[Gen-Info] Gen-Moratorium in Vietnam und Thailand
Klaus Schramm
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Di Dez 12 22:27:22 CET 2006
Hallo Leute!
Gute Nachrichten aus Vietnam und Thailand!
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
4.12.06
Weltgrößte Reis-Exportländer garantieren Gentechnik-Freiheit
USA erteilen jedoch Zulassung für Skandal-Gentech-Reis LL 601
Wien/Bangkok/Washington -- Die Reisproduzenten in Thailand und Vietnam --
gemeinsam die weltgrößten Reisanbauländer -- haben sich im Rahmen eines
Moratoriums dazu bekannt, ausschließlich gentechnikfreien Reis anzupflanzen.
Dies gab die Umweltschutzorganisation Greenpeace bekannt. Bereits im August 2006
hatte der weltgrößte Reiskonzern, die spanische Firma Ebro Puleva, beschlossen,
aufgrund illegaler Gentech-Verunreinigungen keinen Reis mehr aus den USA und
China zu beziehen.
Während Greenpeace die Entscheidungen in Thailand und Vietnam begrüßt,
verurteilt die Umweltschutzorganisation die jüngste Entscheidung des
US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), die gentechnisch veränderte Reissorte LL
601 in den USA zuzulassen. Der Gentech-Reis von Bayer, der bis dato in keinem
Land der Welt zugelassen war, tauchte im vergangenen September in jeder fünften
US-Reisprobe in Österreich und der EU als illegale Verunreinigung auf. Die
nunmehrige Zulassung ist auf Betreiben von Bayer erfolgt, obwohl die Firma noch
im vergangenen Sommer behauptet hatte, die Sorte LL 601 nicht kommerziell nutzen
zu wollen.
"Während die weltweite Reisindustrie auf Gentechnik-Freiheit setzt, ignoriert
die US-Regierung die Bedenken der Konsumenten und gibt den Interessen der
Agromultis den Vorzug", kritisiert Steffen Nichtenberger, Gentechnikexperte von
Greenpeace. "Bayer erhält rückwirkend die Lizenz zum Reispantschen und soll
damit offenbar vor anstehenden Sammelklagen hunderter US-Bauern geschützt
werden", so Nichtenberger.
Die EU, Russland und Japan hatten mit Importbeschränkungen und verstärkten
Kontrollen auf den US-Reisskandal reagiert, was zu Preisverfall und massiven
Umsatzeinbußen für US-Reisproduzenten führte. Über 300 US-Bauern hatten
daraufhin Sammelklagen gegen Bayer eingebracht, es wird erwartet, dass die
Verluste durch die illegale Gentech-Verunreingung mehr als 150 Mio. Dollar
ausmachen. Mittlerweile sind Fälle von Verunreinigungen mit LL 601-Reis auch in
mehreren afrikanischen Ländern sowie auf den Philippinen, einem wichtigen
Reisanbauland, bekannt geworden. In Europa drängt vor allem die EU-Kommission
auf die Aufhebung nationaler Anbauverbote für Gentech-Pflanzen - darunter auch
Österreichs Anbauverbote für Gentech-Mais - und hat damit den Umweltministerrat
am 18. Dezember befasst.
"Die weltweiten illegalen Verunreinigungen mit Gentech-Reis LL 601 zeigen
deutlich auf, dass Gentech-Pflanzen nicht zu kontrollieren sind. Der einzige
Weg, Gentech-Verunreinigungen auszuschließen, ist, wie in Österreich den Anbau
von Gentech-Pflanzen gar nicht erst zu erlauben", weist Nichtenberger auf die
heimischen Anbau- und Importverbote für Gentech-Pflanzen hin. "Die EU-Kommission
sollte die Tatsache, dass 70 Prozent der EU-Bürger Gentech-Food ablehnen, ernst
nehmen und nicht den Kniefall vor den Interessen der Gentech-Industrie üben",
schließt Nichtenberger.
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