[Gen-Info] Landliebe-Protestaktion von Greenpeace

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Do Okt 5 14:46:10 CEST 2006


Landliebe-Produkte - hergestellt mit Gentechnik
Greenpeace kennzeichnet Landliebe-Produkte bundesweit in über 140 Supermärkten

Aus Protest gegen die Verwendung von Gentechnik bei der Herstellung von 
Milchprodukten kennzeichnen Greenpeace-Aktivisten heute tausende Produkte der 
Marke Landliebe in über 140 Supermärkten in 34 Städten. Aufkleber mit dem 
Hinweis "Hergestellt mit Gentechnik" informieren dann die Kunden, dass Kühe, 
deren Milch in der Marke Landliebe verarbeitet wird, mit Gen-Mais und Gen-Soja 
gefüttert werden.

Vertragslandwirte des niederländischen Mutterkonzerns Campina bauen zum Teil 
auch den umstrittenen Gen-Mais MON810 in Deutschland an. Nachdem Greenpeace 
Gen-Mais auf dem Acker von Campina-Vertragslandwirten und Gen-Futter im Trog von 
Kühen entdeckt hatte, bestätigte der Konzern zwar den Anbau und die Verfütterung 
vonGen-Pflanzen. Bislang weigert er sich aber, auf Gentechnik zu verzichten.

"Campina will den Protest gegen Gen-Pflanzen offenbar aussitzen", sagt Alexander 
Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Dabei scheint es dem Konzern 
gleichgültig zu sein, dass er gegen die Interessen der Verbraucher verstößt. 
Campina sollte besser dem Beispiel anderer Molkereien folgen und Gentechnik im 
Futtertrog und auf dem Acker ausschließen."

Die Fütterung der Milchkühe lässt sich ohne Probleme umstellen: Soja ohne 
Gentechnik kann eingeführt werden, in Deutschland wird Gen-Mais ohnehin  nur auf 
einer verschwindend kleinen Fläche angebaut. Der umweltfreundlichste Weg ist 
allerdings, auf Importfutter zu verzichten und  heimische Eiweißplanzen und Gras 
sowie Heu zu füttern.

Die unerkannte Verwendung von Gentechnik bei der Herstellung von Milchprodukten 
ist auf eine Lücke im Gesetz zurückzuführen. So müssen zwar Lebensmittel 
gekennzeichnet werden, die direkt genmanipulierte Zutaten enthalten. Doch bei 
Milch, Eiern und Fleisch von Tieren, die mit Gen-Pflanzen gefüttert werden, muss 
es keine entsprechenden Hinweise geben.

Die neue Auflage des Greenpeace Ratgebers "Essen ohne Gentechnik" informiert 
darüber, welche Hersteller auf die Verfütterung von Gen-Mais und Gen-Soja 
verzichten. Mit einer beigefügten 
Aktionspostkarte können Verbraucher gegen die Molkereiriesen 
protestieren, die Gentechnik verwenden.




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