[FoME] WG: ROG-Podiumsdiskussion: Missbraucht Aserbaidschan die Europaspiele?
Christian Mihr | Reporter ohne Grenzen
Christian.Mihr at reporter-ohne-grenzen.de
Di Jun 2 11:08:48 CEST 2015
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: presse at reporter-ohne-grenzen.de [mailto:presse at reporter-ohne-grenzen.de]
Gesendet: Dienstag, 2. Juni 2015 11:03
An: Christian Mihr | Reporter ohne Grenzen
Betreff: ROG-Podiumsdiskussion: Missbraucht Aserbaidschan die Europaspiele?
(Diese Einladung auf der ROG-Webseite: http://t1p.de/8le4)
Reporter ohne Grenzen, International Media Support und die Sport for Rights Campaign laden ein zur Podiumsdiskussion
Europaspiele in Aserbaidschan - Missbrauch der olympischen Idee?
am Dienstag, den 9. Juni 2015 um 19 Uhr
In der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund Luisenstraße 18, 10117 Berlin
Zu diesem Thema diskutieren:
- Eberhard Gienger, Mitglied im Sportausschuss des deutschen Bundestages und Sprecher der AG Sport und Ehrenamt der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Christian Sachs, Leiter des Hauptstadtbüros des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
- Sarah Harrison, Direktorin Courage Foundation
- Gulnara Akhundova, Programm-Managerin International Media Support (IMS)
- Emin Milli, Journalist und Gründer des in Berlin ansässigen aserbaidschanischen Exilsenders Meydan TV
Moderation: Stefan Niggemeier, Freier Journalist
Am 12. Juni 2015 eröffnen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die sogenannten Europaspiele. Sie ähneln den Olympischen Spielen, haben jedoch weniger Sportarten und werden ausschließlich von europäischen Athleten ausgetragen.
Die Spiele werden zum ersten Mal überhaupt stattfinden, Aserbaidschan hatte die Idee zu dieser Großveranstaltung und übernimmt für die anreisenden Teams den Großteil der Kosten.
Mit dem Ereignis will sich Aserbaidschan als modern und weltoffen präsentieren. Ausgetragen werden die Spiele jedoch in einem repressiven Umfeld. Während der vergangenen Monate ist die Regierung unter Präsident Aliyew unerbittlich gegen Kritiker vorgegangen: Das Büro von Radio Free Europe/Radio Liberty wurde Ende 2014 geschlossen, die meisten unabhängigen Journalisten und Blogger sind inhaftiert oder aus dem Land geflohen. Sogar die anreisenden, ausländischen Medienvertreter will die Regierung rund um die Europaspiele kontrollieren: Sie hat bereits angekündigt, dass ihnen bei allzu kritischer Berichterstattung der Entzug ihrer Akkreditierung droht.
Die Idee der Olympischen Spiele basiert der Charta zufolge auch auf universellen und fundamentalen ethischen Prinzipien, auf der Wahrung der Würde des Menschen und auf der Ablehnung jeglicher Form von Diskriminierung. Doch Erfahrungen mit Olympischen Spielen in autoritären Staaten wie China oder Russland zeigen: Die sportlichen Großereignisse führen so gut wie nie zu einer Verbesserung der Menschrechtssituation oder der Lage der Medien.
In welcher Lage befinden sich kritische Journalisten und Blogger derzeit in ihrer Heimat Aserbaidschan? Wie unterstützen internationale Organisationen verfolgte Menschenrechtsaktivisten und Medienvertreter? Welche Mittel kann die Politik zur Verbesserung der Menschenrechtssituation in Aserbaidschan nutzen? Sollten internationale Veranstalter sportliche Großereignisse überhaupt an autoritäre Staaten vergeben?
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung statt.
Bitte melden Sie sich unter rog at reporter-ohne-grenzen.de für diese Veranstaltung an.
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