen.html
Ich wurde darauf aufmerksam, nachdem mich ein Schüler aus München aufgrund
meiner BGE-Artikel-Mitarbeit bei WikiPedia fragte, ob ich seine Facharbeit
zum Bürgergeld (Grundeinkommen) durchlesen wolle. Die Quellen bezogen sich
hauptsächlich auf WikiPedia und oben genannte Publikation.
Sein Schlußwort gefiel mir dabei eigentlich sehr gut:
"Zusammenfassend kann ich sagen, dass es noch zu viele ungeklärte Fragen
gibt. Deswegen glaube ich nicht, dass eine Einführung des Bürgergeldes zur
Zeit sinnvoll und angebracht wäre. Selbst Befürworter eines Bürgergeldes,
wie Thomas Straubhaar, räumen ein, dass eine Einführung ein Versuch mit
"vielen Risiken und hoher Unsicherheit" wäre. Während der Erarbeitung dieser
Facharbeit musste ich feststellen, dass ich anfangs vom Gedanken eines
Bürgergeldes fasziniert war, was, wie ich im Nachhinein denke, die größte
Gefahr dieser sozialpolitischen Idee darstellt. Diese Faszination von einer
Welt ohne Existenzsorgen überdeckt nur allzu leicht die Probleme, welche
sich hier noch verbergen und welche ich ihnen, wie ich hoffe, ein Stück
näher bringen konnte."
Konkret heißt das für "uns": Aufklärungsarbeit, Aufklärungsarbeit und
Aufklärungsarbeit...
Aus Sicht der betroffenen, nicht-existenzgesicherten, mag das BGE ein
"Allheilmittel" sein; aber aus Sicht jener, die nicht von Existenznot
betroffen sind und in (relativ) gesicherten Verhältnissen leben, stellt das
BGE eine utopische Idee dar, die sehr viele Fragen offen läßt. Aber die
Mehrheit lebt mit dem Gefühl "(noch) gesicherter Verhältnissen", aber sie
fühlen auch, daß diese Sicherheit sehr trügerisch sei.
Jetzt wird vor einer Weltwirtschaftskrise und Rezession gewarnt, was dieses
Gefühl verstärkt; aber wie das Schlußwort eines 18jährigen zeigt, bietet das
BGE nicht die allheilbringende Lösung, sondern steckt (nach 500 Jahren
Denkarbeit) immer noch in Kinderschuhen... Ist es aber das BGE oder der
Mensch dahinter?
Viele Grüße aus Kiew,
Jörg (Drescher)
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