[Gen-Info] (Fwd) [BUND] Genmais-Skandal: Pioneer muss Landwirte entschäd
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Mi Jun 9 14:21:42 CEST 2010
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Pressemitteilung vom 9. Juni 2010
"Pioneer" muss vom Genmais-Skandal betroffene Landwirte unverzüglich
entschädigen
Berlin/Hannover: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die für den Genmais-Skandal verantwortliche Firma Pioneer
aus Buxtehude in Niedersachsen aufgefordert, die betroffenen
Landwirte in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-
Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein
unverzüglich und unbürokratisch zu entschädigen. "Für nicht
zugelassene Gensaaten gilt in der gesamten Europäischen Union ein
absolutes Anbauverbot. Bauern müssen sich darauf verlassen können,
dass gentechnikfreies Saatgut garantiert gentechnikfrei ist. Es ist
ein Skandal, dass dies offensichtlich weder das Unternehmen Pioneer
noch die zuständigen Ministerien in Niedersachsen garantieren
können", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Um weitere Kontaminationen zu verhindern müsse Pioneer dafür sorgen,
dass alle betroffenen Ackerflächen öffentlich gemacht werden.
Maispflanzen, die aus verunreinigtem Saatgut hervorgegangen sind,
müssten noch vor der Blüte verbrannt werden. "Sobald der Pollenflug
einsetzt, wird die Kontamination nahezu unkontrollierbar. Die
konventionelle und biologische Landwirtschaft, aber auch Betroffene
wie die Imker müssen dringend geschützt werden", sagte die BUND-
Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer.
Der Skandal zeige, dass die Bundesländer ihre Kontrollen verschärfen
müssten. Lediglich ein Zehntel des Mais-Saatgutes werde auf nicht
zugelassene Gentechnikspuren untersucht, von denen rund sieben
Prozent kontaminiert gewesen seien. Die Verunreinigungen des
Saatmaises seien offenbar durch Pollenflug bei Freisetzungsversuchen
in Ungarn zustande gekommen. "Es kann nicht sein, dass Gentechnik-
Konzerne schlampen und die Bauern auf dem Schaden sitzen bleiben.
Wenn die Gentechnikfirmen und Behörden nicht in der Lage sind,
Freisetzungsversuche von Gentech-Pflanzen zu kontrollieren, dann
müssen diese Versuche verboten werden", sagte Weiger.
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