[Finews] Do 8.6. - Heute Abend - Gedenken in Nottuln Atomwaffen ächten noch im Jahr 2020 - Erklärung des pax christi-Präsidenten zum Hiroshima-Gedenktag

Fi Nottuln info at fi-nottuln.de
Do Aug 6 10:57:03 CEST 2020


INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

gerne erinnern wir noch einmal an das Hiroshima-Gedenken – heute/Do. 6.8. –
in Nottuln – Ortskern

 

20.45 Uhr   große Kunstinstallation „Hiroshima mahnt“

21.15 Uhr Gedenken am Brunnen – gerne Kerzen mitbringen, die auf den Rand
gestellt werden oder auf dem Wasser ausgesetzt werden.

 

Bitte Masken mitbringen und den Mindestabstand einhalten.  Wir bringen
Pace-Fahnen mit, die auch gut geeignet sind, den Abstand zu wahren.

 

Unten noch die Erklärung  von Pax Christi zum Hiroshimatag 2020.

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch 

 

Lichteraktion zum Hiroshimatag am 6.8.2020 

 

21.15 Uhr am Brunnen im Nottulner Ortskern

 

Nottuln. An die Atombombenabwürfe vor 75 Jahren auf die beiden japanischen
Städte Hiroshima (6.8.1945) und Nagasaki (9.8.1945) wird die Gemeinde
Nottuln heute Abend gegen 21.15 Uhr im Ortskern am Brunnen erinnern.
Bürgermeisterin Manuela Mahnke lädt zusammen mit der Friedensinitiative
Nottuln (FI) alle Bürgerinnen und Bürger zu einer kleinen symbolischen
Aktion am Brunnen im Nottulner Ortskern ein. Dort werden – einer japanischen
Tradition folgend - Lichter auf das Wasser ausgesetzt. Alle Teilnehmer
werden gebeten, kleine Kerzen mitzubringen, die auf den Rand des Brunnens
gestellt werden können. Die Nottulner Kirchen werden mit ihren Glocken zu
der Gedenkveranstaltung einladen. Bürgermeisterin Mahnke wird als „Mayor for
Peace“ eine Ansprache halten und fordern, dass alle Atomwaffen geächtet und
verschrottet werden. Zu zwei weiteren Ansprachen sind Pastor Franz Anstedt,
Katholische Kirchengemeinde, und Leonie Glanemann, Schülerin des
Rupert-Neudeck-Gymnasiums Nottuln,  eingeladen. Den musikalischen Rahmen
gestaltet Jutta Schmalenbach auf der Querflöte.  

Bereits um 20.45 Uhr sind alle zu einem Open-Air-Kunstprojekt mit dem
Aktionskünstler Laurenz E. Kirchner eingeladen. Im Ortskern wird er ein
einmaliges öffentliches Kunstprojekt zeigen. Bürgermeisterin Manuela Mahnke:
„Wir wünschen uns, dass viele Nottulner heute Abend ins Zentrum kommen und
dort – auch mit Kerzen - ein beeindruckendes Zeichen setzen: Wir wollen,
dass alle Atomwaffen abgeschafft werden!“ 

Alle Teilnehmer an den beiden Veranstaltungen werden gegeben, Masken
mitzubringen.  

 

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Mainz/Berlin, 4. August 2020

 

Atomwaffen ächten noch im Jahr 2020

pax christi fordert den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag
der Vereinten Nationen

 

Erklärung des pax christi-Präsidenten, Bischof Peter Kohlgraf, anlässlich
des 75. Gedenkens der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki am 6.
und 9. August 2020

 

Vor 75 Jahren, am 6. und 9. August 1945 fielen die amerikanischen Atombomben
auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Sie rissen mehr als
200.000 Menschen in einen unvorstellbar grausamen Tod, die Überlebenden
litten ihr Leben lang unter der nuklearen Verseuchung wie unter den
psychischen Folgen, beide Städte wurden fast vollständig ausgelöscht. 

 

Wir gedenken der unzähligen Opfer dieses furchtbaren Angriffs vor 75 Jahren.
Und zugleich müssen wir uns vor Augen führen: Die Bedrohung der Menschheit
durch Atomwaffen ist auch heute grausame Realität. Jede der heute
existierenden Atomwaffen hat das mehrfache Vernichtungspotential der
Hiroshima-Bombe und bedroht alles Leben auf der Erde. Die Menschen, die im
August 1945 in Hiroshima und Nagasaki ihr Leben verloren, mahnen uns alle
eindringlich, für Abrüstung und für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten. 

 

Die katholische Friedensbewegung pax christi Deutschland fordert – gemeinsam
mit einem breiten Bündnis christlicher Kirchen, Religionsgemeinschaften und
Friedensvereinigungen – Atomwaffen international zu ächten. An die
Bundesregierung ergeht unsere Aufforderung, den Atomwaffenverbotsvertrags
der Vereinten Nationen zu unterzeichnen. 

 

Bis zum Jahr 2020, noch zu Lebzeiten wenigstens einiger Überlebender der
Angriffe von 1945, eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen – das war das Ziel
einer breiten internationalen Kampagne, die der Zusammenschluss „Mayors for
peace“ („Bürgermeister für den Frieden“) im Jahr 2003 in Hiroshima
angestoßen hat und in der die internationale pax christi-Bewegung aktiv
mitarbeitet. 

 

Eine atomwaffenfreie Welt im Jahr 2020 haben wir nicht erreicht. Doch vor
drei Jahren mündete die Initiative in den Atomwaffenverbotsvertrag der
Vereinten Nationen, der die Ächtung aller Atomwaffen mit dem Verbot der
Herstellung und des Besitzes in kurzer Frist festschreibt. Wir setzen jetzt
die Hoffnung darauf, dass im Jahr 2020 die Zahl von 50 Staaten erreicht
wird, die den Verbotsvertrag ratifizieren, damit Verbot und die Ächtung von
Atomwaffen als Internationales Recht in Kraft treten. 

 

Mit unserem Bemühen stehen wir an der Seite von Papst Franziskus, der im
vergangenen Jahr die Gedenkstätten in Hiroshima und Nagasaki aufgesucht hat.
Vor den Augen der Weltöffentlichkeit hat er mit bewegenden Worten der Opfer
gedacht und unmissverständlich die Existenz und den Besitz von Atomwaffen
für unmoralisch erklärt: „Aus tiefer Überzeugung möchte ich bekräftigen,
dass der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken heute mehr denn je ein
Verbrechen ist nicht nur gegen den Menschen und seine Würde, sondern auch
gegen jede Zukunftsmöglichkeit in unserem gemeinsamen Haus. Der Einsatz von
Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, wie ebenso der Besitz von
Atomwaffen unmoralisch ist“.

 

Weiter mahnt Papst Franziskus: „Wenn wir tatsächlich eine gerechtere und
sicherere Gesellschaft aufbauen wollen, müssen wir die Waffen aus unseren
Händen legen“. (…) Wenn wir der Logik der Waffen nachgeben und uns von der
Praxis des Dialogs entfernen, vergessen wir tragischerweise, dass die
Waffen, noch bevor sie Opfer fordern und Zerstörung bewirken, böse Szenarien
hervorrufen können (…). Wie können wir Frieden anbieten, wenn wir beständig
die Drohung eines Atomkrieges als legitimes Mittel zur Konfliktlösung
einsetzen? (…) Der wahre Friede kann nur ein waffenloser Friede sein“.

 

Die Realität ist eine andere: De facto setzen die deutsche Bundesregierung
und das NATO-Bündnis weiter auf Abschreckung und halten an der Überzeugung
fest, durch die Drohung mit den Massenvernichtungswaffen den Frieden
erhalten zu können. Deutschland ist in die nukleare Teilhabe eingebunden,
die die Mitarbeit am Einsatz von Atombomben durch die deutsche Bundeswehr
bedeutet. Geplant ist die Erneuerung der in Deutschland stationierten
amerikanischen Atomwaffen und die Anschaffung neuer Kampfjets für den Abwurf
dieser Atombomben. 

 

Dem stehen jedoch auch völkerrechtliche Vereinbarungen entgegen: Der
Atomwaffensperrvertrag von 1968, in dem sich die fünf offiziellen Atommächte
zur vollständigen nuklearen Abrüstung unter internationaler Kontrolle
verpflichten und die anderen Unterzeichnerstaaten auf den Erwerb von
Atomwaffen verzichten. Das Gutachten des Internationale Gerichtshof von Den
Haag (IGH) von 1996, das feststellt: „Die Androhung und der Einsatz von
Atomwaffen verstoßen generell gegen die Prinzipien und Regeln des
humanitären Kriegsvölkerrechts.“ (Ziff. 105 (2) D).

 

Als pax christi-Bewegung stellen wir uns der Politik der atomaren
Abschreckung, der Aufrüstung und der nuklearen Teilhabe entgegen. Wir bauen
dabei auf den Friedenswillen und die Sehnsucht der Menschheitsfamilie nach
Friede: „Einer der tiefsten Wünsche des menschlichen Herzens ist der nach
Frieden und Stabilität“, sagt Papst Franziskus vor dem Friedensdenkmal in
Nagasaki im November 2019. Zugleich deutet der Papst den Weg an, der zu
diesem Frieden führt: „Der Frieden und die internationale Stabilität (…)
sind nur möglich im Anschluss an eine globale Ethik der Solidarität und
Zusammenarbeit im Dienst an einer Zukunft, die von der Interdependenz und
Mitverantwortlichkeit innerhalb der ganzen Menschheitsfamilie von heute und
morgen gestaltet wird. “ 

 

Am 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki gedenken
wir der Opfer dieses Grauens. Und wir mahnen: Die Drohung mit der
Vernichtung des Lebens durch Atomwaffen kann kein Synonym für Frieden sein.
Der Verzicht auf die Abschreckungslogik der Atomwaffen und der Wille zu
Vertrauensbildung und Abrüstung sind die Orientierungspunkte einer
Friedenslogik der Zukunft.

 

 

 

Veranstaltungshinweis

 

Nie wieder? 
Friedensgebet in Mainz mit Bischof Peter Kohlgraf, Ministerpräsidentin Malu
Dreyer und Oberbürgermeister Michael Ebling anlässlich des
Hiroshima-Gedenktags

 

Im Rahmen der "Mainzer Woche gegen Atomwaffen" lädt pax christi Rhein-Main
am Donnerstag, den
6. August 2020 um 17:30 Uhr zum Friedensgebet in der Ruinenkirche St.
Christoph in Mainz ein, das auch live übertragen wird. 

 

Hier der Zugang zur Live-Übertragung:

facebook.com/bistummainz 

 

 


Sie finden die Meldung auch auf www.paxchristi.de
<http://www.paxchristi.de/>  und anhängend als pdf-Datei.

 


Kontakt 
pax christi – Deutsche Sektion e.V.

 

Tel. 030.200 76 78-0 

 <mailto:sekretariat at paxchristi.de> sekretariat at paxchristi.de 
 <http://www.paxchristi.de/> www.paxchristi.de 

 


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