AW: [Gen-Info] Studie zu Gen-Milch drei Jahre geheim gehalten

Bund Naturschutz bundnatu at netsurf.de
Di Jun 22 16:43:15 CEST 2004


Sehr geehrter Herr Schramm,

auch ich habe heute in der Presse von den Gentec-Funden in der Milch
gelesen.
In den Nürnberger Nachrichten wird außerdem berichtet, dass die
Weihenstephaner
Forscher darauf hin eine Versuchsreihe zur Überprüfung durchgeführt
haben,wobei
keine entsprechenden Funde mehr auftraten.
Auch Greenpeace hält es laut NN für möglich, dass die Fragmente über die
Luft
z.B. durch Futterstaub direkt in die Milch gelangt sind.

Das scheint mir doch ein relativ ausgewogener Zeitungsbericht zu sein.
Leider erwähnen Sie diese Folgeuntersuchung in Ihrem Gen-Info mit keinem
Wort.

Mit freundlichen Grüßen,
Barbara Strohmeier
(kritische Gentechnik-Kritikerin)

Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Kreisgruppe Nürnberger Land
Penzenhofener Str. 18
90610 Winkelhaid
Tel.: 09187-4666
Fax: 09187-4960
http://home.netsurf.de/bundnatu/

BITE BACK: WTO HANDS OFF OUR FOOD!
Bush is using the World Trade Organisation
to force-feed you genetically modified
food! You can help stop them: Bite Back
today and sign the Citizen's Objection
to the WTO at http://www.bite-back.org


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: gen-info-bounces at ilpostino.jpberlin.de
[mailto:gen-info-bounces at ilpostino.jpberlin.de]Im Auftrag von Klaus
Schramm
Gesendet: Montag, 21. Juni 2004 23:57
An: gen-info at listi.jpberlin.de
Betreff: [Gen-Info] Studie zu Gen-Milch drei Jahre geheim gehalten


Hallo Leute!

Wie heißt es so schön: "Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch
ans Licht der Sonnen!"

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net

21.06.2004

                  Wissenschaftsskandal

             Negative Studie zu Gen-Milch drei Jahre geheim gehalten
             Gen-Futter ist doch in der Milch nachweisbar

             Manipuliertes Erbgut aus Futter-Pflanzen wie Gen-Soja
             und Gen-Mais, die auch hier in Deutschland bereits im
             Einsatz sind, läßt sich in der Milch von Kühen
             nachweisen, denen dies verfüttert wurde. Drei Jahre lang
             wurde ein Untersuchungsbericht des
             Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel in
             Weihenstephan, Bayern, unter Verschluß gehalten. Aus
             dieser Studie geht hervor, daß in der Milch von Kühen,
             denen genmanipulierte Futtermittel zu fressen gegeben
             wurden, Teile der Erbsubstanz der eingesetzten
             Gen-Pflanzen zu finden sind.

             Greenpeace veröffentlichte heute diesen
             Untersuchungsbericht, den Unbekannte der
             Umwelt-Organisation zugespielt hatten. So ist auch das
             gerade eben erst durch den Bundestag geschleuste
             Gentechnik-Gesetz, das vorgeblich eine Koexistenz
             regeln soll, obsolet. Kritisiert wurde schon seit einiger
             Zeit, daß alle Nahrungsmittel als "gentechnik-frei"
             deklariert werden sollen, die nicht unmittelbar
             genmanipulierte Bestandteile enthalten. Doch 80 bis 90
             Prozent aller Gen-Pflanzen werden als Futtermittel
             vermarktet und gelangen durch die Mägen von Kühen,
             Schweinen und Hühnern in die Nahrungskette. So
             können die KundInnen im Supermarkt keineswegs die
             vielgepriesene "Abstimmung mit dem Einkaufskorb"
             realisieren.(1)

             Bisher wurde von Seiten der Genforscher und der
             Konzerne behauptet, Gen-Pflanzen würden in der
             Verdauung der Tiere abgebaut und könnten auch nicht
             in Spuren in Fleisch oder Milch gelangen. In den
             analysierten Milchproben wurde jedoch - so die
             veröffentlichte Studie - die Erbsubstanz von
             genmanipuliertem Roundup-Ready-Soja und Gen-Mais
             der Sorte Bt 176 nachgewiesen. Greenpeace fordert nun
             weitere Studien und die Kennzeichnung von tierischen
             Produkten, die mit Hilfe von Gen-Futter erzeugt wurden.
             Was die Genforschung bisher als unmöglich dargestellt
             hatte, müsse nun anders bewertet werden, erklärte
             Greenpeace.

             In der aktuellen Kampagne gegen Müller-Milch und bei
             der Klage, die der Branchenführer dagegen angestrengt
             hat, kann die veröffentlichte Studie zum Zünglein an der
             Waage werden. Müller-Milch verweigert laut Greenpeace
             jede klare Auskunft darüber, ob die verarbeitete Milch
             von Kühen stammt, die mit Gen-Pflanzen gefüttert
             wurden. Unterlassungsklage gegen die
             Greenpeace-Kampagne hat Müller-Milch beim
             Landgericht Köln eingereicht. Am Mittwoch, 23. Juni, will
             das Gericht über die Klage entscheiden.


             Klaus Schramm

             Anmerkung:

             1 Siehe auch unseren Artikel
                 'Müller-Milch verklagt Greenpeace'
                 Motto: Milch stinkt nicht trotz Gen-Futter (2.06.04)
                 www.netzwerk-regenbogen.de/genmueller040602.html


             Hinweis:

             Seit 1998 besteht ein Gen-Moratorium in Europa, das
             aber - insbesondere durch den Druck der US-Regierung -
             in Frage gestellt ist und bereits 2003 hätte fallen sollen. In
             der Schweiz wurden bis Mitte 2003 über 110.000
             Unterschriften für den Erhalt des dortigen
             Gen-Moratoriums gesammelt. Damit ist der Weg in der
             Schweiz für einen Volksentscheid beschritten. Bei der
             Unterschriften-Aktion zum Erhalt des Gen-Moratoriums
             in Deutschland kamen bisher über 330.000
             Unterschriften zusammen. Das hat bereits einige
             Beachtung gefunden. Um den Druck zu erhöhen, muß
             die Beteiligung noch erheblich gesteigert werden -
             Vordrucke für Unterschriften-Listen können von der
             Internet-Seite www.gen-moratorium.de heruntergeladen
             werden.

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