[Gen-Info] Frankreich
Cilecé
cecile.lecomte at gmx.de
Mi Jun 21 13:58:58 CEST 2006
Liebe Leute,
Ich schicke euch ein paar Texte zu den Feldbefreiungen in Frankreich.
Ich habe sie 2004 und 2005 geschrieben und auf Indymedia gepostet. Ich
habe die Homepage wo der Text zu finden ist jeweils angegeben.
Aktueller Stand der Dinge: Es geht weiter!
In der nähe von Toulouse wurden zum Beispiel bio-Keime auf einem Feld
von Genmais vor kurzem gesät. Die nächste Jahresversammlung der
Faucheurs volontaires wird im Juli stattfinden, weitere Feldbefreiungen
werden bestimmt stattfinden.
Um sich vor Polizeigewalt zu schützen (siehe ja die Berichte), handeln
die Faucheurs volontaires jetzt meistens geheim in Bezugsgruppen. Viele
Felder werden rund um die Uhr bewahrt, es gibt aber immer Lücke, die zu
nutzen sind. Es ist manchmal schwirig herauszufinden, wo die Genfelder
liegen. Es ist daher sehr wichtig gute Kontakt mit der einheimischen
Bevölkerung zu knüpfen.
Am Tag darauf wird meistens in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass
ein Feld zerstört wurde. Hunderte treffen sich vor der Gendarmerie und
erklären sich für die Feldbefreiung verantwortlich. Egal wer eigentlich
dabei gewesen ist. Die Leute, die den Aufruf zur Feldbefreiung
unterschrieben haben (über 5000 Leute) haben sich ja solidarisch
erklärt. Wichtig ist auch dass dies in der Öffentlichkeit passiert.
Symbolische Aktionen finden auch bei der Gelegenheit in der
Öffentlichkeit statt (Fliggis verteilen, Mahnwache, Podiumdiskussion,
Aktionstage). Es kommt aber meistens nicht zur Zerstörung vor laufenden
Kameras wie am Anfang – wegern Verltungsgefahr durch Polizeigewalt.
Vor Gericht wird die Ausseinandersetzung um Gentechnick ausführlich
dargestellt.Die Presse berichtet ausführlich darüber. Die Faucheurs
volontaires und ihre Aktionsform sind ziemlich populär. (is vielleicht
ein Unterschied mit Deutschland, Subversion, Ziviler Ungehorsam und
weiteren Protest- und Aktionsformen gehören schon zur französischen
(Streit)Kultur).
Die Rechtssprechung ist sehr unterschiedlich. In Toulouse, wo ich mal
dem Verfahren beigewohnt habe wurden die Angeklagten zu hohen
Geldstrafen verurteilt. In Orléans und Versailles wurden sie in erster
Instanz frei gesprochen. Es wurde festgestellt, dass die AktivistInnen
das Feld zerstört haben. Aber sie dürfen hierfür nicht verurteilt
werden. Notstand war gegeben. Und wenn die Gesellschaft sich schneller
entwickelt als die Gesetze, wenn eine große Gefahr für die Gesellschaft
dadurch entsteht, darf (muss sogar) die Bevölkerung Widerstand leisten.
Das ist praktisch die Anerkennung vom Recht auf Widerstand gegen
Unterdrückung (Résistance à l'oppression) durch ziviler Ungehorsam. Auch
wenn das Gericht diese Begriffe nicht verwendet hat. Die
Staatsanwaltschaft ist in Berufung gegangen.
<>
Schöne Grüße
Cécile
_*Feldbefreiungen in Frankreich: Les faucheurs volontaires d'OGM*_
_Berichte über Aktionen 2004:_
http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
*Genfood:1500 Aktivisten auf dem Schlachtfeld*
23.08.2004
Protest gegen Genfood in Frankreich. 1500 Aktivisten melden sich als
freiwilige MäherInnen und mähen ein Getreidefeld ab. Dies Aktionen sind
öffentlich und gewaltfrei. Es ist bein den Gerichtsverfahren mit starker
Repression zu rechnen.
Es ist schon längst bekannt: die Genfoodindustrie will den Anbau von
genetisch manipuliereten Getreide trotzt straker Widerstand von Seite
der Bauern und allgemein der Bevölkerung durchsetzen. Der Anbau ist in
Frankreich bisher verboten, aber Experiment dürfen durchgeführt werden.
Der Weg zum Anbau wird dadurch geöffnet. Das Lobby setzt sich im Name
von Globalisierung und freiem Handel durch. Und die Regierenden machen
mit. Tausende von Experiment unter freiem Himmel wurden dieses Jahr vom
Ministerium genehmigt.
Schon seit Jahren wird Widerstand geleistet: 1997 schon wurde ein
Getreidefeld abgemäht, die Kommunen sprechen Verbote für Genfoodanbau
aus ( diese Verfügungen werden aber meistens vom Prefet als ungültig
erklärt... und der Prefet ist der Vertreter vom Staat in den Regionen...
er wird net vom Volk gewählt, sondern vom President ernannt...).
Eine Wende findet Heute statt, Widerstand wird jetzt zu
Massenwiderstand!!! Aktionen des Zivilen Ungehorsams finden immer
häufiger statt.
Widerstand keimt auf: Ziviler Ungehorsam
Am 25. Juli dieses Jahres hat die erste grosse riesige öffentliche
direkte Aktion des zivilen Ungehorsams gegen Genfood in der Nähe von
Toulouse stattgefunden. Ein Getreidefeld wurde von 1500 „freiwilige
MährInnen“ (faucheurs volontaires) abgemäht. Die Aktivisten haben den
Aufruf des alternativen Bauernverbands Confédération paysanne gefolgt.
Schon am vorheriger Tag sind die Leute angekommen. Die Aktion wurde
sogfältig vorbereitet: Hintergründe zur Genfoodproblematik. Die
Problemen, Folgen wurden in Workshops un Plenum diskutiert:
Gewaltlosigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Gewahrsam und juristrischen
Folgen...
Und am Sonntag 10 Uhr ging es los! Die Aktion war öffentlich, die
gesamte Nationalpresse war dabei. Es ging nicht darum sich zu vermummen
(ist in Frankreich genehmigt), sondern sie Aktion in der öffentlichkeit
zu erreichen. Dieses Ziel wurde erreicht.
Schon auf dem Weg zum Feld haben die Aktivisten Beifall von Seite der
AnwohnerInnen bekommen. Es wurde beim Mähen gesungen , Jugendliche,
Kinder, Eltern, Bauern waren dabei... Eine fröhliche Stimmung! !
Weitere Aktionen dieser Art haben seitdem in Verschidenen Regionen
Frankreichs stattgefunden. Am 8. August fande 2 Aktionen statt mit
jeweils 500 Leute. Die Bullen haben waren immer vor Ort, aber sie haben
die Aktionen bloss durch Fotographieren und Polizeisperre auf der
Strasse am ende der Aktion „dokumentiert“. Bei einer Aktion wurden
jedoch Leute verletzt und zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Prozesse kommen noch... Die Polizei konnte sowieso nicht eingreifen,
wegen der Anzahl an freiwiligen MäherInnen!!! (1500 Aktivisten/ 600 Bullen)
Repression
Wer sich politsch durch Aktionen des zivilen Ungehorsams engagiert hat
meistens mit Repression zu rechnen. 10 Personen wurden von der
Staatsanwaltschaft Toulouse schon mal vorgladen. Betreff:
Sachbeschädigung am 25. Juli...
Das sind nicht die ersten Verfahren zum Thema. Aber die bisherigen
Aktionen veliefen meistens geheim und die Leute haben den Tat nicht
zugestanden. Sie wurden meistens zu Geldstrafen verurteilt und
kriminalisiert.
Die Strategie ist heute anders. Die Aktivisten wollen die Aktion
verteidigen und die Genfoodproblematik vor Gericht erlaütern. Nur 10
Personen (vor allem Grüne Abgeornete und Bauer der Confédération
paysanne) wurden bisher vorgeladen. Wietere Vorladungen folgen noch,
Willkür herrscht bei der Auswahl der Vogeladenen. Die Behörde will nicht
gegen alle TeilnehmerInnen ermitteln, sie hat nicht genügend Kräfte
dafür, sie will dazu die Aktivisten vereinzeln und einschüchtern.
Weitere Personen wollen sich jedoch als freiwilige MäherInnen bei der
Staatsanwaltschaft melden. Dadurch wollen sie Sand ins Getriebe der
Justiz stecken und die Öffentlichkeit durch Zusammenhalt der Bewwegung
erreichen. Unter dem Moto „ Wir haben das feld abgemäht, wir sind stolz
darauf, unsere Aktion ist gerecht, wir handeln sebstbewusst und
akzeptieren es nicht kriminalisiert zu werden, wir werden uns verteidigen.“
Der Minister hat aber der Justiz mitgeteilt, sie müsse streng gegen die
Aktivisten vorgehen.
Ob das freiwilig Melden eine gute Idee ist, bezweifeln einige
Aktivisten, mal sehen was noch von Seite der ungerechten Justiz kommt...
A bas les OGM!!!
http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml
*Genfood: Gewaltsame Repression bei Aktionen*
16.09.2004
In Frankreich haben sich tausende von „freiwiligen MäherInnen“ an
friedlichen medienwirksamen Aktionen des zivilen Ungehorsams beteiligt,
indem sie Getreidefeldern zerstörten. Indymedia berichtete:
http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
Die Polizei, die bisher bloss zugeschaut hat, änderte aber plötzlich
ihre strategie: Bei der letzten Aktion wurden Leute teilweise schwer
verletzt.
Parallel dazu laufen Gerichtsverfahren. Der erste Prozess gegen 8
Aktivisten war in Toulouse am 16. September geplant.
In Frankreich haben sich seit mitte Juli tausende von „freiwiligen
MäherInnen“ an friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams beteiligt.
Indymedia berichtete: http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
Sie haben den Aufruf zur Zerstörung von genetisch manipulierten
Getreidefeldern des Bündnises „freiwillige MäherInnen“ gefolgt. Die
ersten Aktionen sind Medienwirksam gewesen, sie verliefen in einer
freulichen friedlichen Stimmung. Die Polizei war kaum zu sehen, auch
wenn mit Kräften vor Ort, sie griff nicht ein.
Die Polizei änderte aber plötzlich ihre strategie: Bei der letzten
Aktion in Auch (Depatement Gers, 70km entfernt von Toulouse) griff sie
ohne Vorwarung ein. Sie schoss Trännengas- und Schockgranaten auf die
AktivistInnen. Viele wurden verletzt, darunter auch Kinder und alte
Menschen.
Parallel dazu laufen Gerichtsverfahren. Der erste Prozess gegen 8
Aktivisten war in Toulouse am 16. September geplant und wurde
verschoben, weil 1500 sich damals beteiligt haben, nicht 8!! (siehe
erster Bericht)
Auch: Gewalt ohne Verhältnis gegen friedliche AktivistInnen
Am 5. September 04, wollten ca. 1000 Leute öffentlich gegen die
Genfoodlobby protestieren, indem sie ein Getreidefeld in Auch abmähen
wollten. Die Aktionsforme ist nicht neu und wurde schon mehrmals
erfolgreich ausprobiert. Aber dieses Mal wartete die Polizei auf die
AktivistInnen. Die AktivistInnen wurden schon auf dem weg zum Feld
gestoppt. Sie wurden ohne Vorwarnung angegriffen. Fliehende Personen,
egal, ob Kinder, Erwachsene oder alten Menschen, wurden verfolgt. Leute
wurden verprügelt, viele wurden von den Tränengas- , Angriffs- und
Schockgranaten verletzt (Taubheit, Wunde wegen Knüpel, wegen
Splitergranaten, Verbrennungen, ...). Laut Augenzeuge war sogar ein mit
Granten bewaffneter Hubschrauber im Einsatzt. Polizisten mit Hunde waren
auch vor Ort.
Die Polizei griff auf Befehle des Prefets ein. Der Prefet (Vertreter vom
Staat in einer Region, er wird nicht gewählt, sondern ernannt. Er ist
u.a. verantwortlich für Polizeieinsätze) war ja nicht vor Ort... und er
lobt jetzt seine Garde, die die bösen gewaltsamen DemonstrantInnen
verhindert hat.!!! Laut Aussage eines Krankenhausartzes hatte sogar der
Prefet schon am Vormittag (also vor der Aktion) das Kankenhaus
angerufen. Er teilte mit, es sei warscheinlich, dass verletzte
DemonstrantInnen am Nachmittag zum Krankenhaus gebracht werden.
Bilanz: Die spiessige Presse übernahm die Zahlen der Polizei: 2
Verletzte auf beiden Seiten. 2 Bullen haben sich nämlich mit eigenen
Granaten selbst verletzt!! Laut Feuerwehr aber wurden 60 Verletzte
behandelt, darunter wurden 4 ins Krankenhaus gebracht. Sogar ein
8-jähiges Mädchen wurde von einer Granate getroffen. Nur die selbst von
der Gewalt betroffenen Jounalisten berichteten ehrlich über die
Ereignise. (z.B. la dépêche du Gers)
11 Personen wurden mit Handschellen gewaltsam abgeführt und vorläufig
festgenommen. Diese Personen wurden als „Zeuge“ vernommen. (es gibt
keinen Straftat, die DemontrantInnen konnten nicht zum Feld hin!) Nur 3
von denen wurden zum Revier gefahren, die DemonstrantInnen verhinderten
nämlich Stundenlang ihren Abtransport. Gegen 20Uhr waren alle
Festgenommenen wieder auf freiem Fuss.
Über 200 Bereitschaftspolizisten waren im Einsatz. Wer zahlt diesen
Einsatz??? Die ganze Problematik zeigt wie schwach unsere Demokratie
ist!!! Laut Umfrage ist in Frankreich 70% der Bevölkerung gegen Genfood.
Die Staatsgewalt dient und verteidigt die nur an Profit -nicht an
Menschen orientierte Genfoodindustrie. Dieses kapitalistische
profitorientierte System muss abgeschafft werden!
Ein paar Gedanke
Viele Beteiligten fragen sich jetzt warum die Polizei plötzlich so
gewaltsam handelte. Diese Gedanken sind wichtig, um den Kampf alle
zusammen fortfürhren zu können. Denn die Bewegung ist vielfältig,
Menschen aus verschiedenen Horizons mit unterschiedlichen politischen
Erfahrungen haben mitgemacht. Für viele Menschen war das die erste
Aktion des zivilen Ungehorsams. Die staatsmacht wollte sicherlich die
„Masse“ einschüchtern und erschrecken, nachdem sie den Widerstand mit
Prozessen und Verurteilungen nicht eindämmen konnte. Solche Aktionen
finden nämlich schon seit 1997 statt (jedoch geheimer und mit weniger
Beteiligten), Menschen wurden schon verurteilt. Und die Repression
seitens der Justiz geht weiter: Im Bezug auf die erste Aktion vom
letzten Sommer hat die erste Verhandlung vor Gericht am 16.
stattgefunden. Aber eine neue Aktion des zivilien Ungehorsam ist vor
ende September geplant!!! Am 25. in der Region Poitou Charente, die
Region vom Premier Minister Rafrfarin !!
Das Verfahren vom 16. September in Toulouse
8 Leute wurden angeklagt. 1500 waren am 25. Juli dabei. Angekagt werden
wenige, gemeint sind alle AktivistInnen. Die Justiz will vorallem
bekannte Personen anklagen (Verbandsleader, Abgeordnete, OB...), um
pressewirksame Verurteilungen schnell auszusprechen. Ein termin für ein
Verfahren mit 1500 Leute ist nicht so einfach zu finden wie für 8
Personen, die Ermittlungen würden dazu deutlich länger dauern. Das will
der Staat nicht. Er will ja durch schnelle strenge Verurteilungen
einschüchtern. Der Minister D. Perben hat selber mitgeteilt, die Justiz
solle streng vorgehen. Wo ist die Trennung zwischen Staat und Justiz??
Noch eine unangenehme Frage für die Oligarchen, die immer wieder sagen,
der Staat stehe für Demokratie ein.
Doch die AktivistInnen wissen was Solidarität bedeutet!!! Aus diesem
Grund haben sich mehr als 400 Beteiligten bei der Gendarmerie selbst
denunziert! Sie verlangten eine Anhörung.
Am 16. September war die Place du Salin in Toulouse voll. Ein paar
hundert DemontratInnen und UnterstützerInnen waren vor Ort... so wie
hunderte von CRS (Bereitschaftsbullen). Alles rund um dem Gebäude war
abgeriegelt.Wovon die Staatgewalt angst hatte, weiss Mensch nicht, es
gibt ja kein Feld in der Stadt... Die Ageklagten verlangten erfolgreich
die Verschiebung des Prozess. Der Prozess wird nun am 9. September in
einer grösseren Raum stattfinden. Bisdahin sollen andere Beteiligten
verhört werden. Aber die Staatsanwaltschaft hat doch gemeint, sie
entscheide wohl alleine gegen wen sie ermitteln werde. Wenn alle
Beteiligten nicht mitangeklagt werden, wollen die 8 den Saal verlassen...
Ein weiteres Verfahren steht ende September an, es bezieht sich auf eine
ähnliche Aktion vom 15. August in der Nähe von Clermont ferrand. Mehre
öffentlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams haben nämlich in diesen
Sommer stattgefunden: in Cournon, Pythiviers... Die
Verteidigungsstrategie ist die gleiche! Eine gut organisierte Strategie
ist wichtig, denn die Strafe kann besonders hoch liegen: Laut gesetzt
bis zu 2 Jahre Haft ohne Bewährung und 70 000 Euros Geldstrafe...
Bezüglich Auch, haben AktivistInnen die Polizei wegen Körperverletzungen
angezeigt. Mal sehen, ob die Justiz da reagiert...
Zum Schluss...
Ein Bauer wird bald seine Ernte vernichten... Warum? Das biologische
Getreide wurde duch Bestäubung von genmanipuliertes Getreide
verseucht... Wer ist dafür verantwortlich? Die Genfoodindustrie! Wer
wird bezahlen? Die Genfoodindustrie? Nein, der Bürger mit seinen Steuern...
Halte aux OGM!!! Tous solidaires!
Einige Homepage für weitere Infos (auf Französisch):
Construire un monde solidaire :
http://www.monde-solidaire.org/spip/index.php
Chiche!: www.chicheweb.org
Confédération paysanne: http://www.confederationpaysanne.fr/index.php3
Greenpeace : http://greenpeace.datapps.com/detectivesOGM/index.php3
Grainvert: http://www.grainvert.com/
http://germany.indymedia.org/2004/09/94889.shtml
*Erneut Polizeigewalt gegen GenfoodmäherInnen *
28.09.2004
Bei den ersten Aktionen dieses Jahres in Frankreich, gelang es den
AktivistInnen (Gefood)Getreidefelder abzumähen. (Indymedia berichtete
über Verdun / Garonne: http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
). Anfang September war es dann plötzlich zu Auseinandersetzungen mit
der Staatsgewalt gekommen. http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml
Am 25. September rief erneut das "Bündnis freiwilger MäherInnen" dazu
auf, ein Getreidefeld in der Nähe von Poitiers (bei La Puye) abzumähen.
Die Anwesenden wurden wiederum ohne Vorwarnung angegriffen. Die
Beteiligte sprechen von "Bürgekriegszustände". Es wurden sogar
Angriffsgranaten eingesetzt. Ein Feld wurde aber trotzdem zerstört.
Gut 500 Leute hatten sich am Samstag nachmittag in La Puye verabredet.
Ziel war, durch Aktionen des zivilen Ungehorsams weiterhin zu
Protestieren. Eine Kundgebung fand zuerst statt. Die AktivistInnen
überlegten kurz über die Strategie. Sie hatten alle noch die Bilder vom
letzten Mal im Kopf: Tränengas, blutige Verletzungen, Gewaltsame
Festnahme mit Knüppeleinsatz.
Die AktitvistInnen sind daher vorsichtiger gewesen. Schon im Dorf war
die Gendarmerie überall mit Strassensperre anwesend. Sie lies aber
erstmals die DemonstrantInnen durchgehen. Die Stimmung war aber schon
gespannt.
Frauen, Abgeordnete und Gewekschaftler hatten beschlossen vorne zu
gehen, um die ganze Demo vor der Polizeigewalt zu schützen. Aber die
Gardes Mobiles haben gleich ohne Vorwarnug geschossen, die AktivistInnen
war noch etwa 400Meter vom Feld entfernt!! Es ist den Bullen Wurst, wer
da vorne steht. Die Gardes Mobiles sind besonders gewaltsam. Das ist
eine spezielle Einheit der Gendarmerie. Die Gendarmerie ist nicht Teil
der Polizei, sonder der Armee. Diese Einheiten haben insofern eine
militärische Ausbildung, sie handeln auf Befehle und denken überhaupt
nicht nach. Ob sie Menschen verletzen oder sogar töten können spielt
keine Rolle, die Leute hier gegenüber sind ja die Freinde, die Bösen.
Tränengasgranaten und schockgranaten sind hin und her geflogen. Menschen
wurden dadurch verletzt. Aber am schlimsten waren die Angriffsgranaten
mit Feinsplitt drin (also Metalteilen). Die Wunden sind beeindruckend:
Kleidungen in Lumpen und Metalteile im Körper, dicke Schuhe zerstört und
Wunde am Fuss, - siehe Fotos und weitere Fotos mit einem ausführlichen
Bericht auf Französisch sind unter zu lesen.
http://mdh.limoges.free.fr/support/valdiv/index.htm
Bilanz: 2 Leute vorläufig festgenommen, 15 Verletze, teilweise schwer
(die Sprecherin von den Grünen musste bin zum nächsten Tag im
Krankenshaus bleiben)
Die Gewaltanwendung war ohne Verhältnis, denn es um friedlichen Aktionen
geht!!! Hätten die Gardes Mobiles nicht geschossen, hätten die
Demonstranten nicht versucht die Polizeitkette durchzubrechen. Es war
nämlich klar, dass zu viel Bullen vor Ort waren.
Das Bündnis bewertet aber diese Aktion trotzdem als Erfog. Die Presse
berichtete reichlich darüber und sprach sogar von "Bügerkrieg".
Journalisten wurden selbst verletzt?Die Gewalt hat bei manchen
schokierten AktivistInnen Abschreckungseffekte. Das ist was der Staat
erreichen will. Aber die Bevölkerung reagiert auch darauf. Viele Leute
unterstützen diese Aktionen. Heute noch im Rundfunk "wenn der Staat so
scharf reagiert, da mache ich mir Sorgen, der hat ja mal was zu
verbergen". "Ich mähe nicht aber ich unterstütze, ich will ja keine
Diktatur"
Und? ein Getreidefeld wurde trotzdem zerstört" In der Nacht zuvor haben
einige AktivistInnen eine geheime Aktion durchgeführt?.
Das Bündniss will sich noch vor Endes des Jahres zusammentreffen, um
über die nächsten Aktionen zu diskutieren. Öffentliche Aktionen wie die
letzten werden bestimmt nicht mehr stattfinden. Möglich wäre, geheime
Aktionen durchzuführen. Die ca. 6000 Leute die den Aufruf "?freiwilige
MäherInnen" unterschrieben haben, würden gemeinsam die Verantwortung für
die Aktion übernehmen.
Der Kampf ist auf jeden Fall nicht zu Ende. Und in der nächsten Zeit
stehen Prozesstermine an. Das ist auch die Gelegenheit, das Thema in der
öffenlichkeit zu bringen, politische Prozesse durchzuführen. Gemeinsam
sind wir srtark, wir fürchten nicht die Repression und suchen immer neue
Wege. Kreativität und Solidarität sind unsere Waffen.
A BAS LES OGM!!!!!
_Berichte über Aktionen 2005:_
http://de.indymedia.org/2005/06/121376.shtml
*Feldbefreiung in Frankreich, Widerstand lebt *
23.06.2005
Der Widerstand gegen gentechnisch manipulierten Pflanzen (GMO) ist
weiterhin lebendig in Frankreich. Am 16. Juni war's internationaler Tag
gegen GMO, zahlreiche Versammlungen fanden in Frankreich statt..
Angefangen hat alles in der 90er, als kleine Gruppen Felder nachts zu
mähen anfingen. 2003 folgte dann ein großer Aufruf zu ziviler
Ungehorsam, der von rund 4000 Personen unterzeichnet wurde.
Das „Bündnis der freiwilligen MähenrInnen“ wurde gegründet. Zahlreiche
Felder wurden im Sommer 2004 befreit (etwa die Hälfte). Siehe:
http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
Der Staat kündigte starke Repression an. Aktionen wurden gewaltsam
verhindert, so dass „Befreiungsaktionen“ mit offenem Gesicht beinahe
unmöglich geworden sind und meistens nachts durchgeführt werden (Indy
berrichtete: http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml und
http://germany.indymedia.org/2004/09/94889.shtml ).
Gerichtsverfahren wegen gemeinschaftliche Zerstörung wurden gegen die
„Köpfe“ der Bewegung eingeleitet und laufen ein Jahr später noch.
Der 16. Juni 2005
Am weltweiten Aktionstag gegen Genfood nahmen viele Leute teil.
Dezentrale Versammlungen wurden organisiert. Es handelte sich meistens
um Infoveranstaltungen: in Paris, Lyon, Clermont Ferrand, ...
In der Nähe von Toulouse wollten die AktivistInnen einen Feld befreien,
indem die BIO-Saatgut aussäen (Symbol für Alternativ!). Eine ähnliche
Aktion wurde in der Nähe von Clermont-Ferrand vor ein paar Wochen
durchgeführt. In der Region Midi-Pyrénée (Hauptstadt Toulouse) wurden
dieses Jahr zahlreiche „Experimente“ genehmigt.
Nach einem gemeinsamen Picknick in Mondonville fuhren die rund 200
AktivistInnen (die Zivil-Bullen dazu!) erstmals zum Sitzt der Firma
Biogemma. Die Firma führt Experimente auf dem eigenem Grundstück durch.
Es wurden Transpis aufgehängt und Nahrungsmittel (mit Genfood drin)der
Firma zurückgebracht. All das von einem starken Polizeiaufgebot
beobachtet und bewahrt. Der OB von Mondonville hat versucht, die
Versammlung in der Kommune zu verhindern. Er hatte Angst, dass die
AktivistInnen kommen und den Volksfest im Dorf behindern... Die V-Männer
haben nämlich ein paar Tage vor dem 16. den OB angerufen und gesagt, sie
wussten über eine Versammlung von gewaltbereiten AktivistInnen. Erst
nach einer Diskussion verstand der OB, dass es nicht der Fall war... Das
Nächste mal wollen die AktivistInnen intensiver mit der örtlichen
Bevölkerung reden, damit der Staat nicht mit Desinformation eingreift,
und damit die Leute mitmachen.
Die Gruppe setzte sich kurz darauf in Bewegung Richtung Menville. In
Menville liegen mehrere Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen.
Die AktivistInnen konnten sich aber nicht vom Feld nähern. Mehrere
Polizeisperre standen auf dem Weg. Die erste Sperre wurde schnell
überwindet und die AktivistInnen liefen noch ein paar hundert Meter
weiter. Überall standen Bereitschaftspolizisten in kompletter
Kampfausrüstung. Rund um dem Feld waren Absperrgitter aufgebaut worden.
Die AktivistInnen hatten noch die gewaltsame Auseinandersetzung und die
durch Angriffsgranaten zahlreichen Verletzen vom letzen Mal im Kopf. Es
wurde beschlossen nicht weiter zu gehen, um einen Angriff der Polizei zu
verhindern. Mit 200 Leute hätte eine Auseinandersetzung nichts gebracht.
Die Strasse wurde bemalt, so dass jeder weiß wo das Feld liegt. Es ist
wahrscheinlich, das das Feld in den kommenden Wochen zerstört wird... Es
wurde bei der Abschlusskundgebung angekündigt, dass eben ein Feld vor
wenigen Tagen in der Gegend abgemäht worden war... Die Felder müssen
rund um die Uhr bewahrt werden, den sie sonst nachts befreit werden...
Wird schön teuer! Die AktivistInnen versuchen die Felder aufzulisten,
damit informelle Gruppen nachts handeln können. Solche Aktionen sind
aber nicht ohne Risiko. Das Motto heißt „nicht erwischt werden“. Nachts
schlagen die Bullen noch stärker, denn keine Presse oder keine Zeuge vor
Ort sind. Und es ist mit besonders starker Repression vor Gericht zu
rechnen.
Der Tag endete mit einer gemeinsamen Diskussion über Perspektiven (wie
sollen Aktionen des zivilen Ungehorsam organisiert werden, wie kann man
trotzt Repression erfolgreich werden -d.h. Felder Befreien!...) und den
aktuellen Stand bei den Verfahren vor Gericht. Viele Fragen bleiben
offen und werden beim nächsten bundesweiten Treffen am 14. Juli diskutiert.
Gerichtsverfahren und Repression:
2004 wurden Felder befreit. 1500 Personen beteiligten sich an der ersten
Aktion in der Nähe von Verdun sur Garonne. Kurz darauf wurden 9 Leute
angeklagt. Angeklagt werden wenige, aber gemeint sind wir alle. Das ist
der Grund warum 400 AktivistInnen sich in September freiwillig bei der
Staatsanwaltschaft gemeldet haben (wobei nur etwa 200 sich rechtzeitig
bei den Anwälten rechtzeitig meldeten), um selber mitangeklagt zu
werden. In November beschloss das Gericht, dass diese Leute im Verfahren
miteinbeziehen werden müssen. Es geht ja um „gemeinschaftliches
handeln“, die Staatsanwaltschaft hat diese Tatsache erkannt. Aber sie
hat gegen diesen Beschluss geklagt. Und das Berufungsgericht entschied
darüber am 14 April: 9 Leute werden angeklagt, nicht 200. UND... Das
Berufungsgericht wird die Sache selber verarbeiten. Das heißt, die
Angeklagten werden direkt vor dem Berufungsgericht stehen und dürfen
dann nicht... in Berufung gehen! Das Prozess wird am 20. September statt
finden. Weitere Verfahren gegen GenfoodmäherInnen - in Bezug zu
ähnlichen Aktionen mit jeweils etwa 400 TeilnehmerInnen - in Orléans
oder Riom laufen gerade genauso.
Die Genfoodlobby ärgert sich, weil die Verfahren sich in die Länge
ziehen. Die Regierung auch. Der ehemalige Justizminister Perben schrieb
eine „Circulaire“ (ein Rundschreiben) an die Staatsanwälten am 30. Mai
(am Tag nach dem Referendum über die EU-Verfassung und vor der
Regierungswechsel – ist aber kein richtiger Wechsel, die Rechte bleibt
an der Macht). Nach diesem Rundschrteiben sollen die AktivistInnen
möglichst schnell verurteilt werden (das heißt Schnellverfahren). Die
Staatsanwaltschaft soll freiwillige Massen-erscheinungen nicht
akzeptieren. Die Verfahren sind gezielt gegen die Bewegungsführer
(Führer laut Verfassungsschutz Behauptungen!) einzuleiten. Harte Strafe
(vor allem Geldstrafe um die 75000 Euros) sollen verlangt werden. Etc...
Zum Schluss... Die Autorin dieses Beitrags wünscht alles Gute an die
AktivistInnen für die Aktion Feldbefreiung am 31. Juli. Siehe:
http://www.gendreck-weg.de/
Unsere Erfahrung kann behilflich sein... Der Kampf gegen Genfood soll
überall statt finden. Solidarität aus Frankreich!
http://germany.indymedia.org/2005/07/123518.shtml
*Frankreich: Genfelder werden weiterhin zerstört *
21.07.2005
Am 14. juli war es nationaler Feiertag in Frankreich. An diesem Tag
gibt's militärische Scheiss-Parade ohne Ende... Aber viele AktivistInnen
haben diesen Tag für sinnvollere Aktionen genutzt!
Die freiwilligen GenfoodmäherInnen versammelten sich in Verdun sur
Garonne (Nähe Toulouse). Das Bündnis protestiert seit 2004 durch
Aktionen des zivilen Ungehorsams (sprich abmähen) gegen den Anbau von
gentechnisch veränderten Organismen.
Bei der Versammlung am 14. Juli wurde vor allem über Genfood diskutiert.
Etwa 800 Leute waren dabei. 3 Workshops mit 3 wichtigen Schwerpunkten
haben stattgefunden: Genfood versus Demokratie, Genfoodanbau und
-Verkauf in Europa, Gentechnik und Krankheiten.
Über die laufenden Prozesse gegen freiwillige GenfoodmäherInnen wurde
auch lange beraten. 2004 haben zahlreiche Aktionen des zivilen
Ungehorsams stattgefunden und die verfahren dauern noch an. Das
Verfahren gegen 9 Aktivistinen bezüglich der Aktion Verdun sur Garonne
2004 (Indy berichtete: http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml
) wird am 20. September stattfinden.
Am 7. Juli dieses Jahres wurde ein Feld in der Nähe von Orléans
zerstört, das Verfahren gegen 6 Leute ist für den 9. August angesagt.
Es wurde auch über die Strategie der Bewegung diskutiert. Ziel ist
soviel Felder wie möglich zu zerstören, indem die Auseinandersetzung mit
der Staatsgewalt verhindert wird. Die Bilder der blutigen Erfahrungen
von 2004 sind noch in den Köpfen.(Indy Berichtete:
http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml und
http://germany.indymedia.org/2004/09/94889.shtml ).
Die Strategie wurde bei dieser Versammlung gleich mal mit Erfolg
ausprobiert.
Am 14. Juli gegen 21Uhr30 fuhren zwei Gruppen in zwei verschiedene
Richtungen. Sie wurden von Polizeihubschrauber verfolgt. Währenddessen
eine weitere kleinere Gruppe sich auf dem Weg machte. Sie gelang zu
einem Feld durch einen Bach, womit die Polizei nicht gerechnet hatte!
Die Gruppe zerstörte das Feld unbemerkt von der Polizei und kehrte ruhig
zurück.
Am Tag darauf wurde bekannt gegeben, dass das Feld in der Nacht abgemäht
worden war. Rund 400Leute gingen anschließend wieder zum Feld hin und
eine liste der TelnehmerInnen wurde der Polizei abgegeben.
Die AktivistInnen hatten noch vor, ein weiteres Feld zu « besichtigen ».
Aber die Polizei hielt sich bereit und sperrte den Weg hin. Die Aktion
verlief genauso wie im Juni (Siehe
http://de.indymedia.org/2005/06/121376.shtml ). Die AktivistInnen
kehrten zurück zum Camp, es kam zu keiner Konfrontation.
Weitere Aktion werden stattfinden, die Ortsgruppen verfeinern ihre
Strategie: geheim, schnell in kleinen Bezugsgruppen angreifen ;
kollektiv und öffentlich die Verantwortung dafür übernehmen.
A bas les OGM !!!
http://de.indymedia.org/2005/08/126430.shtml
*Gendreckweg Aktion in Frankreich: Repression *
30.08.2005
Immer wieder wird gegen Genfood protestiert und die gentechnisch
manipulierte Pflanzen werden zerstört. Nicht nur in Deutschland. In
Frankreich sind die AktivistInnen seit Jahren aktiv. Die Staatsgewalt
reagiert aber immer schärfer darauf. Die kalte Polizeigewalt mit
Tränengas und Knüppeleinsazt genügt nicht mehr. Jetzt werden die
AktivistInnen tagelang eingesperrt und schnell vor Gericht gestellt.
Am Samstag den 27. August wurde eine Mähaktion bei Clemont-Ferrand von
den "Faucheurs volontaires" (Freiwillige Mähern) organisiert. Etwa 400
Menschen haben sich daran beteiligt. Die AktivistInnen haben sich in 3
Gruppen aufgeteilt, etwa wie am 14. Juli bei Toulouse. (siehe:
http://germany.indymedia.org/2005/07/123518.shtml) 3 Feldbefreiungen
waren insgesamt geplant. 3 Gruppen haben sich insofern auf dem weg
gemacht. Eine Gruppe hat es geschafft, das Feld bei Neschers (6000
Quadratmeter) zu befreien, die AktivistInnen mussten sich jedoch am ende
ausweisen.
Bei Nonette (das Feld war 6 ha gross) verlief die Aktion aber ganz
anders.Eine 50Köpfige Gruppe hat angefangen zu mähen und die Polizei hat
dann die weitere Zerstörung mit Gewalt verhindert. Daraufhin wurden 15
Leute (im Alter zw. 22 und 61) festgenommen und nach Issoire gebracht.
Sie mussten das ganze Wochenende im Knast ausharren und wurden
anschliessend nach Clermont Ferrand gebracht, um am Montag im Rahmen
eines Schnellverfahrens vor gericht gestellt zu werden.
Der Richter räumte eine Frist von 3 Wochen ein, damit die Angeklagten
ihre Verteidigung vorbereiten können. Sie wurden gegen der Wille der
Staatsanwaltschaft bis dahin auf freiem Fuss gesetzt. Währenddessen
wurden die Fahrzeuge von den AktivistInnen vor Ort von sogenannten "pro
OGM" (Genfoodbefürworter) stark Beschädigt. Die Polizei griff natürlich
nicht ein. Manche sind der Meinung, dass die Polizei diese Zerstörung
geplannt hatte...
Die Verhandlung wegen gemeinschaftlicher Zerstörung vom Feld
(destruction en réunion) soll jetzt am 16. September statt finden.
Das ist nicht das einzige Verfahren, das in den kommenden Wochen auf dem
Terminkalender von den "Faucheurs volontaires" feststeht.
In Riom werden AktivistInnen vor Gericht am 14. September stehen, in
Toulouse 8 Leute am 22. September (Bericht zu den Aktionen siehe
http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml und
http://de.indymedia.org/2005/06/121376.shtml ), am 29. September in
Lille (die Aktion fand 2001 statt), 6 leute am 27.Oktober in Orléans.
Repression droht!
Entweder werden die Aktionen mit Staatsgewalt wehindert (siehe
http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml und
http://germany.indymedia.org/2004/09/94889.shtml) oder die AktivistInnen
werden vor Gericht verfolgt. Die jüngsten Erreignisse (Mehrtägige
Gewahrsam und Schnellverfahren) waren zu erwarten, denn der Minister
Perben ein Schreiben, dass sich gezielt gegen die Faucheurs volontaires
richtet, noch vor den Sommerferien rumgeschickt hat. Die
Staatsanwaltschaft wird dadurch aufgefordert, Schnellverfahren und
Gewahrsam gegen die AktivistInnen zu bevorzugen. Eine relativ geringe
Zahl von AktivistInnen soll angeklagt werden. "Freiwillige
Mitangeklagte", die aus Solidarität mitangeklagt werden wollen -weil sie
ja eben mit dabei waren!, sollen nicht akzeptiert werden. So sollen die
AktivistInnen kriminalisiert werden.
Die AktivistInnen haben schon angekündigt, dass die Felder in die
Zukunft weiterhin zerstört werden.
Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Info