[FoME] Studie "Medienmäzen Google"
Alexander Fanta
alexander.fanta at netzpolitik.org
Mo Nov 30 11:44:26 CET 2020
Liebe Alle,
Frau von Franqué war so freundlich, mir eine Vorstellung in dieser Runde
zu ermöglichen. Mein Kollege Ingo Dachwitz und ich haben die vergangenen
Monate an einer Studie über den wohl wichtigsten privaten Akteur in der
europäischen Medienlandschaft veröffentlicht, die vielleicht für einige
der Leute auf dieser Liste relevant ist.
In der Studie "Medienmäzen Google" haben wir uns die mehr als 200
Millionen Euro an Geldgeschenken angesehen, die der Datenkonzern Google
über seine Digital News Initiative und einen französischen
Vorläuferfonds an europäische Medienhäuser, Medien-Startups und
Forschungseinrichtungen verteilt hat. Nach Angaben von Google ging es um
Innovationsförderung für die darbende Verlagsbranche, wir konnten aber
durch einen historischen Abriss, Datenanlysen und Interviews mit Leuten
aus der Branche zeigen, dass Google dabei klar politische Motive
verfolgte - etwa ging es Google darum, Steuern auf digitale Werbung und
ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage zu verhindern.
Wer mehr wissen möchte, kann hier in die Studie reinschauen, wir haben
auch unsere Datensatz an geförderten Projekte mitveröffentlicht.
Finanziert wurde die Studie vom DGB und der Otto-Brenner-Stiftung. Auch
eine englische Fassung gibt es:
https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/medienmaezen-google/
Mein Ko-Autor Ingo und ich arbeiten als Journalisten bei
netzpolitik.org, einer spendenfinanzierten Nachrichtenseite für digitale
Rechte. Dort berichten wir über Digitalpolitik und immer wieder auch
über das Lobbying von großen Konzernen wie Google.
Über diesen Zugang haben wir uns im Rahmen der Studie und begleitender
Berichterstattung auf netzpolitik.org der Frage angenähert, was
passiert, wenn europäischen Verlage von Konzernen wie Google und
Facebook große Förderungen annehmen und auch, was die wachsende
Verflechtung zwischen Verlagen und Datenfirmen auf technologischer und
wirtschaftlicher Ebene für die redaktionelle Unabhängigkeit und die
wirtschaftliche Autonomie der Presse bedeutet.
Unsere journalistische Berichterstattung zum Thema ist hier abrufbar:
https://netzpolitik.org/tag/medienmaezen-google/
Ich habe nun gehofft, auf diesem Wege in Kontakt mit Leuten aus diesem
Netzwerk zu treten, die zu verwandten Themen arbeiten. Bin erfreut über
jegliche Rückmeldung zum Thema und stehe gerne für Rückfragen oder
Anmerkungen zur Verfügung.
Liebe Grüße,
Alexander Fanta
--
Journalist
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