[Gen-Streitfall] BUND NRW stellt Gentechnik-Flächen ins Internet

Claudia Baitinger Willy.Baitinger at t-online.de
Do Apr 29 02:10:07 CEST 2004


+++ PRESSEinformation 18/2004 +++

Versteckspiel um nordrhein-westfälische Freisetzungsflächen beendet
BUND stellt Gentechnik-Flächen ins Internet

Düsseldorf, 28.04.2004 "Das Versteckspiel über die Lage von
Freisetzungsflächen mit gentechnisch manipulierten Pflanzen hat ab sofort
ein Ende! Wo sich Politik und Agro-Industrie nicht trauen, springen wir nun
mit unserem neuen Info-System ein", so der NRW-Landesverband des Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Unter www.bund-nrw.org können
sich ab heute alle Interessierten über die genaue Lage von Flächen
informieren, auf denen in NRW Gentech-Anbau erfolgt bzw. für die eine
entsprechende Anbaugenehmigung vorliegt. "Wir möchten hiermit die kritische
Debatte über die Agro-Gentechnik weiter beleben. Es geht nicht an, dass der
Bevölkerung, die ebenso wie der BUND mehrheitlich Gentechnik in der
Landwirtschaft ablehnt, derart wichtige Informationen vorenthalten werden",
so Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender des BUND.
Der BUND hat daher die bisher insgesamt 24 Flächen in NRW ins Internet
gestellt, auf denen das Berliner Robert-Koch-Institut schon vor Jahren die
Ausbringung von gentechnisch verändertem Mais und Raps sowie von Rüben und
Kartoffeln genehmigt hat und auf denen noch heute Gentech-Anbau zulässig
ist. Ausgehend von einer Übersichtskarte von NRW kann die genaue Lage mit
wenigen Mausklicks bis hin zum Flurstück eingesehen werden. Hinzu kommen
Informationen über die Art der Pflanze und der Genmanipulation.
Besondere Bedeutung erhält das Info-System durch das geplante
Gentechnik-Gesetz: "Erstmals wird es in Kürze rechtlich zulässig sein, auch
hierzulande großflächig genmanipuliertes Saat- und Pflanzgut in der
Landwirtschaft auszubringen. Damit ist eine schleichende Kontamination auch
von solchen Äckern, Gärten und anderer Flächen zu befürchten, die bewusst
gentechnikfrei bewirtschaftet werden" so Ralf Bilke, Agarreferent des BUND.
Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht vor, ausschließlich diejenigen
exakt zu informieren, die auf besonderen Antrag hin glaubhaft ein
berechtigtes Interesse geltend machen können. "Dies ist eine Entmündigung
der Bürger, die wir nicht hinnehmen. Wir werden daher künftig alle uns
bekannt werdenden Gentechnik-Flächen in die Homepage einstellen", so Bilke
weiter. Abgesehen von der grundsätzlichen Ablehnung der Agro-Gentechnik
appelliert der BUND daher an die Landesregierung, sich im Bundesrat für ein
jedermann zugängliches, unkompliziertes und kostenloses Anbaukataster
einzusetzen.

Für Rückfragen:
Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender BUND NRW, Tel. 02353 / 2794
Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20

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NRW-Newsletter - Der Infodienst des BUND-Landesverbandes NRW
Redaktion: Ralf Bilke,
Tel. 0211 / 30 20 05 20

Neuaufnahmen und Streichungen bitte per mail an ralf.bilke at bund.net




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