[Gen-Info] Standortregister 2009 -> Greenpeace
klausjschramm at t-online.de
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Do Feb 5 21:45:14 CET 2009
Hallo Leute!
...ein echter Service von Greenpeace!
Ciao
Klaus Schramm
Greenpeace veröffentlicht interaktive Deutschlandkarte zu Gen-Mais
2009
Gutachten zeigt: Es mangelt an Kontrollen beim Anbau von Gen-Mais
Seit heute ist der Anbau von Gen-Mais etwas transparenter. Auf einer
interaktiven Deutschlandkarte kann man ab sofort nachsehen, wo in
Deutschland Gen-Mais angebaut werden soll. Die Karte ist auf der
Seite www.greenpeace.de/gen-mais-karte zu finden. Die Gen-Mais-Äcker
in Bayern lassen sich mit Google-Maps sogar bis auf das Flurstück
genau anzeigen. Brandenburgs Äcker sollen folgen. Grundlage für die
Karten sind die im Standortregister des Bundesamtes für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlichten
Daten. Doch die Genauigkeit der Angaben hat derzeit Grenzen. Ein von
Greenpeace in Auftrag gegebenes juristisches Gutachten kommt zu dem
Schluss, dass die Angaben im Standortregister nur mangelhaft in den
meisten Bundesländern kontrolliert werden.
Auch dieses Jahr wird wieder riskanter Gen-Mais in Deutschland
angebaut. Und das obwohl Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner
versprochen hat, negative Folgen von Gen-Pflanzen für Umwelt und
Gesundheit zu verhindern, sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin
von Greenpeace. Die Kontrollen in Deutschland zum Anbau von Gen-
Pflanzen sind ein Witz. Aktuelle Studien belegen, dass von Gen-Mais
Gefahren für die Umwelt ausgehen. Zahlreiche europäische Länder haben
deshalb den Anbau des Maises gestoppt. Landwirtschaftsministerin
Aigner muss sich daran ein Beispiel nehmen und auch in Deutschland
den Gen-Mais verbieten, fordert Töwe.
Derzeit sind 3568 Hektar für den Anbau von Gentechnik angemeldet -
500 Hektar weniger als im vergangenen Jahr. Bezogen auf die
Gesamtanbaufläche von Mais sind das derzeit 0,17 Prozent der Fläche.
Dieser Anteil wird voraussichtlich noch geringer ausfallen. So sind
in den vergangenen Jahren zunächst angemeldete Flächen später wieder
abgemeldet worden. Ökologisch war der Gen-Mais schon immer ein
Desaster. Jetzt scheint er auch ökonomisch ein Flop zu werden, sagt
Töwe.
Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten macht
deutlich, dass der Anbau zudem kaum überwacht wird. Jedes Bundesland
kontrolliert nach eigenen Maßstäben. Einheitliche Regeln zur
bundesweiten Überwachung gibt es nicht. Nicht erfasst wird in den
meisten Bundesländern, ob ein Landwirt illegal Gen-Mais anbaut, er
seine Nachbarn nicht wie vorgeschrieben informiert oder die Abstände
zu benachbarten Maisflächen nicht eingehalten werden. Oft reagieren
die Behörden nur auf Anzeigen von Dritten. Felder, auf denen Gen-Mais
angebaut werden soll, müssen bis drei Monate vor der Aussaat gemeldet
werden.
Ändert ein Bauer seine Pläne und will doch keine Gentechnik auf den
angemeldeten Acker bringen, muss er dies dem Bundesamt unverzüglich
mitteilen. Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele Gen-Bauern
halten sich nicht an die Meldefristen und machen, was sie wollen.
Landwirtschaftsminsterin Aigner muss handeln und die Einhaltung der
Vorschriften stärker kontrollieren lassen, so Töwe.
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