[Gen-Streitfall] Greenpeace-Protest gegen Soja-Importe für Konzerne wie Metro-Group

Sabine altmann.tent at t-online.de
Do Dez 18 16:52:22 CET 2003


Leuchtende Warnung am Rumpf des Soja-Frachters / Greenpeace-Protest auf
der Elbe gegen Soja-Importe für Konzerne wie Metro-Group 

  Hamburg (ots) - Hamburg, 17.12.2003 - Mit vier Schlauchbooten
protestieren heute früh 13 Greenpeace-Aktivisten auf der Elbe gegen den
Import von gentechnisch manipulierter Soja. Die Umweltschützer begleiten
den Frachter "Spar Topaz", der amerikanische Gen-Soja geladen hat. Sie
projizieren mit Hilfe eines Groß-Diaprojektors den Spruch "Gen-Soja:
Metro macht uns zu Versuchskaninchen" auf die Bordwand des Schiffes. Der
Frachter bringt seine Ladung zur Hamburger Ölmühle. Dort wird die
manipulierte Soja weiter verarbeitet und gelangt entweder direkt etwa
als Lecithin auf den Teller der Verbraucher oder über den Umweg des
Tierfutters in Fleisch und Milchprodukte. Greenpeace wirft dem
Handelskonzern Metro vor, sich massiv für die Verbreitung solcher
gentechnisch veränderten Lebensmittel einzusetzen. 

  "Gentechnik ist eine Risikotechnologie", sagt Alexander Hissting,
Gentechnik-Experte bei Greenpeace. Ein Konzern wie die Metro-Group
verkauft Produkte aus Gentechnik und ist deswegen mitverantwortlich für
die Folgen des globalen Gen-Experiments auf den Soja-Feldern."
Gentechnik im Essen wird in Deutschland von über 70 Prozent der Menschen
abgelehnt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Handelsketten will die
Metro-Group ihren Kunden gegenüber Produkte mit Zutaten aus gentechnisch
veränderten Pflanzen nicht ausschließen. "Metro ignoriert die Interessen
der Verbraucher und macht uns damit alle zu Versuchskaninchen", so
Hissting. Zur Verwendung von gentechnisch verändertem Tierfutter führt
Greenpeace gerade eine Umfrage unter Lebensmittelproduzenten und im
Handel durch, deren Ergebnisse Mitte Januar 2004 präsentiert werden. 

  Jedes Jahr exportieren die USA mehr als sieben Millionen Tonnen Soja
nach Europa. Davon sind rund 80 Prozent gentechnisch manipuliert. Der
Großteil der US-Soja gelangt in den Wintermonaten auf den europäischen
Markt. Die neue Kennzeichnungsregelung der Europäischen Union für
Gentechnik, die im April 2004 greifen wird, hat Lücken. So werden
weiterhin Produkte wie Milch, Käse, Wurst und Eier von Tieren, die mit
Gentechnik gefüttert wurden, nicht erkennbar sein. Konzerne wie Metro
nutzen diesen Umstand, um Gen-Food verkaufsfähig zu machen. 

  Über Aktionen wie der heutigen Projektion hinaus organisiert
Greenpeace den Widerstand der Verbraucher im EinkaufsNetz. Es ermöglicht
Konsumentenmacht wirksam gegen Missstände einzusetzen und Druck auf
Unternehmen und Politik auszuüben. Bislang beteiligen sich rund 30.000
Mitmacher an Aktionen gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das
EinkaufsNetz fordert Lebensmittel, die gut für Verbraucher, Landwirte
und die Natur sind. 


Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Alexander
Hissting, Gentechnik-Experte, mobil unter Tel.: 0171-878 1185 oder an
Pressesprecher Björn Jettka, Tel.: 0171-878 0778. Fotos der Aktion
erhalten Sie ab 10 Uhr unter 040-30618-377 Beta SP-Material unter
040-30618 375, ebenfalls ab 10 Uhr. Internet:
www.greenpeace.de/einkaufsnetz 

ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 

Internet: www.greenpeace.de




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