[FoME] SWR: 11. Medienforum Migration am 11. und 12. Mai in Stuttgart
Christoph Dietz
christoph.dietz at CAMECO.ORG
Mo Apr 27 13:56:26 CEST 2009
Programm und weitere Informationen:
http://www.swr.de/international/de/medienforum/-/id=2900588/zxl9m7/index.html
Am 11. und 12. Mai 2009 veranstaltet SWR International in Stuttgart das
"11. Medienforum Migration". Thema in diesem Jahr: "60 Jahre
Bundesrepublik Deutschland - 60 Jahre Einwanderungsland". Dabei geht es
auch um die aktuelle Politik der vergangenen Jahre: Integrationsgipfel,
Islamkonferenz und nationaler Integrationsplan. Wie steht es heute um
Migration und Integration in Deutschland?
Die Beschlüsse des Nationalen Integrationsplans der Bundesregierung
sollen nun evaluiert werden, um zu sehen, wie es in Sachen Zuwanderung
und Integration in Deutschland aussieht. Rund fünf Jahrezehnte dauerte
es, bis sich Deutschland offiziell zum Einwanderungsland bekannte. Trotz
aller Anstrengungen der vergangenen Jahre, sind in Deutschland
Einwanderer weiterhin benachteiligt. Es gibt zwar immer mehr
Erfolgsgeschichten geglückter Integration, doch noch immer weisen
internationale Studien - allen voran die PISA-Studie - Deutschland große
Defizite in Bereichen wie Schule und Bildung oder politischer Teilhabe
von Menschen mit Migrationshintergrund. Andererseits gelingt immer mehr
Jugendlichen, deren Eltern einst nach Deutschland einwanderten, der
Übergang in weiterführende Schule. Immer mehr erfolgreiche
Jungunternehmer haben Migrationshintergrund. In der öffentlichen
Diskussion wird immer wieder darauf verwiesen, dass vieles erreicht
wurde. Sind Integration und Migration - angesichts aller Aktivitäten der
Bundesregierung - in der kritischen Begleitung abgehakt?
In den Medien hat in den vergangenen Jahren die Zahl von
Moderatorinnen, Redakteurinnen und Programmgestaltern mit
Migrationshintergrund in allen Bereichen zugenommen. Doch bei vielen
Sendern sind die Kolleginnen und Kollegen mit anderer Hautfarbe oder
anderem Namen eher "Aushängeschild" und "Schmuckstück" als wirklich
Mitarbeiterin oder Mitarbeiter auf Führungsebene.
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In über 20 Jahren hat sich das "Medienforum Migration" zu einer der
größten Fachtagungen zum Thema Migration und Medien im
deutschsprachigen Raum entwickelt. Alle zwei Jahre bietet die
Fachredaktion SWR International in Stuttgart Medienschaffenden,
Vertretern von Migrantenorganisationen, Politikern und Wissenschaftlern
Raum für interessante Diskussionen.
Im Jahr 1987 hatte die erste Veranstaltung dieser Art stattgefunden.
Die heutige Fachredaktion SWR International griff die Idee auf und
bietet seitdem alle zwei Jahre das "Medienforum Migration (ehem.
"Medienforum Migranten bei uns") an. Die Tagung hat sich zu einer der
größten Veranstaltungen zum Themenbereich Migration und Medien im
deutschsprachigen Raum entwickelt.
Das Besondere am "Medienforum Migration" ist die Mischung der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ganz gezielt werden Vertreter aus
Wissenschaft und Politik, Sprecherinnen und Sprecher von
Migrantenverbänden, Kulturschaffende und Hörerinnen und Hörer
eingeladen, um mit Programmmachern über aktuelle Entwicklungen zu
sprechen.
In über zwei Jahrzehnten Geschichte des "Medienforums", das früher
"Radioforum Ausländer bei uns" hieß, ging es unter anderem um die
Geschichte der einstigen Anwerbung so genannter Gastarbeiter nach
Deutschland, die Wiedervereinigung Deutschlands und die Situation
ausländischer Arbeitnehmer in der ehemaligen DDR, um das aktuelle
Zuwanderungsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die
Integrationspläne der verschiedenen Bundesregierungen. Mit Liselotte
Funcke, die von 1981 bis 1991 Beauftragte der Bundesregierung für die
Integration der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen
war, Prof. Rita Süssmuth und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble
waren beim Medienforum stets prominente Redner und Diskussionspartner zu
Gast.
Das "Medienforum" hat sich in 20 Jahren auch zu einem Treffpunkt der
Branche entwickelt. Alle zwei Jahre treffen sich Redakteurinnen und
Redakteure der Programme und multikulturellen Fachredaktionen von ARD
und ZDF, Gäste aus Österreich und der Schweiz und teilweise auch
Vertreter der Deutschen Welle, von Deutschlandfunk und Deutschlandradio
in Stuttgart.
Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund in den
Medien sind heute bei ARD und ZDF selbstverständlich. Das "Medienforum"
betonte schon immer die Bedeutung der Förderung des journalistischen
Nachwuchses. Vor allem junge Studierende mit Migrationshintergrund
sollten angesprochen werden, den Beruf des Redakteurs oder der
Redakteurin zu ergreifen. Sender wie der SWR und WDR richteten
Integrationsbeauftragte ein. Beim SWR beträgt der Anteil der
journalistischen Auszubildenden mit Migrationshintergrund - je nach
Jahrgang - bis zu ein Drittel. Beim SWR selbst arbeiten heute
Kolleginnen und Kollegen aus 43 Nationen. Das "Medienforum" hat diese
Entwicklung kontinuierlich begleitet und gefördert.
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