[Gen-Info] Albanien: Widerstand gegen GMO
Klaus Schramm
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Do Nov 20 20:42:48 CET 2003
Hallo Leute !
Hier ein Artikel von Max Brym zur Situation in Albanien. Nicht nur
in Afrika versuchen die USA ihre GMO durch "Hilfslieferungen" auf
den Markt zu drücken...
Ciao
Klaus
klaus.schramm at bund.net
Albanien:
Proteste gegen
genmanipulierten Mais
Ein Verband von Nichtregierungsorganisationen hat
kützlich auf einer Pressekonferenz in Tirana gegen den
geplanten Import von genmanipulierten Produkten aus
den USA protestiert. Die "Gesellschaft für Organische
Landwirtschaft" (Shoqata e Bujqesise Organike, ShBO )
übte Kritik an der albanischen Regierung, die den Import
von gentechnisch veränderten Mais und Sojabohnen im
Rahmen einer Hilfslieferung an Albanien zuließ. Die
Gesellschaft betonte: "Die Entscheidung ist übereilt
getroffen worden und auch in anderen Ländern auf dem
Globus gibt es Proteste gegen solche Produkte".
Befürchtungen
Das albanische Parlament und die Regierung unter Fatos
Nano haben grünes Licht für den Import von 10.000
Tonnen genmanipuliertem Mais und 6.000 Tonnen Soja
gegeben. Der ShBO- Vorsitzende Lavdosh Feruni
warnte, der Import werde Bio-Produkten Schaden
zufügen." Die genetisch veränderten Produkte schaden
den Unternehmen, den Kleinbauern und bringen das
natürliche Ökosystem durcheinander", erklärte Feruni.
Es wachse das Risiko, daß die einheimischen Pflanzen
nach und nach assimiliert würden. Der Verband
befürchtet schwere Umweltschäden und warnte vor den
langfristigen gesundheitlichen Folgen einer Ernährung
mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Scharf
wurde auf der Pressekonferenz das Landwirtschafts-
und Umweltministerium attackiert. Ein Bauer sagte: "Das
Landwirtschaftsministerium hüllt sich in Schweigen und
das Umweltministerium begrüßt den Vorgang".
Proteste angekündigt
Der Verband für Bio-Landwirtschaft, kündigte
Straßenproteste gegen die Regierung an. Die Bauern in
Albanien sind arm, aber mit ihren Bio- Produkten
produzieren sie schmackhafte und gesunde Nahrung.
Ihre Produkte sind noch auf dem albanischen Markt
vertreten im Gegensatz zu fast allen industriellen Gütern,
die einst im Land hergestellt wurden. Es gibt nur noch
eine extrem minimierte albanische Industrie - sie war der
Weltmarktkonkurrenz nicht gewachsen. Neben der
albanischen Schwerindustrie wurde auch die
Leichtindustrie durch die Wolfsgesetze des
kapitalistischen Weltmarktes zerschlagen. Der
albanische Markt wird von der EU, vor allem von Italien,
als Absatzmarkt für Waren dritter Wahl genutzt.
Albanische Kids tragen am Strand Fußballtrikots mit den
Namen von Maradonna oder von Jürgen Klinsmann. Die
albanischen Bauern leisten sozialen und politischen
Widerstand gegen den kapitalistischen Weltmarkt. In
dieser Auseinandersetzung gibt es neben der
Möglichkeit des Erfolges für die Bio-Bauern auch noch
eine andere Variante. Ein Bauer sagte am Rande der
Pressekonferenz: "Wenn wir ruiniert werden sollen,
dann bauen wir halt Pflanzen an, aus denen bestimmte
Stoffe gemacht werden können. Die Substrate dieser
Produktion können wir problemlos exportieren" Dafür
gibt es in Europa wohlfeile Preise.
Max Brym
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