[Gen-Streitfall] WG: Presseerklärung: Zulassung für Gen-Mais abgelehnt

Rasmus Grobe grobe at uni-lueneburg.de
Mi Feb 11 12:28:06 CET 2004





vor der heutigen Abstimmung im Bundeskabinett über das Gentech-Gesetz

Großbritannien: Erneuter Rückschlag für Gentech-Programm von Bayer
CropScience



Einen erneuten Rückschlag erlitt das Gentechnik-Programm des Bayer-Konzerns.
Die Behörden von Wales und Schottland lehnen die Zulassung von gentechnisch
verändertem Mais aus ökologischen Gründen ab, wodurch die Zulassung
automatisch in allen Teilen Großbritanniens blockiert wird. Die von Bayer
patentierte Pflanze wäre die erste gentechnisch modifizierte Nutzpflanze,
deren Anbau in Großbritannien erlaubt wird.



Wales und Schottland folgen damit Empfehlungen von Umweltschützern, die vor
unkalkulierbaren Risiken für den Öko-Landbau warnen. Die Entscheidung ist
ein Schuss vor den Bug der Regierung Blair, die uneingeschränkt den Wünschen
der Gentech-Lobby folgt. Blair wollte vor der Beratung der EU am 18. Februar
über ein mögliches Endes des Zulassungs-Moratoriums von Gentech-Pflanzen
Fakten schaffen. Bereits in der vergangenen Woche war die belgische
Regierung einem Votum ihres wissenschaftlichen Beirats gefolgt und hatte die
Zulassung von gentechnisch verändertem Raps von Bayer abgelehnt.



Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren begrüßt die
Entscheidungen in Belgien und Wales: "Bis heute sind die langfristigen
Risiken gentechnisch veränderter Nahrungsmittel unbekannt. Die
wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Konzerne dürfen nicht über die
Gesundheit von Millionen Verbrauchern gestellt werden." Der Bayer-Konzern
ist seit der Übernahme der Aventis CropScience AG der größte europäische
Anbieter gentechnisch veränderter Pflanzen. Das Unternehmen sitzt in den
Startlöchern, um modifizierte Getreide-Sorten, Raps, Mais und Soja auf den
Markt zu bringen.



Für den Fall einer Zulassung von Gen-Mais kündigten britische Umweltverbände
bereits Klagen an, da sie eine Verletzung von EU-Recht befürchten, wonach
der konventionelle Landbau vor Auskreuzungen von Gen-Pflanzen geschützt
werden muss. Die Entscheidungen in Belgien und Wales setzen auch die
deutsche Landwirtschaftsministerin Renate Künast unter Zugzwang, da in
Deutschland mehrere Anträge von Bayer auf den Anbau von genmanipulierten
Pflanzen vorliegen. Nach Meinung von Umweltverbänden schützt der von Künast
vorgelegte Gesetzesentwurf, über den heute im Bundeskabinett entschieden
wird, die konventionelle und ökologische Landwirtschaft nicht ausreichend
vor der Ausbreitung von Gen-Pflanzen.



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