[FoME] Migrantinnen in den Medien
"Dr. Bärbel Röben"
b.roeben at arcor.de
Mo Jul 4 13:25:12 CEST 2011
Liebe Listen-Mitglieder,
in der jüngsten Ausgabe von "M - Menschen machen Medien" gibt es einen
Schwerpunkt zu Migrantinnen in den Medien: "Weg vom Kopftuchklischee" mit
* einer Analyse
http://mmm.verdi.de/archiv/2011/06-07/titelthema-migrantinnen-in-den-medien/weg-vom-kopftuchklischee,
* einem Portrait
http://mmm.verdi.de/archiv/2011/06-07/titelthema-migrantinnen-in-den-medien/gegengift-zu-sarrazin
* und einem Interview
http://mmm.verdi.de/archiv/2011/06-07/titelthema-migrantinnen-in-den-medien/die-prominente-und-das-opfer
Eine anregende Lektüre wünscht die Autorin
Bärbel Röben
--
Dr. Bärbel Röben
Journalistin und Medienwissenschaftlerin
Herforder Straße 15a
57439 Attendorn
Tel.: 02722 630921
Mail: b.roeben at arcor.de
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [FoME] Berlin: Migranten in die Redaktionen
Datum: Wed, 08 Jun 2011 21:23:06 +0200
Von: Christoph Dietz <Christoph.Dietz at CAMECO.ORG>
An: <fome at listi.jpberlin.de>
>>> "Uwe J." 06/08/11 12:23 AM >>>
Migranten in die Redaktionen?
Fortbildung für angehende Journalisten mit Migrationshintergrund
„Mehr Migranten in deutsche Medienhäuser" – dies forderte bereits 2007
die Integrationsbeauf-tragte Staatsministerin Böhmer. Praktisch geändert
hat sich seit dem wenig bis gar nichts.
„Migranten müssen draußen bleiben – Ist die deutsche Elite eine
geschlossene Gesellschaft?", dieser Frage gingen die
Fortbildungsteilnehmer eines direkt an Akademiker/innen mit
Migrationshintergrund oder –geschichte gerichteten Programms bereits in
einer Radiosendung 2010 nach. Unterstützung unterhielten sie dabei
damals von der WDR-Moderatorin Daniela Milutin und dem emeritierten
Journa-listik Professor Dr. Ulrich Pätzold, der Sender „Alex" stellte
kostenlos Radiostudios und -techniker zur Verfügung.
Die einzelnen Beiträge aus der Sendung sowie Hintergrundinfos und ein
Making Of präsentieren die Jungredakteure unter
http://sites.google.com/site/elitenindeutschland. Gekrönt wurde der
Beitrag von Marianna Mamonova durch den ersten Platz des KAUSA
Medienpreises 2010.
Lediglich zwei bis vier Prozent aller Journalisten in Deutschland haben
einen nichtdeutschen Kultur-hintergrund; dem entgegen steht ein Anteil
so genannter Migranten an der Gesamtbevölkerung von über zwanzig
Prozent. Kein Wunder, dass ein von mehrkultureller Sozialisation
geprägter Blick auf die deutsche Gesellschaft in den Medien nur
vergleichsweise selten eine Rolle spielt. Dies wird der
ge-sellschaftlichen Moderne längst nicht mehr gerecht. Einige
Jungjournalisten des Instituts „BWK Bil-dungsWerk in Kreuzberg" sehen
diese Herausforderung weniger verbissen, „deutsche Medien suchen
inzwischen nach solchen Mitarbeitern", stellen sie fest. Die Website
widmet sich allerdings nicht nur „migrationsspezifischen" Themen. „Ein
kultureller Hintergrund, der über das Deutsche hinausgeht, prägt auch
die Wahrnehmung von ganz normalen Alltagsgeschehnissen. Dies muss sich
in einer De-mokratie auch in den Medien widerspiegeln" sagt Uwe Schulte,
der Leiter des Ausbildungsprogramms.
8 Akademiker mit 18 verschiedenden Migrationshintergründen sind bislang
dort ausgebildet worden und 15 befinden sich derzeit als Praktikanten in
renommierten Redaktionen quer durch die Republik. Vorangegangen war dem
Praktikum eine neunmonatige, crossmediale Fortbildung am BWK. Als
Ab-schluss der Fortbildung stellten die Journalisten 2011 jetzt die
Website „www.neue-deutsche-presse.eu" online.
ZDF, RBB, WDR, Deutsche Welle TV, Radio Bremen, taz, Tagesspiegel, Zeit
Online, Axel Springer Verlag, Berliner Zeitung, Freitag
– die Liste der
Medienhäuser, in welchen die Fortbildungsteilneh-mer noch bis Ende
November Praktika und mehr absolvieren, ist lang und wohlklingend;
Veröffentli-chungen von ihnen sind fast täglich zu lesen, zu hören
und zu sehen. Der kanadischstämmige Jean Philip Prezeau hat es bis nach
Prag zur renommierten „Prager Zeitung" geschafft der Japankenner Fabio
Ghelli hat verantwortlich an der SPIEGEL Titelstory zu Fukushima
mitgearbeitet. Viele Redakti-onen signalisieren, dass sie dringend nach
gut ausgebildeten Journalisten mit Migrationshintergrund suchen. Der
Verlag Axel Springer bietet, direkt forciert durch Kai Diekmann,
inzwischen insgesamt 16 Praktika an, die Berliner Zeitung immerhin
sechs. Eine Beschäftigung der Praktikanten ist auch über das Praktikum
hinaus grundsätzlich immer gewünscht.
Wegen des großen Erfolges des Pilotprojektes startet das BWK
BildungsWerk in Kreuzberg auch in diesem Jahr mit einer Fortbildung
„Bikultureller crossmedialer Journalismus und Public Relations".
Bewerben kann sich sofort, wer über eine akademische Vorbildung oder
erste Medienerfahrungen verfügt sowie einen Migrationshintergrund und
sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache vorwei-sen kann, denn:
insbesondere in den akustisch geprägten medien werden noch immer so gut
wie keine Sprecher zugelassen, die eine sprachliche Färbung haben. Die
reine deutsche Illusion wird hier noch aufrechterhalten. Finanziert
werden kann das Seminar durch einen „Bildungsgutschein", den
interessierte Arbeitsuchende vom JobCenter bzw. der Agentur für Arbeit
erhalten.
Weitere Informationen zur Fortbildung unter www.bwk-berlin.de oder bei
Projektleiter Uwe Schulte: 030/617929-51
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