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schwartz arnaud schwartz_a at yahoo.com
Mi Sep 5 14:54:01 CEST 2007


1. Klimaschutz und Ernährung
2. Wie ist meine persönliche Kohlendioxid-Bilanz?
3. Forsa-Umfrage: Engpass bei fossilen Brennstoffen droht früher als die Deutschen denken

:: Klimaschutz und Ernährung
In der Diskussion zum Klimaschutz wird die Bedeutung von Ernährung und Landwirtschaft unterschätzt. Wie sieht ein klimafreundlicher Speiseplan aus und welche Rolle kann der Biolandbau dabei spielen? Das Presseforum BioBranche befragte dazu den Ernährungsexperten Dr. Karl von Koerber vom Münchener Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie  - Das Interview führte Gerald Wehde vom Bioland e.V. 
Beim Klimawandel denken die meisten an Industrie, Auto- und Luftverkehr. Welche Rolle spielen Ernährung und Landwirtschaft? 
Dr. Karl von Koeber: Eine große. Immerhin verbraucht unsere Ernährung in Deutschland etwa ein Fünftel der Gesamtenergie und trägt in dieser Größenordnung auch zum Treibhauseffekt bei. Die Hälfte dieser Treibhausgas-Emissionen geht auf das Konto der Landwirtschaft. Die Produktion tierischer Lebensmittel ist deutlich energieaufwändiger und damit klimabelastender als die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel. 
 
 
Wie sollte Ihrer Ansicht nach ein klimafreundlicher Speiseplan aussehen? 
Dr. Karl von Koeber: Durch eine deutliche Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel und damit eine bewusste Reduzierung des Anteils von Fleisch, Milchprodukten und Eiern kann jeder schon sehr viel für den Klimaschutz tun. Denn auf dem Weg vom Tierfutter bis zum Stück Fleisch oder Käse gehen durch die „Veredelungsverluste“ 65 bis 90 % der im Futter enthaltenen Nahrungsenergie verloren. Folglich werden dafür große Mengen an Futtermitteln gebraucht, was vor allem durch die sehr energieaufwändige chemische Synthese der mineralischen Düngemittel hohe Treibhausgas-Emissionen verursacht. Die Veredelungsverluste stellen auch angesichts der Welthungersituation eine nicht zu verantwortende Ressourcenverschwendung dar. 
 
 
Wie wollen Sie den geringeren Verzehr tierischer Lebensmittel Ländern vermitteln, die erst dabei sind, sich etwas Wohlstand zu erwirtschaften? 
Dr. Karl von Koeber: Das geht nur über ein gutes Vorbild. Umso wichtiger ist es, dass wir in der westlichen Welt schnell umdenken. Während wir hier unseren Fleisch- und Käsekonsum reduzieren sollten, ist es wichtig, alles dafür zu tun, dass die stark wachsenden Bevölkerungen in China und Indien erst gar nicht mit einem verstärkten Fleisch- und Käsekonsum beginnen. Das ist natürlich für Schwellenländer mit wachsendem Wohlstand eine große Herausforderung. Hier muss die Politik gute Wege finden, die bestehende Esskultur, die oft traditionell fleischarm ist, zu bewahren. 
 
 
Wird denn die westliche Welt ihrer Vorbildfunktion gerecht? 
Dr. Karl von Koeber: Nein bisher nicht. In Deutschland propagieren aktuell Agrarpolitiker und auch Funktionäre statt einer Änderung der Ernährungsweisen eine neue Intensitätssteigerung in der Landwirtschaft. Dies bedeutet eine Forcierung der Massenproduktion. Auch die deutsche Exportwirtschaft prescht vor. So wird der asiatische Markt gerade für deutschen Käse und andere Milchprodukte erobert. Das ist aber eine Sackgasse. Denn so wird erst ein neuer klimaschädlicher Bedarf in den Schwellenländern geschaffen. Stattdessen brauchen wir einen Bewusstseinswandel und globale Verantwortung. Und statt einer umweltschädlichen Intensivierung auf dem hiesigen Acker und einer ethisch bedenklichen Massentierhaltung sollte lieber der Biolandbau als echte Alternative auch für den Klimaschutz vorangebracht werden. Für das Ernährungs-Motto „weniger ist mehr“ sprechen auch die Folgekosten ernährungsabhängiger Krankheiten. Diese belaufen sich in
 Deutschland auf über 70 Mrd. € pro Jahr - das ist etwa ein Drittel der Gesamtausgaben im Gesundheitswesen. Ein immenser volkswirtschaftlicher Faktor. 
 
  
Kann denn der Biolandbau überhaupt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und das weltweit? 
Dr. Karl von Koeber: Die FAO hat erst kürzlich die globale Vorzüglichkeit des Biolandbaus nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die Welternährung herausgestellt. Ein Positivfaktor ist dabei der stark reduzierte Energieeinsatz. Dabei spielt der Verzicht auf energieaufwändige mineralische Stickstoffdünger eine große Rolle. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kohlenstoffspeicherung im Humus. Über  Humusaufbau wird nicht nur die Bodenstruktur verbessert, sondern es können auch große Mengen CO2 gebunden werden. 
 
 
Sind regionale und saisonale Produkte aus Klimaschutzgründen vorzuziehen? 
Dr. Karl von Koeber: Die Klimabelastung durch Lebensmitteltransporte hängt von der zurückgelegten Strecke und dem verwendeten Transportmittel ab. LKWs stoßen deutlich mehr Treibhausgase aus als die Bahn. Flug-Transporte von Waren aus Übersee sind extrem klimaschädlich, sie belasten die Atmosphäre mehrere Hundert Mal stärker als solche mit Hochseeschiffen.

Insgesamt lassen sich keine pauschalen Aussagen zur Umweltrelevanz regionaler Erzeugnisse treffen. Beispielsweise ist der Transport kleiner Gütermengen mit kleinen Lieferwagen oder PKWs wenig effizient. Regionale Lebensmittel haben jedoch das Potenzial, Energie und damit Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Dieses muss in vielen Fällen durch effiziente Vermarktungsstrukturen und erhöhte Nachfrage noch erschlossen werden. Saisonales Gemüse und Obst aus dem Freiland ist weniger klimabelastend als ihre Erzeugung in beheizten Treibhäusern oder Folientunneln. Deren klimaschädliche Emissionen liegen bis zu 30-mal höher.
 
 
Was empfehlen Sie konkret dem Verbraucher? 
Dr. Karl von Koeber: Sich mehr mit seiner Ernährung und den Folgen auseinanderzusetzen. Die Art der Ernährung entscheidet wesentlich mit über die Zukunft unseres Planeten. Mehr Wissen, mehr öffentliche Auseinandersetzung darüber und mehr Transparenz zum Produkt sind notwendig. Nur dann wird sich auch die Politik bewegen. 

Für den Konsum tierischer Erzeugnisse empfehle ich „Bio statt Massenware“ nach dem Motto „weniger ist mehr“. Auch bei pflanzlichen Lebensmitteln ist Bio die klimaschonende Alternative. Und wieder mehr frische, gering verarbeitete Produkte aus der Region und der jeweiligen Saison in die Küche holen. Tiefkühlpommes verursachen z. B. eine 23-mal stärkere CO2-Belastung als frische Kartoffeln.
Quelle: 
Gerald Wehde 2007 
Bioland e.V. 2007  
Quelle: http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=20&article:oid=a8141&template=article_detail.html




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:: Wie ist meine persönliche Kohlendioxid-Bilanz?
+ 29.08.2007 + Wie viel Kohlendioxid (CO2) entsteht beim Heizen meiner Wohnung? Wie wirkt sich ein sparsameres Auto auf meine CO2-Bilanz aus? Wie viel Treibhausgase lassen sich mit dem Kauf regionaler Lebensmittel einsparen?
 
Darüber können Bürgerinnen und Bürger sich mit einem aktuellen CO2-Rechner selbst einen Überblick verschaffen. Der Rechner ermittelt den persönlichen Ausstoß an Treibhausgasen pro Jahr und vergleicht diesen mit dem deutschen Durchschnitt. Ob Wohnen, Mobilität, Ernährung, persönlicher oder allgemeiner Konsum – das Onlineangebot des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt jedem, wie viel Klimagase der individuelle Lebensstil verursacht: http://uba.klima-aktiv.de/?cat=start.


Unterstützt vom UBA haben das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH und die avantTime Consulting GmbH ein internetbasiertes Rechenmodell entwickelt, das den Lebensstil in Emissionen „übersetzt“. Nach Eingabe weniger Daten erfahren Bürgerinnen und Bürger innerhalb von nur wenigen Minuten ihre persönliche CO2-Bilanz und lernen, an welchen wichtigen Stellschrauben sie ihre Klimabilanz verbessern können. 

Der CO2-Rechner bildet fünf Bereiche des täglichen Lebens ab: Wohnen (Heizung oder Stromverbrauch), Mobilität (Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug), Ernährung, persönlicher Konsum – also für Kleidung, Elektrogeräte oder Möbel - und den so genannten allgemeinen Konsum, das heißt die Aktivitäten des Staates zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger wie Infrastruktur oder Bildung.

Der Rechner berücksichtigt auch den ökologischen Rucksack eines importierten Produktes: Klimagase, die bei der Herstellung im Ausland entstehen, bezieht der Rechner mit ein. Emissionen, die bei der Herstellung von Exportgütern entstehen, betrachtet der Rechner dagegen nicht. Neben CO2 fließen auch die Klimawirkungen weiterer Treibhausgase wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O) – beispielsweise aus der Landwirtschaft – in die Rechnung ein. Vor allem bei der Ernährung spielen diese Emissionen in der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. 

Im Durchschnitt ist ein Mensch in Deutschland jährlich für rund elf Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Damit liegen die Deutschen deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von rund 3,8 Tonnen pro Kopf. Langfristig verträglich ist ein Ausstoß von 2,5 Tonnen pro Kopf.


Es gibt verschiedene Wege die persönliche Klimabilanz zu verbessern 
              Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt statt den eigenen PKW, spart bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern schon 1,6 Tonnen CO2 pro Jahr - bei gleicher Mobilität. 
              Auch die individuellen Ernährungsgewohnheiten haben großen Einfluss auf die persönliche Treibhausgasbilanz. Nicht nach jedem Geschmack, aber aufschlussreich: Wer sich vegetarisch ernährt und Lebensmittel aus der Region kauft, spart im Vergleich zu einer fleischlastigen Ernährung jährlich 1,33 Tonnen CO2 ein. 
              Fernreisen sind ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt. Ein Fernflug nach Thailand entspricht mit einem CO2-Ausstoß von 5,05 Tonnen allein schon 50 Prozent des gesamten durchschnittlichen CO2-Ausstoßes pro Person in Deutschland. 
              Der Energieverbrauch für die Heizung ist besonders hoch. Das Wohnen im Mehrpersonenhaushalt - sei es in der Familie oder in einer Wohngemeinschaft - spart beispielsweise in einem Vier-Personenhaushalt mit 100 Quadratmeter Wohnfläche je Mitbewohner 5,7 Tonnen CO2 im Vergleich zu einer Einzelperson, die  50 Quadratmeter alleine bewohnt. 
              Wer sein Haus energetisch saniert kann seinen CO2-Ausstoß ebenfalls erheblich senken.
Der CO2-Rechner wird fortlaufend aktualisiert. In einem nächsten Schritt soll er um detaillierte Handlungsempfehlungen ergänzt werden, die zeigen, wie jeder Einzelne seine Emissionen mindern kann. Besucherinnen und Besucher der UBA-Internetseiten können den CO2-Rechner kostenfrei nutzen. 
Quelle:
Umweltbundesamt 2007  
RECHNER: http://uba.klima-aktiv.de/?cat=start




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:: Forsa-Umfrage: Engpass bei fossilen Brennstoffen droht früher als die Deutschen denken
+ 28.08.2007 + Fossile Brennstoffe sind begrenzt. Diese Botschaft scheint jedoch noch nicht bei allen Deutschen angekommen zu sein. 
Dies zeigt eine von DISCOVERY CHANNEL in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse. Anlässlich des Starts der neuen Dokumentarserie "Herausforderung Zukunft" (02. September 2007 um 21:05 Uhr) auf DISCOVERY CHANNEL wurden 1.003 Personen zu ihrer Meinung bezüglich der Energieversorgung der Zukunft und Ressourcenknappheit befragt. 


Trügerische Sicherheit: Die Deutschen erwarten Erschöpfung fossiler Brennstoffe erst in den nächsten 50 Jahren Fossile Brennstoffe wie Gas und Erdöl werden knapp. Laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) ist es möglich, dass die steigende Nachfrage nach Öl bereits ab 2010 nicht mehr von den Förderländern gedeckt werden kann. 


Diese Tatsache ist der Mehrheit der Deutschen jedoch nicht bekannt
Gerade mal jeder achte Bundesbürger (13 Prozent) rechnet in den nächsten zehn Jahren mit einer Verknappung fossiler Brennstoffe. Der Großteil der Deutschen (56 Prozent) geht dagegen von 11 bis 50 Jahren aus. Weitere 20 Prozent sind sogar der Meinung, dass die weltweiten Gas- und Ölreserven erst in 51 bis 100 Jahren ausgeschöpft sein werden. 


Fakt ist jedoch, dass die globalen Erdölvorräte bereits innerhalb der nächsten 50 Jahre vollkommen aufgebraucht sein werden. Regenerative Energiequellen sind für die Energieversorgung der Zukunft damit unumgänglich. Doch wie vertraut sind die Deutschen mit erneuerbaren Energieträgern? 


Sonnenenergie - im Bewusstsein der Deutschen, aber kaum im Stromnetz
Die bekannteste erneuerbare Energiequelle ist die Sonnenenergie. Knapp drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) kennen sie, dicht gefolgt von der Windenergie, die 69 Prozent der Befragten bekannt ist. Wasserkraft und Biomasse sind mit 47 Prozent beziehungsweise 43 Prozent etwa der Hälfte der Bevölkerung geläufig. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der Bekanntheitsskala: Geowärme mit 18 Prozent. 


Überraschend: Ganze 11 Prozent der Deutschen können keinerlei erneuerbare Energiequelle nennen. Obwohl die Sonnenenergie der Deutschen liebstes Kind zu sein scheint, wird dennoch kaum welche produziert. 2006 betrug ihr Anteil am Primärenergieverbrauch in Deutschland weit weniger als 1 Prozent. Das Gleiche gilt auch für Wind- und Wasserkraft. Mineralöle (35 %), Erdgas (23 %) und Kohle (24 %) haben den deutschen Energiemarkt momentan noch fest in der Hand. Doch wenn es nach der Mehrheit der Deutschen geht, könnte sich das schnell ändern... 


Auch der Verbraucher macht mit
Etwa drei Viertel der Bundesbürger (77 Prozent) würden persönlich alternative Energiequellen nutzen, auch wenn dies mit höheren Kosten oder Investitionen verbunden wäre. Und das gilt nicht nur für die, die über das nötige Kleingeld verfügen. Selbst die Mehrheit der Haushalte mit weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen (69 Prozent) wäre bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, um erneuerbare Energieträger zu nutzen. Bei Haushalten mit mehr als 3.000 Euro Nettoeinkommen sind es sogar 87 Prozent. 
Quelle:
Discovery Communications Deutschland GmbH 2007 
PressePortal 2007  
Quelle : http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&news:oid=n8287&template=news_detail.html


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