[Gen-Info] Landliebe und Muellermilch: Verbindung von Gen-Aeckern zu Milchprodukten aufgedeckt (fwd)
Klaus Schramm
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So Aug 28 20:49:44 CEST 2005
Presseerklaerung vom 23. August 2005
Landliebe und Muellermilch: Greenpeace deckt Verbindung von Gen-Äckern zu
Milchprodukten auf
Seelow/Brandenburg, 23. 8. 2005 - Nach Greenpeace-Recherchen beziehen die
zwei grossen deutschen Molkereien Mueller und Landliebe/Campina Milch von
fuenf landwirtschaftlichen Betrieben, die derzeit auch den genmanipulierten
Mais MON810 anbauen. Damit der umstrittene Mais nicht an die Milchkuehe
verfuettert wird, protestiert Greenpeace heute an einem Gen-Maisacker bei
Seelow in Brandenburg. Die Aktivisten haben eine Kuh-Attrappe in das Feld
gestellt, in deren glaesernem Magen Gen-Maisfratzen stecken. Greenpeace
fordert die Molkereien auf, keine Milch von Betrieben abzunehmen, die
Gen-Mais verfuettern.
"Muellermilch und Landliebe/Campina foerdern den Anbau genmanipulierter
Pflanzen, wenn sie Milch von Gen-Milchbauern beziehen", sagt Ulrike
Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Die Unternehmen haben genug
Moeglichkeiten, bei der Milchherstellung Gen-Pflanzen zu vermeiden. Es ist
voellig unverstaendlich, dass sie diese nicht nutzen und ihr Markenimage
aufs Spiel setzen."
Der wenige in Deutschland wachsende Gen-Mais wird fast ausschliesslich als
Tierfutter verwertet. Die Gen-Mais-Standorte der Milcherzeuger fuer
Muellermilch und Landliebe/Campina befinden sich in Brandenburg - Neureetz,
Seelow/Gusow, Neutrebbin und Heinersdorf - sowie im saechsischen
Hasselbachtal.
Das Unternehmen Mueller weigert sich, Verbrauchern eine
Milchvieh-Fuetterung ohne Gen-Pflanzen zu garantieren. Auch
Landliebe/Campina wollen Gen-Pflanzen bei der Milchherstellung nicht
ausschliessen. Andere Unternehmen sind weiter: In der Schweiz und in
Schweden wird aufgrund des Drucks der Lebensmittelhersteller gar kein
Gen-Futter verwendet. In Deutschland vertreibt die Uplaender Bauernmolkerei
Milch mit dem Siegel "ohne Gentechnik". In Oesterreich hat die
Grossmolkerei NOeM AG ihre gesamten Frischmilch-Produkte auf
"Gentechnikfrei" umgestellt.
Da die meisten Verbraucher Gentechnik ablehnen, gibt es in Supermaerkten
keine als Gen-Food gekennzeichneten Lebensmittel. Tierische Produkte wie
Milch, Fleisch oder Eier, die von Tieren stammen die mit Gen-Pflanzen
gefuettert wurden, muessen jedoch nicht gekennzeichnet werden. Verbraucher
koennen daher nicht erkennen, ob Gen-Pflanzen im Spiel waren. Viele
Molkereien nutzen diese Kennzeichnungsluecke aus.
Insgesamt werden in Deutschland dieses Jahr rund 345 Hektar Gen-Mais
angebaut. Urspruenglich waren ueber 1000 Hektar geplant. Doch die riskante
Saat entpuppte sich als Ladenhueter und ein Grossteil der angemeldeten
Flaechen wurde von den Landwirten zurueckgezogen. Der genmanipulierte Mais
MON810 des US-Gentechkonzerns Monsanto ist die einzige in der EU zur
Aussaat zugelassene Gen-Pflanze. Wegen ihrer weitgehend ungeklaerten
Risiken haben Oesterreich, Ungarn, Griechenland und Polen den Anbau
verboten. Lediglich in Spanien, Tschechien und Deutschland wird Gen-Mais
kommerziell angebaut.
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