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<body bgcolor="#ffffff" text="#000000">
<font size="5"><b>BUND
Regionalverband, Wilhelmstr. 24a, 79098 Freiburg</b></font>
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="left"><font
style="font-size: 16pt;" size="4"><b>Bund
für Umwelt und Naturschutz</b></font></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="left"> <font
style="font-size: 15pt;" size="4"><b>0761/30383,
<a moz-do-not-send="true" href="mailto:bund.freiburg@bund.net">bund.freiburg@bund.net</a>,
<a moz-do-not-send="true" href="http://www.bund-freiburg.de/">www.bund-freiburg.de</a><br>
<br>
</b></font></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="left"><small><font
style="font-size: 15pt;" size="4"><small>An die Medien</small></font></small></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="left"><font
style="font-size: 15pt;" size="4"><b> Europäische Visionen und
regionale Realität</b></font></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="left"><font
style="font-size: 15pt;" size="4"><small><a moz-do-not-send="true"
class="moz-txt-link-freetext"
href="http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/europa-visionen-regio-oberrhein.html">http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/europa-visionen-regio-oberrhein.html</a><br>
<br>
</small></font></p>
<div class="textbox" style="margin-left: 10px; margin-right: 10px;"><i>Vor
der friedlichen und großen Fessenheim-Kundgebung mit ca. 10000
TeilnehmerInnen in Colmar, am 3. Oktober 2009, hatten der Bürgermeister
von Colmar Gilbert MEYER und der Präfekt Pierre-André PEYVEL vor den
„deutschen Randalierern“ gewarnt, um die Menschen im Interesse der EDF
grenzüberschreitend gegeneinander auszuspielen und um möglichst viele
Aktive von einer Teilnahme abzuschrecken...<br>
Nach der erfolgreichen, friedlichen und machtvollen Kundgebung, mit ca.
70 bis 80% französischen AktivistInnen, sprach Präfekt Pierre-André
PEYVEL von
einer "deutschen Invasion" (Quelle: Der Sonntag 4.9.09) um so gezielt
böse Assoziationen und Erinnerungen zu wecken.</i></div>
<br>
Auf den besetzten AKW-Bauplätzen in Wyhl (D), Kaiseraugst (CH) und
Gerstheim (F) haben wir drei Jahrzehnte nach Kriegsende den
europäischen Traum vom grenzenlosen Europa geträumt und erkämpft. Wir
haben die realen und die inneren Grenzen und die alte, verlogene
"Erbfeindschaft" überwunden, Bauplätze und Brücken besetzt,
Gifteinleitungen in Rhein und Luft abgestellt, für Leben und Zukunft
gekämpft und gemeinsam viele Gefahren am Oberrhein abgewehrt.<br>
<br>
Einige der vielen Wurzeln Europas und der deutsch-französischen
Aussöhnung liegen in Marckolsheim und Wyhl. Hier haben wir die Vision
vom grenzenlosen Europa gesponnen, ausgedrückt im Lied von François
Brumpt: <u>"Mir keije mol d Gränze über de Hüfe und danze drum erum".</u>
Als
die Schlagbäume zwischen Frankreich und Deutschland fielen hatten wir,
wieder einmal, eines unserer Ziele erreicht.<br>
<br>
Seit dieser Zeit erlebe ich am Oberrhein immer wieder, wie geschickt,
gezielt und erfolgreich in ökologisch-ökonomischen Konflikten
(Fessenheim, Atommüll Schweiz, Autobahnausbau, Flugplatz Zürich...) die
Menschen gegeneinander ausgespielt werden, während gleichzeitig das
Hohelied der Regio und zukünftigen Metropolregion gesungen wird.<br>
<div class="borderstyle">
<h2><small>Beispiele:</small><br>
</h2>
<ul>
<li>Bei der polizeilichen Räumung des besetzten Wyhler Platzes ließ
Ministerpräsident Filbinger gezielt nicht die vielen anwesenden
Kaiserstühler, sondern "Elsässer und Langhaarige" verhaften um zu
"beweisen", dass der Wyhl-Protest von "Ausländern und städtischen
Chaoten" gelenkt wird.<br>
</li>
<li>Beim Protest gegen den geplanten Giftmüllofen in Kehl empörten
sich deutsche CDU-Politiker über die "französische Einmischung".<br>
</li>
<li>Im Konflikt um den Fluglärm am Hochrhein schwingen immer
wieder erschreckende nationale Untertöne mit, obwohl doch die Menschen
auf beiden Rheinseiten unter dem Fluglärm leiden.<br>
</li>
<li>"Das ist unser Atom" hört man immer wieder aus konservativen
Kreisen der Schweiz, wenn Menschen von beiden Rheinseiten die
grenzüberschreitenden Gefahren des "Atomklos Hochrhein" aufzeigen.<br>
</li>
<li>Immer noch werden die problematischsten und gefährlichsten
Anlagen gerne an die Grenze gebaut, um nationale Vorteile zu genießen
und Risiken international zu verteilen. Aktuell zum Beispiel beim
geplanten Atommülllager in Benken (CH), bei den AKW-Neubauplänen in
Beznau (CH) oder bei der (gerade erfolgreich verhinderten)
umweltbelastenden Schredderanlage in Nambsheim (F).<br>
</li>
</ul>
</div>
<b>Wir haben im Dreyeckland am Oberrhein die Realisierung Europas mit
erkämpft. Wenn Flüsse und Luft sauberer geworden und die Grenzen nach
Frankreich gefallen sind, dann ist das mit ein Erfolg der
grenzüberschreitenden Umweltbewegung. </b><br>
<br>
Und dennoch: Immer wieder überlagern alte und neue, geschickt
geschürte (noch kleine) Nationalismen und traurige Feindbilder auf
beiden Rheinseiten die Europa-, Regio- und Dreyeckland-Mythen und diese
Feindbilder werden aus ökonomischen Gründen gezielt aufgebaut.
Erschreckend ist nicht, dass Konzerne und Lobbyisten versuchen, uns
gegeneinander auszuspielen. Erschreckend ist, dass die "nationale
Karte" immer noch häufig sticht. <br>
<br>
<b>In diesen Konflikten und in der Art, wie sie manchmal ausgetragen
werden, scheitert immer auch ein kleines regionales Stück Europa.</b><br>
<br>
Um so wichtiger ist unser Europa von unten, abseits aller europäischer
Fördertöpfe und Interreg-Gelder. In Benken, Fessenheim und überall wo
wir uns grenzüberschreitend für Mensch, Natur, Umwelt Zukunft,
Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Freiheit engagieren. So wie
jetzt gerade wieder bei der schönen, wichtigen, internationalen
Anti-Atom-Kundgebung in Colmar.<br>
<br>
Axel Mayer / BUND Geschäftsführer, Freiburg<br>
<div
style="float: left; padding-right: 8px; width: 600px; font-weight: bold;"
class="divstyle"><img src="cid:part1.02000705.01070905@bund.net"><br>
Europäische Wurzeln im Freundschaftshaus auf den besetzten Bauplätzen
am Rhein</div>
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</html>