[Finews] Andreas Zumach referierte über den Syrienkrieg
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Di Apr 26 17:06:38 CEST 2016
INFORMATIONEN DER FI NOTTULN
Liebe Freunde,
für alle, die am Montagabend beim Vortrag von Andreas Zumach nicht dabei
sein konnten.
Zweieinhalb Stunden – geballte Ladung an Information.
Der Zeitungsbericht kann nur einen kl. Ausschnitt spiegeln.
Mit freundlichem Gruß
Robert Hülsbusch
„Syrien – ein Flächenbrand und kein Ende in Sicht“
Andreas Zumach referierte über den Syrienkrieg und seine Folgen und
Perspektiven.
Nottuln. Das Kaminzimmer der Alten Amtmannei platzte am Montagabend aus
allen Nähten. Über 70 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der
Friedensinitiative Nottuln (FI) gefolgt, um den Vortrag von Andreas Zumach
zu hören. Der Journalist aus Genf und Experte für internationale
Sicherheitspolitik referierte zu dem Thema „Syrien – ein Flächenbrand und
kein Ende in Sicht“. Und er ließ die vielen Zuhörer nach zweieinhalb
Stunden ziemlich ratlos zurück. Im Grunde sei er ein optimistisch und
positiv denkender Mensch, so Zumach. Aber was den Krieg in Syrien angehe,
sehe er für die nächste Zukunft schwarz. Zumach: Bei den Genfer
Syrien-Gesprächen bewege sich nichts. Sie würden künstlich am Leben
gehalten. Ein Scheitern sei sehr wahrscheinlich. Dies würde der völlige
Zusammenbruch der Waffenruhe bedeuten und eine Eskalation des Krieges mit
noch stärkerer Beteiligung der Türkei, Saudi-Arabiens und Irans. Das würde
auch die Terrormilizen des IS stärken und zudem eine neue
Flüchtlingsbewegung von Türken und türkischen Kurden nach Deutschland
auslösen. Diese Informationen hat Zumach, der bei der UNO in Genf
akkreditiert ist, aus der intensiven journalistischen Begleitung der
Syrien-Gespräche. Zumach: „Beide Delegationen haben noch nicht einmal in
einem Raum zusammengesessen, sich noch nicht gesehen und die Hände
geschüttelt.“ Alles liefe indirekt über den UN-Vermittler. Die Positionen
der syrischen Regierung und ihrer Unterstützer und der Opposition seien
unüberbrückbar. Dabei bräuchten die Menschen in Syrien so sehr einen
Waffenstillstand. Von den einst 23 Millionen syrischen Einwohner seien fast
8 Millionen Menschen innerhalb Syriens auf der Flucht, fast fünf Millionen
sind ins Ausland geflohen, die große Mehrheit in die Anrainerstaaten. 12
Millionen Menschen gelten in Syrien als hilfsbedürftig. Fast 500.000 Syrier
kamen ums Leben. Wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte, was die
Hintergründe sind, auch die Faktoren, die diesen Krieg am Leben halten, das
konnte der Journalist kenntnisreich und umfassend erklären. Dabei ordnete er
den aktuellen Krieg in einem größeren historischen und geografischen Kontext
ein: Zumach zeichnete einen „Krisenbogen“, der von Marokko über die ganze
Maghrebstaaten Nordafrikas bis nach Ägypten geht und dann weiter über den
Nahen und Mittleren Osten bis nach Afghanistan und Pakistan reicht. Zumach:
„Die meisten Gewaltkonflikte nach 1945 fanden hier statt. Hier seien die
meisten „gescheiteten Staaten“. 95 Prozent aller Terroranschläge fänden in
diesem „Krisenbogen“ statt. 95 Prozent der Opfer seien Muslime. Fast alle
Flüchtlinge auf der Welt kommen aus dieser Krisenregion. Und warum? Zumach:
„Unsere Geschichte holt uns nun ein. Es fliegen uns nun 300 Jahre
europäische und osmanische Kolonialgeschichte um die Ohren!“ Auch aufgrund
dieser Kolonialherrschaft hätten die Staaten dieser Krisenregion nicht die
Grundstabilität erreicht, die in den westlichen Industriestaaten der Leben
der Menschen sicher und demokratisch gemacht hätten. Auch der so genannte
Krieg gegen den Terror – ausgerufen nach dem 11. September 2001 – war in
seinen Konsequenzen verheerend. So hätte der Westen eine „erhebliche“
Mitverantwortung für die prekäre Situation, die Extremismus und Diktatur,
Gewalt und Kriege hervorbrachten. www.fi-nottuln.de
Fotos:
1. Zahlreiche Zuhörer folgten den Ausführungen von Andreas Zumach über
die Hintergründe des Krieges in Syrien.
2. Auch nach dem Vortrag suchten noch viele Zuhörer das Gespräch mit
Andreas Zumach, Journalist aus Genf.
Jeweils mit dabei Moderator Heinz Böer, FI Nottuln
Mit freundlichem Gruß
Robert Hülsbusch
Robert Hülsbusch
Rudolf-Harbig-Str. 49
48301 Nottuln
Tel. 02502-9754
Mail: <mailto:robert at huels-busch.de> robert at huels-busch.de
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