[Gen-Info] Fw: BUND: Gentechnikgesetz mit vielen Unbekannten / Künast soll fehlende Verordnungen vorlegen

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Di Jan 13 17:13:00 CET 2004


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Sent: Monday, January 12, 2004 1:44 PM
Subject: ots: BUND: Gentechnikgesetz mit vielen Unbekannten / Künast soll
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BUND: Gentechnikgesetz mit vielen Unbekannten / Künast soll fehlende
Verordnungen vorlegen


   Berlin (ots) - Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) sieht in dem neuen Gentechnikgesetz von
Landwirtschaftsministerin Renate Künast noch keine ausreichende
Grundlage für den Schutz von Landwirten, Verbrauchern und Umwelt.
Zwar gehe das Gesetz in die richtige Richtung, aber in entscheidenden
Punkten würde auf noch nicht vorliegende Verordnungen verwiesen. So
sei weiterhin unklar, welche Pflichten Landwirte einhalten müssten,
die Gentech-Pflanzen anbauen, und wie der Anbau dieser Pflanzen
überwacht werde.

   Heike Moldenhauer, Gentechnik-Expertin des BUND: "Das angekündigte
Gentechnikgesetz lässt die wichtigsten Fragen außen vor. Wie müssen
Bauern sich gegenseitig informieren? Welche Sicherheitsabstände
sollen zwischen verschiedenen Feldern gelten? Bei welchen Schäden an
Flora und Fauna muss der Anbau von Gentech-Pflanzen abgebrochen
werden? Es bleibt völlig offen, wie das Nebeneinander von
gentechnischer, konventioneller und biologischer Landwirtschaft in
der Praxis funktionieren soll."

   Der BUND kritisiert, dass die Förderung der Gentechnik weiter als
Zweck des Gentechnikgesetzes festgeschrieben werden soll. In der
jetzigen Präambel sei keine Rede von einer Sicherung der
gentechnikfreien Landwirtschaft, sondern nur von der Koexistenz
verschiedener Anbauformen. Bedenklich sei auch, dass die Register, in
denen Gentech-Felder verzeichnet werden müssen, von den Bauern nur
auf besonderen Antrag eingesehen werden können.

   Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Renate Künast muss in
den nächsten Tagen die fehlenden Verordnungen auf den Tisch legen.
Erst dann werden wir wissen, ob die gentechnikfreie Landwirtschaft in
Deutschland noch eine Zukunft hat."

   Wie ernst Künast es mit dem Vorsorgeprinzip nehme, müsse sie jetzt
bei genmanipulierten Zuckerrüben und Raps beweisen. Nach jüngsten
britischen Studien führe der Anbau solcher Gen-Pflanzen zu einem
Rückgang der Artenvielfalt. Diese Tatsache müsse genügen, um das
entsprechende Saatgut zu verbieten.

   Gefahr drohe auch durch das Fehlen einer europäischen Gentech-
Anbauverordnung. EU-Agrarkommissar Franz Fischler habe es versäumt,
klare europäische Richtlinien vorzugeben. Unterschiedliche nationale
Regelungen würden zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führen. Künast
solle sich in Brüssel und bei anderen Mitgliedsstaaten für eine
wirksame EU-Verordnung zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft
einsetzen.


ots-Originaltext: BUND

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Kontakt:

Heike Moldenhauer
BUND-Gentechnikexpertin
Tel. 030-27586-456
oder
BUND-Pressestelle
Philipp Prein
Tel. 030-27586-464/-489, Fax: -449,
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