[FoME] "Von Chatraum bis Cyberjihad": Marokko, Afghanistan, Ägypten, Deutschland u.a.
Christoph Dietz
christoph.dietz at CAMECO.ORG
Do Jun 18 08:59:52 CEST 2009
Matthias Brückner; Johanna Pink (Hrsg.)
Von Chatraum bis Cyberjihad: Muslimische Internetnutzung in lokaler und
globaler Perspektive
Würzburg: Ergon Verlag, 2009. XVI + 215 S.
(Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften, Bd. 13)
Euro 32,-
Volltextsuche möglich unter: http://www.libreka.de/9783899136326/FC
Inhalt
Teil I: Lokale Internetnutzung in Ländern der islamischen Welt
Ines Braune: Neue Grenzziehungen - Jugend und Internet in Marokko, S.
3
Amin Azimi: „Zindagi dar Bämiyyän" und „Käbuli" - Blogger in
Afghanistan, S. 35
Johanna Pink: Ägyptische Blogs als Medien zivilgesellschaftlicher
Aktivität? Probleme der Analyse und Bewertung am Beispiel der
Bahä'i-Kontroverse, S. 49
Teil II: Translokalität und das Internet: Der Fall der muslimischen
Diaspora in Deutschland
Alev Inan: Die „neuen" Interpreten des Islam, S. 75
Matthias Brückner: Schiitische Gemeinschaften im deutschen Webspace, S.
95
Teil III Globaler Islam?
Jens Kutscher: Online-Fatwas - Islamische Rechtsgutachten und ihre
Bedeutung für politische Partizipation, S. 135
Rüdiger Lohlker: Eine „Bibliothek des Dschihad": Minbar at-tauhid
wa'l-gihäd, S. 155
Florian Harms: Der Prophet ruft aus dem Cyberspace. Formen islamischer
Mission im Internet, S. 169
Die Autoren, S. 213
Verlagsankündigung:
Das Internet hat in den vergangenen Jahren überall auf der Welt massiv
an Bedeutung gewonnen, und von dieser Entwicklung sind muslimische
Gesellschaften nicht ausgeschlossen. Muslime in der islamischen Welt wie
auch in westlichen Ländern nutzen das Internet in vielfältiger Weise,
sowohl zur Präsentation, Diskussion und Weiterentwicklung ihres
Glaubens, zur Auseinandersetzung mit Nichtmuslimen, als auch zu
politischen, sozialen und kulturellen Zwecken, die oft eng mit der
Werte- und Gesellschaftsordnung ihrer Herkunftsländer verknüpft sind.
Dem wachsenden Interesse am Forschungsthema "Internet" steht eine
bisher recht überschaubare Zahl an Veröffentlichungen gegenüber, auf die
sich Studierende, Absolventen, Doktoranden oder Wissenschaftler, die
sich mit dem Thema auseinandersetzen, stützen können. Dabei setzen sich
in der deutschsprachigen Islamwissenschaft wie auch in anderen
Disziplinen der Nahostforschung seit Jahren zahlreiche Wissenschaftler -
insbesondere, aber nicht nur aus dem Nachwuchsbereich - engagiert und
fundiert mit vielfältigen Facetten der muslimischen Internetnutzung
auseinander. Der vorliegende Sammelband möchte den 'state of the art'
dieser Forschung abbilden und einen Eindruck von der Breite und
Vielschichtigkeit des Themas vermitteln. Die Beiträge sollen nicht nur
eine große Bandbreite inhaltlicher Aspekte ausführen, sondern auch
spezifische Probleme des Forschungsgegenstandes "Internet" und mögliche
Lösungsansätze aufzeigen.
Der erste Teil des Sammelbandes befasst sich mit der sozialen und
politischen Funktion des Internets in Ländern des Nahen Ostens. Der
zweite Teil geht auf die Aushandlung von Identität durch Muslime im
deutschsprachigen Internet ein, wobei ein Beitrag sich auf die
Darstellung des Islams durch Nichtmuslime bezieht, die einen immer
größeren Einfluss auf die Außenwahrnehmung von Muslimen durch
Deutsche und in der Folge auf die Positionierung von Muslimen in der
deutschen Gesellschaft hat. Ein dritter Teil behandelt die religiöse
Dimension des globalen Internets und ihre Implikationen.
Angesichts der bisher dürftigen Literaturlage und des großen und
zunehmenden Interesses an Forschungsergebnissen zur Rolle des Internets
für Muslime und muslimische Gesellschaften füllt der Band eine Lücke und
stellt ein echtes Desiderat dar.
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