[Finews] Antrag an den Gemeinderat - ein Platz für ein neues Denkmal - für den "unbekannten Deserteur"

Mit Jan 24 21:58:02 CET 2007

INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

Liebe Freundinnen und Freunde,

anbei informieren wir Euch über einen Antrag an den Nottulner Gemeinderat.
Die FI beabsichtigt, in Nottuln ein Denkmal für den unbekannten Deserteur zu
errichten. Sicher wird dieses Vorhaben eine intensive - kontroverse
Diskussion eröffnen. Diese ist ausdrücklich erwünscht. Klar ist, dass man zu
diesem Projekt geteilter Meinung sein kann. Wir respektieren jeden, der sich
diesem nicht anschließen kann.

Nun hoffen wir, dass es im Gemeinderat trotzdem eine Mehrheit für einen
öffentlichen Platz gibt. 

Allein können wir dieses Projekt nicht realisieren. Wir brauchen dafür
Unterstützung – argumentativ und später auch finanziell. Dann wenden wir uns
noch einmal an die Öffentlichkeit und an Euch.

Bis dahin -

Liebe Grüße Robert Hülsbusch

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Antrag an den Gemeinderat 

–        ein Platz für ein neues Denkmal 

–        für den „unbekannten Deserteur“. 

Nottuln. Für reichlich Diskussionsstoff sorgt die Friedensinitiative Nottuln
(FI) gleich zu Anfang des neuen Jahres. In einem Schreiben an den
Gemeinderat regt sie jetzt an, ein Denkmal für Deserteure in Nottuln zu
errichten. Die FI bittet nun die Gemeinde, dafür einen öffentlichen Platz
zur Verfügung zu stellen. 

Die Planungen für dieses Denkmal sind schon angelaufen. Die FI hat Kontakt
mit der Billerbecker Künstlerin und Bildhauerin Mechthild Ammann
aufgenommen. Zwei Modelle für ein Denkmal hat die Künstlerin erarbeitet.
Diese stellt die FI zur Diskussion und ist für weitere Ideen und
Veränderungswünsche offen. Auch für einen Text gibt es schon eine Idee: „Für
alle, die sich geweigert haben, auf ihre Mitmenschen zu schießen“ (nach
Tucholsky)

Finanziert werden soll das Projekt über einen Spendenaufruf in der Nottulner
Bevölkerung. Eine Enthüllung des Denkmals könnte sich die Friedensinitiative
für den 15. Mai 2007 vorstellen. Dieses Datum markiert den internationalen
Tag der Kriegsdienstverweigerung. Ausführlich begründet die
Friedensinitiative Nottuln ihre Idee eines Denkmals für Deserteure in dem
Schreiben an den Bürgermeister und an die Ratsmitglieder: Gleich mehrere
Denkmäler – so die FI - setzten sich in Nottuln mit dem Thema Krieg und
Nazi-Vergangenheit auseinander. Ein Denkmal für Deserteure würde auch die
Menschen in den Blickpunkt bringen, die sich weigerten, am Krieg
teilzunehmen. 

Mindestens 100.000 deutsche Soldaten desertierten im 2. Weltkrieg,
informiert die Friedensinitiative. Die Motive der Deserteure wären sehr
unterschiedlich gewesen: religiöse Gründe, politische Überzeugung,
individuelles Gewissen, Sorgen um die Familie oder einfach die Angst vor dem
Sterben. Die FI: „Gemeinsam war ihnen allen eins: Sie spielten nicht mehr
mit in der Nazi-Kriegsmaschinerie, die Europa und andere Teile der Welt mit
Krieg und Terror überzog.“ Und - 50.000 Menschen wären im 2. Weltkrieg wegen
Kriegsdienstverweigerung, Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode
verurteilt worden. 15.000 von ihnen fielen nachweislich der Nazi-Justiz zum
Opfer. „Während der Widerstand, den wenige Offiziere der deutschen Wehrmacht
geleistet haben, schon bald nach dem Krieg eine erstaunliche Würdigung
erfuhr, ist der Widerstand der Deserteure und Verweigerer unberücksichtigt
geblieben und bis heute eher verfemt als gewürdigt worden.“ macht die FI
deutlich. Auch heute gäbe es Deserteure und Kriegsdienstverweigerer in aller
Welt. Auch darauf hinzuweisen, ist der FI ein Anliegen. Im Bosnienkrieg, im
Türkei-Krieg gegen die Kurden, im Libanonkrieg seien Männer „von der Fahne“
gegangen, weil sie diese Militäraktionen nicht mittragen konnten. Die FI:
„Sie setzten damit ein Zeichen für notwendige Zivilcourage und
verantwortliches Handeln.“ 

Ein Deserteur-Denkmal in Nottuln soll nun – so die FI - an die erinnern, die
im zweiten Weltkrieg desertierten, sich dem Kriegstreiben – aus welchem
Grund auch immer – entzogen. Sie sollten einen Platz in der Gesellschaft
finden. Es sollte ein Ort sein, an dem kontrovers und differenziert über
Krieg und Gewalt nachgedacht und gestritten werden kann. Vorgefertigte und
endgültige Meinungen seien nicht erwünscht. Und es solle jenen Mut machen,
die möglicherweise in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges noch die „Flinte
ins Korn“ warfen – möglicherweise auch Menschen aus Nottuln. Die FI: „Sie
sollen sich gestärkt fühlen und möglicherweise auch motiviert, von ihrem
Schritt zu berichten.“ www.fi-nottuln.de <http://www.fi-nottuln.de/> 

Foto: Zwei Entwürfe der Künstlerin Mechthild Amman für ein Deserteur-Denkmal
in Nottuln.

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch 

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Robert Hülsbusch
Rudolf-Harbig-Str. 49
48301 Nottuln

Tel. 02502/9754

Mail: info at fi-nottuln.de <BLOCKED::mailto:info at fi-nottuln.de>   oder
robert at huels-busch.de <BLOCKED::mailto:robert at huels-busch.de>  

Friedensinitiative Nottuln            <BLOCKED::http://www.fi-nottuln.de/>
www.fi-nottuln.de 

Friedenskreis Havixbeck             www.friedenskreis.de
<BLOCKED::http://www.friedenskreis.de/>  

Städtepartnerschaft                     www.chodziez.de
<BLOCKED::http://www.chodziez.de/>  

ProWindCOE
<BLOCKED::http://www.prowindcoe.de/> www.prowindcoe.de 
DFG-VK
<BLOCKED::http://www.dfg-vk.de/> www.dfg-vk.de
Kooperation für den Frieden:      <BLOCKED::http://www.koop-frieden.de/>
www.koop-frieden.de
Rockforum Nottuln
<BLOCKED::http://www.rockforum-nottuln.de/> www.rockforum-nottuln.de

Anne-Frank-Gesamtschule         www.gesamtschule.havixbeck.de
Schularbeit:
<BLOCKED::http://www.afg-dieklasse.de/> www.afg-dieklasse.de

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