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<DIV><FONT size=3>zum FoME Jour Fixe 2013 / Berlin /
10.04.2013</FONT></DIV>
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<DIV><FONT size=3>NEUN THESEN zum Charakter von Medienförderung</FONT></DIV>
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<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>1. Förderung zur Entwicklung von Medien ist konstitutiver
Bestandteil eines entwicklungspolitischen Konzepts, das behauptet, es gäbe
Hilfsbedürftige und diesen könne kompetent und sogar selbstlos geholfen
werden.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>2. Dieses einseitig von sogenannten Gebergesellschaften
definierte entwicklungspolitische Konzept erhebt zugleich den Anspruch, in
sogenannten Nehmergesellschaften demokratische Werte zu entwickeln oder sogar zu
verankern.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>3. Alle organisierten Initiativen, die diesem
entwicklungspolitischen Konzept folgen, also auch solche zur Medienförderung,
sind tatsächlich nichts anderes als unterschiedliche Arten von Geschäftsmodellen
der sogenannten Gebergesellschaften.<BR><BR>4. Wie in allen anderen Sektoren
entwicklungspolitischer Aktivitäten sollen auch bei der Medienförderung
konstitutive Merkmale von Gebergesellschaften, also hauptsächlich
marktwirtschaftliche Strukturen, in den Nehmergesellschaften etabliert
werden.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>5. Seminare, Workshops und andere Massnahmen der
Medienförderung sind nicht Instrumente interkulturellen Austausches, sondern
Gelegenheit, in Nehmergesellschaften Agenten eines Wandels zu schulen, der ihnen
Werte und Kompetenz der Gebergesellschaften als dominant und deshalb
erstrebenswert erscheinen lässt.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>6. Bei dieser Förderarbeit wird weitgehend ausgeblendet, dass
sich die marktwirtschaftlich organisierten Strukturen in den
Gebergesellschaften, und damit deren Medien selbst, in einer dramatischen Krise
befinden.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>7. Es wird ferner ausgeblendet, dass es in den
Nehmergesellschaften Kommunikationsformen gibt, die unter Verwendung
kostengünstiger moderner Technologien zu einer Revitalisierung traditionellen
Geschichtenerzählens und damit zu Medienformaten führen können, die von
Strukturen und Ideologien der Gebergesellschaften unabhängig sind.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=3></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3>8. Medienförderer sind aufgerufen, sich in erster Linie mit
solchen traditionellen Kommunikationsstrukturen vertraut zu machen und deren
Protagonisten, falls gewünscht, beim Erlernen technologischer Fertigkeiten zu
helfen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=3><FONT size=2></FONT> </DIV></FONT>
<DIV><FONT size=3>9. Dann kann vielleicht als Grundvoraussetzung allen Handelns
erkannt werden, dass es sich bei den sogenannten Nehmergesellschaften auf Dauer
um Überlebensgesellschaften handelt, die Agenten aus der Welt von
Erlebnisgesellschaften nicht brauchen. </FONT></DIV>
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<DIV><FONT size=3>Klaus Jürgen Schmidt<BR></FONT><FONT lang=2 color=#133064
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href="http://www.radiobridge.net/mediendebatteB.html">www.radiobridge.net/mediendebatteB.html</A></U></FONT></DIV></DIV></FONT></BODY></HTML>