[Gen-Info] Gen-Gerste

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Fr Mai 5 22:56:17 CEST 2006


Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dienstag, 02. Mai 2006, Nr. 101

Seite 13, Deutschland

*Genmanipulierte Gerste ins Freiland ausgesät*

GIESSEN/NIDDERAU, 1. Mai (dpa). In Gießen ist am Samstag zum ersten Mal 
in Deutschland genmanipulierte Gerste außerhalb eines Labors gesät 
worden. Wissenschaftler der Universität Gießen wollen herausfinden, ob 
die gentechnisch veränderten Pflanzen schädliche Auswirkungen auf 
nützliche Bodenpilze haben. Das Projekt des Instituts für 
Phytopathologie und Angewandte Zoologie wird vom 
Bundesforschungsministerium gefördert. In etwa drei Monaten wird die 
Gerste geerntet, dann sollen auch die ersten Untersuchungsergebnisse 
vorliegen. Am Sonntag protestierten Gegner gegen das Gießener Projekt 
und die geplante Aussaat von genmanipuliertem Mais auf einer hessischen 
Staatsdomäne nordöstlich von Frankfurt. Das Bundesamt für 
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Bonn hatte den 
Antrag der Universität Gießen für die Aussaat von etwa 5000 
genmanipulierten Pflanzen genehmigt. Bis 2008 könnten dort nun jährlich 
genmanipulierte Pflanzen ausgebracht werden, teilte das BVL am Freitag 
mit. Bei Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen seien keine schädlichen 
Einflüsse auf Menschen, Tiere und die Umwelt zu erwarten.

taz vom 2.5.2006, S. 8

      Gen-Gerste im Freien gesät

          Nun wächst nicht nur genmanipulierter Mais, sondern auch
          Gerste in Deutschland

GIESSEN rtr  In Gießen haben Wissenschaftler am Samstag zum ersten Mal 
genmanipulierte Gerste außerhalb eines Labors gesät. Bisher wuchs 
hierzulande nur Genmais. Ursprünglich sollte die Gerste schon letzte 
Woche ausgebracht werden. Dann verschoben die Forscher der 
Justus-Liebig-Universität aber den Termin. Gründe nannten sie dafür 
nicht. Am Samstag sei die Arbeit reibungslos verlaufen, sagte Professor 
Karl-Heinz Kogel nur - "es hat keine Proteste gegeben". Erst am Sonntag 
demonstrierten 170 Gentechnik-Gegner im hessischen Nidderau.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Bonn 
hatte den Antrag der Forscher für die Aussaat von 5.000 genmanipulierten 
Pflanzen auf 9,6 Quadratmetern genehmigt. "Bei Einhaltung der 
Sicherheitsbestimmungen sind keine schädlichen Einflüsse auf Menschen, 
Tiere und die Umwelt zu erwarten." Der Asta der Gießener Universität 
sprach sich indes gegen den Anbau aus: "Zwar ist das Risiko des 
Pollenfluges nahezu ausgeschlossen. Trotzdem haben wir Bedenken und 
lehnen die Versuche ab." In drei Monaten etwa werden die Wissenschaftler 
die Gerste ernten. Die Sorte kann auch fürs Bierbrauen genutzt werden.

taz vom 2.5.2006, S. 8, 41 Z. (Agentur)




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