[FoME] Deutsch-Pakistanischer Mediendialog
Wolf Ludwig
wolf.ludwig at comunica-ch.net
Fr Jul 3 12:14:17 CEST 2009
Hallo,
als Nachtrag zu Christophs Veranstaltungshinweis, hier noch der
Link auf einen lesenswerten NZZ-Artikel vom Mittwoch, den 1. Juli 09
Der Terror vor der Haustür zwingt die Pakistaner zum Umdenken
Islamistische Extremisten haben an Anziehungskraft verloren
http://www.nzz.ch/nachrichten/international/der_terror_vor_der_haustuer_zwingt_die_pakistaner_zum_umdenken_1.2865385.html
Mit besten Grüssen
Wolf Ludwig
Christoph Dietz sent Thu, 02 Jul 2009 14:12:
>
>4. - 8. Juli 2009 / Berlin
>
>Deutsch-pakistanischer Mediendialog
>Politische Gewalt und Kampf für Demokratie – Probleme der
>Mediendberichterstattung in schwierigen Zeiten
>
>Weitere Informationen (Programm, Teilnehmer):
>http://www.ifa.de/tagungen/md/archiv/dialoge-2009/mediendialog-berlin/
>
>Eine Veranstaltung des
>Auswärtigen Amtes, Berlin
>Verantwortlich: Dr. Heinz Peters, Abteilung Kultur und Kommunikation,
>Referat Kultur- und Medienbeziehungen Asien (außer GUS, Afghanistan,
>Iran), Australien, Pazifik
>
>Konzept und Organisation
>Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart
>Verantwortlich: Barbara Kuhnert, Abteilung Dialoge
>
>Wissenschaftlicher Berater
>PD Dr. Jochen Hippler, Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an
>der Universität Duisburg-Essen. Oktober 2007 bis September 2008 Research
>Fellow des Zentrums für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der
>Universität Bielefeld im internationalen Projekt "Control of Violence".
>
>Thema
>
>Pakistan ist ein Land im Übergang. Einerseits bemüht es sich darum,
>sich aus einer Tradition von autoritärer oder militärischer Herrschaft
>zu lösen und demokratische Formen der Regierung zu entwickeln. Einer der
>zentralen Punkte dieses Prozesses besteht in der Durchsetzung von
>Rechtsstaatlichkeit. Der lang anhaltende Konflikt um die
>Wiedereinsetzung der von Präsident Musharraf während des Notstandes
>(November/Dezember 2007) abgesetzten Verfassungs- und anderen Richter
>ist Teil dieses Prozesses.
>Andererseits durchlebt Pakistan eine schwere Gewaltkrise. Belutschistan
>durchlebt einen Aufstand, der auf die die Stärkung der Rechte der
>Provinz gerichtet ist. In der Nordwestprovinz herrschen faktisch
>Bürgerkrieg und eine Kampagne des Terrorismus, die sich inzwischen
>auf andere Provinzen auswirken. Die blutige Erstürmung der Roten Moschee
>in Islamabad und der Mord an Benazir Bhutto sind zwei prominente
>Beispiele. Dazu kommen gewaltsame konfessionelle Konflikte, insbesondere
>zwischen sunnitischen und schiitischen Extremisten.
>
>Die Medien spielen in dieser Situation eine Schlüsselrolle. Zum Einen
>kann nicht geleugnet werden, dass noch im vergangenen Jahr (das letzte,
>für das bereits entsprechende Berichte vorliegen) zahlreiche staatliche
>und nicht-staatliche Übergriffe gegen Medien und Journalisten erfolgten.
>Das US-Außenministerium formulierte es folgendermaßen:
>"According to Internews, an NGO that monitored the state of the media
>in the country, there were 163 attacks against the media and journalists
>during the year. By the end of the year, at least seven journalists had
>been killed and 100 abducted. All of the abductees later were released
>with no charges filed against their abductors. In addition, seven
>publications, all private television channels, two FM radio stations,
>and 11 Web sites temporarily were banned and 15 media organizations were
>raided. Approximately 100 journalists and media organizations had
>on-going cases; seven journalists were prevented from covering official
>functions; and nine media organizations were denied state-sponsored
>advertising from public funds due to their criticism of government
>policies.
>
>Zugleich aber sind manche Sektoren der Medien ausgesprochen
>selbstbewusst und Teil der politischen Auseinandersetzungen. Dabei
>kämpfen sie an zwei Fronten: Einmal setzen sie sich – auch in ihrem
>eigenen Interesse – nachdrücklich für die Pressefreiheit ein als ein
>Grundrecht der Demokratie ein. Zugleich gibt es breite Teile der Medien,
>die ihre Berichterstattung zumindest im letzten Jahr auch als Teil des
>Kampfes gegen Präsident Musharraf betrachteten und damit die Grenze von
>Berichterstattern zu politischen Akteuren überschritten. Die Politik
>mancher Medien während der Erstürmung der Roten Moschee stellte ein
>wichtiges Beispiel dar, als z. T. Verhandlungen über eine
>Konfliktbeilegung über das Handy eines Journalisten geführt und live
>übertragen wurden.
>
>Hier sollte die Tagung eine Gelegenheit bieten, die Rolle der Medien in
>Pakistan kritisch zwischen pakistanischen und deutschen Journalisten und
>Experten zu reflektieren.
>
>Darüber hinaus allerdings soll es darum gehen, auch die
>Berichterstattung der deutschen Medien über Pakistan zu thematisieren.
>Pakistan wurde darin – wie auch in der wissenschaftlichen Forschung
>– in Deutschland lange kaum zur Kenntnis genommen, was auch dazu
>führte, dass der Informationsstand heute besonders niedrig ist und
>deshalb Gefahr besteht, in besonders hohem Maße zu Klischees zu greifen.
>Diese Situation scheint sich gerade zumindest teilweise zu ändern. Hier
>wäre es sinnvoll, zwischen deutschen und pakistanischen Journalisten
>einen Austausch über die Probleme und Möglichkeiten seriöser
>Berichterstattung in Pakistan zu führen.
>_______________________________________________
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