[Gen-Streitfall] WG: Greenpeace kennzeichnet bundesweit Gen-Milch im Kühlregal

Sabine altmann.tent at t-online.de
Mo Mai 17 15:35:27 CEST 2004


Greenpeace kennzeichnet bundesweit Gen-Milch im Kühlregal  
Müllermilch will nicht auf Gen-Futter für Kühe verzichten

15.05.2004 - 11:00 Uhr, Greenpeace e.V.

Hamburg (ots) - Hamburg, 15. 5. 2004 – Mit Warn-Aufklebern „Gen-Milch –
Hände-Weg!“ kennzeichnen Aktivisten von Greenpeace heute in Supermärkten
in rund 50 Städten Milch-Produkte der Unternehmensgruppe Theo Müller. In
Hamburg, München, Stuttgart, Leipzig, Magdeburg und Berlin werden
Verbraucher vor und in Supermärkten außerdem mit Transparenten und
Postkarten über den „Gen-Skandal“ bei Müller informiert. Der Grund für
die bundesweite
Aktion: Bei der Produktion der Marken Müller, Weihenstephan,
Sachsenmilch und Loose wird Milch verwendet von Kühen, die
genmanipuliertes Tierfutter erhielten. Zwar müssen Zutaten aus
Gen-Pflanzen und Gen-Futtermittel nach der neuen EU-Verordnung umfassend
gekennzeichnet sein. Das gilt jedoch nicht für tierische Produkte wie
Milch, Joghurt, Eier oder Fleisch, auch wenn zuvor Gen-Futter im Trog
war.

„Müller glaubt, Gen-Soja verfüttern zu können, nur weil die Milch nicht
gekennzeichnet werden muss“, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin
von Greenpeace. „Verbraucher können nicht erkennen, dass bei Müller
Gen-Milch im Becher ist. Das wollen wir mit unserer Aktion ändern. Heute
kann der Verbraucher wählen, ob er Gen-Food kauft oder nicht."
Greenpeace fordert von Müller die Garantie, dass die Kühe kein
Gen-Futter mehr erhalten.

Vertreter der Futtermittelindustrie bestätigen, dass Futtermittel ohne
Gentechnik auf dem Markt verfügbar sind. Genmanipuliertes Sojaschrot ist
jedoch etwas billiger als konventionelles Futter und wird deswegen mehr
verkauft. Dabei ist der Verzicht auf Gen-Futter nicht teuer und im
Endpreis für die Verbraucher nicht spürbar. Die Lage ist paradox: Die
zusätzlichen Kosten entstehen durch den Anbau Gen-Pflanzen, müssen aber
von denjenigen getragen werden, die auf Gentechnik verzichten wollen.
Damit konventionelle Ware nicht mit genmanipulierten Pflanzen vermischt
wird, sind getrennte Transporte und regelmäßige Kontrollen nötig. Zudem
müssen die Futtermühlen zwei verschiedene Futterqualitäten verarbeiten.

"Wenn Müller behauptet, kein Futter ohne Gen-Pflanzen garantieren zu
können, dann ist das eine glatte Lüge“, sagt Ulrike Brendel,
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „So bietet zum Beispiel die Ölmühle
Mannheim gentechnik-freie Soja an. Namhafte Lebensmittelhersteller wie
Wiesenhof oder Du Darfst/Unilever produzieren längst tierische Produkte
ohne Gen-Futter. Außerdem brauchen Milchkühe kein Soja. Sie können
einfach mit Raps, Mais, Gras und Heu gefüttert werden. Müller darf die
Interessen Verbraucher nicht ignorieren, die große Mehrheit will keine
Gentechnik im Essen."

Greenpeace protestiert derzeit weltweit gegen Gentechnik auf dem Acker
und auf den Tellern. Mehrere hundert Aktivisten demonstrieren in
Südamerika, Australien, Asien und Europa gegen den Im- und Export von
genmanipulierter Soja. Im Mittelmeer ist das Greenpeace-Schiff Esperanza
im Einsatz und begleitet Frachter, die genmanipulierte Pflanzen nach
Italien und Europa bringen.


Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 0171-8780
844, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778.
Internet: www.muell-milch.de <http://www.muell-milch.de>

ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
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Michael Rothkegel
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