[FoME] Publikation: Lateinamerikanische "TV-Präsidenten"
Christoph Dietz
christoph.dietz at CAMECO.ORG
Do Nov 27 17:42:37 CET 2008
Das "Centro de Competencia en Comunicación para América Latina" der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Bogotá (Kolumbien) hat soeben das Buch
veröffentlicht:
Los Tele-Presidentes: cerca del pueblo, lejos de la democracia
(Die Fernsehpräsidenten: nah am Volk, aber weit weg von der
Demokratie)
Bogotá: FES, 2008, 171 S.
Kompletter Download: http://www.c3fes.net/docs/lostelepresidentes.pdf.
Auf jeweils 6 bis 10 Seiten analysieren lateinamerikanische
Journalisten (in spanischer Sprache) die Kommunikationsstrategien der
Präsidenten von:
Argentinien
Bolivien
Brasilien
Chile
Costa Rica
Ecuador
Kolumbien
Nicaragua
Panama
Peru
Uruguay
Venezuela.
Die Quintessenz: Präsidenten "zum Anfassen" und symbolische Politik -
Paradebeispiele: die Präsidenten Chávez (Venezuela) und Uribe
(Kolumbien) mit ihren eigenen Fernsehsendungen - ersetzen die
sachbezogene politische Auseinandersetzung. Dem Herausgeber Omar Rincón
zufolge umfassen die Strategien für "Erfolgreiches Regieren" (S.8/9)
u.a.:
- Regieren für den Fernsehzuschauer, nicht für den Staatsbürger
- eine emotionale Mission anbieten
- einen Helden fördern, der das Volk von allem Schaden abhält
- simplifizierende Vorschläge anbieten (nicht mehr als 2 oder 3
zentrale Ideen)
- ständige Kampagnen, um in den Medien präsent zu sein.
Eine lesenswerte (wenn auch nicht streng "wissenschaftliche") Studie,
pointiert geschrieben, gut zu lesen, und mit einer ausführlicheren
kritischen Zusammenfassung des Herausgebers.
Dr. Christoph Dietz
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