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<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
<p>Liebe Liste,</p>
<p>anbei eine Lese-Empfehlung für Interessierte an Potentialen
russischer Einflussnahme in Deutschland.<br>
</p>
<p>Wer wissen möchte, wie sich russischsprachige
Personen/Migrant*innen in Deutschland digital u.a. über Politik
informieren - und von wem sie sich informieren lassen, dem sei
eine neue Studie des Zentrums für Osteuropa-Studien in Berlin
empfohlen. <br>
</p>
<p>Kommunikationsnetzwerke (Posts/Reposts) wurden für 2015-2018,
aber auch anlässlich konkreter politischer Ereignisse
(Bundestagswahl, Fall Lisa, anhaltender Ukraine-Konflikt etc.) mit
Hilfe von Gephi ausgewertet und graphisch dargestellt.<br>
</p>
<p>anbei ein <b>Download-Link zur Studie:
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.zois-berlin.de/publikationen/zois-report/zois-report-22018/">https://www.zois-berlin.de/publikationen/zois-report/zois-report-22018/</a></b></p>
<p>Die Studie ist Teil des Projektes <i>„</i><i>Postsowjetische
Migranten in Deutschland und transnationale Öffentlich</i><i>keiten
auf Social Media</i><i>“</i> wurde auf die Frage fokussiert, wie
und inwiefern sich unter Beteiligung postsowjetischer
Migrant*innen in Deutschland transnationale, russisch-deutsche
Öffentlichkeiten mittels Social Media entwickeln. Vertiefende
Forschung ist in Arbeit.<br>
</p>
<p><b>Worum gehts? </b><br>
</p>
<p>Russischsprachige Migrant*innen weisen Züge einer fragmentierten
digitalen Diaspora auf. (...) Bezogen auf das politische Potenzial
bedeutet dies, dass ICT-vermittelte Netzwerke sowohl die
Mobilisierung der politischen Opposition in der Migration und aus
der Migration heraus in Russland, als auch die Mobilisierung
russischsprachiger Minderheiten in Deutschland und anderen
europäischen Ländern durch den russischen Staat fördern.
„Digitalisierte Diasporas“ werden auch innerhalb des politischen
Systems des Aufnahmelandes mobilisiert, wenn auch in Deutschland
das politische Engagemen der postsowjetischen Migrant*innen im
Vergleich zum Beispiel zur türkeistämmigen Bevölkerung begrenzter
ist.</p>
<p>Kaum überraschend bestätigt die Studie u.a. die hohe Popularität
der beiden russischen Social Media Plattformen Odnoklassniki und
VR-Kontakte.<br>
</p>
<p>Auf eine bestimmte politische Ausrichtung wurde die Studie nicht
festgelegt, es ließen sich allerdings nur populistische bis
radikale Akteur*innen der Rechten, und, im kleineren Ausmaß, der
Linken finden.</p>
<p>Zwar gibt es kein "geschlossenes Ökosystem" sowjetisch-deutscher“
Online-Communities, in Sub-Netzwerken lässt sich allerdings ein
hoher Vernetzungsgrad feststellen, der v.a. durch die Übernahme
von Inhalten aus denselben Quellen stammt.(...) <br>
</p>
<p>Staatliche russische Positionen üben so in bestimmten
identitätsbezogenen und politischen Online-Gruppen inhaltlich
Einfluss auf Gruppen im „deutschen“ Segment von VKontakte aus.<br>
</p>
<p>Die deutschen, politischen Accounts auf VKontakte sind im
rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Bereich oder alternativ
in der Nähe bestimmter Akteur*innen der Partei Die Linke zu
verorten. Dabei findet sich eine Vermischung anti-amerikanischer,
xenophober und pro-russischer "Volksdiplomatie" Rhetorik.<br>
</p>
<p>Viel Spaß beim Lesen wünscht</p>
<p>Friederike von Franqué<br>
</p>
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