[FoME] Pressegespräch: Mediensituation in der Ukraine

Christoph Dietz Christoph.Dietz at CAMECO.ORG
Mi Apr 30 16:57:25 CEST 2014


>>> presse at reporter-ohne-grenzen.de> 30.04.2014 11:16 >>
( mailto:presse at reporter-ohne-grenzen.de) 
Einladung zum Pressegespräch: Mediensituation in der Ukraine spitzt
sich zu

am Dienstag, 6. Mai 2014 um 11 Uhr	
mit der ukrainischen Journalistin Oksana Romaniuk und der
Stern-Reporterin Bettina Sengling	
in der Geschäftsstelle von Reporter ohne Grenzen,	
Friedrichstraße 231 (Aufgang B), 10969 Berlin 	
(zwischen den U-Bahnhöfen Kochstraße und Hallesches Tor)	

In der Ost-Ukraine spitzt sich die Situation für in- und ausländische
Journalisten zu. Seit 1. April wurden allein in der Stadt Slawjansk 
fast 20 Journalisten von pro-russischen Truppen vorübergehend
festgehalten. Der Blogger Artem Deynega etwa wurde am 13. April von
Unbekannten aus seiner Wohnung verschleppt und ist noch immer
verschwunden. Auch russische Medienvertreter werden bei ihrer Arbeit
behindert: Die russischen Journalisten Julia Schustraya und Michael
Pudowkin wurden am 25. April in Donezk verhaftet. Noch am selben Tag
wurden sie von Mitgliedern des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU an
die russische Grenze gebracht. 

Seit 26. April können Journalisten nur noch mit gesonderter
Akkreditierung der selbst ernannten Führung unter Bürgermeister
Wjatscheslaw Ponomarjow aus Slawjansk berichten. Für die Akkreditierung
überprüfen Behördenmitarbeiter, wie die Journalisten in ihren Medien
über den Konflikt berichten. Die Antragsteller müssen zudem ein
Empfehlungsschreiben eines Journalistenkollegen vorlegen, idealerweise
eines russischen. Mehrere Anträge europäischer und US-amerikanischer
Journalisten wurden bereits abgelehnt. 

Weitere ukrainische Medien sind abgeschaltet worden. Am 28. April
stürmten Bewaffnete einen Rundfunksender in Donezk und beendeten die
Ausstrahlung des ukrainischen Programms.  Bereits am 27. April hatten
Aktivisten den lokalen öffentlichen Rundfunksender in Donezk besetzt und
das ukrainische Programm mit dem des russischen Senders Rossya 24
ersetzt. 

Wie gefährlich ist die aktuelle Situation für Journalisten? Welche
weiteren Gefahren drohen? Und wie können sich Journalisten schützen?

Gesprächspartner:
OKSANA ROMANIUK ist ROG-Korrespondentin in der Ukraine und Leiterin der
ROG-Partnerorganisation Institut of Mass Information in Kiew. Die
Medienexpertin dokumentiert seit Jahren Verstöße gegen die
Pressefreiheit in ihrem Land. 

BETTINA SENGLING hat Slawistik und Geschichte studiert. Von 1995 bis
2003 war sie Stern-Korrespondentin in Moskau. Seither arbeitet sie im
Auslandsressort des Stern und hat während der vergangenen Wochen für das
Magazin aus der Ukraine berichtet. 

Das Gespräch findet auf Deutsch und Englisch statt.

Bitte melden Sie sich an unter rog at reporter-ohne-grenzen.de 

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen 
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse at reporter-ohne-grenzen.de 
T: +49 (0)30 60 98 95 33-55



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