[Gen-Info] Gen-kontaminierter Mais in 7 Bundesländern ausgesät
klausjschramm at t-online.de
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So Jun 6 23:31:06 CEST 2010
6.06.2010
Hallo Leute!
Greenpeace hat einen riesigen Gen-Mais-Skandal aufgedeckt.
Ciao
Klaus Schramm
Niedersachsens Gen-Skandal
weitet sich aus
Gen-kontaminierter Mais in 7 Bundesländern ausgesät
Hannover (LiZ). Trotz Anbau-Verbot und Hinweisen von Greenpeace ist
gen-kontaminierter Mais nicht nur in Niedersachsen (wir berichteten
am 7. Mai), sondern in insgesamt sieben Bundesländern ausgesät
worden. Demnach wächst auf bis zu 300 Hektar die kontaminierte Mais-
Sorte Hi-Bred des Gentech-Konzerns Pioneer. Obwohl die Behörden seit
über einem Monat Bescheid wissen, wurde die Ausweitung des Skandals
auf sieben Bundesländer jetzt erst durch Greenpeace aufgedeckt.
Das niedersächsische Agrarministerium bestätigte mittlerweile die
Darstellung von Greenpeace. Betroffen sind laut niedersächsischem
Umweltministerium Händler in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg,
Mecklenburg- Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und
Schleswig- Holstein. Der Sprecher des niedersächsischen
Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne, versuchte jedoch, den
Skandal herunterzuspielen: "Eine Gefährdung der Verbraucher steht
nicht zur Diskussion." Schließlich werde die Sorte in den USA anders
als in Europa auch angebaut. Es gebe keine Studien, die eine
Gefährung der Gesundheit belege. Die Verzögerung habe lediglich zwei
bis drei Wochen betragen und sei keinesfalls absichtlich geschehen.
Die "Verschwörungstheorien" von Greenpeace seien absurd.
Dem tritt Greenpeace entgegen. Fest steht, daß der bereits gepflanzte
gen-kontaminierte Mais nun vernichtet werden muß. Alexander Hissting,
Gentechnik-Experte von Greenpeace weist darauf hin, daß die
Verunreinigung mit dem in Deutschland nicht zugelassenen Gen-Mais
NK603 eine reale Gesundheitsgefahr darstellt. Wissenschaftliche
Untersuchungen haben gezeigt, daß beim Verzehr von NK603
gesundheitliche Schäden an Mensch und Tier nicht ausgeschlossen
werden können. Das Landwirtschaftsministerium hat laut Greenpeace
bereits Anfang März von der Verunreinigung erfahren. Die Ergebnisse
seien aber erst am 27. April an das Umweltministerium weitergegeben
worden, das daraufhin die Landwirte informierte. "Es handelt sich
hier um den bisher größten Gentechnik-Saatgut-Skandal in
Deutschland", so Hissting.
Entweder wurde hier geschlampt oder aus politischer Überzeugung
bewußt in Kauf genommen, daß mit der Aussaat von Gen-Mais Fakten
geschaffen werden. Das für seinen Pro-Gentechnik-Kurs bekannte
niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatte sich bisher
geweigert, konkrete Angaben zum Hersteller, der Sorte und der Menge
des verunreinigten Mais-Saatgutes zu machen. Der Skandal wirft einen
Schatten auf das von den Mainstream-Medien gezeichnete strahlende
Image des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, der
sich gerade für das Amt des Bundespräsidenten bewirbt.
Ein Skandal im Skandal wurde nun zudem durch eine Äußerung des
Sprechers des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums, Gert
Hahne bekannt: "Nicht wir sind für die Saatgut-Kontrollen zuständig,
sondern die Hersteller." Offenbar herrschen in Deutschland in diesem
Bereich dieselben Zustände wie in den USA bei der Kontrolle der
Bohrinseln der Öl-Konzerne.
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Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Saatgut mit Gen-Mais kontaminiert
Zufall oder Absicht? (27.04.10)
US-Gericht verurteilt Bayer-Konzern
50 Millionen Schadenersatz wegen Gen-Reis (16.04.10)
Bulgarien bleibt gentech-frei
EU-Richtlinien genial ausgetrickst (25.03.10)
Bauernpräsident Sonnleitner als Gentech-Lobbyist
Sonnleitner fordert Erleichterungen für Gen-Futtermittel
(20.10.09)
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EU-weit verdreifachten sich die negativen Ergebnisse
(15.08.09)
Gen-Mais NK603 verunreinigt 170 Hektar
Behörden spielen auf Zeit (24.07.09)
Saatgut mit Gen-Mais NK603 kontaminiert
Laxe Auflagen bei der Beseitigung (13.05.09)
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Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Info