[Finews] Novembertage Nottuln Ein Überblick

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Mi Nov 9 21:20:01 CET 2022


INFORMATIONEN DER FI NOTTULN 

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

die traditionellen Novembertage haben schon begonnen.  Hier ein Überblick 

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch 

 

 

 

Nottulner Novembertage 2022

 

„Die Endlichkeit des menschlichen Seins“

 

 

Nottuln. Wie in den Vorjahren finden auch in diesem Jahr die „Nottulner
Novembertage“ statt, eine Reihe mit einzelnen Veranstaltungen in
unterschiedlichen Formaten zu dem Themenkreis „Endlichkeit des menschlichen
Daseins“.

Schirmherr ist der Bürgermeister der Gemeinde Nottuln. Gemeinsame
Veranstalter sind (u.a.): Die Gemeinde Nottuln, die Friedensinitiative
Nottuln, das Partnerschaftskomitée, die Hospizbewegung Nottuln, die Kirchen
sowie weitere Vereine, Einrichtungen und Verbände.

Am 9. November lädt die Liebfrauenschule um 18.30 Uhr zu einer
Gedenkviertelstunde an die Gedenktafel an der von Aschenbergschen Kurie ein.
An diesem Mittwoch jähren sich zum 84. Mal die gewaltsamen Übergriffe und
Ausschreitungen gegen jüdisch-stämmige Bürgerinnen und Bürger im gesamten
Reichsgebiet. Schülerinnen und Schüler der Liebfrauenschule wollen zusammen
mit vielen Bürgerinnen und Bürger aus Nottuln daran erinnern. 

„Morgen und Abend“ wurde im Jahr 2000 als Roman des Autors Jon Fosse
veröffentlicht. Auf Einladung der Hospizbewegung gestaltet der Schauspieler
Christian Wirmer am 10.11.2022 um 19 Uhr in der Alten Amtmannei unter
demselben Titel einen Schauspielmonolog. »Morgen und Abend« (2000 als Roman
veröffentlicht) erzählt von dem schlichten Leben eines norwegischen Fischers
mit Namen Johannes; aber auf sehr eigene Art: Nur der Anfangs- und Endpunkt
dieses Lebens werden beschrieben, die Stunde der Geburt und die des
Sterbens, mehr nicht. Die Musikalität der Sprache ist zentrales
Ausdrucksmittel. Christian Wirmer stammt aus Münster, und lebt heute als
freischaffender Schauspieler in Darmstadt und spielt vor allem Soloprogramme
auf kleinen Bühnen und außerhalb der Theater.

Am Wochenende 12./13.11.2022 finden in den Ortsteilen Appelhülsen, Nottuln
und Schapdetten die Veranstaltungen zum diesjährigen Volkstrauertag statt.

Am Montag, den 14.11. werden Mitglieder der Friedensinitiative Nottuln um 19
Uhr im Rhodepark am Baum für die Zwangsarbeiter Blumen niederlegen und dem
Schicksal der Menschen gedenken, die auch nach  Nottuln deportiert und zur
Arbeit gezwungen wurden. Ein Bericht einer Frau, die in der damaligen
Strumpffabrik Rhode Zwangsarbeit leistete, wird vorgelesen. Das Gedenken
soll auch an 2002 erinnern, als ehemalige Zwangsarbeiter auf Einladung der
Friedensinitiative in Nottuln waren.  

Am Mittwoch, den 16.11. laden die beiden Kirchengemeinde zu einem Leseabend
ins Ev. Johanneshaus an der Dülmener Straße ein: „Mein Text zum Frieden“ ist
der Abend überschrieben.  In drei Blöcken werden Vertreter Nottulner
Organisationen jeweils einen Text vortragen. Dazwischen ist Gelegenheit zum
Gespräch. 

René Böll, der Sohn des Literaturnobelpreisträgers, kommt nach Nottuln und
wird am 21.11.2022 um 19:30 Uhr in der Alten Amtmannei auf Einladung der
Friedensinitiative einen Vortrag über seinen Vater, seine Familie und deren
Engagement für die Menschlichkeit halten: „Heinrich Böll und die
Menschlichkeit“. René Böll, Jahrgang 1948, selbst bildender Künstler in Köln
und mit vielen Ausstellungen präsent, ist in Erbengemeinschaft mit seinem
zwei Jahre jüngeren Bruder Vincent Böll der Rechtsnachfolger von Heinrich
Böll und sein Nachlassbetreuer.

Die Philosophie der Nottulner Novembertage beschreibt Peter Amadeus
Schneider, der als Bürgermeister diese Reihe ins Leben rief, so: „Der Monat
November ist traditionell der Monat der Besinnung auf die Endlichkeit des
menschlichen Daseins. In profanen und religiösen Veranstaltungen wird der
Toten gedacht. Eine besondere Stellung nimmt dabei das Gedenken an die Opfer
von Kriegen und Gewaltherrschaft ein. Hierbei darf keinesfalls eine
Verherrlichung des Gewaltgeschehens stattfinden, vielmehr soll die mahnende
Erinnerung im Zentrum stehen. 

Im Monat November nimmt die Erinnerung an verschiedene Ereignisse, die an
einem 9. November stattgefunden haben, einen eigenen Rang ein. Unter diesen
Daten sei besonders hervorgehoben: Im Jahr 1918, am Ende des ersten
Weltkrieges: Die Novemberrevolution. Dann im Jahr 1938: Die reichsweite
Pogromnacht. Und schließlich im Jahr 1989: Der Fall der Berliner Mauer.“

 

Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen.


 

Fototext: Heinrich Böll und dessen literarisches und politisches Leben
werden im Rahmen der Novembertage in Nottuln noch einmal erzählt. Dazu kommt
sein Sohn René Böll nach Nottuln.

 

 

 

 

 

 

 

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