[Gen-Info] Greenpeace entschärft Gen-Weizenfeld

klausjschramm at t-online.de klausjschramm at t-online.de
Fr Jul 22 13:52:10 CEST 2011


21.07.2011

Australien
Greenpeace entschärft Gen-Weizenfeld

Daß auch die pseudo-sozialistische Labour-Regierung Australiens die 
internationalen Gentech-Konzerne unterstützt, zeigte sich darin, daß 
nur wenige Kilometer nördlich der Hauptstadt Canberra ein 
"Versuchsfeld" mit Gen-Weizen unter freiem Himmel angelegt werden 
durfte. Nachdem Greenpeace alle anderen Wege ausgeschöpft hatte, 
entschärfte die Umwelt-Organisation die "tickende Zeitbombe" nun mit 
Hilfe von Sensen.

Greenpeace-AktivistInnen betraten das "Versuchs"-Gelände in 
Schutzanzügen und mähten den Gen-Weizen auf der Fläche von einem 
halben Hektar ab. Die Schutzanzügen dienten hauptsächlich dazu, eine 
unbeabsichtigte Ausbreitung des Gen-Weizens auszuschließen. An die 
pseudo-sozialistische australische Ministerpräsidentin Julia Gillard 
gewandt erklärte Greenpeace-Campaignerin Laura Kelly: "Sie waren 
nicht bereit unser tägliches Brot zu verteidigen - also mußten wir es 
tun!"

Formal betrachtet trug die Forschungseinrichtung CSIRO (Commonwealth 
Scientific and Industrial Research Organisation) die Verantwortung 
für die Gen-Weizen-Freisetzung. Bei der unter freiem Himmel 
angebauten genmanipulierten Weizensorte handelt es sich um ein 
Konstrukt, das angeblich geschaffen wurde, um den glykämischen Index 
zu senken. Gleichzeitig soll im Weizenkorn der Anteil an 
Ballaststoffen erhöht worden sein. CSIRO plant, den Weizen zuerst in 
Tierversuchen und dann an Freiwilligen zu testen. Die Herausgabe von 
Informationen über die Versuche hatte das Institut laut Greenpeace 
unter Berufung auf Geschäftsgeheimnisse verweigert. Es war also 
offensichtlich, daß es sich nicht um freie Forschung, sondern um 
auftragsgebundene Industrie-Forschung handelte.

Das von Greenpeace entschärfte Gen-Weizenfeld ist nur eines von 
mehreren in Australien. Es ist zu befürchten, daß die gefährlichen 
Freisetzungen nun verstärkt durch Polizei bewacht werden. 
UmweltschützerInnen befürchten, daß die Freisetzung von Gen-Weizen 
darauf abzielt, den Weizenanbau in Australien großflächig zu 
kontaminieren. Auf diesem Wege beabsichtigen große Gentech-Konzerne 
wie Monsanto, Syngenta, Pioneer, Bayer oder BASF den weltweiten 
Widerstand gegen die Verbreitung genmanipulierter Pflanzen zu 
brechen.

In einem aktuellen Report berichtet Greenpeace über den wachsenden 
Einfluß multinationaler Gentech-Konzerne auf die australische 
Weizenproduktion. Diese würden darauf drängen, daß Australien als 
erstes Land weltweit den kommerziellen Anbau von Gen-Weizen erlaubt.


REGENBOGEN NACHRICHTEN


Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Gen-Reis-Kontamination durch Bayer-Konzern
      750 Millionen US-Dollar Entschädigung (4.07.11)

      Gen-Lachs in den USA gestoppt
      Widerstand gegen "Frankenstein-Fisch" (17.06.11)

      Bürgerinitiative 'Müritzregion - gentechnikfrei'
      weist Ehrung zurück / Kritik an SPD (7.06.11)

      Gen-Verunreinigung bei Saatgut
      nimmt zu (4.05.11)

      Gen-Eier zu Ostern?
      Greenpeace empfiehlt Bio (18.04.11)

      Gen-Kartoffel Amflora vor dem Aus
      BASF muß gesamte Ernte vernichten (28.02.11)

      Gen-Soja: Kippt die EU
      das geltende Reinheitsgebot? (9.02.11)

      Genmanipulierte Zuckerrüben: In den USA verboten -
      in Deutschland erlaubt? (4.02.11)

      US-amerikanischer Landwirt
      berichtet von Monsanto-Praktiken (28.01.11)

      Bundesverfassunggericht stärkt Gentechnik-GegnerInnen
      Gentechnik-Äcker bleiben öffentlich (24.11.10)

      Gen-Mais in Mexiko
      Monsanto und die Zerstörung eines Weltkulturerbes (8.09.10)

      "Panne" mit Gen-Kartoffel Amflora
      Backhaus stoppt BASF (8.09.10)

      Gen-Weinreben im Elsaß entschärft
      "Freiwillige SchnitterInnen" gegen illegalen Anbau (15.08.10)

      Gen-Raps verbreitet sich unkontrolliert
      Rückholung verursacht gigantische Kosten (6.08.10)

      Gen-Mais-Skandal: Nur Mecklenburg-Vorpommern informiert
      Pioneer-Konzern verweigert Entschädigung (17.07.10)

      Illegale Verbreitung von Gen-Baumwolle
      Gentech-Konzern Monsanto zu Millionen-Geldstrafe verurteilt
      (12.07.10)

      Mecklenburg-Vorpommern
      Gen-Kartoffel Amflora entschärft (9.07.10)

      Erfolg der Bio-Landwirtschaft
      mit Artenvielfalt statt Pestiziden
      US-Studie erklärt Erfolg der Bio-Landwirtschaft (5.07.10)

      Gen-Cocktail bei Feinkost Käfer
      Umweltinstitut München findet bei dem Traditionsunternehmen
      sieben illegal verwendete Gen-Mais-Sorten (18.06.10)

      Niedersachsen Gen-Skandal weitet sich aus
      Gen-kontaminierter Mais in 7 Bundesländern ausgesät (6.06.10)

      Greenpeace deckt auf:
      Illegale Gen-Schokolade in Supermärkten (26.05.10)

      Gen-Kekse im Supermarkt
      Umwelt-Institut München outet Reese's Peanut Butter Cup 
(10.05.10)

      Skandal in Niedersachsen - Behörden sehen weg
      Gen-kontaminierter Mais ausgesät (7.05.10)

      In Europa wächst Widerstand gegen Gen-Kartoffel
      Deutsche Regierung protegiert BASF (30.04.10)

      Saatgut mit Gen-Mais kontaminiert
      Zufall oder Absicht? (27.04.10)

      US-Gericht verurteilt Bayer-Konzern
      50 Millionen Schadenersatz wegen Gen-Reis (16.04.10)

      Protest gegen Gen-Kartoffel Amflora
      Greenpeace blockiert Lagerhaus (12.04.10)

      Bulgarien bleibt gentech-frei
      EU-Richtlinien genial ausgetrickst (25.03.10)

      EU-Zulassung für Gen-Kartoffel Amflora
      Resistenz-Gen: nicht berücksichtigt
      Alternativen aus konventioneller Züchtung: nicht berücksichtigt
      (2.03.10)

      Bio-Landwirtschaft
      Option für Klimaschutz und Sicherung der Welternährung 
(26.01.10) 





Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Info