[Gen-Info] Beschluss des Kabinetts zur Gentech-Novelle

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Do Mär 1 22:55:48 CET 2007


Hallo Leute!

Wie nicht anders zu erwarten hat das "schwarz-rote" Kabinett gestern
einen Beschluß zur lange aufgeschobenen Novellierung des Gentech-
Gesetzes gemacht. Die Linie von Künast wird fortgesetzt: Es soll
weiter versucht werden, den Deutschen die sogenannte Koexistenz
schmackhaft zu machen. Es scheint auf eine Abstandsregelung von
150 Metern hinauszulaufen. Das wird von den Mainstream-Medien
auch sofort so "kommuniziert", daß angeblich in Baden-Württemberg
nunmehr kein Anbau von genmanipulierten Pflanzen mehr zu erwarten
sei. Kein sonderlich origineller Versuch, die Font der Gentech-
GegnerInnen zu spalten und die besonders im "Ländle" aktiven
in Sicherheit zu wiegen...

Nicht sonderlich interessant ist auch, daß offenbar noch kein
Beschluß darüber gefallen ist, ob ÖkolandwirtInnen und gentech-frei
arbeitende konventionelle LandwirtInnen zukünftig die Tests selbst
bezahlen müssen (oder wer sie zahlen soll), mit denen sie gegenüber
Abnehmer-Firmen nachweisen können, daß ihre Produkte keine oder
zumindest unter - ebenfalls noch völlig fraglichen - Schwellenwerten
liegende Gen-Kontaminationen enthalten. Denn sollte sich in
Deutschland mit dem trojanischen Pferd der Koexistenz der
flächenhafte Anbau von genmanipulierten Pflanzen durchsetzen
lassen, ist eh alles zu spät.

Auch in der lange Zeit als Haupthinderungsgrund für eine baldige
Novellierung gehandelten Haftungsfrage scheint eine Entscheidung
nunmehr nicht so eilig. Offenbar hat sich auch bis in Merkels
Kabinett herumgesprochen, daß Monsanto, MÄRKA und Co solche
Regelungen mit dem Aufkauf ganzer Ernten aushebeln können. 

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net




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