<table cellspacing="0" cellpadding="0" border="0" ><tr><td valign="top" style="font: inherit;">Hab meine Dipl Arbeit ueber Frauen NGOs in Aegypten und Iran geschrieben als Akteure soziopolitischen Wandels, insofern bin in der Unterstuetzung dabei.<br><br>MfG<br><br>Lubna<br><br>______________________________ <br><br>Dipl.-Pol. Lubna Azzam <br><br>Friedenstr. 28 <br>12107 Berlin <br>Germany<br><br>Tel: + <br>Mail: lubnaazz@yahoo.de<br><br><br>--- Christoph Dietz <i><christoph.dietz@CAMECO.ORG></i> schrieb am <b>Fr, 5.12.2008:<br></b><blockquote style="border-left: 2px solid rgb(16, 16, 255); margin-left: 5px; padding-left: 5px;"><b>Von: Christoph Dietz <christoph.dietz@CAMECO.ORG><br>Betreff: [FoME] Iranische Blogger suchen Unterstützung von außen<br>An: "Forum Medien und Entwicklung" <fome@listi.jpberlin.de><br>Datum: Freitag, 5. Dezember 2008, 9:42<br><br></b><pre><b>[Bitte beachten: Bei 'Antwort an Sender' geht Ihre Mail an die
gesamte<br>Liste. Bitte tragen Sie bei persönlichen Mails die individuelle Adresse ein]<br><br>Neue Zürcher Zeitung, 5.12.2008:<br><br>Kampf gegen Teherans Informationskontrolle<br>Oppositionelle Blogger brauchen kluge Unterstützung von aussen<br><br>In Iran versuchen viele Staatsstellen, die Informationsfreiheit zu<br>unterdrücken. Im Internet sehen sich die Blogger einer unberechenbaren<br>Zensur ausgesetzt. Die freien Blogger wünschen sich Hilfe von aussen.<br>Allerdings sollte sie von zivilgesellschaftlichen Akteuren kommen.<br><br>vk. Eine Berliner Tagung des Aspen-Instituts mit Akteuren der<br>iranischen Zivilgesellschaft aus Teheran und im Exil hat den Befund<br>erhärtet, dass die staatlichen Medien der Islamischen Republik das<br>Informationswesen beherrschen. Einen Kontrapunkt setzen einige westliche<br>Satellitenfernsehsender und Radios sowie die vielen Quellen des<br>Internets. Die nur sieben Zeitungen der Reformströmung, die
nicht<br>gleichgeschalteten Blogger und unabhängige Filmemacher werden durch eine<br>vielfältige Zensur und Repression in eine Randzone abgedrängt, die vom<br>Staat aber als Ablassventil für politische Spannungen ein Stück weit<br>toleriert wird. Unterstützung aus dem Ausland für diese marginalisierten<br>Aktivisten ist oft wünschbar. Sie kann vor staatlicher Verfolgung<br>schützen, aber die vermeintlichen iranischen Nutzniesser auch<br>gefährden. <br><br>Dichtes Blogger-Netz<br><br>Die prägende Feststellung der Tagung war, dass das staatliche Fernsehen<br>IRIB 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung erreicht, das Radio merklich<br>weniger, während das Internet nach offiziellen und nicht unbedingt<br>zuverlässigen Angaben 20 bis 22 Prozent der Bevölkerung erreicht.<br>Private Rundfunksender gibt es keine. In Städten, wo etwa zwei Drittel<br>der iranischen Bevölkerung leben, verfügt gegen die Hälfte der Haushalte<br>über eine
Satellitenfernsehschüssel, womit ungefilterte fremde Programme<br>empfangen werden. Die iranische Presse umfasst etwa 2000 Titel, wovon 14<br>national verbreitete Zeitungen und 20 Lokalblätter.<br><br>Alle Medien unterliegen einer dauernden, direkten und indirekten<br>Zensur, die durch eine Vielzahl von Instanzen ausgeübt wird. Iran zählt<br>je nach Schätzung 100 000 bis 1,5 Millionen Blogs; sollte letztere Zahl<br>zutreffen, würde dies weltweit eine der höchsten Dichten im Verhältnis<br>zur Einwohnerzahl darstellen. Als jüngeren Trend erkennt man eine<br>Zunahme der Kommunikation via SMS. Mithin bieten sich YouTube und<br>ähnliche Websites als Plattform für die Publikation von<br>Videodokumenten etwa über Kundgebungen oder Ausschreitungen der<br>Sicherheitskräfte an. <br><br>Genau deshalb wird YouTube in Iran zensuriert, doch entwickeln die<br>Computerfreaks immer neue Wege, die Blockaden zu umgehen. Eine Analyse<br>des Berkman Center der
Universität Yale, die 60 000 aktive iranische<br>Blogs ermittelte, ergab, dass Regimeanhänger ebenso aktiv sind wie<br>Oppositionelle und dass nur 30 Prozent der Blogs sich der Politik<br>widmen, während 40 Prozent kulturellen Inhalts sind und der Rest der<br>Kontaktsuche, sozialem Austausch und der Unterhaltung dient.<br><br>Unberechenbare Zensur<br><br>Während die staatlichen Medien völlig von der offiziellen Ideologie<br>dominiert sind, im Urteil der unabhängigen Aktivisten also eine dauernde<br>Gehirnwäsche betreiben und der Bevölkerung ein Bewusstsein einer<br>umfassenden Überwachung und Selbstkontrolle einbleuen, verhindert die<br>Zensur die Verbreitung «unislamischer und der Republik schädlicher<br>Ideen». Die Zensurgesetze sind vage. Entsprechend biegsam und breit<br>sind die roten Linien des nicht mehr Erlaubten. Sie sind nach den Worten<br>eines Filmemachers so breit, dass man sie gar nicht überspringen kann. <br><br>Um die
Einhaltung der roten Linien kümmern sich das Büro des<br>Revolutionsführers, welchem Radio und Fernsehen direkt unterstehen, das<br>Islamische Führungsministerium, das Fernmeldeministerium, der<br>Geheimdienst, die Rollkommandos des Hizbullah, loyalistische<br>Chefredaktoren und Kolumnisten und viele andere. Diese alle<br>interpretieren und definieren laufend die Tabus, und wenn eine Instanz<br>eine Übertretung unbeachtet lässt, so fängt eine andere den Durchbruch<br>auf und stellt die Ordnung wieder her.. <br>Die unabhängigen Blogger werden beschattet, von Sicherheitskräften<br>bedroht, und ihre Websites werden unterdrückt. Angesichts dieser<br>Schikanen, wozu auch Verhaftungen und Verbote von Reisen ins Ausland<br>zählen, verlangt eine dissidente Web-Tätigkeit in Iran Mut und<br>Motivation. Die Lage war in den Khatami-Jahren einfacher, hat sich aber<br>seit dem Antritt von Ahmadinejads Neokonservativen wieder zugespitzt. <br><br>Die
Internet-Aktivisten wünschen sich Unterstützung vom Ausland. Die<br>Grundbedingung dafür ist aber, dass sie nicht von Regierungsstellen<br>kommt, denn das würde den Behörden die Handhabe zur Verurteilung der<br>Blogger als Spione liefern. Die iranischen Aktivisten wünschen sich vor<br>allem Hilfe bei der Ausbildung in der Produktion zuverlässiger<br>Nachrichten und Inhalte, in den Techniken der Internetnutzung und in der<br>Umgehung der obrigkeitlichen Sperrungen. Für festgenommene oder bedrohte<br>Aktivisten sind Solidaritätserklärungen von Menschenrechtsorganisationen<br>oder von anderen internationalen Verbänden, wie etwa jene von<br>Nobelpreisträgern oder von Journalisten, nützlich. <br><br>Die Blogger rufen westliche Sympathisanten auf, sich nicht durch die<br>Regierungspropaganda blenden zu lassen, wonach jede Zusammenarbeit von<br>Iranern mit dem Ausland ein Beweis für Korruption, Dekadenz oder offene<br>Feindschaft sei. Umgekehrt
sollten Sympathisanten sich umsichtig und<br>entsprechend den Bedürfnissen der iranischen Betroffenen verhalten, um<br>diese nicht erst recht ins Verderben zu stürzen. Besonders nützlich<br>wären auch Ausbildungshilfen auf CD oder via Internet, die den<br>Iranern eine möglicherweise verdächtige Auslandreise ersparen.<br>_______________________________________________<br>FoME Mailingliste<br>JPBerlin - Politischer Provider<br>FoME@listi.jpberlin.de<br>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/fome<br></b></pre></blockquote></td></tr></table><br>