[FoME] Fwd: In Gambia erschossen: zur Aufarbeitung des Mordes an Journalist Deyda Hydara

Christian Mihr | Reporter ohne Grenzen Christian.Mihr at reporter-ohne-grenzen.de
Di Aug 16 20:45:44 CEST 2022




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Von: Reporter ohne Grenzen <presse at reporter-ohne-grenzen.de>
Datum: 16. August 2022 um 17:56:31 MESZ
An: Christian Mihr | Reporter ohne Grenzen <Christian.Mihr at reporter-ohne-grenzen.de>
Betreff: In Gambia erschossen: zur Aufarbeitung des Mordes an Journalist Deyda Hydara



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Einladung zum Pressegespräch/ Interviewangebot
In Gambia erschossen: zur Aufarbeitung des Mordes an Journalist Deyda Hydara
Diese Meldung auf der Website: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/termine/termin/in-gambia-erschossen-zur-aufarbeitung-des-mordes-an-journalist-deyda-hydara<https://mailings.reporter-ohne-grenzen.de/c/40372463/bbff115cf46-rgptm1>

Im April dieses Jahres begann in Celle der Prozess<https://mailings.reporter-ohne-grenzen.de/c/40372314/bbff115cf46-rgptm1> gegen einen Gambier, der 2004 am Mord des Journalisten und ehemaligen RSF-Korrespondenten Deyda Hydara beteiligt gewesen sein soll. Bai L. wurde in Deutschland verhaftet<https://mailings.reporter-ohne-grenzen.de/c/40372315/bbff115cf46-rgptm1>; hier wird ihm der Prozess nach dem Weltrechtsprinzip gemacht. Der Ex-Soldat gehörte zwischen Dezember 2003 und Dezember 2006 als Fahrer einem „Patrol Team“ der gambischen Streitkräfte an, auch als „Junglers“ bekannt. Diese Einheit wurde vom damaligen gambischen Staatspräsidenten unter anderem für die Ausführung illegaler Tötungsbefehle eingesetzt. Ziel war es, die gambische Bevölkerung einzuschüchtern und die Opposition zu unterdrücken. Es wird davon ausgegangen, dass der Angeklagte an insgesamt drei solcher Liquidierungsaufträge beteiligt war.

Eines der Opfer war der ehemalige gambische RSF-Korrespondent und regierungskritische Journalist Deyda Hydara, der im Jahr 2004 mutmaßlich durch das „Patrol Team“ erschossen wurde. Zu den Verhandlungstagen am 18. und 19. August wird sein langjähriger Freund und Mitbegründer der Zeitung The Point, Pap Saine, aus Gambia nach Celle reisen, um für die Zeitung über den Prozess zu berichten. Er steht in dieser Zeit für Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich mit Anfragen an presse at reporter-ohne-grenzen.de<mailto:presse at reporter-ohne-grenzen.de>.

Anschließend wird Pap Saine nach Berlin weiterreisen und dort in einem Hintergrundgespräch Fragen von Journalistinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft beantworten. Juristische Fragen zum Verfahren beantwortet RSF-Rechtsreferent Yavuz Narin.

Wann: 23. August 2022 um 11 Uhr

Wo: in der Geschäftsstelle von Reporter ohne Grenzen in Berlin

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Bitte melden Sie sich für das Gespräch an unter presse at reporter-ohne-grenzen.de<mailto:presse at reporter-ohne-grenzen.de>.

Zur Person: Pap Saine ist mehrfach ausgezeichneter Herausgeber der englischsprachigen Zeitung The Point in Gambia. Sie wurde 1991 gegründet. Lange war die Zeitung das einzige unabhängige Medium in dem ehemals diktatorisch regierten Land. Wegen seiner kritischen Berichterstattung wurde Saine mehrfach verhaftet und saß im Gefängnis. Erst mit dem Regimewechsel 2017 änderten sich in Gambia die Bedingungen für unabhängigen Journalismus. Saine ist neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur und Herausgeber von The Point auch RSF-Korrespondent in Gambia.

Hintergrund: Der Prozess gegen Bai L., der im März 2021 in Hannover verhaftet worden war, findet in Deutschland statt, da das sogenannte Weltrechtsprinzip die Untersuchung und Verfolgung schwerster Verbrechen nach dem Völkerrecht unabhängig vom Ort der Tat und unabhängig von der Staatsangehörigkeit der Beschuldigten oder der Geschädigten ermöglicht und in einigen Fällen sogar erfordert. Ins deutsche Recht ist die universelle Gerichtsbarkeit zwar bereits seit 2002 integriert und darin auch stark verankert, vermehrt angewandt wird das Prinzip aber erst in jüngster Zeit. Ein anderes Verfahren nach dem Weltrechtsprinzip, das vor Kurzem großes Aufsehen erregt hatte, war der Koblenzer Prozess gegen Anwar R.<https://mailings.reporter-ohne-grenzen.de/c/40372316/bbff115cf46-rgptm1>, der für den syrischen Geheimdienst Tausende Menschen gefoltert hatte. Im Fall des Mordes an Deyda Hydara droht dem Angeklagten Bai L. eine lebenslange Freiheitsstrafe. Ein Urteil wird frühestens 2023 erwartet.

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