[Gen-Info] Gen-Honig durch die Hintertuer
klausjschramm at t-online.de
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Fr Okt 26 02:24:11 CEST 2012
24.10.2012
EU-Kommission versucht Gen-Honig durch die Hintertür einzuschmuggeln
Die EU-Kommission beabsichtigt, die Honig-Richtlinie (2001/110/EG) so
zu ändern, daß gen-kontaminierter Honig künftig zugelassen wäre. Der
Trick besteht darin, Pollen als "natürlichen Bestandteil" von Honig
zu deklarieren.
Vordergründig erklärt die EU-Kommis- sion mit einem Verweis auf die
Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), sie wolle
lediglich vermeiden, daß für Honig eine Zutatenliste obligatorisch
werde. Tatsächlich jedoch würde die EU-Kommission bei der
Realisierung ihres Vorhabens ein fortschrittliches Urteil des EuGH
durch die Hintertür aushebeln und so die Verbreitung von Honig mit
genmanipulierten Pollen - etwa von Gen-Mais - ermöglichen.
Der EuGH hatte im September 2011 in einem von ImkerInnen angestrebten
Verfahren geurteilt: Pollen ist eine Honig-Zutat und daher muß das
Gentechnikrecht Anwendung finden. Ausgangspunkt des Rechtsstreits
waren Fälle, bei denen ImkerInnen feststellten, daß in der Nähe ihrer
Bienenstöcke sogenannte Versuchsfelder mir genmanipulierten Pflanzen,
etwa Gen-Mais, angelegt wurden. Die Bienen können diese Pflanzen
nicht von natürlichen unterschieden und schleppen so die Pollen
solcher Gen-Konstrukte in den Honig ein.
In der Folge des EuGH-Urteils muß Honig nun für VerbraucherInnen
erkennbar als mit oder ohne Gentechnik ausgewiesen werden oder er
darf nicht in den Handel gelangen. Insbesondere ist Honig mit Pollen
von Gen-Mais, der in der EU nicht als Lebensmittel zugelassen ist,
nicht "verkehrsfähig". Und auf dieser Grundlage wiederum steht
ImkerInnen, deren Honig wegen sogenanntem Versuchs-Anbau von Gen-Mais
kontaminiert wurde, eine Entschädigung zu.
Die Frage der Entschädigung war durch etliche rechtliche Instanzen
lange umstritten - und ein fortschrittliches Urteil beim Honig kann
dem Mißbrauch von Versuchsfeldern einen Riegel vorschieben. Seit
Jahren werden von Gentech-Konzernen Felder mit genmanipuliertem Mais,
Gerste oder Weizen bevorzugt dort angelegt, wo sie möglichst viel
Schaden anrichten können. Ziel dieser Obstruktion ist es
offensichtlich, sortenreines Getreide insbesondere in der Nachzucht
zu kontaminieren und immer weiter zurückzudrängen. Am Ende würde es
dann heißen: Pflanzen ohne gentechnische Veränderungen gibt es gar
nicht mehr - ein Schutz ist daher nicht mehr nötig.
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