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Mo Okt 17 18:27:51 CEST 2011


17.10.2011

Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen fordern Absage
des CASTOR-Transports nach Gorleben

Die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen fordern angesichts des 
Strahlen-Skandals in Gorleben, daß die deutschen Behörden den 
voraussichtlich für Ende November terminierten 13. CASTOR-Transport 
absagen. Falls der hochradioaktive Atommüll dennoch von LaHague nach 
Gorleben auf die Reise geschickt werde, kündigen sie bereits jetzt am 
Streckenabschnitt bei Karlsruhe eine "Südblockade" an.

Im August und September war nach und nach bekannt geworden, daß die 
radioaktive Strahlung am Zaun des oberirdischen Zwischenlagers 
Gorleben bereits seit 2003 den gesetzlichen Grenzwert überschreitet. 
(Siehe auch unsere Berichte v. 30.09.11. und 25.08.11) In dem 
Zwischenlager, einer Leichtbauhalle, stehen mittlerweile 102 CASTOR-
Behälter mit hochradioaktivem Atom-Müll. Dieser von der Atomindustrie 
verursachte Müll wurde seit dem Jahr 1996 in zwölf CASTOR-Transporten 
herangeschafft, obwohl die Entscheidung für den Salzstock Gorleben 
auf keinem wissenschaftlichen Auswahl-Verfahren beruht. Mittlerweile 
ist erwiesen, daß der Salzstock Gorleben als Atommüll-Endlager 
ungeeignet ist. Dennoch wird am unterirdischen Endlager im Drei-
Schicht-Betrieb 24-Stunden am Tag weiter gebaut.

Die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen, ein Verbund von Gruppen 
aus über zehn Städten und Regionen in Südwestdeutschland, befürchten, 
daß für die Genehmigung des 13. CASTOR-Transports trotz des Strahlen-
Skandals nicht abgesagt wird und daß hierzu die Einhaltung des 
Strahlungswerte durch rechnerische Manipulationen vorgegaukelt werden 
könnte. Sie rufen deshalb schon jetzt für Freitag, 25. November zu 
einer erneuten "Südblockade" auf. Sie hoffen auf eine massenhafte 
Beteiligung bei Gleis-Blockaden am Streckenabschnitt Lauterbourg - 
Berg - Wörth - Karlsruhe an der französisch-deutschen Grenze. Im 
vergangenen Jahr war es über tausend Menschen gelungen, mit einer 
Blockade die Umleitung des CASTOR-Zuges zu erzwingen.

Bereits am Abfahrtsbahnhof Valogne in der Nähe des Plutonium-Fabrik 
LaHague wollen französische und britische Atomkraft-GegnerInnen den 
Start des CASTOR-Transportes verhindern. Ebenso soll die 
"Südblockade" ein Zeichen über das Wendland hinaus setzen: "Gorleben 
ist als Endlager-Standort ebenso wenig geeignet sei wie Morsleben, 
Asse II, das lothringische Bure oder das schweizerische Benken," 
heißt es in einer Erklärung der Südwestdeutschen Anti-Atom-
Initiativen. Mit einer CASTOR-Blockade im Süden soll ein Beitrag zum 
internationalen Widerstand gegen den "Atommüll-Tourismus" geleistet 
werden. Die Initiativen sehen die CASTOR-Transporte als Teil des 
weltweiten Atomgeschäfts, welches sie aufhalten wollen. Sie kämpfen 
für den Stop des Endlager-Projekts Gorleben.


REGENBOGEN NACHRICHTEN


Anmerkungen

Siehe auch unseren Artikel:

      Bundesweite Herbstkonferenz der Anti-Atom-Initiativen
      fordert sofortigen Atom-Ausstieg (2.10.11)

      Strahlen-Skandal in Gorleben
      Grenzwert am Zaun bereits seit 2003 überschritten (30.09.11)

      Radioaktiver Müll in Gorleben
      verursacht hohe Strahlenbelastung am Zaun (25.08.11)

      CASTOR 2011
      Auftakt-Kundgebung in Dannenberg geplant (29.07.11)

      Atommüll-Endlager in Deutschland?
      EU macht Druck (20.07.11)

      Atommüll-Endlager in der Schweiz?
      Unmögliches soll realistisch erscheinen (12.07.11)

      13. CASTOR nach Gorleben
      angekündigt (3.06.11)

      Gorlebener Salzstock vielfach angebohrt
      Der Berg schlägt zurück (15.04.11)

      Stark erhöhte Radioaktivität
      im "Versuchs-Endlager" Asse II (14.04.11)

      Drei Monate Denkpause
      auch für Gorleben? (30.03.11)

      Atommüll-Frachter in Seenot
      nach Rußland-Fahrt (20.12.10)

      "Versuchs-Endlager" Asse II
      Wasserzutritt verdoppelt (15.12.10)

      Erhöhte Krebs-Rate
      um das "Versuchs-Endlager" Asse II (25.11.10)

      Parteitag der Pseudo-Grünen
      Gorleben als Verhandlungsmasse (21.11.10)

      Neue wissenschaftliche Studie:
      AKW und tote weibliche Embryos (19.11.10)

      CDAK interveniert
      gegen Wiederwahl Annette Schavans in Parteivorstand (14.11.10)

      50.000 in Dannenberg
      Auftakt zum CASTOR-Protest im Wendland (7.11.10)

      Akten über Explosion im Jahr 1969
      Erdgas unter Gorleben (13.09.10)

      Der Endlager-Schwindel
      Greenpeace veröffentlicht Akten zu Gorleben (13.04.10)

      In Asse II wird probegebohrt
      Weitere Zeitverzögerung vor der Rückholung (27.03.10)

      Atommüll-Transporte
      Glaskokillen nicht stabil (5.02.10)

      Einsturzgefahr im "Versuchs-Endlager" Asse II
      Atommüll wird rückgeholt (15.01.10)

      Endlager-Standort Gorleben
      Bei der Auswahl spielte Geologie kaum eine Rolle (10.01.10)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Mit Spezialbeton Hohlräume verfüllt (8.12.09)

      Morsleben-Kongreß
      Forderung nach Offenlegung einer geheimen Studie
      zur Rückholbarkeit des radioaktiven Mülls (21.11.09)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Decke eingestürzt (9.10.09)

      "Versuchs-Endlager" Asse II:
      Rückholung des Atommülls laut Bundesamt möglich (2.10.09)

      Verstärkter Laugeneinbruch
      im "Versuchs-Endlager" Asse II (18.09.09)

      Skandal-Serie Asse II: Noch mehr Plutonium
      im "Versuchs-Endlager" (29.08.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Hochradioaktiver Müll im "Versuchs-Endlager"?
      MONITOR veröffentlicht Siemens-Unterlagen (24.07.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Erneuter Fund radioaktiver Lauge (15.07.09)

      Skandal-Serie Asse II:
      Nun auch noch Sprengstoff (26.06.09)

      Desinformation in der 'Badischen Zeitung'
      Die Schweizer Endlager-Suche (18.06.09)

      Asse II: Strom-Konzerne drückten
      die Sicherheits-Standards (3.06.09)

      Asse II: Mehr radioaktiver Müll als vermutet
      Greenpeace findet Hinweise auf zu niedrige Angaben
      in den Inventar-Listen (7.05.09)

      Asse II: Einsturzgefahr in Kammer 7 akut
      (29.04.09)

      Asse II diente auch der Bundeswehr als Atomklo
      Endlager-Skandal nimmt immer neue Dimensionen an (24.04.09)

      Asse II: Auch Fässer mit Pestiziden,
      Arsen und Blei im "Versuchs-Endlager" Asse II (15.04.09)

      Versuchslager Asse II
      Wer hat den radioaktiven Müll produziert? (23.02.09)

      Lauge aus Atommüll-Lager Asse erneut nach 'Mariaglück'
      Dringend nötige Rückholung weiter verzögert (7.02.09)

      Einsturzgefahr im Atommüll-Lager Asse
      Seit Dezember nicht veröffentlicht (15.01.09)

      Das ungelöste Problem der Endlagerung
      Folge 12 der Info-Serie Atomenergie 




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