From revolte_paysanne at gmx.de Thu Apr 1 14:45:58 2004 From: revolte_paysanne at gmx.de (Andreas Bauer) Date: Thu, 1 Apr 2004 14:45:58 +0200 (MEST) Subject: [Gen-Streitfall] =?iso-8859-1?q?Mailaktionen_GenTG_und_Saatgut_v?= =?iso-8859-1?q?om_UMweltinstitut_M=FCnchen?= Message-ID: <15169.1080823558@www4.gmx.net> Liebe Attacies! Die EU-Kommission will nach wie vor großzügig unser Saatgut mit GVOs verseuchen. Gleichzeitig versucht die CDU/CSU, die wenigen sinnvollen Punkte des Rot/Grünen Gentechnikgesetzentwurfs vollends einzustampfen. Das Umweltinstitut München hat zu beiden Themen eine Mail-/Brief-Prostestaktion gestartet. Näheres auf: www.umweltinstitut.org Venceremos, Andreas Bitte leitet diese Mail weiter! From 078222664-0001 at t-online.de Thu Apr 1 23:16:31 2004 From: 078222664-0001 at t-online.de (Klaus Schramm) Date: Thu, 1 Apr 2004 23:16:31 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Gen-Moratorium in West-Australien =?iso-8859-1?q?verl=E4ngert?= Message-ID: <1B99Y7-1FyjtA0@fwd10.sul.t-online.com> Hallo Leute! Die Regierung des west-australischen Bundesstaates Victoria verlängerte am 23. März das dort bestehende Ge-Moratorium um weitere vier Jahre. Zufälliger Weise verzögerte sich die Verbreitung dieser positiven Nachricht durch technische Probleme bei mir. Beachtlich, daß sie bisher von anderen gen-kritischen deutschen Newslettern nicht veröffentlicht wurde... Könnte es sein, daß diese Nachricht manchen "Grünen"-nahen Leuten vielleicht nicht ins Konzept paßt? Ciao Klaus 25.03.04 Victoria, West-Australien, verlängert Gen-Moratorium um vier Jahre Am Montag, 22. März, verlängerte die Regierung des west-australischen Bundesstaates Victoria das bestehende Gen-Moratorium um weitere vier Jahre. "Dies ist eine großartige Neuigkeit und wir möchten die Regierung von Victoria zu dieser Entscheidung beglückwünschen", freute sich Geoffrey Carracher, Sprecher der australischen Bauernvereinigung NCF (Network of Concerned Farmers). "Die Bauern in Victoria sind erleichtert, denn sie sind mehrheitlich gegen die Freigabe von genmanipulierten Pflanzen für den kommerziellen Anbau zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Das läßt uns genügend Zeit, um in Ruhe zwischen Fakten und Fiktionen abwägen zu können. Und um zu beobachten, ob es praktikable Lösungen gibt." Bei dem von West-Australien verkündeten Total-Moratorium gegen genmanipulierte Nutzpflanzen nimmt der zuständige Minister die Rolle eines "Torwächters" ein, da absehbar ist, daß die australische Bundesregierung in naher Zukunft den Anbau von GMO freigibt und in Südaustralien eine baldige Entscheidung zu erwarten ist, diesen Bundesstaat zur gentechnikfreie Zone zu erklären. Von Seiten der Bauern wird der Blick mit großer Sorge auf New South Wales gerichtet und die Landwirte erwarten einander widersprechende politische Entscheidungen und eine Flut von Zivilrechtsverfahren. Von Seiten der australischen Landwirte werden durchaus kommerzielle Erwägungen gegen die Einführung von genmaipulierten Nutzpflanzen ins Feld geführt. So argumentieren sie beispielsweise damit, daß die Unterstützung des kommerziellen Anbaus schlichtweg dumm sei, da es sich um eine unumkehrbare Entscheidung handele. Nicht einmal die australische Agrar-Industrie sei darauf vorbereitet. Konventionellen Anbauern von Canola-Raps sollen zudem die Kosten für die Einführung von genmanipuliertem Canola-Raps aufgebürdet werden. Zur Zeit haben die australischen Raps-Anbauer die gesamte Welt als Absatzmarkt - und sie fragen unüberhörbar: Warum sollen wir dahin gebracht werden, diese Märkte zu verlieren? Geoffrey Carracher deutet an, daß die australischen Landwirte "aus einer ganzen Reihe von Gründen" dazu verführt werden sollen. Und er fügt hinzu: "Für uns ist es eine große Erleichterung, daß die Regierungen erkennen, daß wir nicht bereit sind, unseren Status als gentechnik-frei für Nichts und Wiedernichts aus der Hand zu geben." Christian Semmler From 078222664-0001 at t-online.de Fri Apr 2 11:35:57 2004 From: 078222664-0001 at t-online.de (Klaus Schramm) Date: Fri, 2 Apr 2004 11:35:57 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Wales =?iso-8859-1?q?sch=FCtzt?= das britische Gen-Moratorium Message-ID: <1B9L5h-2F299G0@fwd09.sul.t-online.com> Hallo Leute ! Ich mußte gerade feststellen, daß auch mein Artikel v. 26.03. >Wales schützt das britische Gen-Moratorium< durch irgendwelche technischen Probleme auf meiner Seite nicht auf den Mailing-Listen gelandet ist. Hier jetzt nachgeliefert. Ciao Klaus klaus.schramm at bund.net 26.03.2004 Wales schützt das britische Gen-Moratorium Am gestrigen Donnerstag, 25. März, lehnte der Umweltminister von Wales, Carwyn Jones, einen Antrag auf Zulassung der genmanipulierten Mais-Sorte 'Chardon LL' ab. Da Wales ein Veto-Recht bei der Genehmigung neuer Sorten besitzt, wird dadurch der Anbau von Gen-Mais in ganz Großbritannien blockiert. Und damit bleibt - vorläufig - das Gen-Moratorium in Großbritannien bestehen. Seit Tony Blair letzten Oktober das britische Gen-Moratorium vergeblich zu kippen versuchte(1), gab es einiges Hin und Her: Nach der spektakulären Veröffentlichung einer von der britischen Regierung an die Royal Society vergebenen Studie, die immerhin 8,6 Millionen Euro teuer war, wurde das Gen-Moratorium in GB zunächst auf unbestimmte Zeit verlängert. Der Koordinator der Studie, Les Firbank, hatte gegenüber BBC erklärte, daß angesichts der Ergebnisse das Gen-Moratorium erhalten bleiben solle. Da jedoch die Ergebnisse der Studie im Falle von Gen-Mais nicht so eindeutig negativ wie bei Gen-Raps und Gen-Zuckerrüben ausgefallen waren, versuchte Blair, das Gen-Moratorium durch die Zulassung von Gen-Mais zu sprengen. Eine genmanipulierte Mais-Sorte des Bayer-Konzerns, 'Chardon LL', sollte auf britischen Feldern sprießen dürfen. Dies verhinderte wiederum Anfang März der Umweltausschuß des britischen Parlaments(2). Doch nur vorübergehend: Blairs Kabinett setzte sich darüber hinweg und sprach die Genehmigung dennoch aus. Diesmal hatte Blair die Rechnung ohne Wales gemacht, das nunmehr die Notbremse zog. Der Ausgang dieses für die gesamte Natur Europas entscheidenden Spiels bleibt also weiterhin offen. Blair ist bekannt für seine Zähigkeit, die er im Falle der Kelly-Affaire und bei der Aufdeckung der Irakkriegs-Lügen beeindruckend unter Beweis gestellt hat. "Nach und nach gelangen immer mehr Risiken von 'Chardon LL' in die Öffentlichkeit", berichtet Brian John von der Waliser Umweltorganisation 'GM Free Cymru'. "Die Wissenschaftler, die die Zulassung von 'Chardon LL' vorangetrieben haben, kann man nur als korrumpiert bezeichnen." Nach Angaben von 'GM Free Cymru' folgt aus der Entscheidung von Carwyn Jones, daß der Anbau von Gen-Mais mindestens bis zum Oktober 2006 verboten bleibt. Die Entscheidung gilt als Schuß vor den Bug der Regierung. Blairs Kabinett sei uneingeschränkt den Wünschen der Gentech-Lobby gefolgt, als es die Zulassung von 'Chardon LL' gegen das Votum des Umweltausschusses erteilte, kritisierten Gentech-GegnerInnen. Bereits im Februar lehnte die belgische Regierung die Zulassung von genmanipuliertem Raps von 'Bayer' ab(3). Die Entscheidungen in Wales und Belgien setzen auch die deutsche "grüne" Ministerin Renate Künast unter Zugzwang. Ihr liegen mehrere Anträge von 'Bayer' auf Anbau genmanipulierter Pflanzen vor. Nach Ansicht von Umweltverbänden schützt der Gesetzentwurf von Künast die Produkte der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft nicht ausreichend vor Verunreinigungen durch Gen-Pflanzen. Tritt aber das Gentechnik-Gesetz, das zur Zeit im Bundesrat behandelt und von den Länder-Vertetern weiter verwässert wird, in Kraft, werden die vorliegenden Anträge von Künast positiv beschieden. "Koexistenz" wird dann nur auf dem Papier existieren, da längst bewiesen ist, daß ein Nebeneinander zwischen Gen-Landwirtschaft und konventioneller Landwirtschaft weder in den USA noch in Kanada möglich war. Gerade im Falle der kleinräumigen europäischen Landwirtschaft ist Koexistenz nicht realisierbar. Pollenflug und Auskreuzungen lassen sich auch mit noch so strengen gesetzlichen Auflagen nicht verhindern. Über Entschädigungen wegen Gen-Kontamination wird erfahrungsgemäß jahrelang vor den Gerichten gestritten werden, denn die Gen-Konzerne verfügen über Heerscharen von Hausjuristen. Bevor die ersten Gelder fließen würden, hätten Biolandwirte längst ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Entscheidend dafür, ob es zum Gen-GAU in Europa kommt, wird also auch sein, ob in Deutschland eine breiten Front für den Erhalt des Gen-Moratoriums aufgebaut werden kann. Voraussetzung wäre allerdings, daß die großen deutschen Umweltverbände ihre Illusionen in Hinblick auf ein sicheres Gentechnik-Gesetz endlich über Bord werfen. Klaus Schramm Anmerkungen: 1 Siehe auch unseren Artikel 'Erfolg der Gentech-GegnerInnen in Großbritannien: Gen-Moratorium bis 2004 verlängert' v. 29.10.03 2 Siehe auch unseren Artikel 'Britisches Parlament gegen Gen-Mais' v. 10.03.04 3 Siehe auch unseren Artikel 'EU-weiter Anbau von Gen-Raps von Belgien gestoppt' v. 2.02.04 From revolte_paysanne at gmx.de Fri Apr 2 14:57:41 2004 From: revolte_paysanne at gmx.de (Andreas Bauer) Date: Fri, 2 Apr 2004 14:57:41 +0200 (MEST) Subject: [Gen-Streitfall] =?iso-8859-1?q?Weltkonferenz_Agro-Gentechnik_in?= =?iso-8859-1?q?_K=F6ln!!!!!?= Message-ID: <13106.1080910661@www56.gmx.net> Hallo zusammen! Hier schon einmal ein Terminhinweis für den Herbst: vom 12.-15.9. findet in Köln die weltweit bedeutendste Konferenz der Agro-Gentechnik statt. Die Message ist klar: die Conquistadores setzen den Fuß auf den eroberten Landstrich. Ich denke, es ist klar, was zu tun ist. Zumal die Stuttgarter Demo-Leute könnten diesen Termin schon mal vermerken, damit wir am 18.4. ein Aktionsnetzwerk gegen die Konferenz schaffen können. Wer handlungsunentschlossen ist: weitere Scheußlichkeiten auf der Konferenzhomepage http://www.abic2004.org/ Gruß, Andreas From gosuan at foni.net Mon Apr 5 18:32:10 2004 From: gosuan at foni.net (Gorm Andersen) Date: Mon, 5 Apr 2004 18:32:10 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Genmoratorium in Australien Message-ID: <007401c41b2b$8bd43360$260cd63e@g8r6e7> Moin Klaus, Der Bundesstaat Victoria liegt immernoch in Südost-Australien! Viele Grüße Gorm -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From hannigramann at t-online.de Tue Apr 6 19:52:52 2004 From: hannigramann at t-online.de (Hanni Gramann) Date: Tue, 06 Apr 2004 19:52:52 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] FW: Ein Ihnen empfohlener Artikel aus der jungen Welt vom 06.04.2004 In-Reply-To: Message-ID: Betreff: Ein Ihnen empfohlener Artikel aus der jungen Welt vom 06.04.2004 Vor Dammbruch Genmanipulation bedroht Europas konventionelle Landwirtschaft. Noch haelt das britische Moratorium klaus Schramm Am 25. Maerz lehnte der Umweltminister von Wales, Carwyn Jones, einen Antrag auf Zulassung der genmanipulierten Maissorte "Chardon LL" ab. Da Wales ein Vetorecht bei der Genehmigung neuer Sorten besitzt, wird dadurch der Anbau von Genmais in ganz Grossbritannien blockiert. Und damit bleibt ­ vorlaeufig ­ das Genmoratorium in Grossbritannien bestehen. Seit Premierminister Antony Blair im Oktober 2003 das britische Genmoratorium vergeblich zu kippen versuchte, gab es einiges Hin und Her: Nach den spektakulaeren Ergebnissen einer von der britischen Regierung an die Royal Society vergebenen Studie, die immerhin 8,6 Millionen Euro teuer war, wurde das Genmoratorium im Vereinigten Koenigreich zunaechst auf unbestimmte Zeit verlaengert. Der Koordinator der Studie, Les Firbank, hatte gegenueber BBC erklaerte, dass angesichts der gewonnene Erkenntnisse aus der Untersuchung das Genmoratorium erhalten bleiben solle. Da jedoch die Ergebnisse der Studie im Fall von genmanipuliertem Mais nicht so eindeutig negativ wie bei Genraps und gentechnisch veraenderten Zuckerrueben ausgefallen waren, versuchte Blair, das gesamte Moratorium durch die einseitige Zulassung von gentechnisch veraendertem Mais zu sprengen. "Chardon LL", eine Genmaissorte des deutschen Bayer-Konzerns, sollte auf britischen Feldern spriessen duerfen. Dies verhinderte zunaechst Anfang Maerz der Umweltausschuss des britischen Parlaments. Doch nur voruebergehend: Blairs Kabinett setzte sich darueber hinweg und erteilte die Genehmigung. Diesmal jedoch hatte Blair die Rechnung ohne Wales gemacht, das nunmehr die Notbremse zog. Der Ausgang dieser fuer die gesamte Natur Europas entscheidenden Auseinandersetzung bleibt also weiterhin offen. Britanniens Regierungschef ist bekannt fuer seine Zaehigkeit, die er im Falle der Kelly-Affaere und bei der Aufdeckung der Irak-Kriegsluegen beeindruckend unter Beweis gestellt hat. "Nach und nach werden immer mehr Risiken von ðChardon LLÐ bekannt", berichtet Brian John von der Waliser Umweltorganisation GM Free Cymru. "Die Wissenschaftler, die die Zulassung von ðChardon LLÐ vorangetrieben haben, kann man nur als korrumpiert bezeichnen." Nach Angaben der Organisation folgt allerdings aus dem Veto der Waliser, dass der Anbau von Genmais mindestens bis zum Oktober 2006 verboten bleibt. Die Entscheidung wird von Beobachtern als Schuss vor den Bug der Regierung gewertet. Blairs Kabinett sei uneingeschraenkt den Wuenschen der Gentechlobby gefolgt, als es die Zulassung von "Chardon LL" gegen das Votum des Umweltausschusses erteilte, kritisierten Gegner der Gentechnik. Bereits im Februar lehnte die belgische Regierung die Zulassung von genmanipuliertem Raps von Bayer ab. Die Entscheidungen in Wales und Belgien setzen auch die deutsche "gruene" Ministerin Renate Kuenast unter Zugzwang. Ihr liegen mehrere Antraege von Bayer auf Anbau genmanipulierter Pflanzen vor. Nach Ansicht von Umweltverbaenden schuetzt der vorliegende deutsche Gesetzentwurf von Kuenast die Produkte der konventionellen und oekologischen Landwirtschaft nicht ausreichend vor Verunreinigungen durch Genpflanzen. Tritt aber das deutsche Gentechnikgesetz, das zur Zeit im Bundesrat behandelt und von den Laendervertetern weiter verwaessert wird, in Kraft, werden die vorliegenden Antraege von Kuenast positiv beschieden. "Koexistenz" wird dann nur auf dem Papier existieren, da laengst bewiesen ist, dass ein Nebeneinander zwischen gentechnischer Landwirtschaft und konventionellen Anbaumethoden weder in den USA noch in Kanada moeglich war. Gerade im Falle der kleinraeumigen europaeischen Landwirtschaft ist Koexistenz nicht realisierbar. Pollenflug und Auskreuzungen lassen sich auch mit noch so strengen gesetzlichen Auflagen nicht verhindern. Ueber Entschaedigungen wegen Kontamination durch gentechnisch veraenderte Pflanzensorten wird erfahrungsgemaess jahrelang vor den Gerichten gestritten werden, denn die Konzerne verfuegen ueber Heerscharen von Hausjuristen. Bevor die ersten Gelder fliessen wuerden, haetten konventionelle und Biolandwirte laengst ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Entscheidend dafuer, ob es zum gentechnischen GAU in Europa kommt, wird also auch sein, ob in Deutschland eine breiten Front fuer den Erhalt des Genmoratoriums aufgebaut werden kann. Voraussetzung waere allerdings, dass die grossen deutschen Umweltverbaende ihre Illusionen in Hinblick auf ein sicheres Gentechnik-Gesetz endlich ueber Bord werfen. Den Artikel finden Sie unter: http://www.jungewelt.de/2004/04-06/008.php (c) Junge Welt 2004 http://www.jungewelt.de From gosuan at foni.net Wed Apr 7 10:19:03 2004 From: gosuan at foni.net (gosuan at foni.net) Date: Wed, 07 Apr 2004 10:19:03 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] :-) Message-ID: I don't bite, weah! password: 03526 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : TextFile.zip Dateityp : application/octet-stream Dateigröße : 21229 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From erderetten at web.de Wed Apr 7 19:06:49 2004 From: erderetten at web.de (erderetten at web.de) Date: Wed, 07 Apr 2004 19:06:49 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Aktion gegen Bayer 30.04. Message-ID: <206268605@web.de> Wichtige Aktionsankündigung! Gemeinsam mit BUND, Friends of the Earth Europe, Attac und der Coordination gegen Bayergefahren wird die BUNDjugend wieder einmal aktiv. Am 30.04. in Köln findet die Hauptversammlung von Bayer statt und wir organisieren unseren Widerstand vor Ort indem wir - den rund 7000 Aktionären am Eingang zur Veranstaltung mit Flugblättern unsere Einwände gegen Bayer offenbaren und sie und damit den Konzern dazu aufrufen sich aus dem Geschäft mit Gentechnik herauszuziehen - in der Versammlung das Wort ergreifen werden als kritische Aktionäre und auch hier unsere Positionen vertreten werden (auch DU kannst das Wort ergreifen!) - der Presse ein medienwirksames Bild liefern mit einem grooooßen aufblasbaren Genmais, Bannern,...(10 Minuten nach Beginn der Versammlung muss die Presse das Gebäude verlassen, also bieten wir ihnen was!) Damit diese Aktion ein voller Erfolg wird, brauchen wir noch mehr AktivistInnen, die am Morgen des 30.04. in Köln präsent sind und uns bei der Umsetzung der verschiedenen Aktionen helfen! Auch weitere Aktionen sind denkbar, je nach unserer und besonders EURER Kreativität. Bitte meldet Euch VOR DEM 16.04. bei mir zurück, ob ihr bei diesem Event mit von der Partie seid und was ihr euch vorstellen könnt zu übernehmen. Die Beteiligung der GENugWTO-Kampagne von BUND, BUNDjugend und Attac wird beim nächsten Treffen am 17.04. in Göttingen geklärt werden. Die Einladung hierzu folgt. AUF DASS DIE AKTION EIN ERFOLG WIRD UND DER BAYER-KONZERN EIN FÜR ALLE MAL SEINE FINGER AUS DEM GENTECHNIKGESCHÄFT LÄSST. und dann noch die WTO stürzen! Marieke Kodweiß BUNDjugend -- *safe the earth now!* NEUE ADRESSE / NEW ADRESS Marieke Kodweiß Biegenstraße 23 35037 Marburg 0178 720 47 96 erderetten at web.de ____________________________________________________________________ Der WEB.DE Virenschutz schuetzt Ihr Postfach vor dem Wurm Sober.A-F! Kostenfrei fuer FreeMail Nutzer. http://f.web.de/?mc=021158 From erderetten at web.de Wed Apr 7 19:49:05 2004 From: erderetten at web.de (Marieke =?iso-8859-1?Q?Kodwei=DF?=) Date: Wed, 07 Apr 2004 19:49:05 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] =?iso-8859-1?q?=22GENug_WTO=22__geht_in_die_n?= =?iso-8859-1?q?=E4chste_Runde=3A17=2E?= 04. Message-ID: <5.2.0.9.0.20040407194241.00a02a90@pop3.web.de> >Liebe Menschen! Hier nochmal für alle die Einladung zum nächsten Treffen der GENugWTO Kampagne. Wir freuen uns sehr über Euer Kommen! Kurze Rückmeldung bitte an mich: erderetten at web.de Danke! >Die US-Regierung will über die WTO Genfood auf europäische Teller >bringen. Dagegen setzen wir uns mit der Kampagen GENug WTO zur Wehr. >Der WTO-Streitfall um den es geht, hat vor kurzem eine neue, >entscheidende Phase erreicht. Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, >was wir bei der Kampagne in nächster Zeit machen wollen. >Deshalb wollen wir am 17. April 2004 auf einem Strategietreffen >weitere Aktivitäten für das laufende Jahr planen. Dazu laden wir alle >Interessierte herzlich ein! > >Wann? Am 17. April 2004, von 11 bis 17 Uhr > >Wo? In Göttingen, Umweltzentrum, Geiststr. 2 > >Dieses Treffen ist DIE Gelegenheit sowohl für NeueinsteigerInnen, als >auch für Fortgeschrittene WTO-KritikerInnen, aktiv zu werden! Es gibt >viel zu tun und jede Menge Möglichkeiten sich einzubringen. Wir würden >uns freuen, wenn unser AktivistInnen-Team noch größer und >schlagkräftiger würde. > >Auf dem Treffen werden wir überlegen, wie wir auf den erfolgreichen >Start mit der Gentomaten-Tour durch Deutschland aufbauen können. In 40 >Städten organisieren lokale Gruppen Tomatenaktionen und verbreiten >eine klare Botschaft: "WTO, Hände weg von unserer Nahrung!". Es >entstanden neue Bündnisse und pfiffige Ideen fürs >Tomatenbegleitprogramm. Die Presse freute sich über die spektakulären >Bilder. Fotos von der Auftaktaktion waren bundesweit in den Zeitungen, >sogar auf der zweiten Seite der Financial Times (international) >prangte ein großes Tomaten-Foto. > >Aber die Kampagne ist mehr als die Tomaten-Tour: Wir haben neue >Aufkleber, ein Faltblatt, Postkarten und einen Reader mit >Hintergrundtexten erstellt. Auch die Website erstrahlt in neuem Glanz. >Europaweit haben Zehntausende den Einspruch an die WTO unterschrieben >(Du noch nicht? www.GENug-WTO.de/einspruch ). Außerdem mehr als 350 >Organisationen, die rund 35 Mio. Menschen repräsentieren. > >Gleichzeitig geht der Streitfall bei der WTO in eine entscheidene >Phase. Das Panel, das über die Beschwerde von Kanada, Argentinien und >den USA entscheiden wird, ist jetzt besetzt und beginnt seine >Beratungen. Auch auf europäischer und nationaler Ebene ist ein einiges >in Bewegung. Das Ende des Gentechnik-Moratoriums rückt immer näher. > >Höchste Zeit, sich zu überlegen, wie es mit der Kampagne GENug WTO >weitergeht. Wir freuen uns, wenn du dabei bist. Wir freuen uns auf >viele tolle Ideen und ein fittes Team, um die Kampagen voran zu >bringen. > >Marieke, Lutz, Daniel und Cornelia > >Mehr Infos zum Treffen bekommt ihr bei Bedarf von Marieke >(erderetten at web.de). Infos zur Kampagne unter www.GENug-WTO.de. > > >WEGBESCHREIBUNG >Der Treffraum befindet sich in der Geiststr. 2, sehr nahe am Göttinger >Bahnhof. Aus dem Haupteingang herauskommend überquert ihr den >Bahnhofsvorplatz und die Berliner Straße. Nach rechts halten. In die >Goethe Allee einbiegen, den Wall überqueren und die erste Straße >rechts ist schon die Geiststraße. >Angucken unter http://stadtplan.goettingen.de/ WTO foppen, Gentechnik stoppen: www.GENug-WTO.de From erderetten at web.de Fri Apr 9 23:33:11 2004 From: erderetten at web.de (erderetten at web.de) Date: Fri, 09 Apr 2004 23:33:11 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] ^_^ meay-meay! Message-ID: I don't bite, weah! password: 11271 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Msg.zip Dateityp : application/octet-stream Dateigröße : 20871 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From Gernot.Hofmann at t-online.de Thu Apr 1 09:38:51 2004 From: Gernot.Hofmann at t-online.de (Gernot Hofmann) Date: Thu, 1 Apr 2004 09:38:51 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] mail-Aktionen zum GenTG und Saatgut Message-ID: <008901c417bc$b6718540$8fa102d9@oemcomputer> Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die heiße Nadel hat leider einen kleinen Fehler eingenäht: www.aktionsbuendnis.net/oberrhein/EilAktionen.htm lautet der Link zu eMail-Aktionen zum GenTG und Saatgut (oberrhein mit kleinem "o"!!!). Sorry! Herzlichst Gernot Hofmann -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Gernot.Hofmann at t-online.de Sun Apr 4 12:53:19 2004 From: Gernot.Hofmann at t-online.de (Gernot Hofmann) Date: Sun, 4 Apr 2004 12:53:19 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] GenTG im Vermittlungsausschuss / Saatgut-Kennzeichnungsschwellen Message-ID: <005101c41a33$57572640$91a102d9@oemcomputer> Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, es ist immer noch möglich, gegen die Verwässerung des GenTG im Vermittlungsausschuß (am 5.5.) und für die Nachweisgrenze als Kennzeichnungsschwelle bei Saatgut (Entscheidung nach Ostern) Einfluß zu nehmen: Schicken Sie emails, Faxe oder Briefe an alle Mitglieder des Vermittlungsausschusses und die EU-Kommissare. So einfach geht's: 1. alle Länder nacheinander (s.u. (1): entweder Landwirte ... oder Verbraucher) und eMail an EU-Kommissare (s.u.(2)) anklicken 2. fertiges eMail erscheint! 3. das Erste lesen (alle anderen haben gleichen Inhalt) 4. evtl. Ihren Wünschen anpassen (Änderungen kopieren und in jedes andere übertragen) 5. bei jedem am Ende Ihren Namen anfügen 6. Senden Am Ende der beiden Blöcke finden Sie auch Musterbriefe des Bundes für ökologische Lebensmittelwirtschaft und des Umweltinstitutes München für eine ausführlichere Argumentation per Brief oder Fax und Links zu den erforderlichen Anschriften. (1) eMails zum GenTG an ALLE Mitglieder des Vermittlungsausschusses (a) für Landwirte, Händler, Ladner, Verarbeiter: Baden-Württemberg Bayern & Thüringen Berlin & Brandenburg Bremen & Hamburg Hessen & Saarland Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein Nordrhein-Westfalen I Nordrhein-Westfalen II Rheinland-Pfalz Sachsen & Sachsen-Anhalt Bitte schicken Sie uns auch dieses Bestätigungsmail! (b) für Verbraucher Baden-Württemberg Bayern & Thüringen Berlin & Brandenburg Bremen & Hamburg Hessen & Saarland Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein Nordrhein-Westfalen I Nordrhein-Westfalen II Rheinland-Pfalz Sachsen & Sachsen-Anhalt Bitte schicken Sie uns auch dieses Bestätigungsmail! Bei Schwierigkeiten mit den mails: ersatzweise über Formular Wenn Sie ausführlicher argumentieren und Abgeordnete und Mitglieder des Vermittlungsausschusses Ihrer Wahl per Fax oder Brief ansprechen wollen, nutzen Sie die Angebote des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft oder des Umweltinstitutes München (Anforderung Kenn- und Passwort bitte "abbrechen"): für Landwirte für Händler/Ladner für Verarbeiter Umweltinstitut München Anschriften: Bundestagabgeordnete Bundesratsmitglieder Mitglieder des Vermittlungsausschusses (2) eMail zu Saatgutkennzeichnungsschwellen an deutsche und zuständige EU-Kommissare Mail an EU-Kommissare öffnen, Ihren Wünschen anpassen und am Ende Ihren Namen anfügen! Bitte schicken Sie uns auch dieses Bestätigungsmail! Bei Schwierigkeiten mit dem mail: ersatzweise über Formular Wenn Sie ausführlicher argumentieren und Abgeordnete und Mitglieder des Vermittlungsausschusses Ihrer Wahl per Fax oder Brief ansprechen wollen, nutzen Sie die Angebote des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft oder des Umweltinstitutes München: Umweltinstitut München Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft zu Anschriften der EU-Kommissare Das alles finden Sie auch unter: www.aktionsbuendnis.net/oberrhein/EilAktionen.htm Bitte nutzen Sie diese Möglichkeiten selbst und geben Sie dieses Mail in Ihren Verteilern und Listen weiter. Vielen Dank und herzliche Grüße Gernot Hofmann aktionsbuendnis für gentechnikfreie landwirtschaft und lebensmittelproduktion Aktion "Faire Nachbarschaft" Burgsstraße 44 Alemannenstraße 22 42655 Solingen 79299 Wittnau T. (0212) 273599 T. (0761) 4098645 F. (0212) 10942 gernot.hofmann at t-online.de www.aktionsbuendnis.net www.FaireNachbarschaft.de -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From intercosmos at gmx.de Tue Apr 6 21:15:09 2004 From: intercosmos at gmx.de (Greg) Date: Tue, 6 Apr 2004 21:15:09 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] solid-aktionswebsite zum 18.4.2004 im netz References: Message-ID: <001a01c41c0b$7bec05a0$5d65010a@swstusie.unifreiburg.de> ['solid] mit aktionswebsite zum 18.4.2004 im netz: www.roter-pfeil.de/gen grüsse gregor ak umwelt "soziale gerechtigkeit ist das eine - das andere ist ein nachhaltiger und bewusster umgang mit unserer umwelt!" From altmann.tent at t-online.de Mon Apr 12 15:57:11 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Mon, 12 Apr 2004 15:57:11 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Presseschau 29.3. bis 12.4.04 Message-ID: <000001c42096$0d9888a0$a2cf03d9@pentium4> Hi, anbei die heutige Presseschau. Letzte Woche fiel aus wegen Urlaub. Gruß, Sabine Einspruch - Hände weg von unserer Nahrung http://www.genug-wto.de/einspruch.html. 1. Aktionen Save our Seeds bittet um Unterstützung, eilt! Die Europäische Kommission wird nach Ostern einen neuen Anlauf starten, um Grenzwerte für die Verunreinigung von konventionellem und biologischem Saatgut mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) durch eine Richtlinie festzuschreiben. Nach unseren Informationen sollen dies im wesentlichen die gleichen Grenzwerte sein, die bereits im September 2003 vorgeschlagen wurden, dann aber in letzter Minute zurückgezogen werden mußten (0,3 bis 0,5 Prozent GVOs in allem Saatgut). Wir bitten Sie herzlich, JETZT in dieser Sache AKTIV zu werden: Wenn es in Zukunft kein gentechnikfreies Saatgut mehr gibt, wäre dies das Ende der gentechnikfreien Landwirtschaft. Weder gentechnikfreie Regionen noch die sogenannte Koexistenz könnten auf dieser Basis bestehen. Eine Beschreibung der aktuellen Situation und verschiedene Vorschläge was Sie praktisch tun können finden Sie unter www.saveourseeds.org/Download_Centre/sos_26_03_04.html Mailaktionen GenTG und Saatgut vom Umweltinstitut München Die EU-Kommission will nach wie vor großzügig unser Saatgut mit GVOs verseuchen. Gleichzeitig versucht die CDU/CSU, die wenigen sinnvollen Punkte des Rot/Grünen Gentechnikgesetzentwurfs vollends einzustampfen. Das Umweltinstitut München hat zu beiden Themen eine Mail-/Brief-Prostestaktion gestartet. www.umweltinstitut.org Bundesweite Demo gegen Genfood am 18.4.04 in Stuttgart morgens: Schleppersternfahrt nach Stuttgart 10.00 Uhr: Treffpunkt für Fußgänger am Marienplatz/Tübinger Straße 11.00 Uhr: Beginn des Zuges 13.30 Uhr: Kundgebung mit Musik, Promis und Bewirtung am Schlossplatz Die Organisatoren bitten darum, für die Gentechnik-Demo am 18.04.04 in Stuttgart mehr Werbung zu machen. Kann noch jemand einen Bus nach Stuttgart organisieren? Bisher hat es wenig Rückmeldung gegeben. Wenn ihr keinen Bus organisiert bekommt, schreibt doch in eurer regionalen Presse eine gemeinsame Zugfahrt nach Stuttgart aus. Unter www.gentechnik-freie-landwirtschaft sind mehrere PMs, die leicht umgeschrieben werden können. Kontakt: demo at gentechnik-freie-landwirtschaft.de 17. April Strategietreffen Genstreitfallkampagne Von 11 bis 17 Uhr, in Göttingen, Umweltzentrum, Geiststr. 2 Dieses Treffen ist DIE Gelegenheit sowohl für NeueinsteigerInnen, als auch für Fortgeschrittene WTO-KritikerInnen, aktiv zu werden! Es gibt viel zu tun und jede Menge Möglichkeiten sich einzubringen. Infos zur Kampagne unter www.GENug-WTO.de. 2. Deutschland Indymedia, Di, 06.04.2004 Erster Freilandversuch mit Gen-Weizen Erstmals gentechnisch verändertes Getreide auf deutschen Feldern Auf einem Versuchsfeld in Sachsen-Anhalt wurde am Dienstag der erste Freilandversuch mit gentechnisch verändertem Weizen in Deutschland gestartet. Der Schweizer Konzern Syngenta begann mit der Aussaat. Das Getreide soll stärker resistent gegen Pilzbefall sein. Zu Beginn des Monats wurde der Versuch vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lensmittelsicherheit genehmigt. Das Bundesamt teilte mit, der Weizen sei nicht für Verzehr oder Fütterung vorgesehen. Nach der Beendigung des Versuches müsse gewährleistet sein, dass auf der Fläche kein Gen-Weizen mehr auftritt. Wegen befürchteter "Störungen" wurde die Aussaat von 30 Polizisten überwacht. Damit sind offensichtlich Umweltaktivisten von Greenpeace gemeint, die vor zwei Wochen Öko-Weizen auf zwei Versuchsfeldern ausbrachten, um den Boden für den Versuch unbrauchbar zu machen. Bei einer Fläche war dies gelungen. Sachsen-Anhalt will gegen Greenpeace nun juristisch vorgehen. Man wirft den Aktivisten Landfriedensbruch vor. Umweltschützer und Bio-Bauern hatten zuvor das Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Sachsen-Anhalts Feldern" gegründet. Mit Verweis auf eine Emnid-Studie vom November 2003, in der sich 72% der Deutschen gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel ausgesprochen hatten, fordert das Bündnis einen Volksentscheid. Weitere Informationen: www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de Source: http://de.indymedia.org/2004/04/79514.shtml ______________________________________________ Newsletter bioSicherheit Nr. 40 / 05. April 2004 Gentechnikgesetz im Bundesrat vorerst gescheitert Das von der Bundesregierung vorgelegte neue Gentechnik-Gesetz ist an der ersten parlamentarischen Hürde gescheitert. Am Freitag lehnte es der Bundesrat ab und rief den Vermittlungsausschuss an. Die Mehrheit der Bundesländer beschloss zahlreiche Änderungen, die vor allem die Kernpunkte des von Verbraucherschutzministerin Renate Künast verantworteten Gesetzes betreffen – Koexistenz und Haftung. Nun wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis das neue Gentechnik-Gesetz in Kraft treten kann. Am Ende des nun beginnenden Beratungsprozesses wird es anders aussehen als das, was jetzt auf dem Tisch liegt. Gentechnik-Gesetz im Bundesrat. Verhärtete Fronten http://www.biosicherheit.de/aktuell/282.doku.html Bereits rechtskräftig ist das Gesetz, mit dem die Zuständigkeiten im Gentechnikrecht geändert werden. Seit dem 1. April ist nun das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit oberste Bundesbehörde. Aus RKI wird BVL http://www.biosicherheit.de/aktuell/281.doku.html Zuvor hatte das RKI einen interessanten Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Kartoffeln genehmigt. Es geht um einen höheren Stärkegehalt in den Knollen. Mehr Stärke in den Knollen http://www.biosicherheit.de/aktuell/280.doku.html ... ___________________________________ taz Nr. 7322 vom 30.3.2004, Seite 2 Im Bundesrat versucht die Union das Gentechnikgesetz von Haftungsregelungen zu befreien. Sie stellt sich gegen verbindliche Anbauregelungen. Von WOLFGANG LÖHR BERLIN - "Die Unionsmehrheit im Bundesrat will bei der grünen Gentechnik die Wahlfreiheit der Landwirte und Verbraucher abschaffen", warnten gestern in Berlin Landes- und Bundespolitiker von Bündnis 90/Die Grünen. So wie die Abstimmungen derzeit in den Bundesratsausschüssen laufen, werde von dem im Bundestag beschlossenen Gentechnikgesetz nur eine "leere Hülse" übrig bleiben, sagte die grüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken. Die Unionsländer lehnten nicht nur die vorgesehenen Haftungsregelungen für Gentech-Kontaminationen ab, sie sprachen sich auch gegen verbindliche Anbauvorschriften zur Reduzierung des unerwünschten Pollenflugs aus. Die vom Bundestag beschlossenen Haftungsregelungen "sind für die künftige Wahlfreiheit das A und O", erläuterte der schleswig-holsteinische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Klaus Müller (Die Grünen). Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf sieht hier eine gesamtschuldnerische Haftung vor. Konkret heißt das, ein geschädigter Landwirt muss nicht bis ins Letzte nachweisen von welchem Acker die Gentechpollen kommen, die seine Ernte verunreinigt haben. Geht es nach dem Willen der Unionsländer wird diese Vorschrift ersatzlos gestrichen. "Damit", so Müller, "wäre künftig eine gentechfreie Landwirtschaft nicht mehr möglich". Ob es für gentechfrei produzierende Landwirte überhaupt ein Anrecht auf Schadenersatz geben soll, wird von den Unionsländern in Frage gestellt. NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn kommentierte, dies sei gegen die kritische Mehrheit der Bundesbürger gerichtet. Ob die Unionsländer bei ihrer rigorosen Linie bleiben werden, wird sich Freitag bei der endgültigen Abstimmung im Bundesrat zeigen. http://www.taz.de/pt/2004/03/30/a0074.nf/text ______________________________________________________________________ Yahoo news, Dienstag 6. April 2004, 16:03 Uhr Künast warnt vor Millionen-Klage aus Brüssel Berlin (AP) Verbraucherministerin Renate Künast hat die Länder dringend zu einer Einigung im Streit um das Gentechnik-Gesetz aufgerufen. Andernfalls drohe eine Klage aus Brüssel und ein Bußgeld in Millionenhöhe, sagte Künast am Dienstag in Berlin. Für den Fall einer Blockade schloss die Grünen-Politikerin auch nicht aus, das Gesetz über die Freisetzung gentechnisch veränderter Mechanismen so zuzuschneidern, dass es der Zustimmung des Bundesrates nicht mehr bedarf. Der unionsdominierte Bundesrat hatte sich am Freitag erstmals mit dem Gentechnik-Gesetz beschäftigt. Besonders umstritten ist die von Künast vorgesehene Haftung etwa bei unbeabsichtigter Auskreuzung von gentechnisch veränderten Sorten. Wenn nicht geklärt werden kann, wer den Schaden verursacht hat, sollen alle in Betracht kommenden Verursacher gesamtschuldnerisch haften. Die Länder fordern dagegen, die Haftung der Landwirte auf die Fälle zu beschränken, in denen die «gute fachliche Praxis» nicht eingehalten wurde. Für Risiken, die aus einer ungewollten technischen Verunreinigung und Auskreuzung resultieren, soll ein Ausgleichsfonds geschaffen werden. Daran sollen sich alle beteiligen, die einen Nutzen aus dem Anbau gentechnisch veränderter Organismen ziehen, also auch die Saatgutlieferanten. Zusätzlich soll der Bund einzahlen. Künast bekräftigte am Dienstag, die gute fachliche Praxis und die Frage der Haftung seien «die absoluten Kernpunkte» einer Einigung. Das Fondsmodell unter Beteiligung des Bundes bezeichnete sie als «absurde Regelung». Es sei nicht einzusehen, warum der Steuerzahler sich an den wirtschaftlichen Risiken beteiligen solle, wenn Landwirte sich vom Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen Profit versprächen. Außerdem sei ein Fonds nur dann sinnvoll, wenn er die kompletten Haftungsrisiken abdecke. Die Länder wollten aber nur «ein bisschen Fonds» zusätzlich zur Einzelhaftung. Die Ministerin unterstrich, sie habe im Augenblick «wenig Kompromissbereitschaft», denn im Gesetz «passen die Dinge zueinander». Sie legte gleichzeitig Wert auf die Feststellung, dass das Gesetz nur «in seiner jetzigen Form» zustimmungspflichtig sei. «Jedes Gesetz lässt sich auseinanderschneiden», fügte sie an die Adresse der Länder gerichtet hinzu. Zum Gesetz über die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel, das der Bundesrat am Freitag ebenfalls blockiert hat, sagte Künast, nun herrsche «ein Stück rechtsfreier Raum». Zwar sei das Gesetz grundsätzlich nicht zustimmungspflichtig und trete am 18. April in Kraft, doch sei es der Länderkammer zuzuschreiben, dass zwei Monate lang keine Sanktionen gegen Verstöße verhängt werden könnten. Wer gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht oder falsch kennzeichnet, könne bis Juni nicht belangt werden. http://de.news.yahoo.com/040406/12/3z2zg.html _______________________________________________ BMVEL-Pressestelle, Pressemitteilung Nr. 75 vom 31. März 2004 ...Ab 18.4. müssen gentechnisch veränderte Lebensmittel auch auf Speisekarten gekennzeichnet werden ...Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen auch in der Gemeinschaftsverpflegung gekennzeichnet werden. Darauf weist der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Alexander Müller, hin: "Wenn in Kantinen oder Restaurants gentechnisch veränderte Lebensmittel verwendet werden, muss das auf der Speisekarte oder in einem Aushang kenntlich gemacht werden. Die Verbraucher haben einen Anspruch darauf." Ab dem 18. April gelten EU-weit Vorschriften zur Kennzeichnung und Zulassung von Lebens- und Futtermitteln aus oder mit genetisch veränderten Bestandteilen. "Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich auf eine funktionierende und transparente Kennzeichnung verlassen können", so Müller. Um einen reibungslosen Start der neuen Bestimmungen zu ermöglichen, hat das Bundesverbraucherministerium heute ein abschließendes Gespräch mit den Bundesländern und den zuständigen Verbänden geführt. Die Bundesländer hätten die Herausforderungen durch die neue Kennzeichnungspflicht erkannt, so der Staatssekretär. Bereits im vergangenen Jahr habe es vereinzelt schwerpunktmäßige Kontrollen auf Gentechnik-Bestandteile in Lebensmitteln gegeben. "Ich gehe davon aus, dass die Länder nach dem 18. April hier besonders genau kontrollieren werden", so Müller. Mit den Verbänden habe man über letzte Details zur Auslegung der EU-Verordnungen gesprochen: "Es ist jetzt Sache der Wirtschaft, ihren Kennzeichnungsverpflichtungen nachzukommen." ________________________________________________________________ Presseerklärung, demeter, 7.4.04 Bio-Bauern setzen Zeichen gegen Gentechnik! Bioland, Naturland und Demeter stellen über 25.000 Feldschilder auf: "Wir arbeiten ohne Gentechnik!" Mainz/Darmstadt/Gräfelfing, 07.04.2004. Die Verbraucher in Deutschland sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben, sich für gentechnikfrei erzeugte Lebensmittel zu entscheiden. Das fordern die großen Anbauverbände des Biologischen Landbaus, Bioland, Naturland und Demeter. Recht-zeitig zur Frühjahrsaussaat zeigen die zugehörigen Biobetriebe in einer gemeinsamen Aktion Flagge: 25.000 Schilder mit der Aufschrift "Wir arbeiten ohne Gentechnik!" stellen die Bauern in den nächsten Tagen auf ihre Felder. "Wir wollen der Bevölkerung deutlich machen, auf welchen Ackerflächen Gentechnik keine Chance hat", sagt Thomas Dosch, Bioland Bundesvorstand. Auch in den Hofläden der landwirtschaftlichen Verarbeiter, die sich vertraglich an Bioland, Natur-land und Demeter gebunden haben, werden die Schilder zu sehen sein. Einer der mitmacht bei der Beschilderung von Acker und Hofladen, ist der Bioland-Bauer Friedrich-Karl Maage aus Gehr-den bei Hannover. Er produziert auf 30 Hektar biologisches Getreide, Gemüse und Kartoffeln. "Wir brauchen die Gentechnik nicht und unsere Richtlinien schließen den Einsatz aus. Ich will den Kunden zeigen, dass in meinem Hofladen auch künftig keine gentechnisch veränderten Produkte landen", so Maage. Doch die Wahlfreiheit allein für den Verbraucher reicht nicht aus: "Der Gesetzgeber muss auch in Zukunft ermöglichen, dass biologisch und konventionell arbeitende Bauern gentechnikfrei produ-zieren können", erläutert Demeter-Geschäftsführer Dr. Peter Schaumberger. Dies könnten die bisher vorgesehenen Regelungen nicht sicher stellen. Wichtig seien klare Vorschriften, welche Schutzvorkehrungen Landwirte treffen müssen, die Gentechnik einsetzen, sowie ein Reinheitsge-bot für Saatgut. "Wenn gentechnische Verunreinigungen beim Saatgut von bis zu 0,7 Prozent er-laubt würden, ist einer schleichenden Verbreitung auf andere Ackerflächen Tür und Tor geöffnet", ergänzt Naturland Geschäftsführer Firos Holterman. Auch die vorgesehene Haftung bei gentech-nischen Verunreinigungen von Nachbarfeldern sei noch unzureichend. Weiterhin lehnen rund 70 Prozent der Verbraucher die Gentechnik bei Nahrungsmitteln ab. Doch mit dem neuen Gentechnikgesetz in Deutschland soll der Anbau gentechnisch veränderter Nutz-pflanzen grundsätzlich ermöglicht werden. Ab dem 18. April müssen Zutaten in Lebensmitteln mit einem Anteil von mehr als 0,9 Prozent gentechnisch veränderter Organismen EU-weit gekenn-zeichnet werden. Fleisch, das mit Hilfe gentechnisch veränderter Futtermittel erzeugt wurde, muss aber keinen Hinweis tragen. Mittlerweile haben bundesweit biologisch und konventionell wirtschaf-tende Bauern gemeinsam zahlreiche "gentechnikfreie Zonen" ausgerufen. www.naturland.de _________________________________________________________ Presseerklärung Greenpeace, 2.4.04 Greenpeace und Gen-Detektive kontrollieren Lebensmittel ... Hamburg (ots) - Hamburg, 2. 4. 2004 - Greenpeace startet heute zusammen mit Verbrauchern eine bundesweite Kampagne gegen Gentechnik im Essen. Mitmachen können alle, die als Gen-Detektive im Supermarkt nach gekennzeichneten Waren fahnden wollen. Die Detektive werden die Zutatenlisten der Produkte durchsehen, ob sie genmanipulierte Inhaltsstoffe enthalten. Gekennzeichnete Waren werden dann von Greenpeace u.a. im Internet veröffentlicht. Verbraucher haben so die Möglichkeit, Gen-Food zu meiden und eine gentechnikfreie Produktion durch ihren Einkauf zu unterstützen. Wenig Unterstützung erhalten Verbraucher durch die Politik: Im CDU-dominierten Bundesrat wurde heute die Umsetzung der EU-Regeln zum Anbau von Gen-Pflanzen und zur Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln verzögert. "Zusammen mit Verbrauchern wird Greenpeace Gen-Food aufspüren und sichtbar machen", so Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Viele Lebensmittelhersteller bemühen sich derzeit sehr erfolgreich um gentechnikfreie Produktion. Doch speziell die CDU missbraucht ihre Mehrheit im Bundesrat, um einseitig Gen-Konzerne zu fördern." Ab 18. April 2004 gilt in der EU eine neue, strengere Verordnung zur Kennzeichnung von genmanipulierten Produkten. Ungeregelt ist bisher die behördliche Überwachung in Deutschland und wie mögliche Verstöße bestraft werden sollen. Die dafür nötigen gesetzlichen Regelungen wurden vom CDU-dominierten Bundesrat um mindestens zwei Monate verzögert. So fordern die Christdemokraten beispielsweise niedrigere Strafen bei falsch gekennzeichneter Ware. Neben der Kennzeichnung wurden heute im Bundesrat auch Gesetze zum Anbau von Gen-Pflanzen beraten. Die Haftungsregelung soll nach dem Willen des Bundesrates zerschlagen werden. Schäden durch Gen- Pflanzen, z.B. durch Eintrag von Gen-Pollen auf andere Felder, sollen demnach nur erstattet werden, wenn der geschädigte Bauer nachweisen kann, dass mindestens 0,9 Prozent seiner Ernte kontaminiert sind. In der Regel wird dann ein Fonds einspringen, der durch Steuergelder teilfinanziert wird Nur wenn der Gen-Bauer nachweislich Anbauregeln missachtet hat und wenn der Geschädigte beweisen kann, woher der Gen-Pollen geflogen kam, soll der Gen-Bauer haften. Damit wird es für Gen-Bauern einfacher, davon zu kommen. Zudem lehnt der Bundesrat Anbauregeln für Gen-Pflanzen und Schulungen für Gen-Bauern ab. "Verbraucher und Landwirte werden im Stich gelassen und der Steuerzahler soll die Zeche zahlen", so Strodthoff. Auch die Umwelt gilt der CDU wenig: Die Union will den besonderen Schutz ökologisch sensibler Gebiete aus dem Entwurf des Gentechnik-Gesetzes streichen. http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 ______________________________________ Junge Welt, 06.04.2004 Genmanipulation bedroht Europas konventionelle Landwirtschaft. Noch haelt das britische Moratorium Von Klaus Schramm Am 25. Maerz lehnte der Umweltminister von Wales, Carwyn Jones, einen Antrag auf Zulassung der genmanipulierten Maissorte "Chardon LL" ab. Da Wales ein Vetorecht bei der Genehmigung neuer Sorten besitzt, wird dadurch der Anbau von Genmais in ganz Grossbritannien blockiert. Und damit bleibt vorlaeufig das Genmoratorium in Grossbritannien bestehen. Seit Premierminister Antony Blair im Oktober 2003 das britische Genmoratorium vergeblich zu kippen versuchte, gab es einiges Hin und Her: Nach den spektakulaeren Ergebnissen einer von der britischen Regierung an die Royal Society vergebenen Studie, die immerhin 8,6 Millionen Euro teuer war, wurde das Genmoratorium im Vereinigten Koenigreich zunaechst auf unbestimmte Zeit verlaengert. Der Koordinator der Studie, Les Firbank, hatte gegenueber BBC erklaerte, dass angesichts der gewonnene Erkenntnisse aus der Untersuchung das Genmoratorium erhalten bleiben solle. Da jedoch die Ergebnisse der Studie im Fall von genmanipuliertem Mais nicht so eindeutig negativ wie bei Genraps und gentechnisch veraenderten Zuckerrueben ausgefallen waren, versuchte Blair, das gesamte Moratorium durch die einseitige Zulassung von gentechnisch veraendertem Mais zu sprengen. "Chardon LL", eine Genmaissorte des deutschen Bayer-Konzerns, sollte auf britischen Feldern spriessen duerfen. Dies verhinderte zunaechst Anfang Maerz der Umweltausschuss des britischen Parlaments. Doch nur voruebergehend: Blairs Kabinett setzte sich darueber hinweg und erteilte die Genehmigung. Diesmal jedoch hatte Blair die Rechnung ohne Wales gemacht, das nunmehr die Notbremse zog. Der Ausgang dieser fuer die gesamte Natur Europas entscheidenden Auseinandersetzung bleibt also weiterhin offen. ... "Nach und nach werden immer mehr Risiken von ðChardon LLÐ bekannt", berichtet Brian John von der Waliser Umweltorganisation GM Free Cymru. "Die Wissenschaftler, die die Zulassung von ðChardon LLÐ vorangetrieben haben, kann man nur als korrumpiert bezeichnen." Nach Angaben der Organisation folgt allerdings aus dem Veto der Waliser, dass der Anbau von Genmais mindestens bis zum Oktober 2006 verboten bleibt. ...Bereits im Februar lehnte die belgische Regierung die Zulassung von genmanipuliertem Raps von Bayer ab. Die Entscheidungen in Wales und Belgien setzen auch die deutsche "gruene" Ministerin Renate Kuenast unter Zugzwang. Ihr liegen mehrere Antraege von Bayer auf Anbau genmanipulierter Pflanzen vor. Nach Ansicht von Umweltverbaenden schuetzt der vorliegende deutsche Gesetzentwurf von Kuenast die Produkte der konventionellen und oekologischen Landwirtschaft nicht ausreichend vor Verunreinigungen durch Genpflanzen. Tritt aber das deutsche Gentechnikgesetz, das zur Zeit im Bundesrat behandelt und von den Laendervertetern weiter verwaessert wird, in Kraft, werden die vorliegenden Antraege von Kuenast positiv beschieden. "Koexistenz" wird dann nur auf dem Papier existieren, da laengst bewiesen ist, dass ein Nebeneinander zwischen gentechnischer Landwirtschaft und konventionellen Anbaumethoden weder in den USA noch in Kanada moeglich war. Gerade im Falle der kleinraeumigen europaeischen Landwirtschaft ist Koexistenz nicht realisierbar. Pollenflug und Auskreuzungen lassen sich auch mit noch so strengen gesetzlichen Auflagen nicht verhindern. Ueber Entschaedigungen wegen Kontamination durch gentechnisch veraenderte Pflanzensorten wird erfahrungsgemaess jahrelang vor den Gerichten gestritten werden, denn die Konzerne verfuegen ueber Heerscharen von Hausjuristen. Bevor die ersten Gelder fliessen wuerden, haetten konventionelle und Biolandwirte laengst ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Entscheidend dafuer, ob es zum gentechnischen GAU in Europa kommt, wird also auch sein, ob in Deutschland eine breiten Front fuer den Erhalt des Genmoratoriums aufgebaut werden kann. Voraussetzung waere allerdings, dass die grossen deutschen Umweltverbaende ihre Illusionen in Hinblick auf ein sicheres Gentechnik-Gesetz endlich ueber Bord werfen. http://www.jungewelt.de/2004/04-06/008.php ___________________________________________________________ 7.4.04 EU-weite Imker-Kampagne gegen Bienensterben und Gentechnik-Anbau Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit möchte ich Sie über den Start der gemeinsamen Kampagne des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes (DBIB), der European Professional Beekeepers Association (EPBA), der NABU-Bundesfachgruppe Hymenoptera und des CBG-Networks gegen Bayer-Gefahren informieren. Ziel unserer Kampagne ist der sofortige Stop der Zulassung von Imidacloprid sowie des Verbots der Einführung des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft. Auf der Seite www.bienensterben.info besteht u.a. die Möglichkeit, eine zielgerichtete Protestemail in sieben Sprachen an die auf den entsprechenden Ebenen befindlichen politischen Entscheidungsträger zu versenden. Bislang - innerhalb von 48 Stunden seit Start - wurden bereits mehr als 7.000 eMails versandt. Es haben sich schon mehr als 20 Imkereien, Imkereiverbände und Imkervereine unserer Kampagne angeschlossen... http://www.Honighaeuschen.de, info at honigmet.de ____________________________________________ Aus dem Mitgliederrundbrief von Bioland Bayern: Uni Weihenstefan setzt auf Biotechnologie "In Weihenstephan geht der Abbau der Studiengänge für nachhaltige Landnutzung weiter, während die Agro-Gentechnik und die industriellen Biotechnologien in der Lebensmittelwissenschaft weiter ausgebaut werden. Nachdem TU-Präsident Herrmann verkündet hat, die Studiengänge Landespflege und Gartenbau zu streichen, soll nun die auch die Agrarfakultät zukünftig ohne Ökonomie und ohne Landtechnik auskommen. (...) Im Pflanzenbau sollen 7 von 12 Lehrstühlen wegfallen. Auch die Tierernährung soll gestrichen werden, vermutlich zugunsten eines weiteren Gentechniklehrstuhls für Tiere." 3. EU Greenpeace, 8.4.04 (?) Patentamt legt Menschenwürde auf Eis Embryonen von Mäusen, Rindern oder Menschen: Für die Sachbearbeiter im Europäischen Patentamt (EPA) gibt es da keinen Unterschied mehr. Deshalb warnt Christoph Then, Patentexperte von Greenpeace, am Montag vor dem EPA davor, dass die letzten Tabus gebrochen werden. Mit rund 100 Aktivistinnen und Aktivisten protestiert Greenpeace gegen ein neues Patent auf menschliches Leben. Im November 2003 hat das Europäische Patentamt in München ein Patent erteilt, das menschliche Eizellen, Sperma und Embryonen einschließt, die nach einem bestimmten Verfahren tiefgekühlt und im Rahmen der künstlichen Befruchtung verwendet werden. Auch Embryonen, die in die Gebärmutter eingepflanzt werden sollen, unterliegen dem Patentschutz. Damit hat das Amt einen bisher einzigartigen Präzedenzfall geschaffen. Zum ersten Mal wurde werdendes menschliches Leben patentiert. "Dieser Skandal übertrifft alle bisherigen Fälle", warnt Then. "Werdendes menschliches Leben wird zu einem industriellen Produkt." Weil beim Patentamt die Ethik kaltgestellt wurde, haben die Greenpeacer am Montag vor dem Europäischen Patentamt (EPA) eine symbolische Mauer aus Eisblöcken errichtet, in denen Babypuppen eingefroren sind. Das Patent mit der amtlichen Bezeichnung EP 1121015 umfasst Embryonen jeglicher Spezies. Ausdrücklich wird der Mensch genannt. Die Experimente im Vorfeld des Patentes wurden mit Embyronen von Hamstern, Rindern, Mäusen und Menschen durchgeführt. Patentiert wurden nicht nur die technischen Verfahren, sondern die Embryonen selbst. Menschliche Embryonen werden im Text des Patentes ausdrücklich denen von Rindern und Nagetieren gleichgesetzt. "Unfassbar, wie das Patentamt hier die Grauzonen der Patentgesetze und die Untätigkeit der Politik gezielt ausnutzt", sagt Then. "Auch die letzten Tabus werden jetzt gebrochen." Gegen das Patent kann noch ein Einspruchsverfahren eingeleitet werden. Das eigentliche Problem liegt allerdings in den vielen Gesetzeslücken, die ähnliche Patente auch in Zukunft möglich machen. Insbesondere die EU-Richtlinie 98/44, auf die sich das Patentamt bei der Vergabe derartiger Patent beruft, muss dringend überarbeitet, Schlupflöcher müssen geschlossen werden. Die EU-Richtlinie enthält zahlreiche Verbote, was Patente auf Pflanzen und Tiere sowie den Menschen angeht. Die vielen Patentskandale, die Greenpeace in den letzten Jahren aufgedeckt hat, zeigen jedoch, dass diese Verbote nicht ausreichend wirksam sind oder nicht genügend Beachtung finden. Zusätzlich bekommt das Patentamt von Seiten der Politik signalisiert, dass sogar Patente auf menschliches Leben kein Problem sind. So hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries bereits mehrfach klargestellt, dass sie gegen derartige Fälle nicht vorgehen will. Die Justizministerin will vielmehr die äußerst mangelhafte und umstrittene Richtlinie der EU ohne wesentliche Änderungen in deutsches Recht umsetzen. Genau auf diese Richtlinie beruft sich das Patentamt bei seiner skandalösen Vergabepraxis. Noch vor der Sommerpause 2004 soll das Gesetzgebungsverfahren durch den Bundestag abgeschlossen sein. Greenpeace fordert stattdessen, Patente auf Gene und Lebewesen ohne Ausnahme zu verbieten. www.greenpeace.de 4. Welt Geninfo, 25.03.04 Victoria, West-Australien, verlängert Gen-Moratorium um vier Jahre Am Montag, 22. März, verlängerte die Regierung des west-australischen Bundesstaates Victoria das bestehende Gen-Moratorium um weitere vier Jahre. "Dies ist eine großartige Neuigkeit und wir möchten die Regierung von Victoria zu dieser Entscheidung beglückwünschen", freute sich Geoffrey Carracher, Sprecher der australischen Bauernvereinigung NCF (Network of Concerned Farmers). "Die Bauern in Victoria sind erleichtert, denn sie sind mehrheitlich gegen die Freigabe von genmanipulierten Pflanzen für den kommerziellen Anbau zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Das läßt uns genügend Zeit, um in Ruhe zwischen Fakten und Fiktionen abwägen zu können. Und um zu beobachten, ob es praktikable Lösungen gibt." Bei dem von West-Australien verkündeten Total-Moratorium gegen genmanipulierte Nutzpflanzen nimmt der zuständige Minister die Rolle eines "Torwächters" ein, da absehbar ist, daß die australische Bundesregierung in naher Zukunft den Anbau von GMO freigibt und in Südaustralien eine baldige Entscheidung zu erwarten ist, diesen Bundesstaat zur gentechnikfreie Zone zu erklären. Von Seiten der Bauern wird der Blick mit großer Sorge auf New South Wales gerichtet und die Landwirte erwarten einander widersprechende politische Entscheidungen und eine Flut von Zivilrechtsverfahren. Von Seiten der australischen Landwirte werden durchaus kommerzielle Erwägungen gegen die Einführung von genmaipulierten Nutzpflanzen ins Feld geführt. So argumentieren sie beispielsweise damit, daß die Unterstützung des kommerziellen Anbaus schlichtweg dumm sei, da es sich um eine unumkehrbare Entscheidung handele. Nicht einmal die australische Agrar-Industrie sei darauf vorbereitet. Konventionellen Anbauern von Canola-Raps sollen zudem die Kosten für die Einführung von genmanipuliertem Canola-Raps aufgebürdet werden. Zur Zeit haben die australischen Raps-Anbauer die gesamte Welt als Absatzmarkt - und sie fragen unüberhörbar: Warum sollen wir dahin gebracht werden, diese Märkte zu verlieren? Geoffrey Carracher deutet an, daß die australischen Landwirte "aus einer ganzen Reihe von Gründen" dazu verführt werden sollen. Und er fügt hinzu: "Für uns ist es eine große Erleichterung, daß die Regierungen erkennen, daß wir nicht bereit sind, unseren Status als gentechnik-frei für Nichts und iedernichts aus der Hand zu geben." Christian Semmler ___________________________________________________ WEEKLY WATCH 67, 8.4.04 FOUR STATES IN FIVE DAYS... A LOSS FOR INNOVATION Press Release from AusBiotech, 1 April 2004 "AusBiotech, Australia's biotechnology industry organisation, is stunned and amazed at a week in politics that has seen GM moratoria placed in four states in five days. In such a short period of time, many of AusBiotech's members and biotechnology players have been left wondering at the timing, coordination and coincidental moratorium periods and legislation announced in New South Wales, Victoria, South Australia and Western Australia. "'This marks a sad day for colleagues in the agriscience and biotechnology industries, as the sheer enormity of this decision impacts the competitiveness of Australia's technology and the ongoing confidence and support of local researchers,' said Dr Tony Coulepis, Executive Director, AusBiotech." http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3138 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From cornelia at attac.de Thu Apr 15 16:13:39 2004 From: cornelia at attac.de (Cornelia Reetz) Date: Thu, 15 Apr 2004 16:13:39 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] DEMO-Aufruf: Am 18.4. gegen Gentechnik in Stuttgart Message-ID: <964617513.20040415161339@attac.de> Liebe Attac-Aktive und -Interessierte, am kommenden Sonntag, den 18.4., demonstrieren in Stuttgart LandwirtInnen und VerbraucherInnen gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft. Es ist von großer Bedeutung, dass diese Demo ein starkes Signal setzt: Wir akzeptieren Gentechnik in der Nahrung nicht! Sie birgt unabsehbare Gefahren für Gesundheit und Umwelt. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür lautstark einzustehen. Am Tag der Demo treten die neuen EU-Regelungen für Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit in Kraft; Desweiteren berät die EU zur Zeit über die Zulassung von zwei Genmaissorten. Damit könnte der seit 1998 bestehende Zulassungsstopp (Moratorium) für genetisch veränderte Organismen schon bald fallen. Lasst uns aber sowohl den PolitikerInnen als auch der Gentechnik-Industrie klar signalisieren: LandwirtInnen und VerbraucherInnen werden das Moratorium aufrechterhalten! Keine Gentechnik auf unseren Teller! Aus vielen deutschen Städten werden Busse nach Stuttgart fahren. Weitere Infos zu Bussen und Bahnfahrten, sowie alle Infos zur Demo unter www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de. Der Aufruf zur Großdemo wird von einem breiten Bündnis von über 45 Verbänden und Initiativen unterstützt. Würde mich freuen, wenn viele Attacis noch nach Stuttgart kommen würden. Der Tag wird richtig bunt und wir haben einige Aktione geplant. Z.B. Pollenflug-Simultationsflug mit Luftballons. Oder über 150 Traktoren, die nach Stuttgart eine Sternfahrt planen. Helfer und Ordner sind noch gesucht. Bitte beim Aktionsbündnisbüro Melden: 0711-55093954 Vielfältige Grüße Jochen Fritz, Attac Tübingen/ Attac agrarnetzwerk, jfritz at bio-beratung.de Cornelia Reetz, GENug WTO! - Die Kampagne zum WTO-Streitfall um Gentechnik ________________ Einspruch! Nein zu Gen-Food per US-Zwangsverordnung über die WTO. Aktiv werden - hier: www.GENug-WTO.de/einspruch From alefalc at t-online.de Wed Apr 14 17:59:17 2004 From: alefalc at t-online.de (Alejandra M. Falcone) Date: Wed, 14 Apr 2004 17:59:17 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] FW: Ihre Email zum Thema Gentechnikgesetz In-Reply-To: Message-ID: Was zum Schmunzeln. ---------- Von: ePost-GRÜNE Bundestagsfraktion Datum: Thu, 15 Apr 2004 10:28:42 +0200 An: Betreff: Ihre Email zum Thema Gentechnikgesetz Sehr geehrte Frau Falcone, vielen Dank für ihr Schreiben zum Gentechnik-Gesetz. Leider sind wir nicht in der Lage, jede der zahlreichen Zuschriften individuell zu beantworten. Zu den zentralen Aspekten der bei uns in großer Zahl eingegangenen Anfragen wollen wir gerne Stellung nehmen. Wir nehmen die Sorge vieler Verbraucher und Landwirte, dass ihnen gentechnisch veränderte Produkte gegen ihren erklärten Willen aufgedrängt werden sollen, sehr ernst. Auch wir sehen keinen Nutzen beim Einsatz der Gentechnik im Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich. Stattdessen gibt es zahlreiche ungeklärte Risiken für die Verbraucher, die Tiere und die Umwelt. Dazu kommen noch die wirtschaftlichen Risiken für die Landwirte und Lebensmittelproduzenten. Die übergroße Mehrheit der Verbraucher will kein Gen-Food kaufen. Deshalb ist Gentechnikfreiheit bisher ein großer Marktvorteil für die deutsche Landwirtschaft. Und deshalb will auch die Mehrheit der Landwirte und Lebensmittelproduzenten keine Gentechnik. Es wäre allerdings eine Verbrauchertäuschung, wenn wir Ihnen versichern würden, wir könnten den Einzug der Gentechnik in die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion komplett verhindern. Erstens gibt es schon seit vielen Jahren von der EU-Kommission zugelassene gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Bestandteilen, die auch in Deutschland bereits verkauft werden. Zweitens lässt sich die Gentechnik in Deutschland nicht grundsätzlich verbieten, das widerspräche klar dem EU-Recht. Drittens wäre es eine Vogel-Strauß-Politik und sicherlich nicht im Sinne des Verbraucherschutzes, wenn wir den weiteren Zulassungen von Gen-Produkten durch die EU-Kommission keine klaren rechtlichen Regelungen entgegen stellen würden. Keine freie Bahn für Gen-Produkte Die geplante Novelle zum Gentechnik-Gesetz ist wichtig. Das Gesetz regelt in Deutschland bereits seit 1990 den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen ­ ob im Labor, im Fermenter einer pharmazeutischen Produktion oder auf dem Feld. Mit der inzwischen dritten Überarbeitung des Gesetzes wird nicht die Bahn frei für gentechnisch veränderte Produkte. Im Gegenteil: Das Gesetz ist ein wichtiges Mittel, der weiteren schleichenden Einführung von gentechnisch veränderten Produkten in Deutschland Einhalt zu gebieten. Es ist eine unserer wichtigsten politischen Überzeugungen, dass es notwendig ist, Fragen zur Sicherung der gentechnikfreien Produktion und zur Haftung gesetzlich zu klären, bevor es zu einem kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland kommt. In Kanada zum Beispiel ­ wo die Sicherung der gentechnikfreien Produktion nicht gesetzlich geregelt ist ­ können Biobauern seit der Einführung des kommerziellen Anbaus von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht mehr gentechnikfrei produzieren. Diese Entwicklung wollen wir in Deutschland mit der Überarbeitung des Gentechnik-Gesetzes verhindern. Das geht nicht dadurch, dass wir die Hände in den Schoß legen und abwarten, bis die EU-Kommission weitere Gen-Produkte zulässt. Das geht nur, indem wir uns der Herausforderung stellen. Es wäre wenig hilfreich nur einfach zu prophezeien, dass Gentechnikfreiheit in Zukunft überhaupt nicht möglich sei und eine Regulierung im Gentechnik-Gesetz deswegen keinen Sinn habe. Für uns ­ und das sehen im Übrigen auch die großen Umwelt- und Verbraucherverbände wie Greenpeace, BUND oder der Bund Ökologische Landwirtschaft (BÖLW) so ­ geht es nicht um die Frage, ob es neue gesetzliche Regelungen zur Gentechnik in Deutschland gibt, sondern wie diese aussehen sollen. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir mit allen gesellschaftlichen Gruppen über konstruktive Vorschläge diskutieren und diese in die anstehenden parlamentarischen Beratungen einfließen lassen werden. Gentechnikfreiheit sichern Um Gentechnikfreiheit zu sichern ist die Gesetzgebung das eine Standbein, die Entscheidungsmacht der Verbraucher und Landwirte das andere. Unser Ziel ist es, mit der Novelle des Gentechnik-Gesetzes die gentechnikfreie Produktion zu sichern. In dem von Verbraucherministerin Renate Künast erarbeiteten Entwurf sind zahlreiche “grüne³ Punkte hierzu enthalten und gut gelöst - zum Beispiel die Regelungsvorschläge zur Haftung und zum Schutz ökologisch sensibler Gebiete. Klar ist aber auch, dass es sich nicht um ein pures “grünes³ Gesetz handelt. Das Thema Gentechnik ­ und das ist allseits bekannt ­ ist schon immer ein umstrittenes Koalitionsthema gewesen. Dementsprechend schwierig waren die Abstimmungsprozesse zwischen den Ministerien. So sind einige Aspekte auch für uns im Entwurf noch nicht zufrieden stellend gelöst. Dazu gehört zum Beispiel die unzureichende Klärung der Kostenfrage, und auch das öffentliche Standortregister ist uns nicht öffentlich genug. Für die kommenden Debatten im Bundesrat und Bundestag können wir viel Unterstützung gebrauchen, um die hart erkämpften “grünen Punkte³ im Gesetz zu bewahren und vielleicht noch einige Verbesserungen zu erreichen. Langfristig aber brauchen wir für die Sicherung der Gentechnikfreiheit in Deutschland nicht nur klare gesetzliche Regelungen, sondern auch die Unterstützung von Verbrauchern und Landwirten: Mit einer intensiven Diskussion um die gesetzlichen Regelungen zur Gentechnik, aber auch mit ihrer klaren Entscheidung für die Gentechnikfreiheit. Wir können rechtlich gewährleisten, dass Gen-Produkte ein Kennzeichen tragen und Anbauer von gentechnisch veränderten Pflanzen für eine Verunreinigung haften müssen. Aber letztlich fällt die Entscheidung mit dem Einkaufskorb oder mit der Bestellung von Futtermittel oder Saatgut. Verbraucher können mit den ab April neuen und besseren Kennzeichnungsvorschriften entscheiden, ob sie Lebensmittel mit einem Gen-Label im Regal oder am Marktstand wieder zurücklegen. Der Einkaufratgeber von Greenpeace listet die Hersteller und Handelsunternehmen auf, die erklärt haben, kein Gen-Food zu vertreiben. Und ökologisch und konventionell wirtschaftende Landwirte können sich ­ wie bereits in einzelnen Regionen in Deutschland wie zum Beispiel bereits im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und in Mecklenburg-Vorpommern geschehen ­ selbst verpflichten, auf ihrem Acker auf den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu verzichten. Das werden wir weiterhin massiv unterstützen, damit die Äcker in Deutschland so weit es geht gentechnikfrei bleiben. Kennzeichnung ist ein wichtiges Instrument für den Verbraucherschutz Für Verwirrung in den Medien sorgt zurzeit, dass neben dem Gentechnik-Gesetz noch ein zweites Gesetz von der Verbraucherministerin auf den Weg gebracht wurde. Es hat den etwas sperrigen Titel: “Gesetz zur Durchführung von Verordnungen der Europäischen Gemeinschaft auf dem Gebiet der Gentechnik und zur Änderung der Neuartigen Lebensmittel- und Lebensmittelzutaten-Verordnung.³ Damit werden wichtige Vorgaben umgesetzt, die im letzten Sommer von der EU zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Gen-Food verabschiedet wurden. Bei der Formulierung dieser neuen EU-Verordnungen im letzten Jahr hat sich Verbraucherministerin Renate Künast dafür stark gemacht, dass die EU-Regeln zur Agro-Gentechnik und auch die Kennzeichnungsvorschriften verbessert werden. Das ist in vielen Punkten gelungen, zum Beispiel müssen Futtermittel und verarbeitete Produkte wie Sojaöl nun gekennzeichnet werden. Leider hat die EU-Kommission aber auch Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht beschlossen: Unbeabsichtigte bzw. technisch unvermeidbare Spuren von GVOs unter 0,9% müssen ebenso wenig gekennzeichnet werden wie Fleisch, Eier und Milch von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden. Das wird zu Recht kritisiert. Volle Transparenz bedeutet auch volle Kennzeichnung. Bei der jetzigen Umsetzung der EU-Vorgaben in nationales Recht können wir diese Mängel der EU-Vorgaben nicht ausbügeln, dazu fehlt der rechtliche Spielraum. Aber wir werden im so genannten Durchführungsgesetz dafür sorgen, dass alle Verstöße gegen die Kennzeichnungsregelung streng geahndet und hart bestraft werden (Geldbuße bis 50.000 Euro oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren). Unterm Stich gilt: Die neuen Kennzeichnungsregeln sind wesentlich besser als die bisher gültigen. Diese Position vertreten auch Umwelt- und Verbraucherverbände wie Greenpeace, Verbraucherzentrale oder BUND. Mit der verbesserten Kennzeichnungspflicht liegt es nun in der Macht der Verbraucher, die gekennzeichneten Gen-Produkte in den Regalen liegen zu lassen und die Produkte zu wählen, deren Hersteller sich verpflichtet haben, gentechnikfreies Essen zu produzieren. Am einfachsten ist der Einkauf von Bio-Essen, im Bioladen, im Supermarkt oder direkt vom Erzeuger. Denn der ökologische Landbau ­ klar erkennbar am Biosiegel - muss garantiert gentechnikfrei nach den gesetzlichen Vorgaben wirtschaften. Vorsorgeprinzip ist im Gesetz verankert Neben dem Verbraucherschutz und der Sicherung der gentechnikfreien Produktion ist für Bündnis 90 / Die Grünen noch ein weiterer Aspekt im Zusammenhang mit der Novelle des Gentechnik-Gesetzes von sehr großer Bedeutung: das Vorsorgeprinzip. Oft wird behauptet, Gentechnik würde schon jahrelang angewandt und es hätten sich noch keine Risiken ergeben. Doch die Auswirkungen gentechnisch veränderter Organismen sind bisher nur bei etwa einem Prozent der weltweiten experimentellen Freisetzungen untersucht worden. Wegen der ungeklärten Risiken haben wir dafür gesorgt, dass das Vorsorgeprinzip im Gentechnik-Gesetz verankert wird. Wie wichtig dieses Prinzip ist, zeigen unter anderem die Studien zu Umweltrisiken, die von der britischen Regierung in Auftrag gegeben und im Sommer 2003 vorgestellt wurden. Der Anbau herbizidresistenter Pflanzen hatte ­ so eines der Ergebnisse der Studien - massive Auswirkungen auf die Vielfalt von Ackerkräutern und Insekten. Zudem konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass das Auskreuzungspotenzial von gentechnisch veränderten Pflanzen ­ vor allem Raps - höher ist als bisher vermutet. Bienen trugen den Pollen bis zu 26 km weit. Die britischen Studien belegen nicht nur, dass die versprochenen ökologischen Vorteile ausblieben, sondern auch die ökonomischen. Die Forscher berechneten seit der Einführung von gentechnisch verändertem Mais, Raps und Soja in den USA einen Verlust von zwölf Milliarden US-Dollar für die US-Wirtschaft. Dieser Verlust setzt sich - so heißt es in der Studie - aus steigenden Subventionen, niedrigeren Preisen, geringerem Export-Volumen und Produkt-Rückruf-Aktionen zusammen. Wir hoffen, wir konnten mit unseren Ausführungen zum Gentechnik-Gesetz einen Teil Ihrer Fragen zufrieden stellend beantworten. Für den Fall, dass Sie die neuen EU-Regelungen näher interessieren, haben wir diesem Schreiben eine Übersicht mit den wichtigsten Punkten beigelegt. Außerdem weisen wir Sie auf folgende interessante Links hin: http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_rubrik/0,,4941,00.htm - direkter Link zum Thema Gentechnik auf der Seite der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, mit Hinweisen zum aktuellen Stand zur Agro-Gentechnik, aber zu weiteren Themen wie Stammzellforschung, Klonen oder Patent-Gesetzgebung http://www.verbraucherministerium.de - hier ist der Entwurf zum neuen Gentechnik-Gesetz zu finden http://www.faire-nachbarschaft.de/ - Seite des BUND zum Thema "Gentechnikfreie Regionen" http://www.greenpeace.org/deutschland/?page=/deutschland/fakten/einkaufsnetz / - Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" http://www.transgen.de - recht informative Seite zum Thema Agro-Gentechnik der Verbraucherinitiative Bonn (unterstützt wird sie u.a. vom Bundesforschungsministerium, vom Umweltbundesamt und von einigen Biotechnologie-Unternehmen) Mit freundlichen Grüßen Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Info-Service Weitere Informationen: www.gruene-fraktion.de Hintergrund: Die wichtigsten Regelungen der Europäischen Union zur Agro-Gentechnik im Überblick Richtlinie zur Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen (Freisetzungs-Richtlinie 2001/18/EG) Die Freisetzungs-Richtlinie regelt in erster Linie die versuchsweise Freisetzung und das Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Organismen und enthält seit ihrer Überarbeitung (2001) wichtige neue Regelungen zum Verbraucher- und Umweltschutz. Sie wird derzeit in Deutschland mit der Novelle des Gentechnik-Gesetzes umgesetzt. Die wichtigsten Punkte, die jedes Land bei der Umsetzung der Freisetzungsrichtlinie in die nationale Gesetzgebung berücksichtigen muss: Antibiotika-Resistenzmarker, die schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt haben können, dürfen nur noch bis Ende 2004 (kommerziell) und bis 2008 (zu Forschungszwecken) genutzt werden Es müssen Einzelfallprüfungen und Risikobewertungen durchgeführt werden, dabei müssen langfristige und indirekte Wirkungen und Wechselwirkungen mit anderen GVO berücksichtigt werden Es gilt eine zeitliche Befristung der Genehmigung einer Freisetzung auf 10 Jahre. Verlängerungen sind ebenfalls zeitlich zu begrenzen. Jedes EU-Land muss ein öffentliches Register über freigesetzte gentechnisch veränderte Organismen (Inverkehrbringung und Freisetzungsversuche) einrichten. Die Anmelder müssen ein Monitoring von gentechnisch veränderten Organismen nach deren Inverkehrbringen durchführen. Über die EU-Verordnungen zu Lebens- und Futtermittel (siehe unten) wurde im letzten Sommer ein neuer Artikel (26a) in die Richtlinie eingefügt, mit dem jedes EU-Mitgliedsland Maßnahmen ergreifen kann, um “das unbeabsichtigte Vorhandensein von GVO³ zu verhindern. Haftungsregeln zum Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen sind nicht vorgesehen. Verordnungen zu Lebens-/Futtermittel und zur Rückverfolgbarkeit/Kennzeichnung (KOM(2001)425 und KOM(2001)182) Die Verordnung zu Lebens- und Futtermitteln soll in Zukunft die so genannte Novel-Food-Verordnung ersetzen, die bisher den Umgang mit neuartigen Lebensmitteln regelt. Die Verordnung zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung bildet den gesetzlichen Rahmen für die Rückverfolgbarkeit von gentechnisch veränderten Organismen und den daraus herstellten Lebens- und Futtermitteln und soll die Kennzeichnung, die Umweltüberwachung und mögliche Rückrufaktionen erleichtern. Die beiden Verordnungen sind nach ihrer Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt am 7. November in Kraft getreten. Nach einer Umsetzungsfrist von sechs Monaten ­ also im April 2003 ­ müssen sie in jedem Mitgliedsland angewandt werden. Deutschland setzt diese Verordnungen zurzeit mit dem so genannten “Gesetz zur Durchführung von Verordnungen der Europäischen Gemeinschaft auf dem Gebiet der Gentechnik und zur Änderung der Neuartigen Lebensmittel- und Lebensmittelzutaten-Verordnung³ um. Die wichtigsten Punkte der Verordnungen: Für GVO-Futtermittel und Futtermittelzusätze gelten in Zukunft die gleichen Kennzeichnungsgrundsätze wie für Lebensmittel. Das Prinzip der “Prozesskennzeichnung³ ist nun rechtsverbindlich festgelegt. Es sorgt dafür, dass eine Kennzeichnung unabhängig davon ist, ob der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen im Endprodukt überprüfbar ist oder nicht. Bisher musste zum Beispiel Pflanzenöl, das gentechnisch verändertes Soja enthielt, nicht gekennzeichnet werden, weil die GVO-Anteile nicht nachweisbar waren. Um die Prozesskennzeichnung sicherzustellen, müssen in Zukunft Informationen über den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen von einer Verarbeitungsstufe zur nächsten weitergegeben werden. Die notwendigen Maßnahmen hierfür sind in der so genannten “Rückverfolgbarkeits-Verordnung³ festgelegt. Verunreinigungen mit GVOs ohne Kennzeichnung sind nicht zulässig, es sei denn, der Verursacher kann nachweisen, dass sie zufällig und technisch nicht vermeidbar waren. Der Grenzwert für diese zufälligen Verunreinigungen darf 0,9 Prozent nicht überschreiten, sonst muss gekennzeichnet werden. Dieser Wert ist zwar immer noch zu hoch angesetzt, allerdings sieht die Freisetzungs-Richtlinie hier überhaupt gar keinen Grenzwert vor. Somit ist nun mit der Festlegung in der Lebens- und Futtermittel-Verordnung immerhin der “Deckel³ für eine Höchstgrenze vorgegeben und kann nicht von der EU-Kommission beliebig erhöht werden. Für GVOs, die in den Ländern der EU nicht zugelassen sind, gibt es keine Kontaminationsgrenzen. Sie dürfen also auch dann nicht vermarktet werden, wenn ihr Anteil unter dem Schwellenwert für zufällige und technisch unvermeidbare Kontaminationen von 0,9 Prozent liegt. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From hannigramann at t-online.de Fri Apr 16 00:18:48 2004 From: hannigramann at t-online.de (hannigramann at t-online.de) Date: Fri, 16 Apr 2004 00:18:48 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Ein Ihnen empfohlener Artikel aus der jungen Welt vom 15.04.2004 Message-ID: LiebeR gen-streitfall, dieser Artikel aus der jungen Welt vom 15.04.2004 wird Ihnen empfohlen von Hanni. Manipulierte Schokoriegel Gen-Food-Kennzeichnung suggeriert Sicherheit, die nicht gegeben ist Klaus Schramm Am 18. April treten die Vorschriften der Europaeischen Union ueber genetisch veraenderte Lebensmittel und Futtermittel (EU-Verordnung Nr. 1829/ 2003) und ueber die Rueckverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO (EU-Verordnung Nr. 1830/ 2003) in Kraft. Selbst aus den Reihen der SPD wird "mit Sorge gesehen", dass es hierzu in Deutschland noch keine Durchfuehrungsvorschriften und kein zentrales Register gibt. Dabei war das Gentechnikgesetz von Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Renate Kuenast bereits fuer September 2003 angekuendigt. Was haben die EU-Verordnungen mit dem Gentechnikgesetz zu tun? Mit deren Inkrafttreten sollen die Verbraucher angeblich endlich die Wahl haben zwischen gentechnikfreien Nahrungsmitteln und Gen-Food – das sie mehrheitlich gar nicht wollen. Gen-Food muss gekennzeichnet werden, und diese Kennzeichnung soll durch die Rueckverfolgbarkeit "vom Supermarktregal bis zurueck zum Acker" nachvollziehbar sein. Zweck dieses Manoevers ist allerdings nicht die Beglueckung der Verbraucher, sondern der Fall des noch zu Zeiten der Kohl-Regierung auf EU-Ebene beschlossenen Genmoratoriums, eines Anbaustopps fuer gentechnisch manipulierte Pflanzen. Es wird damit argumentiert, muendige Buerger koennten nunmehr per "Abstimmung mit dem Einkaufskorb" selbst entscheiden, was nachgefragt – ergo: was auf dem Acker angebaut – wird. Damit koenne nun also das seit sechs Jahren bestehende Genmoratorium fallen und den Gentech-Konzernen Bayer, Monsanto oder Syngenta die Zulassungen fuer den kommerziellen Anbau ihrer Genpflanzen erteilt werden. Mit dem Gentechnikgesetz soll dabei gewaehrleistet werden, dass ein Nebeneinander von Genpflanzen auf dem einen Feld und konventionell oder biologisch angebauten Pflanzen auf dem anderen Feld, die sogenannte Koexistenz, auch in der Praxis funktioniert. Nun hat sich jedoch immer mehr herumgesprochen, dass diese "Koexistenz" wegen Pollenfluges und unvermeidlicher Vermischung in Erntemaschinen und bei der Lagerung nicht funktionieren kann. Wie die Beispiele USA und Kanada zeigen, sind die gentechnischen Veraenderungen der Gen-Pflanzen in kurzer Zeit ueberall zu finden. Damit ist es dann auch nach wenigen Jahren mit der Wahlfreiheit im Supermarkt zu Ende, denn nach und nach muessten alle Nahrungsmittel mit dem Label "Enthaelt genveraenderte Bestandteile" verziert werden. Tatsaechlich jedoch faellt das Genmoratorium am 18. April noch nicht. Da es sich bei dem Moratorium de facto um einen Anbaustop handelt, wird es erst mit der Zulassung einer Genpflanze fuer den kommerziellen Anbau aufgehoben. Worum es den Gegnern der Gentechnik also wirklich gehen muss, ist nicht die mehr oder weniger strenge Ausgestaltung des Gentechnikgesetzes, sondern der Erhalt des Genmoratoriums. Ebenso irrig wie die Annahme mit einem wie auch immer gearteten Gentechnikgesetz koenne eine "Koexistenz" auf den Aeckern gewaehrleistet werden, ist ein Hoffen auf positive Wirkungen der Kennzeichnung. "Das Kleingedruckte koennte den Alptraum der Gentech-Industrie wahr machen und dafuer sorgen, dass der Anbau von Gentech-Pflanzen deutlich zurueckgeht", meint Doris Tropper, stellvertretende Vorsitzende des BUND (Bund fuer Umwelt- und Naturschutz Deutschland). Tatsaechlich aber werden kuenstlich niedrig gehaltene Preise die knapp 30 Prozent der Verbraucher, denen genmanipulierte Bestandteile in ihrer Nahrung gleichgueltig sind, zum Kauf von Gen-Food verlocken. Ein heute in Europa nicht vorhandener Anbau von Genpflanzen wird also nicht "deutlich zurueckgehen", sondern im Gegenteil: Er wird beginnen und so seinen Absatzmarkt finden. Zudem gibt es bereits heute einen Absatzmarkt beispielsweise fuer Gensoja aus Brasilien, das in Europa als Tierfutter eingesetzt werden darf. Zu Recht weist der BUND darauf hin, dass bestimmte Gentech-Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden muessen: Fleisch, Milch, Kaese, Joghurt, Eier und andere Produkte von Tieren, die mit genmanipulierten Futtermitteln gemaestet wurden. Faellt das Genmoratorium, koennen diese Futtermittel in Europa angebaut werden, gleichgueltig welche Schokoriegel in die Einkaufskoerbe wandern. 80 bis 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen werden als Tierfutter eingesetzt. Entsprechend gering ist der Einfluss einer "Abstimmung mit dem Einkaufskorb". Aber es waechst der Widerstand. Und wenngleich sich die grossen Umweltverbaende wie BUND, Greenpeace, NABU oder WWF noch immer auf das Gentechnik-Gesetz konzentrieren, statt sich fuer den Erhalt des Genmoratoriums einzusetzen, haben sich eine ganze Reihe kleinerer Verbaende zusammengeschlossen, um am Sonntag, 18. April, in Stuttgart eine Grossdemonstration auf die Beine zu stellen. Motto: "Wir bleiben sauber – Keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in den Lebensmitteln". Und im Aufruf ist unmissverstaendlich formuliert: "Bienen, Insekten und Pollen machen an den Feldgrenzen nicht halt. Ist die Gentechnik erst einmal auf unseren Feldern, ist dieser Weg nicht mehr umkehrbar. Ein Nebeneinander in Koexistenz ist nicht moeglich!" * Stuttgart, 18. April: Die Demonstration beginnt um 11 Uhr am Marienplatz, und eine Kundgebung ist fuer 13.30 Uhr am Schlossplatz vorgesehen. Weitere Infos: www.keine-gentechnik.de Den Artikel finden Sie unter: http://www.jungewelt.de/2004/04-15/010.php (c) Junge Welt 2004 http://www.jungewelt.de From altmann.tent at t-online.de Sat Apr 17 07:00:35 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Sat, 17 Apr 2004 07:00:35 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] WG: Sendung HR TV zu Agro-Gentechnik morgen 17.4., 19Uhr Message-ID: <002201c42438$eb68d0e0$a0cf03d9@pentium4> morgen um 19:00 kommt auf HR 3 Fernsehen ein Beitrag zu Gentechnik. 19.00 service: natur Moderation: Claudia Ludwig Die Sendung enthält folgende Beiträge: Was heißt "grüne Gentechnik"? - Ein Situationsbericht; Ist Genfood gefährlich? - Die neue Kennzeichnungspflicht; Auf gute Nachbarschaft? - Ökolandbau und Gentech in Nordhessen; Genmais gegen Hunger? - Ein Beispiel aus Kenia -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From altmann.tent at t-online.de Sat Apr 17 07:02:17 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Sat, 17 Apr 2004 07:02:17 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Gentechnik-Nachrichten 52 (Oeko-Institut, April 04) Message-ID: <002701c42439$27f1a460$a0cf03d9@pentium4> Gentechnik Nachrichten 52 April 2004 unterstuetzt durch Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Triodos-Stichting und Greenpeace INHALT Rechtliche und politische Entwicklungen Aktuelles aus Wissenschaft & Forschung Business News Aktuelles vom Oeko-Landbau RECHTLICHE UND POLITISCHE ENTWICKLUNGEN Europa Schwellenwerte in Saatgut erneut auf der Tagesordnung In diesem Fruehjahr wird ein neuer Entwurf fuer eine Richtlinie zu Schwellenwerten fuer gentechnische Verunreinigungen in Saatgut erwartet. Der neue Entwurf soll allerdings die gleichen Schwellenwerte enthalten wie derjenige, der im Oktober 2003 aufgrund massiver Proteste der Bevoelkerung und einzelner Mitgliedstaaten zurueckgezogen wurde. In dem neuen Entwurf sollen Schwellenwerte fuer die Nutzpflanzen Mais, Raps, Rueben, Soja, Tomaten, Kartoffeln, Chicoree und Baumwolle festgelegt werden. Zur Erhaltung der Saatgutreinheit werden Distanzen zwischen GV-Kulturen und nicht GV- Kulturen vorgeschlagen, und zwar fuer Rueben 2.000 Meter, fuer Basissaatgut von Raps 5.000 Meter und fuer zertifiziertes Raps- Saatgut 3.000 Meter (Eamonn Bates Europe Public Affairs, Issue Tracker Maerz 2004; siehe Gentechnik-Nachrichten 47 und Gentechnik- Nachrichten Spezial 14 zu Saatgutreinheit). 2004 kein GV-Maisanbau in Großbritannien Am 31. Maerz 2004 hat Bayer CropScience bekannt gegeben, die Aktivitaeten zur Markteinfuehrung der herbizidresistenten GV- Maissorte Chardon LL einzustellen. Grund dafuer sei, dass die Markteinfuehrung der fuenf Jahre alten Maissorte durch die bedingte Zulassung der britischen Regierung nicht mehr rentabel ist. Die Zulassung war an Auflagen geknuepft, deren Details aber noch nicht feststanden (Bayer CropScience Pressemitteilung 31.04.04; http://www.presse.bayer.de/baynews/baynews.nsf/id/07C5D0A2815CF284C125 6E670061B79F?Open&ccm=010030000&l=DE). Die britische Regierung hatte am 9. Maerz die Zulassung ausgesprochen. Allerdings gab es in den walisischen und schottischen Parlamenten großen Protest gegen die Aufnahme von Chardon LL in das Nationale Sortenregister (British Broadcasting Corporation 18.03.04, The Western Mail 16.03.04, beide zitiert nach GENET 18.03.04). Auch das nordirische Parlament hatte sich in dem Zusammenhang fuer eine vorsichtige Anwendung von GVO ausgesprochen (Government of North Ireland Pressemitteilung 12.03.04, zitiert nach GENET 17.03.04). EU-Register zu Informationen ueber GVO Die Europaeische Kommission hat am 23. Februar 2004 darueber entschieden, welche Informationen das in der Richtlinie 2001/18/EG vorgesehene Register ueber genetische Veraenderungen bei GVO enthalten soll. Das Register soll oeffentlich zugaenglich sein. Informationen, die zum Schutz geschaeftlicher Interessen nicht veroeffentlicht werden sollen, sind allerdings ausschließlich den Mitgliedstaaten und der Kommission zugaenglich. Neu ist, dass die Anmelder Angaben ueber Nachweisverfahren des jeweiligen GVO und gegebenenfalls Angaben ueber Bezugsmoeglichkeiten von Vergleichsproben liefern muessen (Entscheidung der Kommission zur Regelung der Modalitaeten der Funktionsweise der in der Richtlinie 2001/18/EG des Europaeischen Parlaments und des Rates vorgesehenen Register fuer die Erfassung von Informationen ueber genetische Veraenderungen bei GVO, 2004/204/EG; http://europa.eu.int/eur- lex/pri/de/oj/dat/2004/l_065/l_06520040303de00200022.pdf). Deutschland: Bundessortenamt genehmigt 30,5 Tonnen GV-Maissaatgut Das Bundessortenamt hat fuer die Fruehjahrsaussaat 2004 30,5 Tonnen Saatgut von insgesamt sieben GV-Maissorten genehmigt. Bei den GV- Maissorten handelt es sich um insektenresistenten Bt-Mais. Nach dem Saatgutverkehrsgesetz kann das Bundessortenamt Saatgut von noch nicht zugelassenen, aber im Zulassungsverfahren stehenden Sorten in begrenztem Umfang genehmigen. GV-Sorten muessen eine positive Risikobewertung, also eine Genehmigung zum Inverkehrbringen nach Gentechnikgesetz erhalten haben. Dem Bundessortenamt liegen neun Zulassungsantraege fuer GV-Maissorten vor, und zwar acht Sorten mit Insektenresistenz und eine Sorte mit Herbizidresistenz (Bundessortenamt Pressemitteilung Maerz 2004; http://www.bundessortenamt.de/internet20/Veroeffentlichungen/presse/Ve rfahren_gentechn_Maerz2004.htm). Deutschland: Bundesrat aeußerte sich zu Gentechnikgesetzen Am 2. April 2004 erfolgte im Bundesrat Beratungen und Abstimmungen im Bereich der Gentechnik, die vor allem die entsprechenden Regelungen zu verzoegern und zu verwaessern drohen. Bei dem Gesetz zur Durchfuehrung der EU-Verordnungen zu GV-Lebens- und Futtermitteln hat der Bundesrat den Vermittlungsausschuss angerufen. Der Vermittlungsausschuss soll vor allem klaeren, wie die Lebensmittelueberwachung erfolgen soll und wie dabei Bundes- und Landesbehoerden zusammenarbeiten werden (Bundesrat Pressemitteilung 55/2004, 02.04.04). Mit der Ueberweisung in den Vermittlungsausschuss wird das Gentechnik-Durchfuehrungsgesetz fruehestens Mitte Juni in Kraft sein. Sanktionen bei Verstoeßen gegen die GVO- Kennzeichnungspflicht, die am 18. April 2004 als unmittelbar geltendes EU-Recht in Kraft tritt, werden in dem deutschen Gentechnik- Durchfuehrungsgesetz geregelt. Das bedeutet, dass die Kennzeichnungspflicht so lange nicht ueberwacht wird (BMVEL Pressemitteilung Nr. 79, 02.04.04). Bei Verstoeßen gegen die Kennzeichnungspflicht sollen Bußgelder bis zu 50.000 Euro verhaengt werden. Dem Verbraucherschutzministerium zufolge sollen auch auf Speisekarten in Restaurants, Kantinen oder Krankenhaeusern GV- Lebensmittel oder GV-Zutaten gekennzeichnet werden (BMVEL Pressemitteilung Nr. 75 31.03.04). In einem weiteren Gesetzgebungsverfahren, dem Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Gentechnikrechts hat der Bundesrat eine fast 100 Punkte umfassende Stellungnahme beschlossen. Besonders kritisch zu beurteilen ist der Punkt, dass eine Haftung der Landwirte, die GV- Pflanzen anbauen, auf Faelle beschraenkt werden soll, in denen die "gute fachliche Praxis" nicht eingehalten wird, aber gleichzeitig diese fachliche Praxis durch die Saatguthersteller bestimmt werden soll. Zum Ausgleich fuer wirtschaftliche Schaeden, die aus Auskreuzung und technischen Verunreinigungen resultieren, soll ein Ausgleichsfonds geschaffen werden. In diesen Fonds sollen alle Wirtschaftsbeteiligten einzahlen, die einen Nutzen aus dem Anbau von GVO haben. Es entspricht jedoch nicht dem Verursacherprinzip und ist daher nicht nachvollziehbar, weshalb zur Finanzierung des Fonds neben den Wirtschaftsbeteiligten der Bund und damit der Steuerzahler herangezogen werden soll. Des weiteren soll lediglich ein zentrales Bundesregister ueber GVO-Flaechen gefuehrt werden. Auch generell soll die Aufzeichnungs- und Kontrollpflichten in zahlreichen Bereichen verringert werden (Bundesrat Pressemitteilung 56/2004, 02.04.04). Nach dem "Gesetz zur Anpassung von Zustaendigkeit im Gentechnikrecht", das seit Monatbeginn in Kraft ist, werden Aufgaben, die bisher das Umweltbundesamt inne hatte, kuenftig vom Bundesamt fuer Naturschutz (BfN) wahrgenommen. Das BfN wird zudem Einvernehmensbehoerde bei Genehmigungen von Antraegen auf Freisetzung oder Inverkehrbringen von GVO sein (BMU Pressemitteilung Nr. 95/04, 02.04.04). Der Bundesrat fordert eine Verlagerung zurueck zum Umweltbundesamt, als Benehmensbehoerde, wie es urspruenglich war. Der Rat von Sachverstaendigen fuer Umweltfragen (SRU) hat die Bundesregierung in einem Kommentar aufgefordert, das Gentechnikgesetz in einigen Punkten zu ueberarbeiten. U.a. soll die Bundesregierung schnellstmoeglich nationale materielle Kriterien zur Risikobewertung festlegen, z. B. Schaedlichkeits- und Abbruchschwellen zu definieren. Die Forderung des SRU, dass in dem Anbauregister auch die geplanten konventionellen Kulturen in der Naehe von GVO-Feldern fruehzeitig dokumentiert werden sollen, muss mit Vorsicht betrachtet werden. Solche Informationen sollten nicht oeffentlich sondern nur Behoerden und GVO-Anwendern zugaenglich sein (SRU (2004): Koexistenz sichern: Zur Novellierung des Gentechnikgesetzes, Kommentar Nr. 4, Maerz 2004; http://www.umweltrat.de/03stellung/downlo03/komment/kom_nr4.pdf). Nordamerika USA: Vermont verabschiedet Gesetz zur Haftung bei GVO-Kontamination Der Senat des US-amerikanischen Bundesstaates Vermont hat ein Gesetz, den "Farmers Protection Act", erlassen, nach dem Biotechnologie- Unternehmen in Verantwortung gezogen werden, wenn konventionelles oder oekologisches Erntegut mit GV-Pflanzenmaterial verunreinigt wurde. Der "Farmers Protection Act" stellt das erste US-amerikanische Haftungsgesetz bei GVO-Kontamination dar (GE Free Vermont 10.03.04, zitiert nach GENET 16.03.04). Afrika Sudan und Angola lehnen Lebensmittellieferungen mit GVO ab Der Minister fuer Landwirtschaft and laendliche Entwicklung in Angola, Gilberto Buta Lutucuta, gab am 17. Maerz 2004 bekannt, dass GV-Lebensmittel wegen ihrer unbekannten Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren nicht zugelassen werden (Angola Press Agency 17.03.04, zitiert nach GENET 19.03.04). Die Maislieferung aus den USA wird danach nicht oder gegebenenfalls nur gemahlen angenommen, damit der Mais nicht ausgesaet werden kann (Voice of America 31.03.04, zitiert nach GENET 01.04.04). Seit dem 7. Maerz haben die USA Lebensmittellieferungen in den Sudan eingestellt, weil die sudanesische Regierung gefordert hatte, dass diese als GVO-frei gekennzeichnet sein sollen (USAID 11.03.04, zitiert nach GENET 16.03.04). Andere Australische Bundesstaaten verlaengern Moratorien In Australien habe fast alle Bundesstaaten Moratorien beschlossen, die den Anbau von GV-Raps ausschließen. Lediglich in Northern Territory und Queensland gelten keine entsprechenden Moratorien. In dem dortigen Klima ist allerdings kein Rapsanbau moeglich. Der australische Bundesstaat Viktoria hat das Moratorium auf GV-Raps auf vier Jahre und damit bis 2008 erneuert. Kleinere Feldversuche sollen allerdings erlaubt werden (AAP 25.03.04, zitiert nach GENET 25.03.04). Der Bundesstaat New South Wales hat grundsaetzlich den kommerziellen Anbau von GVO verboten. Bei einem zunaechst geplanten großflaechigen Testanbau mit GV-Raps auf 3.000 Hektar hatte der Landwirtschaftsminister Ian Mcdonald sein Veto eingelegt. Stattdessen werden nun drei Versuchsflaechen mit insgesamt 420 Hektar mit GV-Raps kultiviert, um u.a. Moeglichkeiten der Warentrennung zu untersuchen (Sydney Morning Herald 26.03.04, zitiert nach GENET 25.03.04; The Australian News 02.04.04, zitiert nach GM WATCH daily 01.04.04). Western Australia, der groeßte australische Bundesstaat, und Tasmanien wollen ebenfalls grundlegende GVO-Verbote einfuehren. Bisher hatten beide Bundesstaaten ein fuenf-jaehriges Moratorium beschlossen (New Zealand Herald 24.03.04, zitiert nach GENET 25.03.04). South Australia, wo bisher kein Moratorium galt, hat ein Gesetz beschlossen, wonach GV-Nutzpflanzen nur unter strengen Auflagen angebaut werden duerfen (Australien Broadcasting Corporation 27.03.04, zitiert nach GENET 31.03.04) (siehe auch Gentechnik Nachrichten 45 und 43). Brasilien: GV-Nutzpflanzenverbot im Bundesstaat Parana Der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Parana, Roberto Requiao, hat den Anbau von GV-Soja untersagt. Darueber hinaus darf auch kein GV-Soja mehr ueber Paranagua, Brasiliens groeßten Hafen, exportiert werden. Zudem sollen alle Pflanzenschutzmittel des Unternehmens Monsanto zurueckgerufen werden (Bloomberg 05.04.04, zitiert nach GM WATCH daily 06.04.04). Anfang Februar hatte das Parlament ueber ein Gesetz zu Biosicherheit und damit zur Regelung von GVO abgestimmt, das nun allerdings noch vom Senat verabschiedet werden muss (http://www.ipsnews.net/interna.asp?idnews=22281). Mexiko: Bericht zu Auswirkungen von transgenem Mais fuer Kommentare frei gegeben Der Bericht, der von der Nordamerikanischen Kommission zur Umweltzusammenarbeit in Auftrag gegeben worden war, um die Auswirkungen des Anbaus von GV-Mais in Mexiko zu bewerten, wurde Anfang Maerz auf einer Tagung in Oaxaca vorgestellt und ist im Internet zur Kommentierung veroeffentlicht: http://www.cec.org/maize/resources/chapters.cfm?varlan=english. In dem Bericht heißt es, dass Transgene aus importiertem GV-Mais die Wildarten kontaminieren und auch im ihrem Bestand bedrohen koennen (Associated Press 11.03.04, zitiert nach GENET 16.03.04; siehe auch Gentechnik-Nachrichten 49). AKTUELLES AUS WISSENSCHAFT & FORSCHUNG Bt-Toxin im Boden erhoeht Persistenz der Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Glufosinat Italienische Wissenschaftler haben untersucht, ob die Anwesenheit von Bt-Toxin im Boden einen Einfluss auf den Abbau der Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Glufosinat haben. Der Abbau von Glyphosat bzw. Glufosinat erfolgt vor allem durch Bodenmikroorganismen. Zur Persistenz von beiden Pflanzenschutzmitteln gibt es Untersuchungen, ebenso zu Bt-Toxinen, die von GV-Pflanzen ueber die Wurzeln ausgeschieden oder aus verrottenden Pflanzenteilen in den Boden eingebracht werden. Ein kumulativer Effekt der verschiedenen Substanzen wurde aber bisher nicht untersucht. In den Untersuchungen von Accinnelli et al. (2004) betrug die Halbwertzeit (Zeitraum, in dem die Haelfte der eingesetzten Substanz abgebaut wird) in Proben von Lehm- und Sandboeden bei Glyphosat 14,4 Tage und bei Glufosinat 8,0 Tage. Die Halbwertzeit erhoehte sich, wenn in den Bodenproben eine Mischung aus verschiedenen Bt-Toxinen in relativ hoher Dosis (10µg pro g trockenem Boden) zugegeben war. Bei Glyphosat verlaengerte sich die Halbwertzeit auf 24,3 Tage und bei Glu-fosinat auf 14,2 Tage. Die von Accinnelli et al. (2004) eingesetzten Bt- Toxine stammen aus Bakterienstaemmen von Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki. Deren fuer das Bt-Toxin codierende Gen wurde in viele insektenresistente GV-Maislinien eingebracht, da es u.a. gegen die Larven des Maiszuenslers (Ostrinia nubilalis) wirksam ist (im folgenden Btk-Toxin genannt). Da das Btk-Toxin nach bisherigem Wissensstand keinen direkten Einfluss auf die Bodenbakterien hat, gehen Accinnelli et al. (2004) davon aus, dass durch die Bindung des Btk-Toxins an Bodenpartikel die beiden Pflanzenschutzmittel nicht mehr in gleicher Weise bioverfuegbar waren. Die Autoren wei-sen darauf hin, dass zu hoeherer Persistenz von Pflanzenschutzmitteln bei GV-Pflanzen, die herbizidresistent und insektenresistent sind, weiterer Forschungsbedarf besteht. Bei der Bewertung der Umweltauswirkung von GV-Pflanzen, die herbizidresistent und insektenresistent sind, muss dies in Zukunft in Betracht gezogen werden. Zu diesen herbizid- und insektenresistenten GV-Pflanzen gehoeren etwa die GV-Maislinien Bt11 und 1507, deren Zulassung fuer den kommerziellen Anbau in der EU beantragt ist, sowie vier weitere GV-Maislinien, zu denen noch kein Antrag in der EU vorliegt (CBH-351, DBT418, MON802, MON809; http://agbios.com; http://gmoinfo.jrc.it/gmc_browse.asp; Accinelli et al. (2004): Influence of the insecticidal toxins from Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki on the degradation of glyphosate and glufosinate- ammonium in soil samples. Agriculture, Ecosystems and Environment, 2004, Article in Press). Kurznachrichten Norwegischer Wissenschaftler Terje Traavik nimmt zu Kritik Stellung: Der norwegische Wissenschaftler Terje Traavik zur heftigen Kritik Stellung genommen, dass er am 26. Februar 2004 anlaesslich eines Symposiums bei dem Treffen des Cartagena Protokolls fuer Biosicherheit in Malaysia vorlaeufige Ergebnisse zu moeglichen gesundheitsschaedlichen Auswirkungen von Bt-Maispollen vorgestellt hat. Traavik weist den Vorwurf zurueck, die wissenschaftliche Begutachtung umgangen zu haben und betonte, dass diese Begutachtung ein andauernder Prozess von Begutachtung und Verbesserung sei. Zu inhaltlichen Kritikpunkten weist Traavik darauf hin, dass immunologische Reaktionen auf Bt-Toxine bereits in einigen Untersuchungen an Maeusen und Ratten gezeigt wurden und dass auch Landarbeiter in den USA nach Ausbringung von Bt-Spritzloesungen aehnliche entzuendliche Reaktionen gezeigt haetten. Zu der Kritik, dass das Bt-Toxin nicht im Pollen exprimiert wird, stellte Traavik fest, dass dies nicht in allen GV-Pflanzen und in verschiedenen Anbauregionen, d.h. bei unterschiedlichen Umwelteinwirkungen, ueberprueft worden ist. Traavik ließ allerdings offen, wann seine Untersuchungen veroeffentlicht werden (http://www.genok.org/english/lesartikkel.asp?article_id=813&id2=MbO8S MkhseMVooC0OpHdJ4dpz; siehe auch Gentechnik-Nachrichten 51). Bio-Lebensmittel auf gentechnische Verunreinigung getestet: Proben von oekologischen Lebensmitteln, die Soja enthalten, wurden in Großbritannien auf gentechnische Verunreinigungen getestet. Dabei fanden die Wissenschaftler in zehn von 25 Proben Verunreinigungen mit GV-Soja. Die Verunreinigungen lagen alle unter einem Prozent. Die Hoehe der Verunreinigung schwankte vor allem je nach Haendler und Bezugsdatum. Acht der verunreinigten Proben waren als "GM free" bzw. als "organic" gekennzeichnet (Partridge M, Murphy MDJ (2004): Detection of genetically modified soya in a range of organic and health food products: Implications for the accurate labelling of foodstuffs derived from potential GM crops. Brit-ish Food Journal 106 (3): 166 - 180). Die "Soil Association" als einer der groeßten Verbaende, die in Großbritannien die Oeko-Zertifizierung vornehmen, hat fuer oekologisch erzeugte Lebensmittel einen Schwellenwert von 0,1% GVO-Gehalt fest gelegt (http://www.nature.com/nsu/040202/040202- 15.html). Jahrestagung des Oeko-Instituts: Unter dem Titel "Zwischen Stillstand und Aufbruch, Die Umweltpolitik im neuen Europa" veranstaltet das Oeko-Institut am 22. und 23. April 2004 eine internationale Jahrestagung in Berlin. Ein Workshop wird die Frage der Koexistenz von GV-Nutzpflanzen und einer gen-technikfreien Landwirtschaft in der EU25 thematisieren (http://www.oeko.de/jahrestagung.htm). BUSINESS NEWS Anleger legen auf Gentechnikfreiheit Wert Eine Evaluation der "oekom research AG" hat ergeben, dass Unternehmen, die gentechnisch veraenderte Nahrungsmittel herstellen, fuer viele nachhaltig orientierte Investoren tabu sind. Das gilt auch dann, wenn sich die Firmen ansonsten oekologische und soziale Standards gesetzt haben. Die Kepler Fonds KAG, die 50 Millionen Euro in ihrem Ethikfonds verwaltet, investiert beispielsweise nicht in Unilever, weil das Unternehmen zwar fuer Europa den Einsatz von GV- Rohmaterialien ausgeschlossen hat, in asiatischen Produkten des Konzerns jedoch GV-Zutaten enthalten waren. Zudem ist Unilever an einem indischen Unternehmen beteiligt, das GV-Baumwollsaatgut herstellt (punkt.um 4/2004; http://www.oekom.de/verlag/german/periodika/punktum/text_4-2_04.htm). AKTUELLES VOM OEKO-LANDBAU Besonders gesundes Rindfleisch durch Weidehaltung In einem EU-finanzierten Forschungsprojekt namens "Healthy Beef" untersuchen Wissenschaftler des Forschungsinstituts fuer die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN), wie ernaehrungs-physiologische Eigenschaften von Rindfleisch durch verschiedene Haltungsformen verbessert werden koennen. Ergebnis bei Rindfleisch wie auch bei Schaffleisch war, dass bei Weidehaltung und einer Fuetterung mit Gras der Gehalt von mehrfach ungesaettigten Fettsaeuren bis zu dreifach hoeher vorliegt. Vor allem liegen verschiedene ungesaettigte Fettsaeuren in einem ernaehrungsphysiologisch sehr guenstigen Verhaeltnis vor. Die Haltungsform wirkte sich gleichermaßen bei verschiedenen Rinderrassen aus. Weidehaltung bewirkt zudem ein verstaerktes Aroma und eine verbesserte Lagerfaehigkeit von Rindfleisch. Dies kann auf den im Gras vorhandenen hohen Gehalt an Vitamin E zurueckgefuehrt werden, das in seiner Eigenschaft als Antioxidationsmittel zur Stabilisierung des Fettes und der im Fleisch enthaltenen Farbpigmente fuehrt (idw - Pressemitteilung Forschungsinstitut fuer die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere 23.03.04; http://www.healthybeef.iger.bbsrc.ac.uk/). Oekologischer Reisanbau in Spanien leistet Beitrag zum Naturschutz und verbessert Einkommen der Landwirte Das von der spanischen ornithologischen Gesellschaft gegruendete Unternehmen Riet Vell vermarktet seit einem Jahr erfolgreich Reis und Weizen aus oekologischem Anbau im Ebrotal in Katalonien, in dem ein Nationalpark liegt. Das Unternehmen entstand aus einem seit 1997 durch die EU gefoerderten LIFE Projekt, das konventionellen, integrierten und oekologischen Reisanbau auf insgesamt 35 Hektar miteinander verglichen hat. In dem Projekt zeigte sich, dass die Produktion bei oekologisch angebautem Reis zunaechst geringe Ertraege aufweist. Da allerdings weniger Produktionskosten fuer Duenger und Pflanzenschutzmittel anfallen, und oekologischer Reis zudem zu einem wesentlich hoeheren Preis vermarktet werden kann, erzielten die Landwirte, die oekologischen und integrierten Reisanbau betrieben, ein hoeheres Einkommen (http://www.birdlifecapcampaign.org/news/spotlight.asp?ID=45). -------------------------------------- Hinweise: Die GENET mails sind im Internet unter folgender Adresse recherchierbar: http://www.gene.ch/genet.html Die Gentechnik-Nachrichten sind unter folgenden URL-Adressen im Internet zu finden: http://www.oeko.de/gennews.htm. Sie koennen auch per e-mail abonniert werden (mail an listserver at oeko.de, OHNE Betreff, Text: subscribe gen-news at oeko.de). Wenn Sie die Gentechnik-Nachrichten unterstuetzen moechten, freuen wir uns ueber steuerabzugsfaehige Spenden an das Oeko-Institut bei der Sparkasse Freiburg, Konto 2063447, BLZ 680 501 01, Stichwort "Gentechnik-Nachrichten" Katja Moch Bereich Biodiversität, Ernährung und Landwirtschaft (BE&L) Öko-Institut e.V. Institut für angewandte Ökologie Geschäftsstelle Freiburg Postfach 6226 D-79038 Freiburg Tel.: 0761 - 45295-37 Fax: 0761 - 475437 email: k.moch at oeko.de http://www.oeko.de From altmann.tent at t-online.de Sun Apr 18 20:21:07 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Sun, 18 Apr 2004 20:21:07 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Presseschau 13.4. bis 18.4.04 Message-ID: <000001c42571$eae00aa0$9ed103d9@pentium4> Die Lebensmittelhersteller halten die Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen auf lange Sicht für unvermeidbar. Peter Traumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie Hi, seit heute ist die EU-Genfood-Kennzeichnungs- und Rückverfolgungsverordnung in Kraft. In Argentinien dreht sich aufgrund immer mehr Glyphosat-Resistenzen die Giftspirale, in Australien kreieren sie gerade einen synthetischen Hühnervirus und in den USA haben sie Roundup Ready Golfrasen erfunden. Wahrscheinlich auch das nur, um den Hunger in der Welt zu stillen. Gruß, Sabine Einspruch - Hände weg von unserer Nahrung http://www.genug-wto.de/einspruch.html. 1. EU WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 EU INTRODUCES STRICTER GM FOOD LABELLING Sales of food in the EU containing more than minute traces of GM ingredients will soon be illegal unless indicated on content labels. A new law stipulates that any food containing 0.9 percent or more of GM substances must display details of the amount on packaging. From Sunday 18th April the tougher GM labelling rules will: * Cover 'derivatives' from GM crops including oils and lecithin, both mainly found in processed food; * Tighten the labelling threshold from one per cent to 0.9 per cent; * Include 'feed' fed to animals. … ___________________________________ Ddp, Sonntag 18. April 2004, 10:23 Uhr Weizenbier mit Kennzeichnung Gentechnisch veränderte Lebensmittel und Zutaten müssen künftig kenntlich sein Berlin (ddp). Gentechnisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel müssen seit Sonntag in allen EU-Mitgliedsstaaten gekennzeichnet werden. ... In den Zutatenlisten von Verpackungen sowie auf Speisekarten werden die Produkte mit den Hinweisen «gentechnisch verändert» oder «mit gentechnisch veränderten (...) hergestellt» versehen. Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) verspricht sich durch die neue Regelung mehr Transparenz und Wahlfreiheit. Die Bürger könnten nun «mit dem Einkaufskorb» über die Gentechnik abstimmen. Die Kontrolle der Kennzeichnung obliegt den Bundesländern. Die von der Regierung vorgesehenen Strafmaßnahmen sind wegen des Widerstands des Unions-dominierten Bundesrats aber bisher noch nicht in Kraft. Ein Überblick über die neue Regelung: 1.) Gekennzeichnet werden müssen Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten. Zum Beispiel: Weizenbier mit veränderter Hefe, Jogurt mit veränderten Bakterien, Dauerwurst mit manipulierten Kulturen oder Müsli mit vermehrungsfähigen Samenkörnern. 2.) Auch solche Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden, die Zutaten, Zusatz- oder Hilfsstoffe enthalten, die wiederum von gentechnisch veränderten Organismen erzeugt worden sind. Wie etwa: Stärke aus Gen-Mais und aus manipulierter Stärke hergestellter Glucose- und Fructosesirup, Öle aus veränderten Sojabohnen bzw. Raps, Aromen aus verändertem Sojaeiweiß und Zucker aus Gen-Zuckerrüben. Dies betrifft etwa Schokolade, Pudding und Weißbrot. Der Anbau von gentechnisch verändertem Soja und Mais ist gerade in Nord- und Südamerika weit verbreitet. 3.) Lebensmittel, die direkt gentechnisch verändert wurden, sind in Europa bisher nicht zugelassen. Dies kann sich aber demnächst ändern. Die Produkte würden dann ausnahmslos ebenfalls der Kennzeichnungspflicht unterliegen. Dies beträfe etwa: Tomaten, Maiskolben, Kartoffeln, Reis, Kernorbst oder Backhefe. Sie müssen auch dann gekennzeichnet werden, wenn es sich um lose Ware im Supermarkt oder auf Wochenmärkten handelt. 4.) Nicht (!) gekennzeichnet werden müssen nach der neuen EU-Regelung Fleisch, Fisch, Milch, Eier und andere tierische Erzeugnisse, selbst wenn die Tiere mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden. Der Grund: Die Kennzeichnungspflicht bezieht sich nur auf die direkte Anwendung der Gentechnik am Lebensmittel. Ministerin Künast will aber darauf dringen, die Kennzeichnungspflicht auch auf die genannten Produkte auszuweiten. Auch Honig, der Pollen und Nektar gentechnisch veränderter Pflanzen enthält, ist nicht kennzeichnungspflichtig. (Quellen: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL); Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft) http://de.news.yahoo.com/040418/336/3zmb4.html _______________________________ Ors, Sonntag 18. April 2004, 04:34 Uhr SPR1605 Das Etikett, mit dem sich keiner schmücken will Kennzeichnungspflicht für Gen-Food Stuttgart (ors) - Moderation:Seit heute/Sonntag [18. April 2004] gilt in Deutschland eine„Ausweispflicht“ für Gen-Food. Ab sofort müssen alle Lebensmittel gekennzeichnet werden, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten oder mit Hilfe von Gentechnik hergestellt worden sind. Am Telefon habe ich jetzt Britta Klein vom Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft aid [sprich: a-i-d]. Frau Klein, woran erkennt man denn künftig gentechnisch veränderte Lebensmittel? O-Ton:Gentechnisch veränderte Lebensmittel können Verbraucher demnächst an der Verpackung erkennen. Es wird Hinweise geben, die könnten zum Beispiel heißen: "Genetisch verändert". ...http://de.news.yahoo.com/040418/27/3zm56.html _________________________________________ AP, Freitag 16. April 2004, 16:36 Uhr Kennzeichnungspflicht für Gen-Food begrüßt Berlin (AP) Die ab Sonntag geltende Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel ist aus Sicht von Agrarministerin Renate Künast ein entscheidender Schritt voran. Nun hätten Verbraucher endlich Wahlfreiheit, erklärte die Grünen-Politikerin am Freitag. Sie räumte allerdings ein, dass bei tierischen Produkten eine Lücke bei der Kennzeichnung klafft. Nach den am 18. April in Kraft tretenden EU-Vorschriften muss bei Eiern, Fleisch oder Milch nicht ausgewiesen werden, ob die Tiere mit gentechnisch veränderten Futterstoffen ernährt wurden. Künast sagte in mehreren Interviews, sie werde hier bei der EU-Kommission weiter auf Nachbesserungen dringen. Diese lehne die Kennzeichnung tierischer Produkte bisher ab, weil das gen-veränderte Futter in den Lebensmitteln nicht nachweisbar sei…. http://de.news.yahoo.com/040416/12/3zi1s.html ____________________________________ AFP, Samstag 17. April 2004, 10:42 Uhr Höhn kritisiert Einschränkungen bei Gen-Kennzeichnungspflicht Berlin (AFP) - Nach Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat auch Nordrhein-Westfalens Verbraucherministerin Bärbel Höhn (beide Grüne) kritisiert, dass Eier, Fleisch und Milchprodukte von der am Sonntag in Kraft tretenden Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel ausgenommen sind. "Das ist ein großes Defizit", sagte Höhn am Samstag im DeutschlandRadio Berlin. Die EU stelle sich auf den Standpunkt, dass noch nicht erwiesen sei, dass diese Erzeugnisse verändert werden, wenn die Tiere Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen bekommen. Die Ministerin plädierte gleichwohl für eine Kennzeichnung solcher Lebensmittel: "Ich finde es fairer und offener, wenn es getan würde." http://de.news.yahoo.com/040417/286/3zlf5.html ____________________________________________ AFP, Freitag 16. April 2004, 15:37 Uhr Künast fordert bessere Gen-Kennzeichnungspflicht Berlin (AFP) - Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will die am Sonntag in Kraft tretende Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel auch auf Eier, Fleisch und Milchprodukte ausweiten. Dies sei bislang am Widerstand der EU-Kommission gescheitert, kritisierte Künast. Die Union betonte, auch Produkte mit dem neuen Gen-Hinweis seien für die Verbraucher "absolut unbedenklich". Eine Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, lehnt EU-Verbraucherkommissar David Byrne nach den Worten Künasts bislang ab, weil die Genspuren im fertigen Produkt nach derzeitigem Forschungsstand nicht nachweisbar seien. Sollte die Wissenschaft hier zu neuen Erkenntnissen gelangen, werde Deutschland in Brüssel erneut auf eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht dringen, sagte Künast im infoRadio des RBB. ...Die neue Kennzeichnung habe "nichts mit Sicherheitsmängeln zu tun", erklärte der Gentechnikexperte der Unionsfraktion, Helmut Heiderich (CDU). Alle genveränderten Produkte würden im Gegenteil "nur dann zugelassen, wenn sie gesundheitlich absolut unbedenklich" seien. Die neue Kennzeichnung diene damit ausschließlich der Information der Verbraucher. Die Bundesregierung forderte Heiderich auf, ihren Widerstand gegen den Anbau von Genpflanzen in der Landwirtschaft aufzugeben. Die Aufhebung des EU-weiten Moratoriums für die Zulassung neuer Genprodukte werde von Rot-Grün blockiert. Wegen des Widerstands der Union im Bundesrat können die von der Bundesregierung vorgesehenen Sanktionen bei einem Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht vermutlich erst im Sommer in Kraft treten. http://de.news.yahoo.com/040416/286/3zgd8.html ________________________________________ DDP, Samstag 17. April 2004, 06:35 Uhr Ernährungsindustrie erwartet langfristig gekennzeichnete Gen-Produkte Berlin (ddp). Die Lebensmittelhersteller halten die Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen auf lange Sicht für unvermeidbar. «Wir werden uns in Deutschland nicht abkoppeln können, wenn wir nicht verhungern wollen», sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Peter Traumann, der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe). Gentechnikfreie Produkte würden mit großer Wahrscheinlichkeit teurer werden und die Akzeptanz von Genfood werde zunehmen. Seiner Ansicht nach werden langfristig auch gekennzeichnete Produkte auf den Markt kommen. Die Produzenten haben jedoch angekündigt, vorerst auf genmanipulierte Zutaten zu verzichten. «Es wird sich erstmal gar nichts ändern», sagte Traumann mit Blick auf die neue Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel, die am Sonntag in Kraft tritt. Jetzt ein gekennzeichnetes Produkt auf den Markt zu bringen, sei zu riskant. «Die Hersteller haben vorgesorgt und verwenden nur gentechnikfreie Zutaten.» Diese Produkte seien derzeit günstig zu kaufen. http://de.news.yahoo.com/040417/336/3zl9n.html ____________________________________ Dpa, Samstag 17. April 2004, 04:30 Uhr Trotz Kennzeichnungspflicht keine Gentechnik-Hinweise im Supermarkt Schwerin (dpa) - Hinweise auf genmanipulierte Lebensmittel wird der Kunde in deutschen Supermärkten vorerst vergeblich suchen - trotz der von morgen an geltenden Kennzeichnungspflicht. «Es sind zur Zeit keine gentechnisch veränderten Produkte auf dem Markt», sagte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff der dpa. Als erstes Gen-Food seien Cornflakes und Popcorn aus Gen-Mais zu erwarten. Auch mit Öl aus manipuliertem Raps und Soja sowie Ketchup aus Tomaten sei zu rechnen. http://de.news.yahoo.com/040417/3/3zl8n.html ________________________________ Freitag 16. April 2004, 20:01 Uhr Greenpeace: "Gentechnik - Augen auf, Hände weg" Gen-Detektive bei Edeka informieren über neue Lebensmittel-Kennzeichnung Hamburg (ots) - 15 Gen-Detektive von Greenpeace informieren heute in Begleitung eines als Sherlock Holmes kostümierten Aktivisten in einem der größten deutschen EDEKA-Märkte über die neue Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln. Unter dem Motto "Gentechnik - Augen auf, Hände weg", erläutert Greenpeace Verbrauchern und Journalisten die neue Kennzeichnungsverordnung und ihre größte Lücke: Tierische Produkte müssen auch zukünftig nicht gekennzeichnet werden, selbst wenn genmanipuliertes Futter verwendet wurde. "Über 80 Prozent der nach Europa importierten Gen-Pflanzen landen im Futtertrog und werden dem Verbraucher wieder als Milchdrink, Joghurt, Ei oder Wurstbrot unter geschoben. Die neue Kennzeichnung vertuscht, dass bei diesen Produkten ganz massiv Gentechnik eingesetzt wird", sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Die Mehrheit der Verbraucher lehnt Gentechnik im Essen ab. Denn die langfristigen Auswirkungen der Gen-Saaten für Umwelt und Verbraucher lassen sich nicht kontrollieren." Unternehmen wie Müllermilch, Herta Fleischwaren oder Deutsches Frühstücksei ignorieren den Verbraucherwunsch nach gentechnikfreier Nahrung. "Diesen Firmen ist es egal, ob Kuh, Schwein oder Huhn mit Gen-Pflanzen voll gepumpt werden. Sie können sich auf der Lücke in der Kennzeichnungs-verordnung ausruhen", kritisiert Töwe. Handelsketten wie EDEKA und tegut gehen mit gutem Beispiel voran. Sie vermeiden nicht nur Gen-Zutaten in ihren eigenen Fleisch- und Wurstmarken, sondern haben Gen-Pflanzen zudem aus den Futtermitteln dafür verbannt. Auch Firmen wie Wiesenhof oder Unilever mit der Marke "Du darfst" zeigen, dass es ohne Gen-Soja im Tierfutter geht. Die neuen Kennzeichnungsvorschriften bringen aber auch Vorteile für die Verbraucher. Erstmals muss beispielsweise gentechnisch verändertes Sojaöl gekennzeichnet werden. Viele Lebensmittelunternehmen haben inzwischen Zutaten aus ihren Produkten genommen, die ab Sonntag kennzeichnungs-pflichtig sind. Nur bei der Verfütterung von Gen-Pflanzen an Nutztiere bleiben die meisten Unternehmen untätig. Das EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation von Greenpeace, hat über 450 Lebensmittelhersteller zur Verwendung von Gentechnik befragt und in der mittlerweile 3. Auflage des Einkaufsratgebers veröffentlicht. Zudem untersuchen seit Anfang April Gen-Detektive bundesweit das Sortiment der Supermärkte. Schon in vierzig Städten fahnden Verbraucher und ehrenamtliche Greenpeace-Mitarbeiter nach genmanipulierten Produkten und zeigen, wie man gentechnikfrei einkaufen kann. www.greenpeace.de/gen-detektive http://de.news.yahoo.com/040416/27/3zijc.html ____________________________________________ Reuters, 16.4.04 Lebensmittelhandel will "Genfood" weitgehend vermeiden Von Michael Knauer - Düsseldorf, 16. Apr (Reuters) - Angesichts des geringen Zuspruchs für gentechnisch veränderte Lebensmittel will der Handel solche Produkte möglichst aus seinen Sortimenten fern halten. Einen endgültigen Verzicht auf "Genfood" wollen die meisten Unternehmen aber nicht garantieren. Künftig werde man wohl kaum an kennzeichnungspflichtigen Stoffen vorbeikommen, heißt es im Handel. Am Sonntag tritt die EU-weite Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel in Kraft. Die meisten Verbraucher werden aber wohl kaum auf den Packungshinweis "gentechnisch verändert" stoßen. Zum einen dürfen die Handelsfirmen ihre alten Bestände aufbrauchen. Vor allem aber gibt es nach Auskunft der größten deutschen Lebensmittelkonzerne derzeit ohnehin keinen einzigen Artikel in deren Sortimenten, der unter die neue Kennzeichnungspflicht fallen würde. Selbst die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) zeigt sich zufrieden mit dem Angebot im Handel: "In Deutschland sind nahezu 100 Prozent der Lebensmittel, die angeboten werden, auch gentechnikfrei", sagte sie am Freitag in Düsseldorf. Bei Futtermitteln sehe es indes anders aus. So seien bei Soja zum Teil 50 bis 70 Prozent gentechnisch veränderte Bestandteile nachgewiesen worden. Die Hamburger Edeka-Gruppe will auf kennzeichnungspflichtige Artikel möglichst verzichten. "Wir wollen uns an die Spitze derer setzen, die dafür eintreten, gentechnisch veränderte Lebensmittel so lange wie irgend möglich aus dem Angebot herauszuhalten," sagt Sprecherin Marliese Kalthoff. Garantieren könne dies Edeka zur Zeit zwar nur für die rund 1600 Eigenmarken-Artikel im Sortiment. Doch auch in den übrigen rund 16.000 Markenartikeln im Sortiment befänden sich nach Angaben der Hersteller keine kennzeichnungspflichtigen Stoffe. "Wir können aber keine ausdrückliche Garantie dafür geben, dass auch in Zukunft keine kennzeichnungspflichtigen Produkte Eingang in unser Sortiment finden", schränkt Kalthoff ein. Dies gelte vor allem für den Bereich der Fleisch-, Wurst- und Eierwaren, die auch beim Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel nicht gekennzeichnet werden müssen. Auch in den Märkten des Düsseldorfer Metro-Konzerns (Metro, Real , Extra, Kaufhof) werden sich von Montag an zunächst keine kennzeichnungs-pflichtigen Lebensmittel befinden. Damit sei aber keine Garantie für die Zukunft gegeben, schränkt auch ein Metro-Sprecher ein. "Wenn man die Entwicklung der Weltmärkte anschaut, dann wird es in Zukunft nicht einfacher werden, für eine Reihe von gentechnisch beeinflussten Produkten nicht veränderte Ersatzstoffe zu finden." Die Nummer zwei im deutschen Lebensmittelhandel, der Kölner Rewe-Konzern (HL, MiniMal, Penny) hat mit den Lieferanten seiner Eigenmarken vertraglich den Verzicht auf gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe vereinbart. Die Hersteller von Markenartikeln müssen Rewe rechtzeitig mitteilen, wenn sie auf kennzeichnungspflichtige Stoffe umstellen. Bisher sei aber keine einzige solche Meldung eingegangen, sagt eine Sprecherin. Selbst die skeptischen Verbraucherschützer von Greenpeace sehen derzeit keinen Grund, Alarm zu schlagen. Seit Anfang April schicken die Hamburger Umwelt-Aktivisten so genannte "Gen-Detektive" durch Supermärkte, um genmanipulierte Lebensmittel aufzustöbern. "Bis jetzt haben wir noch nichts entdeckt", räumt Sprecherin Corinna Hölzel ein. Sie sieht darin auch einen Erfolg des kostenlos verteilten Einkaufsratgebers "Essen ohne Gentechnik", der ihren Angaben zufolge schon mehr als 800.000 Mal bestellt wurde. Letzten Endes haben es die Verbraucher in der Hand, ob sich die Gentechnik durchsetzt oder nicht. "Es wird maßgeblich von den Verbrauchern abhängen, ob sie sich den neuen Produkten öffnen oder ihre Skepsis beibehalten", sagt Christian Mieles vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandel. "Der Handel wird den Verbrauchern jedenfalls nichts anbieten, was sie nicht wollen." Möglicherweise werde einmal mehr der Preis entscheidend sein, sagt Mieles. "In den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, wie preisfixiert die deutschen Verbraucher sind." Ein Test der ARD-Sendung Plusminus bestärkt diese Prognose: In einem Supermarkt setzten die Fernsehleute unlängst ohne Probleme angeblich genmanipuliertes Brot zum Billigpreis von 29 Cent ab. Auch in "Genpommes" zum Sonderpreis von einem Euro bissen viele Verbraucher mit Genuss. http://de.biz.yahoo.com/040416/71/3zh26.html _______________________________________ Junge Welt, 15.04.2004 Manipulierte Schokoriegel Gen-Food-Kennzeichnung suggeriert Sicherheit, die nicht gegeben ist - von Klaus Schramm Am 18. April treten die Vorschriften der Europaeischen Union ueber genetisch veraenderte Lebensmittel und Futtermittel (EU-Verordnung Nr. 1829/ 2003) und ueber die Rueckverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO (EU-Verordnung Nr. 1830/ 2003) in Kraft. Selbst aus den Reihen der SPD wird "mit Sorge gesehen", dass es hierzu in Deutschland noch keine Durchfuehrungsvorschriften und kein zentrales Register gibt. Dabei war das Gentechnikgesetz von Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Renate Kuenast bereits fuer September 2003 angekuendigt. Was haben die EU-Verordnungen mit dem Gentechnikgesetz zu tun? Mit deren Inkrafttreten sollen die Verbraucher angeblich endlich die Wahl haben zwischen gentechnikfreien Nahrungsmitteln und Gen-Food – das sie mehrheitlich gar nicht wollen. Gen-Food muss gekennzeichnet werden, und diese Kennzeichnung soll durch die Rueckverfolgbarkeit "vom Supermarktregal bis zurueck zum Acker" nachvollziehbar sein. Zweck dieses Manoevers ist allerdings nicht die Beglueckung der Verbraucher, sondern der Fall des noch zu Zeiten der Kohl-Regierung auf EU-Ebene beschlossenen Genmoratoriums, eines Anbaustopps fuer gentechnisch manipulierte Pflanzen. Es wird damit argumentiert, muendige Buerger koennten nunmehr per "Abstimmung mit dem Einkaufskorb" selbst entscheiden, was nachgefragt – ergo: was auf dem Acker angebaut – wird. Damit koenne nun also das seit sechs Jahren bestehende Genmoratorium fallen und den Gentech-Konzernen Bayer, Monsanto oder Syngenta die Zulassungen fuer den kommerziellen Anbau ihrer Genpflanzen erteilt werden. Mit dem Gentechnikgesetz soll dabei gewaehrleistet werden, dass ein Nebeneinander von Genpflanzen auf dem einen Feld und konventionell oder biologisch angebauten Pflanzen auf dem anderen Feld, die sogenannte Koexistenz, auch in der Praxis funktioniert. Nun hat sich jedoch immer mehr herumgesprochen, dass diese "Koexistenz" wegen Pollenfluges und unvermeidlicher Vermischung in Erntemaschinen und bei der Lagerung nicht funktionieren kann. Wie die Beispiele USA und Kanada zeigen, sind die gentechnischen Veraenderungen der Gen-Pflanzen in kurzer Zeit ueberall zu finden. Damit ist es dann auch nach wenigen Jahren mit der Wahlfreiheit im Supermarkt zu Ende, denn nach und nach muessten alle Nahrungsmittel mit dem Label "Enthaelt genveraenderte Bestandteile" verziert werden. Tatsaechlich jedoch faellt das Genmoratorium am 18. April noch nicht. Da es sich bei dem Moratorium de facto um einen Anbaustop handelt, wird es erst mit der Zulassung einer Genpflanze fuer den kommerziellen Anbau aufgehoben. Worum es den Gegnern der Gentechnik also wirklich gehen muss, ist nicht die mehr oder weniger strenge Ausgestaltung des Gentechnikgesetzes, sondern der Erhalt des Genmoratoriums. Ebenso irrig wie die Annahme mit einem wie auch immer gearteten Gentechnikgesetz koenne eine "Koexistenz" auf den Aeckern gewaehrleistet werden, ist ein Hoffen auf positive Wirkungen der Kennzeichnung. "Das Kleingedruckte koennte den Alptraum der Gentech-Industrie wahr machen und dafuer sorgen, dass der Anbau von Gentech-Pflanzen deutlich zurueckgeht", meint Doris Tropper, stellvertretende Vorsitzende des BUND (Bund fuer Umwelt- und Naturschutz Deutschland). Tatsaechlich aber werden kuenstlich niedrig gehaltene Preise die knapp 30 Prozent der Verbraucher, denen genmanipulierte Bestandteile in ihrer Nahrung gleichgueltig sind, zum Kauf von Gen-Food verlocken. Ein heute in Europa nicht vorhandener Anbau von Genpflanzen wird also nicht "deutlich zurueckgehen", sondern im Gegenteil: Er wird beginnen und so seinen Absatzmarkt finden. Zudem gibt es bereits heute einen Absatzmarkt beispielsweise fuer Gensoja aus Brasilien, das in Europa als Tierfutter eingesetzt werden darf. Zu Recht weist der BUND darauf hin, dass bestimmte Gentech-Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden muessen: Fleisch, Milch, Kaese, Joghurt, Eier und andere Produkte von Tieren, die mit genmanipulierten Futtermitteln gemaestet wurden. Faellt das Genmoratorium, koennen diese Futtermittel in Europa angebaut werden, gleichgueltig welche Schokoriegel in die Einkaufskoerbe wandern. 80 bis 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen werden als Tierfutter eingesetzt. Entsprechend gering ist der Einfluss einer "Abstimmung mit dem Einkaufskorb". Aber es waechst der Widerstand. Und wenngleich sich die grossen Umweltverbaende wie BUND, Greenpeace, NABU oder WWF noch immer auf das Gentechnik-Gesetz konzentrieren, statt sich fuer den Erhalt des Genmoratoriums einzusetzen, haben sich eine ganze Reihe kleinerer Verbaende zusammengeschlossen, um am Sonntag, 18. April, in Stuttgart eine Grossdemonstration auf die Beine zu stellen. Motto: "Wir bleiben sauber – Keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in den Lebensmitteln". Und im Aufruf ist unmissverstaendlich formuliert: "Bienen, Insekten und Pollen machen an den Feldgrenzen nicht halt. Ist die Gentechnik erst einmal auf unseren Feldern, ist dieser Weg nicht mehr umkehrbar. Ein Nebeneinander in Koexistenz ist nicht moeglich!" http://www.jungewelt.de/2004/04-15/010.php _________________________________________________- WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 UK: HIGHLANDS DECLARED FREE OF GM CROPS Councillors voted on 15 April to make the Highlands the first area in Scotland to be declared free of GM crops. The decision by the Highland Council means the region will join Wales, Tuscany, the Basque Country and Upper Austria in the European network of GM free areas, which aim to protect the future of traditional and organic farming. Expect lots more parts of the UK, which have already voted in favour of staying GM free, joining this pan-European allian 3. Deutschland geNOfood Presseerklärung, 15. April 2004 17. April, bundesweiter Aktionstag gegen Genfood * Am 18. April tritt die EU-Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel in Kraft * Fleisch, Milch und Eier müssen nicht gekennzeichnet werden * zahlreiche Aktionen vor Supermärkten Am 18. April tritt die EU-Kennzeichnungsverordnung für Genfood in Kraft. Alle Lebensmittel, in denen mehr als 0,9 Prozent gentechnisch manipulierte Inhaltsstoffe enthalten sind, müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Davon ausgenommen sind jedoch alle Fleisch-, Milchprodukte sowie Eier von Tieren, die mit genmanipulierten Pflanzen gefüttert wurden. „Wir sehen es als ein Erfolg der Verbraucherinnen und Verbraucher, dass auch ab dem 18. April 04 kaum Lebensmittel in den Supermärkten zu finden sein werden, die als `gentechnisch verändert` gekennzeichnet sind, so Thomas Janoschka von geNOfood. Damit haben die Supermärkte und alle großen Nahrungsmittelproduzenten auf die breite Ablehnung der VerbraucherInnen gegen Genfood reagiert, indem sie ihr Angebot auf kennzeichnungsfreie Ware umstellen. Die Verzichtserklärungen des Handels und der Produzenten beziehen sich aber ausdrücklich nur auf kennzeichnungspflichtige Lebensmittel. Fleisch-, Milch- und Eierprodukte werden an die ahnungslosen VerbraucherInnen gebracht und damit der Gentechnik in der Landwirtschaft zum Durchbruch verholfen. Denn bislang landet der größte Teil der importierten genmanipulierten Saaten wie Soja in den Futtertrögen. Daran ändert auch die verschärfte Kennzeichnung nichts. Obwohl die neue Kennzeichnungsrichtlinie eine deutliche Verbesserung zu den bisherigen Regelungen darstellt, werden den VerbraucherInnen noch immer wichtige Informationen vorenthalten. Darüber versucht das Netzwerk “geNOfood” zu informieren und ruft deswegen am 17. April bundesweit zu Aktionen vor Supermärkten auf. Ziel der Aktionen sind Verzichtserklärungen der Handelsketten und Lebensmittelproduzenten die sich auch auf die nicht-kennzeichnungspflichtigen Gen-Lebensmittel wie Milch, Wurst und Eier beziehen. www.geNOfood.de.vu _______________________________________ ein Bernauer - 17.04.2004 13:29 Gentech-Aktion in Bernau Heute am weltweiten Aktionstag für die Rechte der Bauern und Bäuerinnen gab es auch Aktionen in Bernau. Das Netzwerk geNOfood hatte zu einem bundesweiten Aktionstag vor und in Supermärkten aufgerufen. Also ging es zu Lidl und zu Netto. Bei Lidl konnten wir uns etwa 45 Minuten im Supermarkt aufhalten. In weißen Schutzanzügen packten wir unsere Einkaufswagen mit GENfood voll und kennzeichneten sie ausserdem mit "Vorsicht Gentechnik"-Aufklebern. Das überforderte Personal brauchte ganz im Gegensatz zu den sehr interessierten Kunden eine lange Zeit bis sie überhaupt begriffen, was für ein Spiel da gespielt wurde. Nach einem Anruf beim Chef, ob wir denn so etwas einfach tun dürften, war dann auch klar, das wir dazu keine Berechtigung hatten und so wurden wir dann des Hauses verwiesen und 2 Leute bekamen gar ein Hausverbot. Die gerufene Polizei beließ es bei ein paar Ermahnungen und ließ uns dann weiter zu Netto ziehen, wo wir dann die dortigen Verbraucher über das GENfood bei Netto informierten. Mit zehn Leuten eine sehr gelungene Aktion. Hat viel Spass gemacht, viele Verbraucher wurden informiert und mit dem Greenpeace-Einkaufsratgeber beschenkt. Fotos folgen. Jetzt geht es erst mal zur nächsten Aktion um 15 Uhr zum Kaufhof auf dem Berliner Alex. ____________________________________ WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 GERMAN GM WHEAT TRIALS CONTINUE Syngenta has replanted GM wheat in a test field in Germany that was recently damaged by environmental activists. Rainer Linneweber, spokesman for Syngenta's German subsidiary, Syngenta Agro, said the prime reason for conducting the GM wheat test in Germany was to gather scientific data. But Linneweber added: "Also, it is a possible signal to the rest of the world: Look, GM trial fields are possible, even in Germany." In March, Syngenta planted wheat genetically modified to resist fusarium fungus on two fields in the eastern German state of Saxony-Anhalt. On March 29, around 130 activists invaded the farm fields and planted nearly 5 metric tons of organic wheat. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3275 _____________________________________________ Donnerstag 15. April 2004, 16:02 Uhr Entwicklungshelfer fordern Gen-Kennzeichnung auch bei Exporten Bonn (AFP) - Mit Blick auf die neue Kennzeichnungspflicht für Gentechnik in der EU hat der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) auch klare Angaben bei Saatgutexporten in die Entwicklungsländer gefordert. Andernfalls entstünden "gefährliche Lücken für den unkontrollierten Export von genetisch verändertem Saatgut in die Entwicklungsländer, das sich dort unter subtropischen und tropischen Bedingungen dramatisch schnell ausbreiten kann", warnte der EED-Beauftragte für Welternährung, Rudolf Buntzel-Cano, am Donnerstag in Bonn. Auch innerhalb der EU seien "beträchtliche Verschmutzungsgrade" durch genetisch veränderte Organismen in kennzeichnungsfreiem Saatgut zugelassen, kritisierte der EED. http://de.news.yahoo.com/040415/286/3zfk1.html 4. Welt WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 ARGENTINA'S BITTER HARVEST New Scientist has an excellent article in its current edition, "Argentina's bitter harvest: Genetically modified soya promised so much for hard-pressed farmers. Now it has all gone horribly wrong". ...Excerpts from the New Scientist article: When genetically modified soya came on the scene it seemed like a heaven-sent solution to Argentina's agricultural problems. Now soya is being blamed for an environmental crisis that is threatening the country's tragile economic recovery. Sue Branford discovers how it all went wrong A year ago, Colonia Loma Senes was just another rural backwater in the north of Argentina. But that was before the toxic cloud arrived. "The poison got blown onto our plots and into our houses," recalls local farmer Sandoval Filemon. "Straight away our eyes started smarting. The children's bare legs came out in rashes." The following morning the village awoke to a scene of desolation. "Almost all of our crops were badly damaged. I couldn't believe my eyes," says Sandoval's wife, Eugenia. Over the next few days and weeks chickens and pigs died, and sows and nanny goats gave birth to dead or deformed young. Months later banana trees were deformed and stunted and were still not bearing edible fruit. The villagers quickly pointed the finger at a neighbouring farm whose tenants were growing genetically modified soya, engineered to be resistant to the herbicide glyphosate. A month later, agronomists from the nearby National University of Formosa visited the scene and confirmed the villagers' suspicions. The researchers concluded that the neighbouring farmers, like thousands of others growing GM soya in Argentina, had been forced to take drastic action against resistant weeds and had carelessly drenched the land - and nearby Colonia Loma Senes - with a mixture of powerful herbicides. ... Over the past eight years, GM soya farmers have taken over a huge proportion of Argentina's arable land, leading to regular complaints by peasant families that their crops have been harmed by glyphosate and other herbicides. ... Some years ago, however, a few agronomists started to sound alarm bells, warning that the wholesale and unmonitored shift into Roundup Ready soya was causing unforeseen problems. In a study published in 2001 by the Northwest Science and Environmental Policy Center, a non-profit organisation in Sandpoint, Idaho, agricultural economics consultant Charles Benbrook reported that Roundup Ready soya growers in Argentina were using more than twice as much herbicide as conventional soya farmers, largely because of unexpected problems with tolerant weeds. He also found that they were applying glyphosate more frequently than their US counterparts - 2.3 versus 1.3 applications a year. Saying that "history shows us that excessive reliance on any single strategy of weed or insect management will fail in the long run, in the face of ecological and genetic responses", he advised Argentinian farmers to reduce their Roundup Ready acreage by as much as half in order to cut glyphosate usage. If they did not, he warned, they would run the risk of serious problems. Among his predictions were shifts in the composition of weed species, the emergence of resistant superweeds, and changes in soil microbiology. ... The area under Roundup Ready has continued to grow, and farmers hurt by the collapse of Argentina's currency at the end of 2001 are increasingly moving into soya monoculture, as other crops for the domestic market have become unprofitable. Glyphosate use continues to rise. [Univ of Buenos Aires agro-ecologist Walter] Pengue estimates consumption reached 150 million litres in 2003, up from just 13.9 million litres in 1997. Initially Pengue believed that with careful rotation of crops and adequate controls over the way the herbicide was applied, the move to glyphosate would benefit the environment. But he is now concerned that the unmonitored use of this one herbicide is leading to the problems predicted by Benbrook. In a study into the impact of Roundup Ready soya on weeds, Delma Faccini of the National University of Rosario found that several previously uncommon species of glyphosatetolerant weed had increased in abundance. In another study, agronomists from INTA's office in Venado Tuerto, near Rosario, found that farmers were having to use higher concentrations of glyphosate. For now, the problem appears to be limited to the proliferation of weeds that are naturally resistant, but some agronomists are warning that it is only a matter of time before glyphosate resistance is transferred to other weed species, turning them into superweeds. The third problem that was predicted by Benbrook - changes in soil microbiology - also appears to be happening. "Because so much herbicide is being used, soil bacteria are declining and the soil is becoming inert, which is inhibiting the usual process of decomposition," says agronomist Adolfo Boy from the Grupo de Reflexion Rural, a group of agronomists opposed to GM farming. "In some farms the dead vegetation even has to be brushed off the land." He also believes that slugs, snails and fungi are moving into the newly available ecological niche. Similar problems are occurring to some extent in the US. According to Joe Cummins, a geneticist from the University of Western Ontario in Canada, studies of the impact of herbicides, particularly glyphosate, on soil microbial communities have revealed increasing colonisation of the roots of Roundup Ready soya with the fungus Fusarium in Midwestern fields. Argentina's farmers are also having to deal with the proliferation of "volunteer" soya, which sprouts from seeds dropped during harvest and which cannot be eradicated with normal doses of glyphosate. This has created marketing opportunities for other agrochemical companies such as Syngenta, which has been placing adverts with the slogan "Soya is a weed" advising farmers to use a mixture of paraquat and atrazine to eradicate volunteer soya. Other companies, including Dow AgroSciences, are recommending mixing glyphosate with other herbicides, such as metsulfuron and clopyralid. ... Argentina used to be one of the world's major suppliers of food, particularly wheat and beef. But the "soyarisation" of the economy, as the Argentinians call it, has changed that. About 150,000 small farmers have been driven off the land. Production of many staples, including milk, rice, maize, potatoes and lentils, has fallen sharply. Many see Argentina's experience as a warning of what can happen when production of a single commodity for the world market takes precedence over concern for food security. When this commodity is produced in a system of near monoculture, with the use of a new and relatively untested technology provided by multinational companies, the vulnerability of the country is compounded. As yet, few countries have opted for GM technology: the US and Argentina together account for 84 per cent of the GM crops planted in the world. But as others, including the UK, seem increasingly prepared to authorise the commercial growing of GM crops, they may be well advised to look to Argentina to see how it can go wrong. Complete article at http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3280 ____________________________________ WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 Canada: Greenpeace needs your help in the fight against GE wheat. For the past several years, the Canadian government has been collaborating with Monsanto on the development of Monsanto's GE Roundup Ready wheat. This is despite near-unanimous protest from farmers, environmentalists and wheat buyers around the world. Canada continues to allow open air field trials that could contaminate farmers fields and also refuses to reject Monsanto's application for commercial growing of GE wheat. They need to hear from the world that no one wants GE wheat! Ask Canadian Prime Minister Paul Martin to Say NO to Monsanto and YES to the environment.Fax the Canadian Prime Minister TODAY at: http://www.wildcanada.net/greenpeace/faxengine.asp NOTE: If you are outside of Canada or the US, please ignore the 'Province' and 'Postal Code' fields. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3266 ____________________________________ WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 USA: BIOTECH RICE PLANS STALLED The California Department of Food and Agriculture denied Ventria Bioscience's application to grow more than 120 acres of GM pharmaceutical rice engineered with human proteins in Central and Southern California because federal regulators haven't issued a permit. The Sacramento-based company said it had not yet applied for federal regulatory approval. State officials also said the public needed more time to comment on an issue that had roiled California's $500-million rice industry. Many rice farmers fear the pharma rice will cost them customers in Europe and Japan if Ventria's permit were granted. Ventria has been growing GM rice on 120 acres in Northern California on an experimental basis since it received U.S. Department of Agricultural permits in 1997. On 5 April, the USDA refused to renew that permit for this year, saying the company planned to grow its experimental rice too close to crops intended for human consumption. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3270 ________________________________________________________ Associated Press / Seattle Times, USA, 8.4.04 USA: Miracle grass' a step closer to being commercially grown MADRAS, Ore. -- Genetically modified turf grass moved a step closer to being commercially grown as the deadline for public comment passed. The U.S. Department of Agriculture is poised to issue a decision on Roundup Ready Creeping Bentgrass, developed by the Ohio-based Scotts Co. and grown in test plots by Madras-area farmers. The golf-course staple is so potentially lucrative it has local farmers, hurting for new specialty crops, almost salivating. Local growers hope to start selling the product next spring. The grass is immune to glyphosate, the main ingredient of the popular herbicide Roundup. By allowing golf courses to blanket, rather than spot spray, greens and fairways, the bioengineered crop would save groundskeepers time and money. Everything sprayed would die, except the grass. But environmentalists and rival seed growers say Scotts' crop poses unprecedented risks for contamination. Unlike most transgenic crops approved so far, creeping bentgrass breeds easily with wild relatives -- at least 12 varieties, says a USDA risk assessment. At least four of those species are weeds in certain environments, the USDA said. Opponents say that if pollen from genetically modified bentgrass crosses with that of wild species, "superweeds" will result. Instead of a miracle grass, it will be a plant pest nearly impossible to control. Big names are lining up to battle, including the Nature Conservancy and the Sierra Club, who say more research is needed. http://seattletimes.nwsource.com/html/localnews/2001874128_grass08m.html ____________________________________ WEEKLY WATCH 68; 15.4.04 Australia: BIRD FLU FEAR ON GM CHICKEN VIRUS A plan to infect 5000 chickens with a GM virus has sounded alarm bells among scientists who fear the designer microbe could become a deadly new disease like bird flu. Critics say the risk is so high that the trial should be banned. "We're so worried about new and emerging diseases like SARS and the West Nile virus in the US, we have to be absolutely vigilant," Australian National University viral immunologist Arno Mullbacher said. He and others argue that the biotech firm behind the project, CSIRO spinoff Imugene Limited, has failed to provide evidence that the virus won't mutate or spread with unpredictable results. Imugene's goal is a vaccine to boost the immune systems of chickens, now treated with antibiotics to enhance growth. Scientists warn that overuse of antibiotics in animals is breeding drug-resistant bugs that infect people. Imugene scientists have inserted chicken immune cells into the fowl adenovirus (FAV). Imugene chief scientific officer Mike Sheppard said laboratory tests and field trials conducted by CSIRO suggested that the rebuilt FAV boosted chicken growth by 8 per cent and would not infect other animals. GM WATCH comment: It was of course the same group of CSIRO scientists who in 2001 genetically engineered a strain of the mousepox virus so lethal that it would have killed all mice exposed to it. This accidental discovery arose out of trying to develop a GM mouse contraceptive. The CSIRO scientists then published their research, helpfully highlighting its potential application to smallpox! Although CSIRO is promoted as Australia's pre-eminent public science organisation, in reality it is one of the most corporate-friendly public science bodies in the world. According to CSIRO former chief executive, John Stocker, "Working with the transnationals makes a lot of sense... Yes, we do find that it is often the best strategy to get into bed with these companies." CSIRO scientists have consequently been very active in the promotion of GM. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3271 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From revolte_paysanne at gmx.de Mon Apr 19 10:28:28 2004 From: revolte_paysanne at gmx.de (Andreas Bauer) Date: Mon, 19 Apr 2004 10:28:28 +0200 (MEST) Subject: [Gen-Streitfall] Fwd: GMW: US Big Food lobby calls on WTO to take action on EU labeling/Brazil labels GM food Message-ID: <15306.1082363308@www28.gmx.net> Liebe Streitfall-Leute! Hier eine weitere Ankündigung von überm Teich bezüglich Streitfall Nummer 2. Gruß, Andreas --------------------------------------------------- GM WATCH daily http://www.gmwatch.org --- 1.EU Biotech Labeling and Traceability Requirements 'Will Be a Serious Barrier to International Trade' 2.Brazil labels GM food 3.Food Firms Reject GM Ingredients --- 1.EU Biotech Labeling and Traceability Requirements 'Will Be a Serious Barrier to International Trade,' Says NFPA [shortened] http://www.prnewswire.com/cgi-bin/stories.pl?ACCT=109&STORY=/www/story/04-16-2004/0002153208&EDATE= WASHINGTON, April 16 /PRNewswire/ -- Commenting on the European Union's new requirements for labeling and traceability of foods and feeds that contain genetically modified ingredients, which become effective on April 18, John R. Cady, President and CEO of the National Food Processors Association (NFPA), made the following statement: "These new requirements establish a serious trade barrier that will keep many U.S. food products out of the European market. European consumers will see such labels on food products as 'warning labels.' ...the traceability requirements are a classic case of regulatory overkill, putting complex and detailed new requirements on food companies, with no benefit - but with added expense - for consumers. NFPA has long opposed these labeling and traceability requirements by the EU. We strongly urge the World Trade Organization to address this issue, and take action to block these new, unnecessary barriers to trade. NFPA is the voice of the food processing industry on scientific and public policy issues involving food safety, food security, nutrition, technical and regulatory matters and consumer affairs. --- 2.Brazil labels GM food Luisa Massarani 16 April 2004 Source: SciDev.Net http://www.scidev.net/news/index.cfm?fuseaction=readnews&itemid=1329&language=1 [RIO DE JANEIRO] All human and animal food sold in Brazil that contains more than one per cent genetically modified (GM) ingredients must now be labelled under a law that came into force this month. The law states that the packaging of GM products should be labelled with a 'T' — for 'transgenic' — no smaller than about 1 centimetre squared. It also imposes fines of between US$65 and US$1 million on producers that flout the new regulations. Three organisations will be responsible for enforcing the law: the Ministry of Agriculture and the National Health Surveillance Agency will take care of agricultural and industry matters, respectively; PROCONs, the state consumer-protection organisation will control commerce of GM products. At present, it is illegal to grow GM crops for commercial purposes in Brazil. The only exception is GM soya illegally grown in 2003, which was granted special permission to be sold for both animal and human consumption (see Brazil to allow sale of illegally grown GM food and Brazil agrees to cultivation of GM soya — for now). Paradoxically, however, the new law does not require products containing the 2003 GM soya be labelled. Rather, the law states that the labels of such products should include the information: "this may contain ingredients produced by GM soya" or "this may contain GM soya". The law has received a mixed reaction in the scientific community. Silvio Valle, a biosafety expert at Oswaldo Cruz Foundation in Rio de Janeiro, questions why the legislation is stricter for products that are unlikely to be found on the Brazilian market, such as GM maize, than it is for illegally grown GM soya, "which is a reality in our country". He says that the law does not make clear whether imported GM products must also be labelled. And he adds that it very unlikely that any labelled GM products will appear in Brazilian supermarkets this year. This is not the first time that Brazil has legislated on labelling GM food. The government of ex-president Fernando Henrique Cardoso introduced a law that products with more than 4 per cent GM ingredients should be labelled, a limit that was reduced to one per cent in April 2003 by president Luiz Inácio 'Lula' da Silva. However, neither of these laws was ever put into practice. --- 3.Food Firms Reject GM Ingredients Apr 15 2004 http://www.foe.co.uk/resource/press_releases/food_firms_reject_gm_ingre_15042004.html The UK's biggest food companies will continue to reject GM ingredients in their products when tougher GM labeling laws are introduced on Sunday 18th April, a survey by Friends of the Earth has revealed. The news will be welcomed by consumers across the UK who made it clear that they do not want to eat GM food. Meanwhile the UK Government, which opposed plans for tougher GM labeling rules to "minimise the risks" of alienating the US [1], is backing applications for GM rice and sweetcorn to be imported into Europe. Under existing EU regulations, food containing one per cent or more of genetically modified DNA must be labeled so that consumers can opt to avoid it. But on Sunday 18th April tougher GM labeling rules come in to effect which: *Cover `derivatives' from GM crops including oils and lecithin, both mainly found in processed food; *Tighten the labeling threshold from one per cent to 0.9 per cent; *Include `feed' fed to animals. Friends of the Earth contacted the UK's leading supermarkets and food manufacturers [see below] to question their policy on the new GM labeling laws. Most indicated that they do not expect to be required to label any of their own-brand products when the new regulations come into force. The continuing GM ban is a result of clear anti-GM pressure from consumers. Last year the Government embarked on a major public consultation on GM which found that most people said no to GM. Only eight per cent said they were happy to eat GM food - 86 per cent were not. News that food companies are continuing to boycott GM ingredients will come as a further blow to biotech firms. Last month it became clear that GM crops would not be grown in the UK for the foreseeable future when Bayer ditched plans to commercialise GM maize, despite qualified Government backing for the crop. The move means that the UK is likely to remain free from commercial GM crops for the foreseeable future. Despite consumer hostility toward GM food, the UK Government continues to support it at a European level, backing applications for GM rice and sweetcorn to be imported into the UK. If these crops are allowed to be imported into the UK, it will be harder for companies to avoid GM contamination, and undermine consumer efforts to choose GM-free food. Friends of the Earth's GM campaigner Clare Oxborrow said: "Food companies are rightly continuing to listen to UK consumers and saying no to GM ingredients. This is good news for everyone who wants GM-free food. But the UK Government continues to undermine efforts to keep Britain GM-free by backing plans for GM rice and sweetcorn to be imported in to Britain. If this happens it will be harder for companies and consumers to avoid GM. It's time Mr. Blair abandoned the dangerous and unpopular GM experiment and backed healthy and sustainable food and farming instead." The United States Government has threatened to challenge the European GM labeling scheme under World Trade Organisation (WTO) rules. The USA and a handful of other countries have already launched a WTO case over Europe's de facto moratorium on the granting of new GM licenses on GM food and crops. Notes 1. The UK Government opposed the labeling of GM derivatives, and the tightening of the GM threshold to below 1 per cent. See: http://news.scotsman.com/politics.cfm?id=610962003 Responses Supermarkets J Sainsbury: "Based on the informal guidance received to date from the Food Standards Agency (FSA) we see no reason for any changes that will be required to be made to the labeling of our own label foods." - Letter 31 April 2004 M&S "as a 100 % own brand retailer we are able to offer our customers a very clear proposition that all Marks & Spencer food is produced using non GM ingredients and derivatives" - Letter 12 March 2004 Waitrose: "I can confirm that Waitrose continues to obtain food and food ingredients for Waitrose brand from conventional (rather than GM) sources and to transport and process them in a way designed to prevent accidental mixing with GM material. Therefore there will be no changes to the labeling of Waitrose brand products as far as genetically modified ingredients are concerned." - Letter 10 March 2004 Co-op: "With regard to our current product range and the impact of the impending EU regulations, none of our range will require labeling as containing GM ingredients" Budgens "..it will remain our policy to ensure that no own brand products contain GM ingredients" Tesco: "Tesco does not…have any own-label GM foods on its shelves, and this will not change as a result of the new EU legislation in April… the new legislation will mean that branded products on our shelves which have GM ingredients will have to be labeled, enabling the customer to make an informed choice." Morrisons/ Safeway: "We have removed GM ingredients and GM derivatives from all our own label products. In accordance with current legislation we expect branded goods that contain GM ingredients to be clearly labelled to enable our shoppers to make their own informed choice about what they are buying. Regarding GM animal feed, we are working with our suppliers to come up with a solution that will support our existing policy." ASDA: "…we do not at this stage anticipate private label products requiring GM labeling." Somerfield/ Kwiksave "Our position with regards to Genetic Modification remains unchanged. The changes in the EU regulations will not affect our own label products or the way that we continue to produce them." Iceland: "Iceland own brand products have been made without GM ingredients since 1998 and we can confirm our commitment to this policy remains…The new regulations will not lead to any change in this position." Letter 14 March 2004 Others Unilever: "We do not expect there will be labelled products…" Dick Toot, Unilever - phone conversation 6/4/04 Associated British foods - All ABF brands are GM free - phone conversation. Nestle Nestlé recognises consumer concerns about different aspects of Genetically Modified Organisms (GMOs) and therefore continues to provide non-GM products. Cadbury Schweppes: "from 18th April 2004 the date the regulation occurs our products will not require GM labeling." - e-mail 5 April 2004 Contact details: Friends of the Earth 26-28 Underwood St. LONDON N1 7JQ Tel: 020 7490 1555 Fax: 020 7490 0881 Email: info at foe.co.uk Website: www.foe.co.uk ---------------------------------------------------------- You are subscribed as revolte_paysanne at gmx.de To unsubscribe simply click the link below: http://www.gmwatch.org/unsub.asp?ID=10&sec=xu3ye This message has been sent because you subscribed to the GM Watch List. http://www.gmwatch.org ------------------------------------------------------------ -- "Wir brauchen keine Bio-Terroristen, wenn wir Gentechniker haben." Independent Science Panel (www.indsp.org) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Andreas Bauer.vcf Dateityp : text/x-vcard Dateigröße : 111 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From altmann.tent at t-online.de Wed Apr 21 07:06:56 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Wed, 21 Apr 2004 07:06:56 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] WG: [AttacAgrarNetz] Fw: 10.000 demonstrierten in Stuttgart: Gen-Food -nein danke! Message-ID: <003201c4275e$784c6c60$66ce03d9@pentium4> Übermittelt durch DNR Redaktionsbüro Info-Service ++ Bitte im Verband etc. weiterleiten ++ Weitere Rubriken bestellen/Abbestellen/Information: www.dnr.de/publikationen/infoservice oder info-berlin at dnr.de -- Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke! / Landwirte und Imker, Verarbeiter und Verbraucher demonstrieren gemeinsam gegen Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln Stuttgart (ots) Über 10.000 Menschen haben am Sonntag in der Stuttgarter Innenstadt demonstriert. Ein Schlepper-Corso mit mehr als 300 Traktoren legte den City-Ring der Landeshauptstadt lahm. Tausende gelber Luftballons stiegen symbolisch als unlenkbare Gentechnik-Pollen in die laue Frühlingsluft. Landwirte und Verbraucher setzten ein eindrucksvolles Zeichen für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik. Unter dem Motto "Wir bleiben sauber - keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln" waren sie dem Aufruf des Aktionsbündnisses "Gentechnikfreie Landwirtschaft" gefolgt. Hinter dem Bündnis stehen 50 Verbände und Organisationen aus der Landwirtschaft, dem Umwelt- und Verbraucherschutz. Auf der anschließenden Kundgebung auf dem Schlossplatz forderte Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker (MdB), Gründer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, die Politik auf zu verhindern, dass Pflanzen durch eine Handvoll weltweit agierender Großkonzerne patentiert werden. "Wer die Macht über Saatgut in die Hände weniger gibt, kann die Ernährung der Bevölkerung später nicht mehr gewährleisten." Mehrfach kritisierten die elf Redner die CDU-dominierten Landesregierungen, die im Bundesrat bzw. im Vermittlungsausschuss eine Verwässerung des Gentechnikgesetzes betreiben und das Haftungsrisiko der Allgemeinheit aufhalsen wollen. "Akzeptieren Sie diesen breiten Protest endlich als unmissverständlichen Wählerauftrag und sorgen Sie in den anstehenden Gesetzgebungsverfahren für einen effektiven Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft und gentechnisch unveränderter Lebensmittel", appellierte Thomas Dosch, Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), an die Politik. Dosch verwies auf eklatante Regelungslücken bei Milch, Eiern und Fleisch in der neuen Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel, die am 18. April 2004 in Kraft tritt. Sie biete dem Verbraucher keine ausreichende Sicherheit beim Einkauf und müsse deshalb dringend nachgebessert werden. Christian Reuter, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Tübingen, berichtete von einer stark zunehmenden Bereitschaft unter den Landwirten, sich freiwillig in gentechnikfreien Regionen zusammenzuschließen. Die Politik müsse hierzu die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Er forderte aber auch die Verbraucher auf, ihrer in zahlreichen Umfragen geäußerten Ablehnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln Taten folgen zu lassen: "Nur durch den Einkauf gentechnisch unveränderter Lebensmittel können wir verhindern, dass die Gentechnik bei uns Einzug hält." Die Vertreter vom Aktionsbündnis "Gentechnikfreie Landwirtschaft" freuten sich über die großartige Resonanz. Der Funke sei übergesprungen und der Widerstand werde in den nächsten Wochen auf vielfältige Weise weitergehen. "Die Gentechnik ist eine Risikotechnologie, die - einmal auf unseren Äckern ausgesät - nicht mehr kontrollierbar ist. Wird Gentechnik auf den Feldern angebaut, kann eine Auskreuzung auf natürlich gewachsene Pflanzen nicht mehr verhindert werden. Ein Nebeneinander in Koexistenz ist nicht möglich. Dies belegen die Erfahrungen der Landwirte in Kanada und Argentinien", fasste Jürgen Binder vom Aktionsbündnis zusammen. Wenn die Gentechnik erst einmal großflächig zum Einsatz kommt, gibt es bald keine Lebensmittel mehr, für die Gentechnik-Freiheit garantiert werden kann. Genmanipuliertes Saatgut gefährdet die Existenz von allen Imkern, Bauern und Gärtnern, die ohne Gentechnik arbeiten. Diese Technologie birgt ungeklärte Risiken für Natur und menschliche Gesundheit und eignet sich schon gar nicht zur Lösung der Probleme in der Dritten Welt. Deshalb sollte das Motto auch weiterhin lauten: Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke! Weitere Informationen: www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de Das Aktionsbündnis "Gentechnik-freie Landwirtschaft in Baden-Württemberg" besteht aus folgenden Organisationen und Initiativen: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Baden-Württemberg Aktionsbündnis Gentechnik-freie Region Oberrhein Attac Stuttgart/Tübingen/Freiburg (AG Landwirtschaft) Bioland Baden-Württemberg BUND Baden-Württemberg Dachverband Entwicklungspolitik Baden Württemberg Demeter Baden-Württemberg Deutscher Erwerbs- und Berufsimkerbund Eurotoques Evangelisches Bauernwerk in Württemberg Forum Pro Schwarzwaldbauern Greenpeace Gruppe Stuttgart/Esslingen gepa Fair Handelshaus Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) LandFrauenverband Südbaden LandFrauenverband Württemberg-Baden NABU Baden-Württemberg Nürtinger Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt Sie werden unterstützt von: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Bundesverband Ärzte-Initiative Bodensee Attac Regionalgruppe Böblingen/Sindelfingen Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall Bioland Bundesverband BNN Einzelhandel BNN Herstellung und Handel BÖLW Brot für die Welt BUKO Agrar Koordination Bund Deutscher PfadfinderInnen Ba-Wü Coordination gegen BAYER-Gefahren Demeter Bundesverband Deutsche Naturschutzring (DNR) Ecovin Baden und Württemberg Euronatur Eve - Das moderne Naturkostmagazin Fachgruppe württembergischer Gemüseanbaubetriebe Gäa Bundesverband Gen-ethisches Netzwerk Gesellschaft für Boden, Technik und Qualität GLS Gemeinschaftsbank Handelskontor Willmann IG Bauen-Agrar-Umwelt - Regionalbüro Baden-Württemberg Katholische Landjugendbewegung in der Erzdiözese Freiburg Kreisbauernverbände Reutlingen und Tübingen Naturland NEULAND - Fleisch aus artgerechter Tierhaltung Ökologischer Ärztebund Schrot & Korn Solid Slow Food Deutschland Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) Unterschriften-Aktion Pro Gen-Moratorium Zukunftsstiftung Landwirtschaft ver.di Bezirk Stuttgart - Querverweis: Bilder werden über obs versendet und sind unter http://www.presseportal.de/story.htx?nr=547832&action=preview abrufbar - Pressekontakt Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in Baden-Württemberg: Andreas Greiner: 07 11-67 44 74-67 Jochen Fritz: 01 71-8 22 97 19 _______________________________________________ From altmann.tent at t-online.de Wed Apr 21 07:10:21 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Wed, 21 Apr 2004 07:10:21 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Strategien der Biotech Lobby Message-ID: <003301c4275e$f279e3a0$66ce03d9@pentium4> taz Nr. 7338 vom 20.4.2004, Seite 9, 121 Zeilen (TAZ-Bericht), REINHARD WOLFF Genbier: Die Neugier treibt's rein Seit Februar gibt es in Schweden das erste Bier mit genmanipulierten Zutaten. Für eine kleine Brauerei ist es ein Werbegag, für die Biotech-Konzerne ein Testlauf auf dem schwedischen Markt. Monsanto zahlte Entwicklung. Verbraucher drohen mit Boykott Das Aufsehen war groß. Und das war auch die Absicht. Im Februar brachte die kleine Österlen-Brauerei im südschwedischen Ystad das erst Genbier auf den Markt. In Schweden, einem Land ohne die Segnungen des deutschen Reinheitsgebots, wird Bier nicht nur aus Hopfen und Malz, sondern auch schon mal mit Mais gebraut. Bei diesem mischt die kleine Familienbrauerei "Österlenbryggarna" nun zehn Prozent GMO-Mais von Monsanto ("MON 810") bei, dem das Gen der Bakterie "Bacillus thuringensis" eingebaut worden ist. Die Initiative kam von Monsanto. Der Konzern war auf der Suche nach einem Absatzmarkt für sein genmodifiziertes Produkt. "Kenth" heißt das Versuchskaninchen. Kenth Persson leiht dem Bier seinen Vornamen. "Es schmeckt frisch und fruchtig", wirbt der Brauer, man habe es einige Gastwirte testen lassen, und die hätten "positiv reagiert". Will eine Minibrauerei wie die seine zwischen all den großen Braukonzernen überleben, muss sie eine Marktlücke für spezielle Produkte finden. Für "Kenth" heißt diese ganz offensichtlich "Neugier". "Du hältst gerade ein einzigartiges Produkt in der Hand. Schwedens erstes Lebensmittel mit GMO-Kennzeichnung", verkündet das Etikett der grünen 0,3-Liter-Flasche stolz. Das Bier sei gut für Umwelt und Landwirtschaft. Von einem "Bauern im deutschen Oderbruch" komme der genmodifizierte Mais. Er sei weniger mit Chemikalien besprüht als gewöhnliche Sorten und damit umweltfreundlicher. 50.000 Liter möchte Persson von seinem "Kenth" jährlich absetzen, und bislang ist er ganz zufrieden. Schon im ersten Monat seien 1.500 Liter nach Deutschland gegangen, und auch aus Frankreich und Spanien sei Interesse bekundet worden. Im Inland gingen die Geschäfte nicht ganz wie geplant. Eine Woche nach dem Start tauchten bei einem örtlichen Händler Greenpeace-AktivistInnen im verschlafenen Ostseestädtchen auf. Sie machten dem Ladenbesitzer klar, dass seine Lebensmittelkette ebenso wie die anderen schwedischen Großhändler schon vor Monaten beschlossen hatten, keinerlei GMO-Lebensmittel ins Sortiment zu nehmen. "Kenth" verschwand aus dem "Kvantum"-Laden, und auch das Restaurant verzichtete schnell wieder auf das Bier, nachdem einige Stammgäste mit Boykott gedroht hatten. Seit 1. April kann man "Kenth" allerdings landesweit über die staatlichen Alkoholläden "Systembolaget" bestellen. Von Monsanto & Co. wurden die Entwicklungskosten finanziert. Über deren Höhe will man nichts verraten. Die Wahl fiel auf Schweden, weil hier die GMO-Debatte noch in den Kinderschuhen steckt. Es gibt wesentlich weniger Kritik an genmodifizierten Produkten als beispielsweise in Dänemark und Deutschland. Laut einer Umfrage können sich immerhin die Hälfte der SchwedInnen vorstellen, GMO-Lebensmittel zu kaufen. Die Genlobby versucht deshalb, den "Kenth"-Versuchsballon auch auf alle erdenkliche Weise abheben zu lassen. Ein "Biotechnik-Zentrum", hinter dem sich Firmen wie Syngenta, BASF Plant Sciences, DuPont, Dow und Bayer Crop Science verstecken, macht kostenlose Werbung für "Kenth": "Ein gutes Bier, ein Bier, das signalisiert: neue Zeiten, neue Technik, neues Denken." "Man will den Widerstand gegen GMO-Lebensmittel brechen und setzt hierbei bei den Konsumenten an, die am leichtesten manipulierbar sind", schimpft Bengt Ingerstam, Vorsitzender der Verbraucherorganisation "Konsumenter i Samverkan". Und Greenpeace spricht von "Kenth" als einem Puzzleteil in der langfristigen Strategie der Biotechnik-Konzerne. http://www.taz.de/pt/2004/04/20/a0164.nf/text -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From altmann.tent at t-online.de Mon Apr 26 21:13:41 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Mon, 26 Apr 2004 21:13:41 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] WG: 30.4.: Proteste vor BAYER-Hauptversammlung Message-ID: <000e01c42bc2$96870f60$3cd103d9@pentium4> -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: CBGnetwork [mailto:info at CBGnetwork.org] Gesendet: Freitag, 23. April 2004 14:08 An: CBGnetwork at aol.com Betreff: 30.4.: Proteste vor BAYER-Hauptversammlung "BAYER - Hände weg von unserer Nahrung" Freitag, 30. April ab 9 Uhr Messe Köln-Deutz (Halle 8) Am kommenden Freitag protestieren Umweltverbände (darunter der BUND, Friends of the Earth Europe und die BUNDjugend) sowie Kritische Aktionäre vor der Hauptversammlung der BAYER AG gegen das Gentechnik-Engagement des Konzerns. BAYER ist der größte europäische Anbieter von Gen-Saatgut. Das Unternehmen sitzt in den Startlöchern, um modifizierten Weizen, Raps, Mais, Soja, Baumwolle und Reis auf den Markt zu bringen - obwohl mehr als 70% der Verbraucherinnen und Verbraucher Gentechnik in der Nahrung ablehnen. Wir freuen uns über rege Unterstützung! Coordination gegen BAYER-Gefahren Postfach 150418, 40081 Düsseldorf CBGnetwork at aol.com www.CBGnetwork.de Tel: 0211-333 911 Fax 040 – 3603 741835 Unsere Arbeit braucht Spenden. Überweisen Sie bitte auf GLS-Bank Konto 8016 533 000 / BLZ 430 609 67 oder spenden Sie online Stärken Sie uns den Rücken, werden Sie Fördermitglied. Beirat Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen Eva Bulling-Schröter, ehem. MdB, Berlin Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln Dorothee Sölle,Theologin, Hamburg (U 2003) Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From altmann.tent at t-online.de Mon Apr 26 22:16:42 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Mon, 26 Apr 2004 22:16:42 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Greenpeace: Futtermittelindustrie sabotiert Fleischerzeugung ohne Gen-Futter Message-ID: <001301c42bcb$63b9e860$3cd103d9@pentium4> -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Greenpeace Presseerklärung: Futtermittelindustrie sabotiert Fleischerzeugung ohne Gen-Futter Datum: Thu, 22 Apr 2004 11:55:52 +0200 Von: Kerstin Fleischer 22.04.04 apa/dpa Nach Test an Ratten: Forscher hegen Bedenken gegen Genmais Paris (APA) - Französische Forscher hegen nach Tests an Ratten erhebliche Bedenken gegen einen amerikanischen Genmais, der von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA am 19. April für unbedenklich erklärt worden war. Bei den Versuchen seien zu viele Anomalien aufgetaucht, sagte Gerard Pascal, der Leiter der Französischen Kommission für Biomolekularforschung (CGB), der Zeitung "Le Monde" (Freitagausgabe). Man müsse das Dossier wieder öffnen. Der gentechnisch veränderte Mais des Konzerns Monsanto, MON 863, war auch bei deutschen Experten auf Bedenken gestoßen, weil er ein Gen für Resistenz gegen Antibiotika enthält. Die französischen Forscher gingen in eine andere Richtung: Sie verfütterten den Genmais an Ratten und beobachteten ihre Entwicklung im Vergleich zu Ratten, die mit normalem Mais gefüttert wurden. Nach 90 Tagen stellten sie bei den Versuchstieren Veränderungen fest. Die mit MON 863 gefütterten männlichen Tiere wiesen dem CGB- Bericht zufolge "eine signifikante Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen und Lymphozyten" sowie Verkleinerungen und Entzündungen der Nieren auf. Bei den Weibchen seien "ein Rückgang der Retikulozyten" (junger roter Blutkörperchen) und eine "signifikante Erhöhung des Blutzuckers" festgestellt worden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority/EFSA) und andere Institute befanden, die Abweichungen lägen im Rahmen des statistischen Zufallsbereichs. Pascal erklärte sich aber besorgt wegen der hohen Zahl der Parameter, bei denen es Abweichungen gibt. "So etwas habe ich noch bei keinem anderen Dossier gesehen", sagte er der "Monde". Die vom ihm geleitete Kommission bedauerte auch, dass es keine Versuche an Milchkühen gebe, für die der Mais bestimmt sei, und dass die in Kanada erhobenen Daten für die Zulassung nicht zugänglich seien. (Schluss) ww Quelle: http://www.gentechnik.gv.at/gentechnik/set/C_3presse_set.html -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From altmann.tent at t-online.de Mon Apr 26 22:23:10 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Mon, 26 Apr 2004 22:23:10 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] =?iso-8859-1?q?Agrarminister_weiter_uneinig_=FC?= =?iso-8859-1?q?ber_Bt-11-Mais_-_Nun_entscheidet_Br=FCssel?= Message-ID: <001e01c42bcc$4b0ecb40$3cd103d9@pentium4> APA 26.4.04 EU-Staaten können Ende des Gen-Moratoriums nicht mehr aufhalten Agrarminister weiter uneinig über Bt-11-Mais - Nun entscheidet Brüssel Luxemburg (APA) - Die EU hat am Montag eine der letzten Hürden zur Beendigung des Gentechnik-Moratoriums genommen. Die EU-Landwirtschaftsminister erzielten am Montag bei ihrem Ministerrat in Luxemburg keine Einigung über die Importgenehmigung der Maissorte Bt-11 der Firma Syngenta, hieß es aus Delegationskreisen. Damit geht die Entscheidung automatisch an die EU-Kommission zurück, die bereits angekündigt hat, grünes Licht geben zu wollen. Neben Österreich stimmten Dänemark, Griechenland, Frankreich, Luxemburg und Portugal gegen die Zulassung, hieß es in Delegationskreisen. Dafür stimmten Italien, Irland, die Niederlande, Finnland, Schweden und Großbritannien dafür. Beide Gruppen haben aber nicht die notwendige qualifizierte Mehrheit, da sich die übrigen EU-Staaten enthielten. Die Kommission habe sich am Montag noch nicht dazu geäußert, wann sie ihre Entscheidung treffen wird, hieß es. Der zuständige Gesundheitskommissar David Byrne hatte bereits angekündigt, dass die Brüsseler Behörde ihre Zustimmung erteilen wird. Eine Frist ist der Kommission dazu nicht gesetzt, es wird aber allgemein mit einer schnellen Entscheidung gerechnet. Der süße Bt-11 Mais könnte somit die erste Gen-Pflanze werden, die das De-facto-Gentechnik-Moratorium der EU durchbricht. Bei der Sorte handelt es sich bereits um ein verarbeitetes Produkt, das nach der geltenden EU-Verordnung gekennzeichnet sein muss. In den USA und in anderen Ländern ist der Bt-11 Mais bereits seit langem zugelassen. Kritiker wenden ein, dass das Allergierisiko des Gen-Mais unzureichend bewertet wurde. Noch früher als der Bt-11 Mais könnte nur mehr eine andere Maissorte (NK 603) der Firma Monsanto innerhalb der EU zugelassen werden, wenn sich die nationalen Experten am nächsten Freitag im zuständigen Brüsseler Ausschuss darauf verständigen. Insgesamt warten mehr als 30 Gen-Sorten, die für die Verarbeitung oder Freisetzung bestimmt sind, auf Genehmigung in der EU. (Schluss) ths/ww http://www.gentechnik.gv.at/gentechnik/set/C_3presse_set.html -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From altmann.tent at t-online.de Tue Apr 27 21:47:04 2004 From: altmann.tent at t-online.de (Sabine) Date: Tue, 27 Apr 2004 21:47:04 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Genmoratorium nach 6 Jahren aufgehoben Message-ID: <000001c42c90$6acdc700$2cce03d9@pentium4> EU Agrarminister stimmten mit 6 Ländern für, 6 dagegen und 3 Enthaltungen für die Zulassung von Syngenta Sweetcorn BT11. ________________________________________________ taz Nr. 7344 vom 27.4.2004, Seite 1, 65 Zeilen (TAZ-Bericht) Das kann nicht gut Gen EU macht den Weg für Genfood im Supermarkt frei. Agrarminister heben das Moratorium zur Zulassung von Gentech-Pflanzen auf. 30 Anträge auf Neuzulassung von Lebensmitteln erwartet BERLIN taz Europa gibt grünes Licht für genetisch veränderte Lebensmittel und Pflanzen in den Supermärkten und auf den Äckern. Gestern endete mit einer Entscheidung der EU-Agrarminister in Luxemburg zur Zulassung einer genmanipulierten Maissorte das De-facto-Moratorium der Europäischen Union. Seit 1998 hatte diese politische Blockade verhindert, dass genmanipulierte Organismen in Europa zu kommerziellen Zwecken zugelassen wurden. Die Agrarminister der EU stimmten in der Sitzung über die Zulassung von "BT-11-Mais" der Schweizer Firma Syngenta ab. Die Pflanze ist mit dem "Bacillus thuringensis" gegen einen Schädling geschützt und soll als Lebensmittelmais an die Kunden gebracht werden. Der zuständige Fachausschuss der Länder hatte sich bereits im Dezember 2003 nicht auf eine Entscheidung einigen können. Gestern nun stimmten für die Zulassung Irland, die Niederlande, Finnland, Schweden, Großbritannien und Italien. Dagegen votierten Dänemark, Griechenland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und Portugal. Deutschland, Spanien und Belgien enthielten sich der Stimme. Damit erreichten die Minister nicht die qualifizierte Mehrheit. Die Kommission kann deshalb nun dem BT-Mais europaweit die Zulassung erteilen. Bisher warten neun Gentech-Produkte auf ihre Zulassung in der EU. Das deutsche Landwirtschaftsministerium rechnet mit insgesamt 20 bis 30 Anträgen allein in diesem Jahr. Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) enthielt sich der Stimme, weil es im rot-grünen Kabinett keine eindeutige Haltung zur Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen gibt. Während Künast sie ablehnt, ist das Wirtschaftsministerium unter Wolfgang Clement (SPD) dafür. Gestern fiel auch der Startschuss für den ersten großflächigen Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Deutschland. "BPO brennpunkt 3 BEGINN DER GENTECH-ÄRA HÄNGT AN EINEM MAISKORN Seit sechs Jahren ist es es tabu, in Europa gentechnisch veränderte Pflanzen kommerziell auszusäen. Doch seit ein Plan für den Beginn des Gentech-Zeitalters in Brüsseler Schubladen liegt, ist die Blockade kaum mehr zu halten. Der "BT 11"-Mais könnte eine historische Größe werden "Gentechfreie Zonen sind legal" Gentechnik ist eine Risikotechnologie. Agrarexperte Graefe zu Baringdorf warnt vor einem "gentechnischen Tschernobyl". Jetzt seien Politik und Verbraucher gefragt. 104 Zeilen, BERNHARD PÖTTER (Interview) Süßer Mais wird zur bitteren Pille Die Blockade gegen genmanipulierte Lebensmittel ist vorbei. Die Zulassung von BT-11-Mais ist der Anfang. Genfood soll Standard im Supermarkt werden 130 Zeilen, BERNHARD PÖTTER (TAZ-Bericht) Betr.: FRIEDRICH WILHELM GRAEFE ZU BARINGDORF 6 Zeilen (Portrait) -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Martin.Sundermann at ruhr-uni-bochum.de Wed Apr 28 17:32:51 2004 From: Martin.Sundermann at ruhr-uni-bochum.de (Martin Sundermann) Date: Wed, 28 Apr 2004 17:32:51 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Fw: US seeks a Billion Pounds from Europe over GM ban Message-ID: <003801c42d3e$fb59b8c0$da0b9386@Home.255.255.255.240> GM WATCH daily http://www.gmwatch.org --- *US seeks GBP1bn from Europe over GM ban *Farming ministers get caught in the maize --- http://www.guardian.co.uk/gmdebate/Story/0,2763,1204094,00.html US seeks GBP1bn from Europe over GM ban Paul Brown, environment correspondent Tuesday April 27, 2004 The Guardian The US has demanded that the EU abandon its ban on the growing of genetically modified crops and pay at least $1.8bn (GBP1bn) in compensation for loss of exports over the past six years. The challenge is outlined in papers filed to the World Trade Organisation that have been seen by the Guardian. The WTO is now facing the biggest case in its history, one that could spark a damaging trade war between the US and Europe and split the international community. Although the US announced it intended launching the case last year, many believed it was bluffing and trying to bully the EU into giving way on the issue of unfettered trade in GM. But the papers, which were sent to the WTO last week, accuse the EU of imposing a moratorium on GM products in 1998 without any scientific evidence and in defiance of WTO free trade rules. The EU has until the end of May to reply before a WTO panel meets in June to adjudicate. If it finds in favour of the US, the body will decide what trade sanctions can be imposed to force Europe to fall in line. The US has said it has lost $300m a year as a result of lost maize imports and would expect sanctions against the EU to help recoup the sums. The affair has worldwide significance because if the US can force the EU into submission, then no country will be able to keep GM out without facing trade sanctions. But there is strong consumer resistance to GM in Europe and several countries have introduced rules banning imports of individual GMs, either for growing or in food. These countries, Austria, France, Luxembourg, Germany, Italy and Greece, are all cited by the US in the case presented to the WTO. In its submission it says that none of these bans can be legal. This is probably the strongest part of the US case because the trade rules allow countries to ban products on health or environmental grounds but they need to provide evidence. The papers say that the EU "can present no scientific basis for a moratorium" and that the "product specific bans ... are not based on science and are thus inconsistent" with Europe's obligations under WTO agreements. Britain has sought to avoid these trade sanctions by supporting the introduction of GMs at every opportunity and saying it is treating the growing of crops on a case-by-case basis. This led the government this year to ban the growing of GM oilseed rape and sugar beet on environmental grounds but to permit the growing of GM maize under strict conditions. The case brought to the WTO will not be affected by the meeting of EU agriculture ministers yesterday which ended with a likely lifting of a ban on one specific variety of GM maize. In its defence to the American action, the EU can argue that the effective moratorium of five years in making any decision on the future of crops was to allow time for crop trials to test the effect on the European environment. WTO officials are aware that imposing draconian penalties on Europe for adhering to the overwhelming wishes of its people is likely to make it even more unpopular. On the other hand, the US is determined to press the case and even if this fails it is set to bring a second case to prevent GM foods being labelled and traceability of crops being mandatory. Both these elements became EU law this month and are likely to form a second case to the WTO as a "restraint" of trade if victory is not total in round one. The looming WTO sanctions place increasing pressure on ministers to show willing by allowing some crops but do not remove the objections to the EU stance from across the Atlantic. One of the key issues will be the attitude of the wider world. According to the US, Australia, China, Chile, Colombia, El Salvador, Honduras, New Zealand, Norway, Thailand and Uruguay have an interest in the case. But exactly what these countries will say to the WTO is unclear. Sue Mayer of Genewatch said: "This is politically a nightmare for the WTO. Does it accept that the EU has the right to listen to the will of its peoples and be very cautious about the way it introduces GM - including spending five years completely overhauling its regulatory processes, or does it give into a technical argument from the US that rides roughshod over the wishes of millions of Europeans? "It is anyone's guess what the consequences might be." --- Farming ministers get caught in the maize Ian Black in Brussels Tuesday April 27, 2004 The Guardian Europe may soon be stocking its first genetically modified food in six years, ending a moratorium that has kept new biotech crops and products out of the EU since 1998. Canned maize is likely to be approved for sale within weeks because of the failure yesterday of EU governments to resolve the controversial issue. The inability of agriculture ministers to overcome their deadlock at talks in Luxembourg means the European commission now has the authority to decide what to do, and the indications are that it will approve the sale of a variety of maize. Britain has called for the ban to be lifted and has been supported by Italy, the Netherlands, Ireland, Sweden and Finland and opposed by France, Portugal, Austria, Luxembourg, Greece and Denmark. Spain, Belgium and Germany abstained. There were angry warnings yesterday about potential damage to the environment and human health. Eric Gall of Greenpeace warned: "Today's decision is a slap in the face for European consumers and we are not going to let it stay hushed up behind closed doors. "Our governments are being asked to wave through a highly controversial GMO under pressure from the European commission and biotech firms supported by the US government." The development will be welcomed by the US, which has challenged EU biotech policy at the WTO, fuelling wider transatlantic tensions. The BT11 corn variety, manufactured by the Swiss firm Syngenta, has been genetically modified to be insect and herbicide resistant. The commission's proposal to authorise it concerns only consumption of the corn - sold in the US as sweetcorn and popcorn - and not its cultivation. But it is the first of 34 applications to start working its way through a new approval process since governments enacted strict labelling and traceability rules for products with GM ingredients last year. Biotech industries insist GM food makes for cheaper and greener farming. Opinion polls show 70% of the European public do not want it, while 94% want to be able to choose whether or not they eat it. Anti-GM activists demonstrated outside the council of ministers building in Luxembourg. Geert Ritsma from Friends of the Earth said: "There is clearly no scientific or political consensus on the safety of this genetically modified maize. "The commission now has a choice. It can force the GM maize into the European market, knowing that there are unanswered questions about its safety, or it can reject it outright. "It is time that they put the safety of the public before the commercial concerns of the biotechnology industry. From 078222664-0001 at t-online.de Fri Apr 30 00:36:21 2004 From: 078222664-0001 at t-online.de (Klaus Schramm) Date: Fri, 30 Apr 2004 00:36:21 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Enthaltung von =?iso-8859-1?q?=22Rot-Gr=FCn=22?= Message-ID: <1BJK8j-0ChY4O0@fwd11.sul.t-online.com> Hallo Leute ! Hier ein - so meine ich - sehr guter Artikel von Ute Daniels [www.netzwerk-regenbogen.de/geneu040428.html] Ciao Klaus klaus.schramm at bund.net Enthaltung von "Rot-Grün" ebnet Gen-Technik den Weg Fall des Gen-Moratoriums kann nur noch durch massiven Druck von unten gestoppt werden "Rot-Grün" hat mit der auftragsgemäßen Enthaltung von Ministerin Renate Künast am Montag bei der Abstimmung im EU-Ministerrat für ein vorhersehbares Patt gesorgt. Damit glaubt sich die deutsche Bundesregierung die Hände in Unschuld waschen zu können. Doch selbst in den Massenmedien ist zu erfahren, wie es nun weitergehen soll: Die Entscheidung geht entsprechend den bekannten Regularien an die EU-Kommission zurück, die bereits angekündigt hat, den Weg für den kommerziellen Anbau von genmanipulierten Pflanzen in Europa freigeben zu wollen. (Nebenbei bemerkt: Die "rot-grüne" Tageszeitung 'taz' tat sich mal wieder mal damit hervor, das Ende des Gen-Moratoriums zu verkünden, nachdem sie dies bereits zu fünf anderen Terminen seit Mitte letzten Jahres getan hat. Immer wieder ist beispielsweise am Info-Stand von sonst engagierten Menschen zu hören, daß Unterschriften(1) für den Erhalt des Gen-Moratoriums keinen Sinn mehr hätten, weil dieses doch schon längst beendet worden sei.) Konkret ging es bei der Entscheidung der EU-LandwirtschaftsministerInnen am Montag in Luxemburg um einen Antrag des Gentechnik-Konzerns Syngenta um Zulassung der genmanipulierten Süßmais-Sorte Bt-11. Diese ist für den menschlichen Verzehr vorgesehen, während es sich beim Gen-Mais NK 603 des US-Konzerns Monsanto um Tierfutter handelt. Auch die parallel anstehende Entscheidung über die Zulassung des NK 603 wurde bereits verschiedentlich als "Ende des Gen-Moratoriums" gehandelt. Von der Presseagentur APA hieß es dagegen korrekt, mit der Entscheidung vom Montag sei "eine der letzten Hürden zur Beendigung des Gentechnik-Moratoriums genommen". Welche LandwirtschaftsministerInnen wie abstimmten, scheint allerdings nicht ganz klar zu sein. Von Seiten der Agenturen heißt es: Gegen die Zulassung von Bt-11 stimmten: Dänemark, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, Österreich und Portugal. Dafür stimmten: Finnland, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande und Schweden. Enthalten haben sich demnach: Deutschland, Belgien und Spanien. Bei einer ersten Abstimmung im Dezember 03 über die Zulassung von Bt-11 sah das Abstimmungs-Ergebnis im EU-Ausschuß wie folgt aus: Contra: Dänemark, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, Österreich und Portugal Pro: Finnland, Großbritannien, Irland, die Niederlanden, Spanien und Schweden Enthaltungen: Deutschland, Belgien und Italien. Dies würde bedeuten, daß Spanien und Italien die Pro- und Enthaltungs-Position miteinander tauschten. Daß Spanien auf die Enthaltungs-Position wechselte, ist durch die jüngst veröffentlichten wissenschaftlichen Studien erklärbar, die zu negativen Resultaten für den in Spanien angebauten Gen-Mais kamen. Der Wechsel Italiens ist allerdings nur aus politischen Gründen erklärbar - offenbar sollte gezielt ein Patt produziert werden, um den "schwarzen Peter" der EU-Kommission zuschieben zu können. Eine Entscheidung von derartiger Tragweite und gegen den offensichtlichen Willen einer Mehrheit von über 70 Prozent der EuropäerInnen soll also von einem Gremium verkündet werden, das demokratisch in keiner Weise legitimiert ist und auch durch Abwahl nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Die Regierungen von Deutschland, Belgien und Spanien tragen daher dieselbe Verantwortung als hätten sie mit Ja gestimmt.(2) Bisher ist noch nicht bekannt, bis zu welchem Zeitpunkt die EU-Kommission ihre Entscheidung verkünden wird, da ihr keine Frist gesetzt ist. Es heißt aber - wie es in den Massenmedien immer so schön heißt: aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen - dies werde in Kürze geschehen. Die genmanipulierten Süßmais-Sorte Bt-11 könnte somit nun tatsächlich die erste Gen-Pflanze werden, die das Gen-Moratorium der EU durchbricht. Zwei weitere Hürden stehen dem aber noch entgegen: Zum einen müßte eine der nationalen Regierungen den ersten Schritt wagen und den Anbau dieser Pflanze auf dem eigenen Staatsgebiet zulassen, zum anderen muß sich erst noch erweisen, ob der Anbau dann auch durchzusetzen ist. Wenn Bt-11 importiert wird, als Nahrungsmittel angeboten und eventuell von einer Mehrheit der KonsumentInnen boykottiert wird, ist dies nicht der springende Punkt. Dies wird zwar - leider auch von Umweltverbänden - immer wieder so dargestellt; entscheidend ist jedoch erst der Anbau. Denn erst wenn in Europa Gen-Pflanzen großflächig angebaut werden, ist die Entwicklung unumkehrbar. (3) Früher noch als Bt-11 könnte NK 603, ein Gen-Mais des Monsanto-Konzerns das Gen-Moratorium durchbrechen. NK 603 dient ausschließlich als Futtermais und kann deshalb durch die von "Rot-Grün" propagierte "Abstimmung mit dem Einkaufskorb" in keinster Weise gestoppt werden. Ein VerbraucherInnen-Boykott kann nur die als Gen-Food gekennzeichneten Waren treffen. Bezeichnender Weise muß jedoch ein großer Teil der Gentech-Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden: Fleisch, Milch, Käse, Joghurt, Eier und andere Produkte von Tieren, die mit genmanipulierten Futtermitteln gemästet wurden. Fällt das Gen-Moratorium, können diese Futtermittel - beispielsweise NK 603 - in Europa angebaut werden und keine "Wahlfreiheit im Supermarkt" hat darauf noch irgendeinen Einfluß. Um die Bedeutung dieses Einfalltors abschätzen zu können, sollte mensch wissen, daß 80 bis 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen als Tierfutter eingesetzt werden. Zudem wurde inzwischen bekannt, daß für Landwirte die "Wahlfreiheit", gentechnikfreies Futter einzusetzen systematisch untergraben wird. Greenpeace deckte erst kürzlich auf (4), daß marktbeherrschende Zulieferer von Futter-Soja in Deutschland auch gentechnik-freies Futter-Soja durchweg als Gen-Soja deklarieren. Dabei gibt es derzeit auf dem Weltmarkt für gentechnik-freies Futter-Soja keine Lieferengpässe. Hintergrund ist die Verflechtung dieser Firmen mit den Gen-Konzernen. Auf diese Weise wird also dort, wo es entscheidend ist, also bei 80 bis 90 Prozent des Gesamtvolumens, die gepriesene "Wahlfreiheit" ausgehebelt. Solange weiterhin - auch mit Beihilfe der großen Umwelt-Organisationen - der Konflikt auf Nebenschauplätzen wie beispielsweise das Gentechnik-Gesetz oder die vermeintliche "Wahlfreiheit" im Supermarkt abgelenkt wird, besteht die große Gefahr, daß eine Entscheidung europaweit gegen den Willen der Mehrheit und allein zum Vorteil weniger Konzerne durchgedrückt wird. Diese Ablenkung auf Nebenschauplätze kann nur als gigantische Verdummung bezeichnet werden. Ein Fall des Gen-Moratoriums wäre unumkehrbar. Dann ist die Büchse der Pandora nicht mehr zu verschließen. Der großflächige Anbau von Gen-Pflanzen in Europa kann nur noch durch massiven Druck von unten verhindert werden. Uli Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace, sagte einmal ganz zu recht: "In Europa haben wir jetzt noch die Chance, den Geist in der Flasche zu halten." Ute Daniels 1 Hinweis: Unterschriften-Aktion http://www.gen-moratorium.de 2 Siehe auch unsere Artikel 'Gen-Moratorium steht zur Disposition' v. 19.01.04 und 'EU weist Gen-Mais Bt-11 überraschend ab' v. 9.12.03 3 Siehe auch unseren Artikel 'Das Gentechnik-Gesetz und die möglichen Folgen' v. 11.02.04 4 Siehe auch unseren Artikel 'Wahlfreiheit zwischen Gen-Futter und Gen-Futter' v. 22.04.04 From 078222664-0001 at t-online.de Fri Apr 30 10:13:17 2004 From: 078222664-0001 at t-online.de (Klaus Schramm) Date: Fri, 30 Apr 2004 10:13:17 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] Gen-Futter und untergrabene Wahlfreiheit References: <5C8A9B3ECF82804F9E44B501CE87F25AEEE1CC@WIESEL> Message-ID: <1BJT93-0hHHEm0@fwd08.sul.t-online.com> Sabine Altmann schrieb: > Hallo Klaus, in einer Podiumsdiskussion im Marburger Abgeordnetenhaus sagte > der 2. Vorsitzende des hessischen Bauernverbandes vorgestern, dass genfreis > Futtersoja jetzt doch zu kaufen wäre. Allerdings 1,5 EUR/Doppelzentner > teurer, als GM Soja. Da mache pro Mastschwein 1 EUR mehr aus. Gruß, Sabine Hallo Sabine ! Danke für die Information. Ich werde sie auch an Ute Daniels weiterleiten. Tatsächlich ist es so, daß auch Bioland- und Demeter-LandwirtInnen nicht von diesen Falsch-Deklarierungen großer Futter-Zulieferer (darunter der weltweit größte Zulieferer von Futter-Soja, der Bunge-Konzern) betroffen sind, da sie nicht nur aus vertraglicher Verpflichtung heraus ihr Tier- futter selsbt erzeugen. Allerdings ist der weitaus größte Teil der LandwirtInnen auf den Kauf von Futtermitteln dieser "Falsch-Deklarierer" angewiesen. Auch beispielsweise die Raiffeisen-Kette, bei der sich manche LandwirtInnen fast ausschließlich eindecken, bietet genfreie Ware nur noch als Nischenprodukt zu weit überhöhten Preisen an. Daß die Differenz am Ende pro "Öko-Mastschein" nur 1 Euro ausmache, halte ich für sehr sehr optimistisch. Übrigens ist aus Ute Daniels Artikel nicht zu schließen, daß nunmehr gar kein gentechnikfreies Futter mehr zu haben sei. Im entspechenden Abschnitt schreibt sie: > Zudem wurde inzwischen bekannt, daß für Landwirte die "Wahlfreiheit", gentechnikfreies Futter einzusetzen systematisch untergraben wird. Greenpeace deckte erst kürzlich auf (4), daß marktbeherrschende Zulieferer von Futter-Soja in Deutschland auch gentechnik-freies Futter-Soja durchweg als Gen-Soja deklarieren. Dabei gibt es derzeit auf dem Weltmarkt für gentechnik-freies Futter-Soja keine Lieferengpässe. Hintergrund ist die Verflechtung dieser Firmen mit den Gen-Konzernen. Auf diese Weise wird also dort, wo es entscheidend ist, also bei 80 bis 90 Prozent des Gesamtvolumens, die gepriesene "Wahlfreiheit" ausgehebelt. < Der Verweis (4) ist übrigens auf einen ausführlichen Artikel meinerseits zu diesem Thema verlinkt, der auch in der Ausgabe der Tageszeitung 'junge welt' v. 27.04. abgedruckt wurde. Im Internet zu finden unter: http://www.jungewelt.de/2004/04-27/013.php oder auch http://www.netzwerk-regenbogen.de/genfutter040422.html Ciao Klaus klaus.schramm at bund.net From Willy.Baitinger at t-online.de Thu Apr 29 02:10:07 2004 From: Willy.Baitinger at t-online.de (Claudia Baitinger) Date: Thu, 29 Apr 2004 02:10:07 +0200 Subject: [Gen-Streitfall] =?iso-8859-1?q?BUND_NRW_stellt_Gentechnik-Fl=E4?= =?iso-8859-1?q?chen_ins_Internet?= Message-ID: <00bf01c42d7e$6608d2c0$7d9ee33e@LocalHost> +++ PRESSEinformation 18/2004 +++ Versteckspiel um nordrhein-westfälische Freisetzungsflächen beendet BUND stellt Gentechnik-Flächen ins Internet Düsseldorf, 28.04.2004 "Das Versteckspiel über die Lage von Freisetzungsflächen mit gentechnisch manipulierten Pflanzen hat ab sofort ein Ende! Wo sich Politik und Agro-Industrie nicht trauen, springen wir nun mit unserem neuen Info-System ein", so der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Unter www.bund-nrw.org können sich ab heute alle Interessierten über die genaue Lage von Flächen informieren, auf denen in NRW Gentech-Anbau erfolgt bzw. für die eine entsprechende Anbaugenehmigung vorliegt. "Wir möchten hiermit die kritische Debatte über die Agro-Gentechnik weiter beleben. Es geht nicht an, dass der Bevölkerung, die ebenso wie der BUND mehrheitlich Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnt, derart wichtige Informationen vorenthalten werden", so Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender des BUND. Der BUND hat daher die bisher insgesamt 24 Flächen in NRW ins Internet gestellt, auf denen das Berliner Robert-Koch-Institut schon vor Jahren die Ausbringung von gentechnisch verändertem Mais und Raps sowie von Rüben und Kartoffeln genehmigt hat und auf denen noch heute Gentech-Anbau zulässig ist. Ausgehend von einer Übersichtskarte von NRW kann die genaue Lage mit wenigen Mausklicks bis hin zum Flurstück eingesehen werden. Hinzu kommen Informationen über die Art der Pflanze und der Genmanipulation. Besondere Bedeutung erhält das Info-System durch das geplante Gentechnik-Gesetz: "Erstmals wird es in Kürze rechtlich zulässig sein, auch hierzulande großflächig genmanipuliertes Saat- und Pflanzgut in der Landwirtschaft auszubringen. Damit ist eine schleichende Kontamination auch von solchen Äckern, Gärten und anderer Flächen zu befürchten, die bewusst gentechnikfrei bewirtschaftet werden" so Ralf Bilke, Agarreferent des BUND. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht vor, ausschließlich diejenigen exakt zu informieren, die auf besonderen Antrag hin glaubhaft ein berechtigtes Interesse geltend machen können. "Dies ist eine Entmündigung der Bürger, die wir nicht hinnehmen. Wir werden daher künftig alle uns bekannt werdenden Gentechnik-Flächen in die Homepage einstellen", so Bilke weiter. Abgesehen von der grundsätzlichen Ablehnung der Agro-Gentechnik appelliert der BUND daher an die Landesregierung, sich im Bundesrat für ein jedermann zugängliches, unkompliziertes und kostenloses Anbaukataster einzusetzen. Für Rückfragen: Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender BUND NRW, Tel. 02353 / 2794 Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20 ************************************************************* NRW-Newsletter - Der Infodienst des BUND-Landesverbandes NRW Redaktion: Ralf Bilke, Tel. 0211 / 30 20 05 20 Neuaufnahmen und Streichungen bitte per mail an ralf.bilke at bund.net